"Voraussetzungen", um das Hobby machen zu können?!?

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Ich denke auch, es ist wichtig, in wie weit man sich persönlich an historische Vorlagen halten möchte. Das mit dem Sohn einer ... war glaube ich ein Versuch, seinen Bekannten irgendwie in seiner Sippe unterzubringen. Ich würde vielleicht eher auf einen migrierten Händler setzen, klingt plausibler. Ich befürworte auch eher Darstellungen, die man einem auch optisch oder durch andere Aspekte abkaufen kann. Das ist nur meine unmaßgebliche Meinung, ich möchte natürlich niemandem dem Spaß an irgendeiner Darstellung absprechen. Jeder muss seine Grenzen für sich selber ziehen. Das fängt doch schon ganz woanders an. Trage ich eine Brille während der Darstellung ( ich weiß, manch einer verträgt keine Kontaktlinsen)? Nehme ich Ohrringe oder Plugs, Piercings etc. raus? Überfärbe ich mir die Haare, oder werfe eine Perücke über, decke ich Tatoowierungen ab? Spreche ich anderen Dialekt bzw. Sprache? Feile ich mir die Zähne, stelle das Hobby im damaligen durchschnittlichen Sterbealter ein? Das kann man endlos so weiterführen und ich denke als Fazit kann man sagen: Jeder wie er will. Ist aber ein spannendes Thema und ich würde mich freuen, wenn man hier auch weiter auf Anregungen für solche "exotischen" Darstellungen stößt, bestimmt kommt da interessantes zusammen, wie man eventuelle Probleme, die eigentlich gar keine sind, sogar ausnutzen kann. Cheers, Dave. edit: Danke Katharina, genau so etwas meinte ich. Klasse der Mann!
 
Jeder wie er will.
Ja, aber nicht so ganz. Es kommt auch auf die Veranstaltung an. Ich bin jetzt ab morgen auf einer Veranstaltung mit einem entsprechenden Kidguide. Nicht gestattet ist das Tragen von Make up und sichtbaren Piercings. Unnatürliche Haare sind zu verbergen. Ebenso die Tatoos. Und Kontaktlinsen sind als Sehhilfen zu bevorzugen.
Ich denke, es kommt nicht nur auf die Hautfarbe an, aber sicher wird es für einen Ghanesen schwerfallen glaubwürdig einen Wikinger darzustellen, außer er schreibt eine passende Geschichte dazu, dass er ausden Tiefen Afrikas als Sklave nach Konstantinopel verschleppt wurde und dort an Wikinger verkauft wurde. Und später halt aufgrund seiner Treue zu seinem Herrn Land und seine Freiheit bekam, bla bla bla.
Das mit so einer Geschichte ist ja schön und gut. Kann man ja auch machen um etwas "glaubwürdiger" zu erscheinen. Hatte ich ja gestern schon geschrieben. Auf der anderen Seite: Will ein Besucher das überhaupt so genau wissen ? Welchen Sinn haben denn Biographien wirklich? "Verkauft" man auf einem Markt eine selbst erdachte Geschichte um eine fiktive Person, oder ist es nicht besser zu sagen: "Ich stelle einen Wikinger dar, wie er um 930 in Birka ausgesehen haben könnte." Letzteres ist mir persönlich lieber, wobei es völlig unerheblich ist, welcher Abstammung der Darsteller im realen Leben ist. Was für mich zählt ist doch einfach nur, das derjenige sich mit "seiner Zeit" auseinandergesetzt hat, hierzu Rede und Antwort geben kann und sich kleidungstechnisch dieser Zeit auch entsprechend angenähert hat. Wenn das ganze Umfeld (Lager, handwerkliche Tätigkeiten, etc.) noch passt dann hat auch der Ghanaese eine 1a Wikinger Darstellung abgeliefert.
 
