Hier noch etwas interessantes zu den Bezeichnungen/Begrifflichkeiten dieser grossen Blankwaffen. "Auffällig ist nun, dass man in der Steiermark damals zwischen Beidenhändern und Schlachtschwertern unterschieden hat. Als nämlich die Landstände im Jahre 1577 im Zuge einer grossangelegten Neubewaffnung der heimischen Truppen bei Wiener Neustädter und Judenburger Schmieden Muster von Blankwaffen anforderten, zählten sie Beidenhänder, Schlachtschwerter, Säbel und husarische Stöcher auf. Auch in den Inventaren finden wir diese Unterscheidung. So verzeichnet das von 1590 etwa 20 Schlachtschwerdt, 1 Baidenhandter, 1594 heisst es 13 neue Schlachtschwert und 2 ohne Scheiden, 36 alte Schlachtschwerter so zuzurichten, 1 Schlachtschwertklinge, 1 Schlachtschwertkreuz, 20 verrostete Baidenhanderklingen, 2 Breitte Hauswöhren oder Baidenhander; schliesslich ist von 1625 nur kurz von 57 Schlachtschwerter mit Iren schaiden, 5 ungefasste Schlachtschwert Khlingen die Rede. Wir entnehmen daraus, dass der späte Zweihänder auch in Graz Schlachtschwert genannt wurde, dass er, wie ja auch schon für Zürich nachgewiesen wurde, Scheiden besass und das man damals unter Beidenhander einen anderen Schwerttyp verstand , der möglicherweise mit dem einfachen Kampfzweihänder, wie er für die erste Hälfte des 16. Jhd. typisch war überein stimmte. Dafür spräche auch der beträchtliche Preisunterschied: ein Schlachtschwert kostete am Ende des 16. Jhd. 6 Gulden, ein Beidenhander nicht einmal ganz die Hälfte davon." (Quelle: Blankwaffen II, von Heribert Seitz, 1968, S. 133ff)