Verarbeiten von Pelz

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user2442

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Sicherlich haben Einige von Euch schon Pelz verarbeitet. Ich habe das noch nie gemacht - habt Ihr Tipps zur allgemeinen Verarbeitung ? Bei mir soll es ein einmaliges Projekt sein, einer Wollmütze aus gewebtem Stoffen, einen Rand aus Marder annähen. Ein abgezogener, gut abgelagerter Marder liegt hier und ich möchte nichts vergurken, es soll richtig schön werden. Fellrichtung beachten, von der Fleischseite her, mit scharfen Cutter nur durch das Leder schneiden, ist auch klar. Aber welche Naht ist geeignet und evtl belegbar ( Zeitstellung ca 800 norddeutscher Raum ) welches Nahtmaterial ? Vielen Dank für Eure Mithilfe.
 
Ich habe bisher nur eine Seehundfelljacke aus den Achtzigern verarbeitet. Das Fell ist ja sehr kurz, daher gab es keine Probleme beim Handling. Sorge hatte ich wegen des alten und dünnen Leders, das hätte auch reißen können. Hält aber alles wunderbar zusammen. da man ziwschen den Haaren nicht sieht, welche Stiche genommen wurden, hab ich einfach Überwendstich (?) benutzt. Also immer rein und auf der anderen Seite wieder raus. Handnaht, weil sie unregelmäßiger ist und die Gefahr von Perforationsbruch nicht so groß ist. Und weil's mehr Spaß macht!
 
Also ich hab das Kaninchenfell und das Fuchsfell für diese Wiki Mützen aucu mit Überwendligsstich angenäht, da kannst du die Haare, sollten sie mit durchrutschen mit der Nadel wieder rausziehen und die Naht verschwindet im Fell. Ich hab wirklich ganz kleine feine Stiche gemacht. Die erste Mütze hab ich mit diesem Schlaufenstich gemacht, also Überwendling mit einer zusätzlichen Schlaufe oben. Kleiner Tipp lass es, die Haare verheddern sich und es sieht doof aus. Das ganze natürlich mit einer Ledernadel genäht. mit einer einfachen Nadel war ich am verzweifeln. Ob der Stich so belegt ist, keine Ahnung, erscheint mir aber am logischsten, weil Laufstich legt sich ja auf die Haare und das Fell sieht gerupft aus (Meine persönliche Meinung)
 
wichtig beim schneiden des Fells, auf keinen fall mit einer Schere - ich verwende ein spezielles Kürschnermesser, (alternativ dazu eine Rasierklinge oder eine ganz neue Teppichmesser Klinge - Trapetzklinge) aber Achtung extrem scharf ;) wichtig immer von der Lederseite schneiden. Wenn man von der Fellseite schneidet oder eben mit einer Schere werden die Haare genau so gerade wie das Leder geschnitten. schaut nachher nicht schön aus. Auch beim Zusammennähen dieser Teile überlappt dann das Haar und man sieht den Schnitt bzw. die Nahtstelle dann nicht oder nur sehr wenig.
 
Hallo, ich schneide Fell/Pelz auch gerne mit der Schere. Dazu lege ich das Stück mit der Fellseite nach unten und schneide ganz flach und nur die Haut durch. Die Spitze der Schere gleitet dabei zwischen den Haaren und ich schneide nur immer ca. einen cm und setze nach. Nach dem Schnitt und von der Fellseite her betrachtet, ragen die Haar natürlich über die Schnittkante hinaus und es sieht nicht geschnitten aus. schau mal diese Kürschnernaht an, hilft Dir das weiter? http://de.wikipedia.org/wiki/Nähen#...elzverarbeitung,_Ackermann-Göggingen_(06).jpg Gruß, Luanda
 
Ich verarbeite momentan so drei, vier Biberpelzchen... (Futter für ein Halbkreismantel). Ich schneide entweder mit einer scharfen Stickschere von der Fleischseite her ganz flach, wie Luanda, oder ich benutze einen Nahtauftrenner. Der gleitet schön durch und lässt die Haare ebenfalls unberührt. Nur an bereits vorhandenen Nahtstellen - das Material stammt von ehem. Pelzmänteln - wird es etwas schwierig damit. Da ist die kleine Schere besser. Genäht wird bei mir ebenfalls überwendlich. So sind die Teile auch im Ursprung vom Kürschner verarbeitet worden. Da allerdings maschinell. Wenn das Leder sehr dünn ist (teilweise ist es ja fast wie Papier), muss man aber aufpassen mit sehr eng aneinanderliegenden Stichen. Das wirkt dann wie eine Perforation, an der das Leder dann bei geringster Belastung auch reißen kann. Ich musste da schon nacharbeiten, weil ich nicht aufgepasst hatte. Daher werde ich das fertige Futter dann auch gut mit dem Außenstoff verbinden, damit die Nähte etwas entlastet werden.
 