@ Katharina: Wow! Der ist ja taff! Wendiger als mancher Darsteller mit 2 Beinen... Und wie er in 0:58 und 1:10 mit seinem einen Bein noch zutritt oder auch nachdem die Gehhilfe weg ist noch weiterkämpft... Mehr "A" geht fast gar nicht!!! Hochachtung! Aber genau das meinte ich auch. Behinderte bzw. Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz (ich liebe Fachausdrücke... :whistling: ) gab es doch auch schon im Mittelalter. Man muss dann ja nicht immer einen Bettler, Sklaven o.ä. darstellen. Wie man sieht, geht es auch anders. Und zum Aussehen: Friedrich II. hat sich beispielsweise mit muslimischen Wissenschaftlern umgeben und waren nicht in seiner Leibwache auch Sarazenen? Funde aus Gräbern haben den Handel mit exotischen Völkern doch auch immer wieder bestätigt. Bsp.: Älteste Funde chinesischer Seide in Europa wurden im aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stammenden keltischen Fürstengrab auf der Heuneburg (Kreis Sigmaringen) gemacht. Irgendwie muss die doch auch dorthin gekommen sein... Geschichten gibt es genug. Ich glaube weniger, dass man im Mittelalter so einen "Nationalstolz" (nicht missverstehen, ich finde das Wort selbst nicht schön...) entwickelt hat, dass man in nordischen Regionen nur blonde blauäugige Menschen geduldet hat. Klar, wer exotisch aussah, konnte sicherlich schneller Probleme kriegen, noch dazu, wenn man einer anderen Religion angehörte. Aber die Hexenverfolgung setzte doch in ihrer massiven Form deutich später ein. Ich könnte mir gut vorstellen, dass gerade Händler mit ihren exotischen Waren und den spannenden Geschichten beliebte Gäste an den Feuern der alten Germanen waren. Damals gab es noch keine Tageszeitung und kein TV. Und für spannende Storys hatten schon unsere Urahnen was übrig. Und dass der eine oder andere Reisende dann auch mal in einem Dorf hängen blieb... Why not?
 
Moin .. Also, wenn es um das Hobby geht, kann und muss jeder für sich entscheiden wie weit er /sie gehen will und kann. Die Hautpigmentierung sollte keine große Rolle spielen, es sollte bloß darauf geachtet werden, die Darstellung einigermaßen plausibel aussehen zu lassen. Eine Person, deren Hautpigmentierung auf ein Sub-Saharagebiet hinweist, sollte eben einen Händler o. ä. darstellen... die Kleidung kann man ja variieren... da gibt es unendlich Möglichkeiten. Das Thema Behinderung im Hobby ist meiner Meinung nach ein Faktor, dem nur geringe Bedeutung zu gesprochen werden sollte, es gab letztes Jahr einen Dänischen Schmied in Haithabu der saß im Rollstuhl und da hat kein Mensch auch nur einen Gedanken an die „Unmöglichkeit“ verschwendet. Wenn wir mit dem Schiff in Haithabu sind, tragen wir während der Publikumszeiten wenn es irgendwie geht keine Brille. Auf den wenigen Märkten auf denen ich gelagert habe, ich bin nicht so der Markt-Typ, kam es darauf an was von mir gefordert wurde. Darum kann ich nur sagen und schreiben, lebt eure Hobby so gut ihr könnt und nach bestem Wissen und Gewissen...
 
Kurz zu Behinderten: Das Behinderte im Mittelalter nicht zwangsweise arme Verstoßene waren, die ihren Lebensunterhalt vor den Kirchportalen erbetteln mussten, zeigt die Vita von Hermann von Reichenau. Nachzulesen z. B. bei Wikipedia.
 
"Aber ich denke wenn wir historisch annähern korrekt sein wollen, sollten wir uns schon passende Darstellungen suchen." Diese Aussage von Haste Feuer, zeigt doch wie kleingeistig selbst heutzutage auch noch die "aufgeklärte Szene" ist. Ich habe mir jetzt diesen Fred durchgelesen und festgestellt, daß es doch noch etliche Vorurteile auch in unserer aufgeklärten Demokratie gegenüber jemandem gibt der anders ist. Sei es in der Hautfarbe oder dem Zustand seines Körpers. Warum sollte zum beispiel eine Mongolin nicht eine Fränkin aus der Zeit Karls des Großen darstellen dürfen oder eine Mara keine Geisha? Ein Farbiger keinen Eskimo oder ein Italiener keinen maurischen Kaufmann? Wer die Darstellung eng begrenzen und einschränken will bei dem was dargestellt werden soll, sollte sich vielleicht auch erst einmal an die eigene Nase fassen. Was zum Beispiel waren Wikinger eigentlich? Bauern, Händler, Handwerker etc. und nicht nur die Äxte und schwerterschwingenden Mordbrenner als die der Normalbürger sie sieht. Wer also, der sich obengenannten Satz auf die Fahnen schreibt, wie es auch in diesem Fred einige getan haben, kann ruhigen Gewissens behaupten er stelle das was er darstellt historisch korrekt dar? Mit allem was dazu gehört. Obiger Satz impliziert nicht nur die korrekte Hautfarbe, den korrekten Zustand des Körpers, sondern auch den des Berufes und Geistes. Also darf ein geistig Behinderter Weißer, wenn er das gerne möchte, weil es ihm gefällt, der dazu noch im Rollstuhl sitzt keinen Menschen darstellen der farbig ist, aus dem Sudan stammt und ein Häuptling seines Stammes ist? Ich hoffe Ihr versteht was ich meine. Kleingeistigkeit war einmal und der "Untertan" von Thomas Mann ist zwar noch lange nicht verschwunden, aber unser Denken sollten wir als aufgeklärt denkende Menschen schon umstellen können. Obengenannter Satz liest sich nämlich ansonsten wie: "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus". Und Entschuldigung, wenn ich jetzt stellenweise die Diskussion etwas überzeichnet habe. Ich wollte und will niemanden beleidigen. Es grüßt herzlich der Bolle
 
