Über die Winterpause hat die Goldschmiedin einige Lötarbeiten für mich erledigt - "sehr heikel!" war ihr Kommentar dazu. Ich war dankbar, dass sie das übernommen hat, nachdem der erste Lötversuch mit dem Perldraht bei mir misslang. Der Perldraht rund herum ist mit Punktlötungen befestigt und die fertigen 9 Fassungen sind aufgelötet. Heikel war es, weil wir keinen Ofen zum Erhitzen der Platte haben und das relativ grosse Stück immer erst mühsam mit der Flamme erwärmen müssen. Dabei verformt sich die Bodenplatte leider. Selbst dem Profi ist dabei eine der Fassungen zerschmolzen. Zum Glück hatte ich noch Goldblech übrig und musste nicht mit dem Einschmelzen, Ausglühen und Walzen von vorne anfangen. Die Fassung ist inzwischen ersetzt und befestigt. In der letzten Einheit habe ich den Hintergrund mit S-förmig Elementen besetzt. Ursprünglich sollte das gekordelter feiner Silberdraht sein, aber nach den Erfahrungen mit dem Perldraht wurde es dann doch nur Silberlöt. Zwei Elemente sind zu lange in der Flamme gewesen und verflossen, einige haben Knötchen, sind aber als Hintergrund immer noch gut geeignet, den streng symmetrischen Eindruck aufzulockern. Und die Elemente sind erhaben, was beim späteren Vergolden noch besser rauskommen wird. Nach dem Bad in der Beize und ein wenig polieren sieht die Scheibe den Vorlagen aus dem 7. Jahrhundert schon ähnlicher. Vorher war das Stück durch das Feuer vom Erwärmen und Löten so was von unansehnlich - aber daran bin ich inzwischen gewöhnt. Ein Bild kommt in den nächsten Tagen. Es muss erst noch "kleingerechnet" werden.