Stadtgeschichte

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Nemesis

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Ich beschäftige mich zurzeit viel mit der Stadtgeschichte (Celle) um darüber vielleicht eine für mich passende Darstellung zu finden. Ich tendiere eigentlich eher zum Frühmittelalter, aber da sieht es wohl düster aus da Celle erst 985 das erste mal urkundlich erwähnt wird. Meine Fragen wären: Was war davor im Raum Celle? Wer lebte dort falls dort jemand lebte? Oder soll ich mich eher auf einen späteren Zeitraum konzentrieren? Und habt ihr vielleicht noch ein paar Tiüüs wo ich mal nachfragen könnte z. B. in der Stadtbibliothek oder ähnliches? Vielen Dank schonmal für eure Ratschläge
 
Wenn ich mich recht erinnere hat der gute Dago in seiner Galerie mal einige Bilder seiner Repliken von bronzezeitlichen Funden aus dem Raum Celle/Lüneburg eingestellt....da muss es also zu dieser Zeit schon Besiedlung gegeben haben.
 
:eek:ff1 Leider Geil, Steinzeitdarstellung. Fell ums Gemaecht, Grunzen und das Weib am Schopfe packen Hallo Nemesis, ich kann dir Mangels Erfahrung keine Tipps fuer Darstellungen geben. Aaaaber: von Stadtgeschichte, Familienforschung hab ich etwas Ahnung. Ueberleg dir erst ein paar konkrete Fragen und dann suche dir Leute oder Aemter, die dir helfen koennten. Koennten, weil es wahrscheinlich niemanden gibt, der sie dir erklaeren koennte. Aber du findest Ansprechpartner, bildest ein Netzwerk und weisst wo graben (Kirchenarchive, Bauamt, Karthografie und und und) Was sehr wertvoll ist, sind Kupferstiche, du "musst" lernen sie zu lesen. Der Zeichner bannte meist das exsistenzielle aufs Papier. Wenn du einige Vergleiche hast, kannst du den Veraenderungen nachgehen und dir Fragen zum warum stellen. Warum wurde die Kriche zwisch xxxx und xxxy groesser, Warum hat die Kirche erst ein Spitzdach, dann ein Zwiebeldach, warum fehlt das Tuermchen in der Stadtmauer etc.. Kupferstiche gibts en masse im inet, oder auch zum Teil guenstig zu kaufen. Die Suche ist schwierig, aber spannend und wenn du erstmal einen orig. kupferstich dein eigen nennen kannst oder anhand von Kopien deinen Gaesten die Unterschiede erklaeren kannst (es wird sie langweilen) bist du im "Himmel". :D
 
da Celle erst 985 das erste mal urkundlich erwähnt wird. Meine Fragen wären: Was war davor im Raum Celle?
Vor K.d.G. gehörte das Gebiet des heutigen Celle zum sächsischen Stammesgebiet. Da bietet sich natürlich eine Altsachsendarstellung an. :thumbsup: Natürlich kannst du auch eine Sachsendarstellung zur Zeit des Sachsenkrieges machen. Ach so, Stadtbibliothek ist IMMER eine gute Idee !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
naja, Ulrich, nach Karl dem Großen gehörte Celle auch noch zum sächsischen Stammesgebiet, Unterstamm Ostfalen, Gau ??? kann ich auf den Karten leider nicht erkennen. Auf jedenfall bauten die Brunonen erstmal keine Burg da, wo niemand wohnte ... Wenn Du´s "einfach" möchtest, Spätmittelalter... Da hast Du das Kloster Wienhausen vor der Tür und im Cellerschloß ist auch etliches zu finden (ich war da) Ansonsten liegt Celle direkt an der Aller (jetzt für Dich nichts neues), an einem alten Allerübergang , deswegen wohl die Burg,
 
