Umfrage. WICHTIG FÜR VIKING

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V

Viking

Guest
Hallo Leute. Ich habe am 1.7.09 einen Termin bei der Agentur für Arbeit. Bis dahin sollte ich über meine nächste Schnapsidee etwas recherchiert haben. Und die lautet wie folgt: Kann man als Marktfahrer genug verdienen um davon leben zu können?? Nachdem ich die ersten 2 Ledertaschen gemacht habe, habe ich endlich ein Handwerk gefunden was mir so einigermaßen gelingt. Auch die erste Viby Laterne, selbst hergestellt ist noch nicht auseinandergefallen. Nun dachte ich, sofern die Agentur für Arbeit mich evtl. unterstützt (Ich AG ???) und ein bisschen Startkapital vorschießt, einen eigenen Marktstand zu eröffnen in dem ich dann diese Gürteltaschen und Laternen zum Verkauf anbiete. Aber ich habe nun keine Ahnung ob man da genug verkauft um davon leben zu können. Was meint ihr dazu? Wer hat einen eigenen Stand bzw ist selbsständig und kann mir da einen (oder mehrere) Ratschläge geben.
 
Meine Meinung: Ich würde es nicht machen. Überschlag mal grob: Ausgaben Marktstand Unterkunft (Zelt) Transport für Marktstand und ggf. Unterkunft, Ware Material für Ware evtl. Standgebühren Benzingeld um auf Märkte zu fahren Verpflegung während der Märkte Einnahmen: würdest Du auf einem Markt eine handgearbeitete Ledertasche oder Laterne kaufen? Viele derer, die Handarbeit und Material zu schätzen wissen ist es schade ums Geld, die basteln sich das selber. Gewinne? Du musst mehr Geld einnehmen wie Du ausgegeben hast. Förderung gibt es nur eine gewisse Zeit. Bedenke, was danach ist. Bedenke, was Du auch alles bezahlen musst, Versicherungen etc ... Und, Du musst beachten, daß Du mit der Idee beiweitem nicht der einzige bist. Auch auf Märkten nicht. Es mag gut gehen, klar. Ich kenne ein paar Leute die es so machen. Die leben davon. Aber es ist verdammt hart und bedeutet viel viel Arbeit und viel Zeit und umhergefahre. Überleg es Dir auf alle Fälle einmal mehr. Und viel Glück, egal wie Du dich entscheidest!
 
Ich denke auch, dass du zusätzlich zu deinen Marktbesuchen auch eine Internetpräsenz darstellenmußt und ein Publikum ansprechen mußt, dass nicht nur im Mittelalter zu hause ist, sprich Gothic und andere moderne Lederarbeiten ... Du wirst vom Mittelalter alleine nicht leben können ... Denke ich mal ... Du wirst qualitativ gute Arbeit abliefern müssen ... Und schnelle Lieferzeiten haben müssen ...
 
Ich denke leben davon alleine kann man nicht. Märkte gibt es ja auch nicht rund um´s Jahr, sondern man muss sich auf die saisonalen Events verlegen, dann braucht man aber auch genug Polster um die Durststrecken zu überstehen in denen man auf keinem Markt ist oder keine Märkte sind, oder man auch einfach nur mal krank ist. Ob man immer soooo gut verdient kommt auch ganz drauf an, verregnet es ein Event, sind die Besucher nicht wirklich kaufwütig,.... Ich würde in deinem Fall einen "Bauchladen" vorschlagen oder einen Handkarren. So kannst du auf denen eh schon geplanten MA-Events die von dir gefertigten Dinge feilbieten (bitte immer mit dem Veranstalter absprechen), das gibt dann ein nettes Handgeld (was man allerdings auch versteuern sollte)
 
Ja die Frage ist wohl immer: „Kann man davon Leben???“ Sprich: Nimmt man genug ein um die Unkosten zu decken und bleibt was hängen!? Ist die wahre überhaupt gefragt? Lisabeth hat das gut beschrieben. Falls Du diesen schritt gehst dann wünsch ich Dir viel Glück und Erfolg!!! Hab mir das mit meinen Holzarbeiten auch schon überlegt. Aber glaub nicht das ich damit soviel verdiene wie in meinem richtigen Leben. Und bedenke du bist dann Selbstständig! Du arbeitest selbst und ständig!!! Gruß Simon
 
