Ungemach in Kanzach

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Was sich mir nicht so erschließen will ist: Liegt es am Geld? Liegt es am Konzept? Sind es persöhnliche Dinge? Politik gegen Wissenschaft? Komerz gegen Bildungsauftrag? Ist es die Frage: darf Wissensvermittlung politisch sein?
Ohne direkten Einblick zu haben, ich war (leider!) auch noch nie da, habe aber einiges gehört und gelesen: Die BaRiBu hat als Träger leider keinen Förderverein etc. wie anderswo üblich sondern Träger ist die Gemeinde Kanzach, ein eher strukturschwaches Örtchen irgendwo im Nirgendwo mit laut Wikipedia 486 Einwohnern. Diese Gemeinde hat nun seit letzten Jahr einen neuen Bürgermeister der offenbar das wegen sinkender Besucherzahlen zunehmend unrentable Möbel Bachritterburg wieder profitabel zu machen versucht. Dass es da eher nicht zielführend ist, die Leute die den Laden bisher mit unentgeltlicher Arbeit in Stand gehalten und attraktiv gemacht haben öffentlich als um sich selbst kreisende Egomanen und als Wurzel allen Übels zu bezeichnen anstatt Geld in mehr Werbung usw. zu investieren versteht sich von selbst. Dass es darüber hinaus auch den üblichen Kleinstadt-Politklüngel zwischen Bürgermeister, Gemeinderat und ähnlichen Instanzen zu geben scheint kommt noch dazu. Letzlich läufts darauf hinaus: das Ding spielt nicht das Geld ein das die Gemeinde gern hätte und daran sind, weil ja einer schuld sein muss, die merkwürdigen Leute in den seltsamen Klamotten schuld...
 
Was sich mir nicht so erschließen will ist: Liegt es am Geld? Liegt es am Konzept? Sind es persöhnliche Dinge? Politik gegen Wissenschaft? Komerz gegen Bildungsauftrag? Ist es die Frage: darf Wissensvermittlung politisch sein?
Es liegt daran, dass vor zig Jahren ein Bürgermeister 'JA' geschrieen hat, als mit EU-Fördermittel die Bachritterburg gebaut wurde, um eine strukturschwache Region am touristischen Arsch der Welt zu fördern. Man dachte, mit so einer Burg, Geld verdienen zu können. Aber wirklich ein Konzept, wie man die Burg über Jahre finanzieren kann, hat es wohl nicht gegeben. Tatsache ist aber, das es in Deutschland Burgen wie Sand am Meer gibt. Und eine Rekonstruktion interessant ist, aber viel Konkurrenz hat. Bisher konnte sich die Bachritterburg durch Qualität in der Belebung abheben, was dazu führt, dass doch der eine oder andere einen Abstecher dorthin machte. Aber das ist wohl nicht genug... Dass man dann als Bürgermeister nach Alternativen sucht, um mehrgleisig zu fahren, halte ich für eine grundsätzlich gute Idee. Wenn da nicht dieses seltsame Interview gewesen wäre. Ich habe es selbst schon erlebt, wie die Presse Interviews 'verschlimmbessert' und gebe noch noch Interviews, wenn ich es vorab gegenlesen kann. Da wir nie nachweisen können, wie es wirklich gelaufen werden, heißt es eigentlich 'im Zweifel für den Angeklagten', aber ich vermute, dass das ein absoluter Motivationskiller war, sich irgendwie für die Bachritterburg einzusetzen... Mal schauen wie es sich im nächsten Jahr entwickelt.
 
Finanzielle "Probleme" gab es auf der Kanzach ja irgendwie schon fast immer. Ich erinnere mich, dass wir damals in den Anfangszeiten noch "Gage" bzw. Essengeld bekommen haben. Aber das war noch zu Zeiten von Herrn Obert. Danach war schon immer das Geld knapp. Wenn man mal ehrlich ist, in den knapp 15 Jahren in denen dort etwas gemacht wird, hat man sicher auch schon alles gesehen. Auch wenn sich viele Menschen viele Gedanken gemacht haben, und immer wieder tolle Belebungen auf die Beine gestellt haben, bleibt die eher bescheidene Lage mitten im "Nichts", und die Tatsache das man irgendwie immer wieder das gleiche sieht. Mal früher im Mittelalter, mal später und mal unterschiedliche Schwerpunkte. Ich kann durchaus verstehen, dass man versucht neue Wege zu gehen um die Finanzen stabiler zu bekommen. Damals bei unseren frühen Belebungen sind oft Reisebusse angekarrt und man kam aus dem Erklären bis zum Abend nicht mehr raus. Ganz so besucht ist das ganze aber schon lange nicht mehr. Jedoch die Art und Weise wie hier seitens des Vereins und des Bürgermeisters mit den Menschen umgegangen wird, die sehr viel investiert haben, ist schrecklich und armselig. Ich fürchte auch dass man sich damit ein Eigentor schießt.
 
Hallo Thoalf, danke für den Hinweis! Es wird viel geschrieben aber ich kann noch keine echte Begründung finden außer dem Totschlagargument: Es ist zu teuer! Was ist zu teuer und wieso glaubt man mit einem Museum Gewinn machen zu können??? Ich fand es vernünftig von einem Kommentator einmal die aufstellung der Kosten zu erfahren (Bilanz) Ohne diese Information finde ich es schwierig sich überhaupt ein Bild zu machen
 

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