Schmuck im HMA

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Das ist interessant, Mangold. Denkst Du, man hatte dann eher Anhänger an Bändern umhängen? Natürlich unter der Kleidung, um nicht zu protzen, aber Andenken oder christliche Amulette oder so?
ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man diese ein paar hundert Jahre später nicht mehr getragen haben soll
Das allerdings kann man so nicht sagen, denn soweit ich weiß trugen z. B. FrüMi z. T. Ohrringe, HoMi dagegen nicht - war einfach nicht modern oder zu protzig oder so. Und danke, Julia, für die Info mit den Eheringen!
 
Hallo Lena Hab vorgestern von Margaret Scott "Kleidung & Mode im Mittelalter" bekommen. Zu Schmuck :
Da das Format der Illuminationen in Handschriften kaum jemals die Darstellungzahlreicher Schmuckdetails gestattet, vergisst man leicht, dass Edelsteine eine ausgesprochen wichtige Rolle spielten, eine glanzvolle Erscheinung abzugeben. In Gerbert de Montreuils Fortsetzung von Chretien de Troyes Perceval (Conte du Graal) aus dem Jahr 1226 - 1230 ist die blutrote Hochzeitskleidung von Blancheflor übersät mit Sternen und glitzernden Steinen, die zu brennen scheinen. Tatsächlich war der damalige Schmuck gewiss auffällig, aber nach heutigen Maßstäben eher plump. ..... Bei vielen dieser Juwelen handelt es sich um Saphire.
Scott, S. 53ff, ISBN 978-3-8062-2199-2 Auch ist auffällig das eigentlich über den gesamten Zeitraum im HoMi probiert wurde gegen übertriebenen Luxus vorzugehen. Bei Frauen wie bei Männer.
Alfons verabschiedete 1258 eines der ersten gesetze gegen übertriebenen Luxus. Unter anderem Verbot er, mehr als vier paare von Kleidungsstücke......, Hermelinpelz- oder Otterpelze zum füttern von Kleidungsstücke. Noch durften sie Seide, vergoldetes oder versilbertes Leder aufweisen. Ebenso verboten waren goldene oder silberne Stoffe, lange Kordeln, Stickerein, Bänder oder sonstige Schmuckelemente.
Scott, S. 56, ISBN 978-3-8062-2199-2 Hoffe konnte dir ein wenig helfen. Jerome :)
 
Dass man den Ehering am Ringfinger der linken Hand trug, das stimmt und auch der Grund: die Herzlinie. Mein Mann und ich haben irische Claddagh-Ringe. Da gibt es noch weitere Bedeutungen beim Tragen: an der rechten Hand, Herz nach innen: vergeben. Herz nach außen: auf der Suche. An der linken Hand, Herz nach innen: verheiratet. Mehr dazu weiß Tante Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Claddagh_Ring
 
Ich hab hier ein schönes Buch über diverse Amulette und Talismane. Es zeigt Funde aus allen Zeiten der Menschheitsgeschichte. Man kann also davon ausgehen, dass diverse Säckchen mit skulrilen Inhalten, Pflanzen-Samen, Haarbüschel, Muscheln, Geweihteile, Krallen, Knochen, Fiolen, Holzschnitzereien, Metallgegossene Symbole usw usf, was auch immer man sich an ungewöhnlichem Aberglauben ausdenken kann, durch alle Jahrtausende hindurch von Menschen jeden Alters und Standes getragen wurden. Allerdings wahrscheinlich selten außerhalb der Kleidung und wahrscheinlich auch selten als wirklicher "Schmuck" gedacht, wohl eher mit irgendeiner skurilen Wirkung belegt.
 

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