Hallo Viking, ich würde Dir das wirklich gönnen, aber unsere Freunde haben es schon recht gut beschrieben. Meiner Meinung nach, kann dies nur ein Nebenerwerb sein aus Hobby und Leidenschaft. Bedenke wir stecken in einer Wirtschaftskrise. Die Privatkunden halten momentan ihr Geld fest - jedenfalls was Anschaffungen betrifft, welche nicht unbedingt lebensnotwendig sind. Ich kann Dir jetzt nicht sagen wie es bei einer "Ich-AG" aussieht - ob es die überhaupt noch gibt - und wie diese gefördert wird. Und vor allem wie lange. Wenn ich sehe, was ich alleine an privater Krankenversicherung und privater Altersvorsorge monatlich aufbringen muss - dass ist nicht mehr schön! Und wenn Du es nicht schaffen solltest, bekommst Du als Selbstständiger danach nicht´s mehr vom Arbeitsamt. An Deiner Stelle würde ich es versuchen - erstmal testweise auf ein paar Märkten. Aber schau, dass Du trotzdem eine zusätzliche Grundeinnahme behälst. Vielleicht haben die auch etwas für Dich was zu Dir passt. Du bist ja wirklich handwerklich begabt und machst Dir Gedanken für die Zukunft.
 
Die Ich-AG ist zum 31.12.2005 ausgelaufen ... soviel dazu Du kannst heute auf Märkten nur mit dem Preis arbeiten ! Und da sind die indienschen Näherin einfach günstiger (z.B. Pohen), Chris kauf die Taschen günstiger ein (mit Transport und Zoll), als du das Matreial bekommst. Wenn du mit so etwas anfangen möchtes, stelle erst ein paar her und verkaufe sie über eine Plattform, ebay, hood oder Tom (Cheffe) ;) Wenn du das Markthändlerwissen bekommen möchtes, klemme dich an einen Händler rann und arbeite erstmal dort, um die ganzen geflogenheiten mit zu bekommen. Jeder Veranstallter ist anders und so machen werden es versuchen dich abzuzocken ;( Bist du das Wissen hast, würde ich es nebenbei machen ... das ist nur ein gut gemeinter Rat, was du damit anfängst ist deine Sache ;) Wenn du möchtest, können wir uns über das Thema weiter über PN unterhalten :)
 
Die Idee von Greif sich irgendwo mit anzuhängen und sozusagen eine Lehre als Händler auf MA-Märkten zu machen finde ich klasse, frag doch einfach mal bei einigen Händlern nach ob sie Unterstützung brauchen könnten....
 
Hi, Viking! Würde Dir auch abraten. Angenommen Deine Produkte sind gut - dann musst Du sie a) bewerben b) an den Mann/die Frau bringen und c) produzieren! Wie willst Du das alles produzieren? Wo lagern? Und: Von was Leben? Der Absatz ist nicht sicher und das Wetter launisch... Mein Tipp: Mach es zum 'Hobby' - produziere, so viel und so gut es geht - und gib lieber eine Kiste voll ein paar lieben, LAGERNDEN FREUNDEN mit, die es dann für Dich verkaufen - das ist dann zwar quasi 'unter der Hand verdient' - aber... was soll's ;)... Da verdienst Du Dir dann fein was dazu, kannst Dir einen 'normalo-Job' suchen - oder lass Dich doch weiterbilden (egal ob offiziell von der ARGE oder auf eigener Faust!!!) ... Schreiner z.B. - gerade im MA-Bereich macht das Sinn... Truhen, Zeltgestänge, Lagerbänke/stühle/tische ... etc. :wiki4
 
Original von Hummelchen Die Idee von Greif sich irgendwo mit anzuhängen und sozusagen eine Lehre als Händler auf MA-Märkten zu machen finde ich klasse, frag doch einfach mal bei einigen Händlern nach ob sie Unterstützung brauchen könnten....
Ich kenn einige Händler/Künstler die spätestens im Febuar die Tapete von den Wänden zum essen runterholen, weil sie sonst nichts haben ;) In diese Scene jetzt noch einzusteigen, grentzt schon an Selbstmord ... Entweder du hast schon einen Namen oder kannst einen guten Namen übernehmen, weil der jenige aufhört. aus welchen Gründen auch immer. Hast du Fotos von deinen Taschen ?
 