Die Argumentation verstehe ich auch nach dem dritten Durchlesen nicht und ich habe nicht das Gefühl, dass das an mir liegt.
 
@ Ulrich: Ja, selbstredent gilt das nicht, wenn ein Reglement einer Veranstaltung greift. Da geb' ich dir natürlich Recht. Das weiß man aber auch und kommt als Besucher, oder geht nicht hin (im Falle einer unpassenden Darstellung). Darauf wollte ich nicht hinaus. Da sind wir wieder bei den Facetten, die das Thema "Mittelalter" birgt. Mit wie viel Ehrgeiz, Zeit, Geld, Aufwand etc. man sich in SEIN Hobby kniet ist ja jedem selbst überlassen. Nur sollte man es immer klar deklarieren, da wie ich finde man gewisser Weise schon etwas Verantwortung trägt. Ein falsches Bild von "damals" sollte man auf keinen Fall vermitteln. Aber ich merke grade, ich schweife ab, Zusammenfassend würde ich sagen, so lange man es mit sich selbst vereinbaren kann ist alles erlaubt. Der einzige dem man Rechenschaft schuldet, ist man selbst.
 
@ Zwiebel: "Aber ich denke wenn wir historisch annähern korrekt sein wollen, sollten wir uns schon passende Darstellungen suchen." wenn ich den Satz so aus dem Zusammenhang gerissen sehe kann ich Deine Aussage Zitat: "Diese Aussage von Haste Feuer, zeigt doch wie kleingeistig selbst heutzutage auch noch die "aufgeklärte Szene" ist." sogar richtig gut verstehen. Aber ich denke so alleine gibt der Satz nicht wieder was ich geschrieben habe und schon gar nicht meine Einstellung.​
Ich finde Legenden die heute gestrickt werden, um die Anwesenheit Fremder zu untermauern, die darauf hinauslaufen das der Fremde schlechten Verhältnissen (in diesem Fall Sohn einer leichten Frau) kommt daneben. Legenden die mit Funden arbeiten wie der Buddhafigur, den Münzfunden und Handelsbeziehungen argumentieren können die Anwesenheit verschiedener Religionen und Hautfarben belegen und damit zu einer passenden Darstellung führen. Die muss dann nicht implizieren das der dunkelhäutige ein Hurensohn ist, im Gegenteil hier hat man vieleicht einen Fachmann einen besonderen Händler eine Führer einer Reisegruppe etc.​
Wir können historisch korrekt arbeiten ohne Menschen, egal wegen was, auszugrenzen darum geht es mir. Auch die gestrickte Legende sollte nicht negativ sein nur weil jemand anders ist. Und die äußere Darstellung sollte einfach mit Belegen nachweisbar sein. Wenn ich keine orientalische Tracht nachweisen kann für Zeit A am Ort B dann kann ich keine orientalische Tracht tragen für Zeit A Ort B, dann trage ich gefundene Tracht der Zeit A Raum B auch wenn ich nach heutigem Verständnis Orientalische Gesichtszüge habe. Und belege meine Anwesenheit mit dem Fund von Münzen die aus dem Orient stammen. Und renne dann nicht in Lumpen und Ketten als Sklave auf dem Markt rum damit für den Marktbesucher wieder ein Klischee erfüllt ist.​
 