Hallo in die Runde, auch wenn es schon lange her ist das diese Frage erstmals gestellt wurde. Pelz lässt sich gut von der Fleischseite her mit einem Skalpell vorsichtig einschneiden - einritzen (zu erhalten im Bastel bzw. Künstlerbedarf). Dann die geschnittenen Seiten seitlich abziehen. So bleiben die Haare erhalten. Die geschnittenen Stücke dann erst einmal sortiern nach Farbe des Felles - Fellverlauf. Anschließend mit einer feinen Nadel zusammennähen. Zwei Stücke mit Haarseite gegeneinander zusammenlegen und mit benanntem Überwendstich zusammennähen. Ich habe vor Jahren einen Mantel mit Bisamfell besetzt mit runden Eckverläufen. Über 4,5 laufende Meter sind da zusammengekommen. Alle 2,5 mm sitzt ein Stich. Eine scharfe Nähnadel geht bei dünnem Pelz (dünner Haut) für dickes Pelzleder muss wie schon oben beschrieben eine Ledrnadel genommen werden. Doch vorsicht Ledernadeln haben geschliffene schneidende Kanten die auch einen Faden anritzen oder trennen können. Also nicht wieder rückwärts den Faden vernähen, wenn dies gewünscht wird dann dafür besser die Nadel wechseln. Ein Kürchner sagte mir so würde es für einen Anfänger funktionieren und das tat es auch. Euch viel Erfolg beim Pelze nähen wünscht Olegsson :wiki4
 
Ich habe bei der Pelzmütze in meinem Avatarbild Tesafilm benutzt, um das Fell in Richtung der Außenseite zu halten und möglichst wenig Fell nach Innen ragend zu haben - es hält nicht so stark, dass man beim vorsichtigen entfernen Haare verliert. Ansonsten: Dünne Leder kann man auch mit der Nähmaschine und einer Ledernadel bei langer Stichlänge vorstechen oder nähen, letzteres aber nur wenn man auf die historischen Stiche verzichten will.
 
Fell... Ich habe grade eins im schuppen liegen, einfach einmal in Eichenrinde und wasser mal schauen ob Leder oder tatsächlich ein Rehfell draus wird :heupf1 ich les mal kräftig mit, irgendwann werd ich schon nochmal fell vernähen!
 
Würde mich interessieren wie das geworden ist. Fellbearbeitung ist oft auch eine Frage wie gut die Gerbung war. Bei einem älteren Fell kann die Haut wenn sie feucht wird in tausend kleine Stückchen zerfallen. Es reisst überall. Marder hat den Nachteil, dass die Haare schnell ausbleichen. Nach wenigen Jahren ist der weiss. Fuchs hält sich wesentlich besser. Einfachste Gerbung für jedermann: Alaun Gerbung. Ein Teil Alaun, zwei Teile Salz. Ergibt weisses Leder und funktioniert immer. Allerdings nicht ganz so weich hinzukriegen, es braucht etwas mehr mechanisches Walken und Rückfettung. Langfristig ( auf viele Jahre hinaus) kann sich auch Schwefelsäure bilden , die dann das Leder zersetzt. Aber für unsere Lebensspanne reicht es. Jedenfalls war sie auch schon im Mittelalter bekannt.
 
Wenn das Leder sehr dünn ist (teilweise ist es ja fast wie Papier), muss man aber aufpassen mit sehr eng aneinanderliegenden Stichen. Das wirkt dann wie eine Perforation, an der das Leder dann bei geringster Belastung auch reißen kann.
Da wir ja meist aufgetrennte Pelzmode verhunzen, ist Euch sicher schon mal aufgefallen daß die Kürschner, die seinerzeit diesen Mantel etc. genäht haben, die Kanten mit schwarzem Baumwollband von ca. 8 mm Breite unterklebt haben, eben einfach damit das besser hält. Ich denke es ist legitim, bei dünnem Leder ebenfalls ein schmales Wäscheband unterzukleben. Natürlich darf es nicht aus Baumwolle sein und den Leim muß man aus alten Knochen von alten Hammeln im Mittelalter existenter Schafrassen selber kochen... i] Nee, im Ernst, das Band sieht man dann nicht mehr und erfüllt seinen Zweck. Wie schon geschrieben Überwendlichstich (so wurde auch noch vor 100 Jahren Pelzbesatz z.B. an Uniformen genäht)und die Haare des Pelzes kann man auch mit der Nichtnähhand beiseite drücken. Aber Friethjophs Tesa-Variante ist auch nicht schlecht. Trockenes, sprödes Fell auf der Lederseite vorsichtig mit z.b. Nivea einreiben. Entweder es wird flexibler oder man kann es nicht verwenden.
Ein abgezogener, gut abgelagerter Marder liegt hier
...manchmal gewinnt der Kfz-Halter... :D :D :D Und tut mir einen Gefallen: nehmt keinen Polyester-Pelz (außer Tiger- oder Leopard-Imitat aus Artenschutzgründen) 1. Das ist nicht A! X/ 2. Die armen Plüschtiere... ;) 3. Nicht recycelbar=umweltschädlich. :cursing: 4. Die verarbeiteten Pelztierchen eines 30 Jahre alten Pelzmantels aus Mutterns Wäscheschrank auf dem Dachboden sind eh schon seit 30 Jahren tot. ;( Euer Wilfried Tennepelz
 