Zu allen guten Tipps und Ratschlägen wurde noch ein Aspekt nicht angesprochen. Wie sieht es mit dem Boom der MA-Märkte in 5 Jahren aus? Haben die Besucher (Touri´s) überhaupt noch grosses Interesse für solche Märkte. ;( Ist dann diese Berufliche Existenz noch gesichert? Hast Du dann auch soviel Einkommen und Rücklagen, das es für die Rente reicht. Ich kenne einige Lederhändler von Märkten die dies nur als Hobby machen. Und deren Aussage ist immer die gleiche: "Haupfberuflich könnte ich davon nicht leben"
 
Original von Ulf Wie sieht es mit dem Boom der MA-Märkte in 5 Jahren aus? Haben die Besucher (Touri´s) überhaupt noch grosses Interesse für solche Märkte. ;(
Der Boom hat in den letzten 15 Jahren, mal zugenommen und auch wieder abgenommen. Ganz aussterben wird es nie ... aber die Sichtweisen werden sich ändern Ob jetzt mehr die Quallität oder die Quantität mehr in den Vordergrund gehoben wird bleibt abzuwarten ;)
Original von Ulf Ist dann diese Berufliche Existenz noch gesichert?
Nur eines ist Sicher ... der Tod und die Steuer :D
 
Nun überstürzen will ich nix und auf keinen Fall meinen ohnehin nicht kleinen Schuldenberg erhöhen. Aber es nervt einfach wenn man täglich Angst hat wenn es an Türe oder das Telefon klingelt, weil man glaubt es ist wieder ein Gläubiger oder wenn man überall Geld pumpen muss um seine Stromrechnung zu zahlen, oder gar hungrig ins Bett geht weil der Küh-l und sonstige Vorratsschränke leer sind. Weiterbilden würde ich mich ja, aber wie ?( Das Arbeitsamt hat mir 95 eine Umschulung zum Lagerfachhelfer bezahlt, aber ohne ausreichenden Computerkurs. Nun weigern sie sich seit Jahren mir einen Computerkurs zu zahlen. Und das obwohl Computer nicht mehr wegzudenken sind in der Lagerlogistik. Ich konnte nachweisen das ich 5 Arbeitsstellen nicht bekam wegen diesem Defizit. Und wenn ich Arbeit habe, (wohlgemerkt mit Ausnahme von 2 Jahren habe ich nur über Leiharbeit gearbeitet oder war arbeitslos) arbeitet man ca 10 Std täglich und meistens Samstags auch, weil das eben verlangt wird. Ausbezahlt bekommt man das aber nicht sondern hat frei wenn man grade keinen Einsatz hat. Also hat man fast keine Zeit um sich weiterzubilden. Ich musste bereits 2 x nen VHS-kurs abbrechen wegen den Überstunden. Aber ch werde jetzt erstmal folgendes tun. Augen offenhalten nach günstigem Leder und Fellen bei Ebay, oä, Märkte, Flohmärkten. Taschen und Beutel herstellen und die dann bei E-Bay, hier und auf den Märkten, auf denen ich lagere anbieten. Noch weitere laternen herstellen und die dann ebenfalls zum Kauf anbieten. Mir wurde auch empfohlen ne mobile Cocktailbar zu betreiben, ebenfalls auf diversen Märkten, Stadtfesten usw. Allerdings sind da die Kosten ums vielfache höher und man braucht ne 2te Person. Das ist unmöglich. Aber: der Neinsager der mein Arbeitsberater war (von dem habe ich nur negatives gehört schon bevor er für mich zuständig war) ist in Rente. ^^ Vielleicht komme ich mit dem Nachfolger besser klar. Aber sehen wir das mal positiv. Ich habe endlich ein Handwerk gefunden das mir liegt. Die Holzarbeiten werden auch immer besser (es fällt wenigstens nix mehr auseinander :D ) und das Stofffärben mit Naturfarbstoffen will ich unbedingt auch noch lernen. wartets mal ab. In der Saison 2010 biete ich alles mögliche, handgearbeitet an. 8)
 
Original von GREIF Hast du Fotos von deinen Taschen ?
Nö, hergestellt und verkauft, aber ab jetzt will ich die fotografieren. A.) um Werbefotos zu haben B.) um die Herstellung zu dokumentieren, falls die jemand selbst machen will und genauso wenig begabt ist wie ich. Aber es waren sehr einfache ohne irgendeine Verzierung.
 