OT nun, Eilika, Du darfst mich ruhig "Fuchs" nennen, das ist politisch korrekt, aber ansonsten ... Mit der Bezeichnung von Leuten, die man in meiner Jugend "Neger" nannte, gibts heute Schwierigkeiten. Auch die Bezeichnung "Mischling" war ja früher üblich. Und um solche Leute ohne Namen geht es hier zum Teil. Was Hergil wohl meint, ist, das es eben auf die Darstellungssituation ankommt. Im musealen Umfeld ist die Darstellung mit der für damals anzunehmende Hautfarbe eben glaubhafter, und wer anders aussieht, solle sich eben eine passendere Darstellung suchen.OT off So, nun zu einem anderen Aspekt: Warum eigentlich immer die Annahme, der Vater wäre dunkel gewesen? Es gibt ja nun auch die Fälle dunkelhäutiger Mütter , wahrscheinlich auch zu Lebzeiten Theophanus, Kaiserin des HRR und auch keine "blondgelockte Germanin". Aber eine anerkannte Fürstin. Geben da die Sagas nichts her ?
 
Ich möchte ein paar Fakten zusammentragen und auf eine ähnliche Diskussion hinweisen, die gerade stattfindet und auf deren Argumenten man sicher aufbauen kann. 1. Reenactment ist eine Form des Rollenspiels (sei es nun zu publikumswirksamen Unterhaltungs- oder zu geschichtlichen Bildungszwecken oder einfach als Spaß an der Sache). Das heißt man spielt eine Rolle. 2. Zwischen dieser Rolle und der darstellenden Person ist zu trennen. Solche Trennungen sind mitunter sehr schwierig. Beim LARP ist das ganz einfach, zieht die Person das Kostüm aus fällt die Rolle weg. Hat ein Reenactor seine Gewandung an heißt das aber nicht gleich, dass er in seiner Rolle (diesen Begriff sollte man bitte jetzt sehr weit fassen) ist. 3. Die Rolle wird durch verschiedene Aspekte glaubhaft: a) Austattung b) Verhalten/Schauspiel/Vorführen/sonstige Tätigkeiten der Darbietung c) körperliche Erscheinung An den Punkten a und b kann man arbeiten und diese stehen hier ja gar nicht wirklich zur Diskussion. Ein Herzog in billigem Ikealeinen ist nicht stimmig, ein Schmied, der den Hammer falsch hält auch nicht. Punkt c ist schwierig, weil man da faktisch nichts ändern. Und die moralische Frage ist natürlich, ob man da etwas ändern sollte, wenn man es könnte. An diesem Könnte möchte ich anknüpfen, da bereits Dinge wie das Abschminken von Tattoos erwähnt wurde. Im Theater (da werden ja auch Rollen gespielt) gibt es gearde eine diskussion zum Thema blackfacing. Die Frage dabei ist eine ähnlich wie bei uns, was wiegt mehr - das, was das Publikum sieht oder das, was moralisch ist. Muss jeder Aspekt historisch ausgearbeitet werden oder "übersieht" man diese Form unüberwindbarer Hindernisse? Hier ein Artikel der TAZ als Einstieg in die artverwandte blackfacing- Diskussion. Ich denke, dort kann mans ich vielleicht etwas abschauen, wenn die eine "Lösung" finden. Bis dahin stelle ich mir persönlich bei dieser Angelegenheit die Frage: Lege ich soviel Wert auf meine Darstellung, dass ich auch ausserhalb meiner Zeit auf Veranstaltungen auf die Zahnbürste, damit meine Zähne historisch korrekt altern, dann kann ich jemandem auf Grund physischer Merkmale den Zugang zu einer bestimmten Darstellung verwehren. Wenn ich aber auch auf Märkten ein vollzahniges, weißes Lächeln präsentiere sollte mich ein schwarzhäutiger Templer nicht stören. Das gleiche gilt ja übrigens nicht nur für Hautfarbe oder Behinderte. Ich kenne auch Frauen, die aus verschiedenen Gründen Männer darstellen (umgekehrt kenne ich zumindest im "Mittelalter" niemanden ;) ). Damit habe ich kein Problem, mir ist eine Frau in Kettenhemd, die sagt, sie stellt eben einen Mann dar lieber, als die berüchtigten Xena-Amazonen in Leder-und-Ketten-Bikini (Korrektur: Sie sind mir aus darstellungstechnischer Sicht lieber, optisch kommt´s drauf an ... ;) )
 