Was sehr wertvoll ist, sind Kupferstiche, du "musst" lernen sie zu lesen. Der Zeichner bannte meist das exsistenzielle aufs Papier. Wenn du einige Vergleiche hast, kannst du den Veraenderungen nachgehen und dir Fragen zum warum stellen. Warum wurde die Kriche zwisch xxxx und xxxy groesser, Warum hat die Kirche erst ein Spitzdach, dann ein Zwiebeldach, warum fehlt das Tuermchen in der Stadtmauer etc.. Kupferstiche gibts en masse im inet, oder auch zum Teil guenstig zu kaufen.
@ voenk: ich würde trotzdem nicht nur Kupferstiche heranziehen, da diese erst ab dem Spätmittelalter (1420/1430) im deutschen Raum benutzt wurden und daher nicht zeitgenössisch sind. Also immer mit Vorsicht genießen. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kupferstich) @ nemesis: Hast Du denn schon mal auf der Celler HP geschaut? http://www.celle.de/index.php?object=tx|2092.1&ModID=7&FID=2092.981.1&NavID=2092.250&La=1 Laut Uni Göttingen gab es wohl um Celle herum in den 1930er Jahren einige frühmittelalterliche Funde, die aber größtenteils verschollen sind. http://www.uni-goettingen.de/de/408947.html Vielleicht ist auch das hier interessant für Dich: http://found-places.blogspot.de/2012/10/ausgrabungen-der-gertrudenkirche.html
 
@Mara, natuerlich sollte mann nicht nur Kupferstiche heranziehen. War nur ein Denkanstoss. Fuer "meine"Stadt hats es gebracht. Auf der einen Karte war ein Turm in der Stadtmauer, auf der spaeteren nicht. Bin dem nachgegangen und der Turm wurde in ein Wohnhaus integriert und hies Chatzenturm. Das Quartier heisst heute noch Chatzengraben. Alle denken dabei an Katzen, gemeint waren aber wohl die Stationaeren Waffen gemeint.
 
@ voenk: genau, bei solchen Sachen sind auch spätere Bilder hilfreich. Was mir immer hilft, sind Kirchen in der Stadt. Überall, wo sich Menschen in größeren Gruppen gemeinsam niederließen, haben sie spätestens seit der Christianisierung Kirchen gebaut. Wenn man sich die einzelnen Gebäude mal raus sucht, kann man interessants Dinge über deren Entstehungsgeschichte erfahren. Ggf. findet sich noch das eine oder andere aus der Bauzeit in oder an der Kirche.
 
Vor Jahren las ich mal etwas von einer Burg ( in ? ) Alten Celle.Das Buch hieß wohl : " Historische Stätten in Niedersachsen" . War wohl einen Burganlage der Brunonen, die dann später in die Burg ( heute das Schloß ) Celle zogen. Es existiert auch eine Rekonstruktionzeichnung der Alten Burg. Diese Burg brannte vor 1300 ab und bestand vielleicht auch schon bei der 1. urkundlichen Erwähnung. ( Vermutung ohne Quelle :) ). Vielleicht hilft Dir das beider Darstellungssuche. Gerade noch bei Amazon gefunden: Die Burg in Alten Celle, Ihre Ausgrabung und das historische Umfeld ersmals vor 1000 Jahren genannt. 7,- € Gruß René
 
naja, man kann von einer Besiedlung der Gegend vor 936 ausgehen (Allerfurt? Allerübergang) Die spannenste Geschichte ist die zur Zeit KdG´s, allerdings quellenmäßig SEHR dürftig für Celle, die am leichtesten zu rekonstruierende Zeit ist die um 1350, da entstand der "Wolfenbüttler Sachsenspiegel" genau in der Region, im Kloster Wienhausen steht das Gestühl und die Truhen und andere Realien sind im Schloß ausgestellt. Politisch eine Zeit , in der sich die Familie der Welfen um alles mögliche gestritten hat. Da gibts dann Urkunden im Wolfenbüttler und Hannoverschen Staatsarchiv. Eine Übersicht hast Du sicher schon an der Tafel vorm Schloß gelesen. Sozusagen: "in der Quelle sitzt der Knabe"
 