Hallo Viking, deine Motive kann ich irgendwo nachvollziehen und dass du nicht untätig sein möchtest, ist verständlich und löblich. Ich sehe aber ehrlich gesagt wenig Aussichten, dass du dich mit soetwas etablieren könntest. Eventuell kann Tom dir zum Thema Verkauf von Mittelalterwaren noch einiges erzählen. Wobei man ja hier nochmal einen Unterschied machen muss. Dich verstehe ich so, als möchtest du nur eigenangefertigte Gegenstände anbieten und Tom (sorry, nur als Beispiel) ist Händler von fremdbezogenen Artikeln. Wenn ich mir einige gute Handwerker aus der Szene anschaue, sind auf jeden Fall zwei Dinge, die hervor stechen. Zum einen sind diese Personen bereits seit Jahren selbst im Bereich Living-History/ Reenactment aktiv und zum anderen haben sie häufig ähnliche Handwerke erlernt, die zu dem passen, was sie produzieren. Beispielsweise gibt es einen sehr guten Wendeschuhmacher, der vom richtigen Beruf her Sattler ist, also die Lederverarbeitung professionell gelernt hat. Und obwohl er auf vielen Märkten vertreten ist und einen Internet-Shop betreibt, geht er auch seinem herkömmlichen Beruf noch nach. Dazu kommt halt, dass man sich ein wenig mit der Fundlage auskennen sollte, der HoMi stellt dir Fragen nach Produkten, die seiner Zeit entsprechen und der FrühMi braucht was komplett anderes. Besagter Wendeschuhmacher ist für mich grundsätzlich auch "Lederverarbeiter" und konnte mir auch in Bezug auf Fragen nach dem Haithabu-Köcher weiterhelfen. Das heißt, er kennt sich links und rechts seiner Grundtätigkeit ein wenig aus. Und die Visby-Laterne ist dann auch nochmal ein Thema für sich... Und da kann man auch wieder ansetzen, will man "mittelalterlich anmutende Dinge" produzieren und verkaufen oder versucht man fundierte/ rekonstruierte Gegenstände anbieten? Bei ambientigen Produkten zählt meiner Ansicht nach nur der günstige Preis, bei Rekonstruktionen die Verarbeitung und die Nähe zum Original. Ich reiße hier eigentlich nur kurz einige Dinge an, aber ich hoffe du verstehst, was ich sagen will. Und gegen ein wenig Handarbeit und möglichen privaten Verkauf über E*** spricht doch erstmal nichts :) Gruß Ollie
 
Dann danke ich euch allen für eure Meinungen und werde das ganze wohl anders anfangen. Die Taschen die herstellte, bzw herstellen will, sind alle einfach gehalten und historisch NICHT korrekt. Halt die 08/15 Varianten die man auf jedem Markt sieht. Zumal ich mich mit Leder nicht besonders auskenne. Somit fehlt natürlich das Hintergrundwissen über die Materialien, die Pflege usw. Aber ich werde trotz allem nach billigem Leder Ausschau halten und weiterhin Taschen herstellen und die dann verkaufen. Mal abwarten was sich noch so ergibt. Weitere meinungen sind aber Willkommen.
 
Mach doch mal ein paar Laternen, aber so A wie möglich, stell Fotos rein - und wenn sie gefallen - ich nehm mindestens 2 (wenn der Preis passt).
 
Original von Swordsister Mach doch mal ein paar Laternen, aber so A wie möglich, stell Fotos rein - und wenn sie gefallen - ich nehm mindestens 2 (wenn der Preis passt).
Meines Wissens gab es diese Laternen gar nicht. Zumindest nicht bei den Wikis.
 

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