:eek:ff1 Hergils Aussage habe ich schon verstanden. Und ich bin selber alt genug, um das Rumgeeiere um die richtige Bezeichnung der Hautfärbung lächerlich zu finden. Meine letzte Anmerkung bezog sich auf Bolles / Zwiebels Beitrag, den ich schlicht unverständlich finde, weil da zu viel durcheinander geht. :back Ansonsten hast du recht. Natürlich gibt es nicht nur Beispiele für dunkelhäutige Männer, sondern auch für Frauen. Aus Thüringen gibt es die Sage eines Burgherrn, der als Pilger ins heilige Land zog und dort gefangen genommen und eingekerkert wurde. Der Zufall wollte es, dass eine sarazenische Sklavin sich in ihn verliebte, sich um seinetwillen zum Christentum bekehrte und ihn nicht nur aus dem Kerker rettete, sondern auch mit ihm nach Deutschland floh, wo sie heute zu seiner Linken begraben liegt, während seine erste Ehefrau zu seiner Rechten ruht. Das ist natürlich weitgehend romantischer Kitsch. Aber der Kern liegt darin, dass Heiraten in beide Richtungen stattgefunden haben und sich der eine oder andere Kreuzritter oder Kaufmann eine Frau aus der Ferne mitgebracht hat.
 
@ Zwiebel: Ich verstehe Deine Ansichten, würde nur darum bitten, gewisse Sätze hier nicht zu zitieren. Auch wenn es Deine Argumentation untertreicht, sehe ich doch die Gefahr darin, dass wir (d. h. das Forum) ggf. über Personen, die aus gesinnungstechnischen Gründen eben diesen Ausspruch bei google eingeben, gefunden werden. Und das möchte ich doch wirklich nicht. Ich bitte in diesem Zusammenhang (und auch in anderen) also darum, sorgfältig auf Eure Wortwahl zu achten. Suchmaschinen sind da nicht wählerisch, sie suchen genau nach dieser Reihenfolge von Wörtern, der Kontext ist ihnen egal.
 
Ich finde es einfach nur cool, wenn ein Schwarzer (ich mag die bemüht politisch korrekten Bezeichnungen "Farbiger" [Wie jetzt, blau mit grünen Streifen?] oder "dunkelhäutiger Mensch" nicht, das klingt immer irgendwie nach Krankheit) einen Wikinger darstellt, das bringt, im wahrsten Sinne des Wortes, Farbe ins Spiel. Abgesehen davon nehme ich es als großes Kompliment, wenn sich jemand mit offenbar derart fremdländischer Herkunft so für "unsere" Geschichte interessiert und damit identifiziert. Ein besseres Beispiel für Integration kann ich mir, nebenbei erwähnt, kaum vorstellen. Dass er als Gesamtbild historisch unglaubwürdig bis nicht korrekt sein mag, steht auf einem ganz anderen Blatt. Denn was genau ist denn nun das, was "korrekt" gezeigt werden soll? Vom Falle einer (Burg- / Hof- / Dorf-)Belebung mal abgesehen doch in aller Regel nicht der Mensch, der drinsteckt, sondern die Kleidung und Ausrüstung, die er trägt sowie das, was er tut. Wenn in einem Museum eine Schaufensterpuppe drin steckt, kommt ja auch niemand auf die Idee, zu bemängeln, dass es damals keine Plastikpuppen gab. Kurz: Bei einer Belebungsaktion würde er genauso stören wie als Statist bei einem Wikingerfilm, aber in allen anderen Fällen - if he's comfortabel... Jeder fühlt sich auch hier wieder bemüßigt, seine eigene Sicht und Motivation auf andere übertragen zu wollen. Ich für meinen Teil spiele z.B. auf Veranstaltungen keine Rolle, ich arbeite didaktisch. Wenn andere eine Rolle spielen wollen, gerne. Ich möchte im Rahmen meiner didaktischen Tätigkeit auch nicht zeigen, wie damals für Außenstehende das Leben ganzheitlich ausgesehen haben muss. Ich vermittle Teilbereiche aus diesem Leben, etwa Ausrüstung, Kleidung, Handwerkstechniken, militärische Taktiken / Techniken etcetera. Welche Hautfarbe ich dabei habe, ist völlig nebensächlich. Man stelle sich vor, eine Schulklasse kommt im belebten Museum vorbei und die Kinder möchten begeistert bei irgendwas mitmachen. Um nun aber die heilige historische Korrektheit zu wahren, verbiete ich dem vietnamesischen und dem kongolesischen Kind, mitzumachen, weil das ja historisch nicht korrekt wäre... Was mich an der ganzen Sache eher amüsiert ist ein gesellschaftliches Phänomen; dieser Drang zu krampfhafter political correctness. "Oh Gott, wenn ich mich an einem schwarzen Wikinger oder einem behinderten Reiterkrieger störe, dann diskriminiere ich Leute, das ganz böse ." Jetzt kollidiert plötzlich dieses eine Extrem mit einem anderen Extrem: "Oh Gott, wenn ich einen schwarzen Wikinger akzeptiere, dann klassifiziere ich mich sofort als Fuzzi, der keinerlei Verständnis für historisch korrekte Darstellung hat, das ist ganz böse." Ein Dogma mit einem anderen im Ring, geil! Find ich klasse. Popcorn und Cola her, bequemes Sofa uuuund bitte.... :D Fast schon leider muss ich feststellen, dass die bisherigen Beiträge in Sachen Verbohrtheit, Dogmatisierung und Polemik doch einiges zu wünschen übrig lassen, die sind zum größeren Teil zu vernünftig und gemäßigt. Ach, in anderen Foren ginge es jetzt mit Sicherheit spektakulärer zur Sache. Naja, kann ja noch werden...
 