Vielen Dank für schonmal für die tollen Tipps und Ratschläge Yeoman das Buch soll es auch im Bomann-Museum geben allerdings für 2€ werd da also gleich morgen nach der Arbeit mal hingehen. :danke Das mit den Sachsen klingt interessant dürfte aber schwierig werden. Die Zeit um 1350, da werd ich mich nochmal schlau machen. Ich habe jetzt also auf der Liste die ich erstmal abarbeiten kann: Das Schloss Das Bomann - Museum gleich gegenüber Die Stadtbibliothek Und das Kloster Wienhausen
 
Celle / Kellu / Tsellis Im Wesentlichen stimmt das oben geschriebene. Es ist ein alter Treat, aber hier noch ein Paar Detailierungen Das heutige Celle ist eine Neugründung die 1292/93 ca 3 km stromab an einer Allerfurt oberhalb von Stromschnellen in der Nachbarschaft eines Wehrturmes und einer hier eventuell schon existierenden Ansiedelung von Fischern gebaut wurde. Das heutiges Erscheinungsbild der Stadt ist nicht, obwohl noch weitestgehend auf dem Gründungsgrundriss bebaut, mittelalterlich. Die ältesten stehenden Gebäude entstammen der Renaissance. Einige Keller, Brunnen und umbaute Teile des Schlosses stammen aber dem Mittelalter. Die Ausstellungen im Bomann Museum und im Schloss umfassen die gesamte Geschichte der Stadt, das Mittelalter ist bisher nur in wenigen Vitrinen vertreten. Die im letzten Jahr neugestaltete Austelllung kenne ich jedoch noch nicht. Das altes Celle im ist Bereich des OT Altencelle archäologisch lokalisiert worden und wird in einer Urkunde aus dem ausgehenden 1ten Jts (meist auf 993 datiert) erstmalig genannt. Dieses Dokument beschreibt die Grenze des Bistums Hildesheim und ist für etliche Orte unserer Region die „Gründungsurkunde“ In dem Stadtgebiet des heutigen Celles gab und gibt es einige Hügelgräber sowie bronzezeitliche Friedhöfe. Der wohl bekannteste mittelalterliche Fund aus der Region ist ein Einbaum, der bei Wasserbauarbeiten in der Nähe von Wienhausen gefunden wurde (heute als Leihgabe im Landesmuseum in Hannover). Z Zt laufen Archäologische Grabungen in der Region Altencelle. Näheres kann dem Link von Mara entnommen werden. Die Brunonenburg, die um 1292 wohl abgebrannt ist lag im bereich des heutigen Dorfkerns von Altencelle. Der Burgwall von Altencelle Burg und das heutige Schloss haben nichts mit der Lage dieser Burg zu tun. @ Wilfried und Ulrich Selbstverständlich liegt Celle im alten sächsisches Stammeshezogtum. Hier trafen 3 der um 1000 AD bekannten Gaue aufeinander. Nördlich der Aller grenzt der Gau Flutwide (Flottwedel, Vlutwide) an Gretinge (Gretingau) (beide Ostfalen). Diese Grenze ist zwischen OT Bostel und Garssen um 1378/79 urkundlich erwähnt. Nördlich und westlich desheutigen Stadtzentrums zwischen den Ortsteilen Groß Hehlen und Garssen liegt die Grenze zwischen Loingau (Engern, bitte nicht mit dem Leinegau verwechseln) und Gretinge.Diese Grenze müsste im westen von Celle die Aller queren. Celle könnte daher im Gau Flutwide gelegen haben. Die Verschiebungen im Vokabular des Plattdeutschen (ich weiß, dass sagt an heute nicht mehr so) sind im Umkreis von Celle noch heute extrem stark ausgeprägt. Jetzt habe ich versucht mich kurz zu fassen, aber es ist etwas länger geworden. Entschuldigung Zum nachlesen vielleicht noch: - Volker Möller (Hrsg.), Altencelle, das ursprüngliche Celle (Celle 1992) - Ebelt,Ralf: Der Ringwall bei Burg/Altencelle: eine ottonische Fluchtburg? Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 19(1999)Nr.3, S.125 ISSN: 0720-9835 - Küntzel,Thomas: Mit Sonde und Spaten: Untersuchungen im Bereich der Stadtwüstung Altencelle; Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 30(2010)Nr.1, S.15-18, ISSN: 0720-9835
 

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