Meine Damen, meine Herren, nix neues hier von mir, nur einmal externe nachträgliche Anerkennung für die Teilnehmer dieses Post. Über einen angebotenen Link von Tante Google ins Forum von bushcraft germany gefolgt. https://bushcraft-germany.com/index.php?thread/1207-wie-felle-zusammennähen/ Dort findet sich dann der Link hierher,. Ich Zitiere mal aus dem Beitrag Venator 11. Dez 2016 "Das wäre die einfachste und umsetzbare Variante. Ich hoffe die Mods nehmen es mir nicht böse wenn ich einen Link setze; aber hier findest Du ne Menge weiterer brauchbarer Tips, auch zu allgemeiner Leder und Pelzverarbeitung: mittelalterforum.com/index.php…316-Verarbeiten-von-Pelz/" Na dann lese ich mal hier weiter :thumbup:
 
Natürlich ist Pelz bzw Fell in Kleidung und co heutzutage kritisch zu sehen, aber dennoch, Ich finde die Umsetzung im Aussehen und Stil echt 8o :thumbsup: und es ist ja auch nichts alltägliches aus dem Massenmarkt verarbeitet worden, für das irgend eine arme Kreatur ihr miserabeles Leben lassen musste ;( Da achte ich zumindest auch drauf.
 
Natürlich ist Pelz bzw Fell in Kleidung und co heutzutage kritisch zu sehen,...
Echt? Warum denn mein lieber @Thirk? Weils politisch korrekt ist? In der Zeitung steht? Weil man den Gedanken nicht zu Ende denkt? Ist nicht persönlich, aber wenn ich diese vorgeschriebene mainstream-Meinung lese, muss ich etwas erwidern. Ständig verrecken Viecher für die Aufrechterhaltung unseres Wohlstandes und Lebensstandards. Auch Deines und meines. Und da sind die Igel und Füchse nicht dabei die wir mit dem Auto selber plattmachen. Will man konsequent auf tierisches verzichten, tierischen Lebensraum erhalten, usw. usf. empfehle ich für ein ruhiges Gewissen folgendes: - nichts anziehen - nichts essen - nichts trinken (auch kein Wasser - wo sollen denn die Fische sonst schwimmen) - nirgends wohnen - kein Feuer entzünden - nichts tun - möglichst nicht bewegen. :D PS: Kunstpelz ist Sondermüll und noch viel verwerflicher als Echtpelz. Auch dafür sterben Tiere, weil deren Lebensraum durch die Ölförderung und -verarbeitung zerstört wird.
 
Du hast in allem recht Wilfiried, wenn auch ziemlich platt rüber gebracht. Das klingt ein wenig nach "ist sowieso alles egal" und das ist es eben nicht. Es gibt halt mehr als Schwarz und weiß. Dazu brauche ich keine Mainstreammeinung sondern nur mein Bauchgefühl. Tiere nur wegen der Haut vermehren, gefangen halten und nach dem Tod nur die Haut nutzen finde ich dennoch verwerflich. Fuchs und Igel hatten bis zum Vollkontakt mit dem Auto wenigstens ein Leben in freier Wildbahn. Der Marder der Mütze übrigens auch.
 
Kuhfell, Rindsleder etc. als Nebenprodukt unserer Massentierhaltung sehe ich unkritisch. Bleibt ohnehin übrig bei der Fleischproduktion, also warum nicht nutzen. Alte Pelzmäntel wiederzuverwerten - top! Hunderte von Tieren jedoch nur (!) für einen blöden Mantel abzuschlachten, weil es nett aussieht - da bekomme ich das Kotzen. Völlig unnötig so ein Mist. Und sorry lieber @Wilfried Tenneberg, so einen Rotz mit Sondermüll, Öko-Gedanken und einer Handvoll überfahrener Tiere 'rechtfertigen zu wollen, ist leider ein sehr überschaubarer geistiger Horizont. Selten so einen haarsträubenden gedanklichen Dünnpfiff gelesen.
 
Kuhfell, Rindsleder etc. als Nebenprodukt unserer Massentierhaltung sehe ich unkritisch. Bleibt ohnehin übrig bei der Fleischproduktion, also warum nicht nutzen. Alte Pelzmäntel wiederzuverwerten - top! Hunderte von Tieren jedoch nur (!) für einen blöden Mantel abzuschlachten, weil es nett aussieht - da bekomme ich das Kotzen. Völlig unnötig so ein Mist. Und sorry lieber @Wilfried Tenneberg, so einen Rotz mit Sondermüll, Öko-Gedanken und einer Handvoll überfahrener Tiere 'rechtfertigen zu wollen, ist leider ein sehr überschaubarer geistiger Horizont. Selten so einen haarsträubenden gedanklichen Dünnpfiff gelesen.
Ein ähnliches Thema hatten wir kurz in dem Maihamster Thread. Die zu kaufen ist wirklich OK, wenn sie alt sind - aber sie zu importieren, wo viele kleine Tierchen nur wegen dem Fell getötet werden ist wirklich quatsch. Es fällt so viel nebenher beim Jäger und in der ganzen Lebensmittelindustrie ab (wie du ja schon gesagt hast)
 

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