Suche aktuelle Literatur über die Kinderheilkunde im Mittelalter

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Kathrin

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Hallo, ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich schreibe momentan an meiner Doktorarbeit. Als Einführung möchte ich einen Abriss über die Geschichte der Kinderheilkunde schreiben. Zu den meisten Epochen hab ich einiges gefunden.Zum Mittelalter in Europa fehlen mir aber leider gute Quellen.Ich habe dazu nur das Buch Chroniken der Kinderheilkunde von Peipers und einen Artikel aus der Illustrierten Geschichte der Medizin gefunden. Kennt denn vielleicht jemand von euch noch aktuelle und wissenschaftlich verwendbare Literatur zu diesemThema? Vielen Dank für eure hoffentlich zahlreichen Antworten :) Liebe Grüße Kathrin
 
Ich benutze hier an der Uni Island die Database jstor.org. Ich bin da über meinen Uniserver eingeloggt, das sollte bei dir auch gehen. Du hast dann Zugang zu einer riesigen Zahl akademischer Artikel. Von da gräbst du dann weiter. Viel Glück Iðunn
 
Hey, danke für den Tipp! Ich hab das auch schon über pub med und über verschiedene Geschichtsseiten probiert. Aber bei Avicenna und Rhazes hörts dann leider auch schon auf. Und nach dem 12. Jahrhundert finde ich irgenwie nichts mehr. Dann erst wieder in der Renaissance. Aber igendwas muss es doch dazu geben. Wenn also jemand was weiß immer her damit
 
Hallo Kathrin, :bye01 die Beantwortung Deiner Frage ist zum einen leicht, zum anderen aber auch wieder schwierig. Leicht in so fern, das es aus der Zeit des MA kein eigenständiges :!: Werk über die Pädiatrie gibt, sondern nur Abhandlungen in umfangreichen Werken der Medizin an sich. Ob es nun Rhazes ist, Avicenna, Abulcasis, Maimonides, Bernard de Gordon, Isidor von Sevilla oder die Lehren der großen Medizinschulen: Man findet schon umfangreichere Abhandlungen, diagnostische Hinweise und Therapievorschläge, aber nie als eigenständiges Buch. Z.B. habe ich im Hauptwerk der Schule von Salerno, im " de consevanda bona valetudine" keinen sicheren Hinweis auf pädriatische Medizin gefunden. Schwierig ist es also damit , die gesamten Informationen aus diesen Werken zu extrahieren. In der Renaissance sieht es da schon wieder etwas anders aus, da, in dieser Epoche des "Aufbruchs und des Beginn der Aufteilung der medizinischen Teilgebiete", hier eher mit separaten Abhandlungen zu rechnen ist. Aber auch in der Renaissance ist der Haupttenor die Medizin des erwachsenen Patienten. Als Leonardo Botallo 1565 eine kleine Abhandlung über die Entdeckung des " ductus arteriosus" ( Originaltitel: " de vena arteriarum nutrix a nullo antea notata" ), so handelte es sich hierbei um den Sektionsbefund eines Erwachsenen, den er für genauso erwähnenswert hielt, wie den befund einer "Hufeisenniere". Und das alles auf 8 Duodezseiten ( also Kleinformat) wobei dabei allein 2 Seiten für Holzschnitte der Niere darufgingen. Fakt ist einfach: Kinder waren in der gesuchten Zeit, aber auch durchaus später, nicht soweit oben in der Hierarchie und in ihrer Bedeutung, daß ihnen eigene Werke gewidmet wurden. Man wird zwar immer wieder Hinweise auf pädriatrische Krankheitsbilder finden, bzw. Erstbeschreibungen von "typischen" Kinderkrankheiten wie Masern etc., aber immer alles mit dem Bezug zur Medizin des Erwachsenen. Was man jedoch sehr häufig findet, daß sind Abbildung von Mißbildungen. Hier aber nicht aus medizinischer Sicht, sondern eher um das Monströse und Groteske dramatisch zur Schau zu stellen. Und wie schon gesagt: ab der Renaissance, mit der Erweiterung der medizinischen Teilgebiete, ist eher mit eigenständigen Werken zu rechnen. Aber auch Abhandlungen in Werken anderer Teilgebieten. Ich habe z.B. gerade "De morbis mulieribus" von Hieronymus Mercurialis aus dem Jahre 1587 vor mir liegen, also ein Gynäkologiewerk, und hier findet man im geburtshilflichen Teil so einiges. Fazit: Nutze die Informationen aus Band 5 der "Illustrierten Geschichte der Medizin" von Toellner. Versuche mal in die als Quellen genannten Werke hinein zu schauen ob es sich lohnt diese als Belege zu verwenden, denn diese sind , so denke ich, zur Orientierung sehr brauchbar. Ich hoffe ich konnte ein wenig Licht in Dunkle bringen und stehe Dir für weitere Fragen gerne hilfreich zur Verfügung. ;)
 
Hallo, super vielen vielen Dank für die vielen Infos. Ja die Renaissance ist schon viel besser wenn man was sucht :) Ich hatte jetzt in der Illustirerten Geschichte in Band 7 einen Artikel von Kotek und einen von Neimann und Pierson gefunden. Den von Toellner kenn ich nicht, werd ich aber gleich mal schauen. DANKE. Leider ist das ja alles so gar nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Aber was neues hab ich überhaupt nicht gefunden. Bei Fragen würde ich mich dann gerne nochmal melden. Danke für das Angebot :thumbsup:
 

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