Das mit dem Thema "den Hals nicht voll bekommen" scheint ein zukünftig öfter auftretendes Problem zu sein. Hier in meiner Gegend hat es eine fast vollständig erhaltene Burg aus dem 16. Jhdt. auf der über das jahr verteilt regelmäßig diverse Gromiveranstaltungen, ganz selten auch mal etwas Hochkarätiges im Sinn von Burgbelebung z.B. durch die IG Wolf stattfindet. Liegt im Einzugsgebiet Rhein-Main, zieht an Veranstaltungswochenenden zwischen 10- 12.000 Besuchern. Der Erlös reicht dem Besitzer offenbar nicht, er kündigte u.a. seiner Marktleiterin, die gegen Widerstände eines verknöchterten Burgvereins (das hammer schon immer so gemacht, da wolle mer nix ännern) mit tatkräftiger Unterstützung eines in der Szene gut bekannten Urgesteins nach und nach von der grottenschlechten 08/15 Ritterkirmes weg und hin auf bessere, mehr tatsächlich mittelalterliche Veranstaltungen arbeiten wollte. Zwar den Massengeschmack weiterhin bedienen, doch nach und nach den Living- History Bereich ausbauen. Das hat nicht gefallen, ihr wurde gekündigt, die unter der Hand bekannt gewordene "neue Konzeption" läuft wohl wieder auf das frühere grottenschlechte Mittelalterdisney wie überall sonst auch hinaus. In Sackleinen gewickelte Fressbuden und Saufstände als "Mittelalterlich Feyerey" verkauft bringen halt mehr Geld ein als nach historischem Vorbild arbeitende Handwerker, Darsteller und Wissensvermittlung. Schade um das verschwendete Potential.