Bisher waren wir bei den äüßerlichen Vorraussetzungen, Glaubhaftigkeit. Wo ich richtig Bauchschmerzen bekomme ist, wenn durch eine Darstellung das Bild der "Ahnen" so verzerrt wird, das es beleidigend wird. Saufende "Tembler" in weiblicher Begleitung und rumgeknutsche o.ä. Wenn die Darstellung lachhaft ist, aber besseren Wissens als "A" verkauft wird und dabei die dargestellte Bevölkerungsgruppe "veralbert" wird oder bewußt verzerrt dargestellt wird. Oder auch historische Fakten durch Ort und Darstellung verdreht werden oder Teilnahmen an Veranstaltungen an Orten, wo die dargestellten nie hätten friedlich teilnehmen können. Ein mögliches Beispiel: Schwäbische Reichsritter saufend im Lager auf der Harzburg , lustiger slawischer Handwerkermarkt an der Magdeburger Elbfurt oder ein sächsisch/fränkisches Heerlagertreffen in Verden und ähnliche Sachen
 
kinders nicht streiten ;-) das wichtigste am hobby ist doch das es spass macht und wenn ich mich in etwas pressen muss womit ich mich nicht identifzieren kann, macht es doch kein spass. zu mir sagte mal einer: Man ist solange A wie man Spass dran hat Ich finde da is was dran. Wo fang ich an wo hör ich auf. Jeder hat irgendwo auch noch ein Privatleben. Soll jetzt unser Prister mit einer Tonsur rumrennen nur weil es zur Darstellung gehört? Ich hatte mich vor längerer Zeit mit meiner Oma über das Thema vermischung der Kulturen unterhalten. Meine Oma sagte dann zu mir: Früher gab es das nicht, weil es nicht die Verkehrsmittel gibt wie heute, hätte es damals Flugzeuge und Autos gegeben wäre die Welt schon viel Früher bunt geworden. Und ich finde sie hat recht. Wir haben bei uns im Trachtenverein auch einen Italiener, der spricht noch nicht mal deutsch. Na und er hat Spass am Tanzen seine Tracht ist korrekt, wiso soll der nicht mitmachen dürfen. Gut ein dunkler Mensch in bayrischer Tracht ist gewöhnungsbedürftig, aber nur deswegen weil es nicht alltäglich ist. Irgendwann wird es alltäglich sein und solch diskussionen wird es nichtmehr geben, weil es "normal" sein wird. Ich seh da kein problem, wenn bei zu mir eine dunkelhäutige kommt und sagt sie will schwester werden. Selbst in Filmen ist das nicht so dramatisch. Ich denke grad an den tollen Fantasy Film Merlin der spielt auch im Mittelalter und ein Ritter ist schwarz und seine Schwester ist die Dienerin von Lady Morgana... Wie viele Inianer Gruppen gibts es in Deuschland und die sind alle hell. Ich finde es toll was sie machen. Sie interessieren sich für die Geschichte und machen was draus, finde ich klasse!
 
Wo ich richtig Bauchschmerzen bekomme ist, wenn durch eine Darstellung das Bild der "Ahnen" so verzerrt wird, das es beleidigend wird. Saufende "Tembler" in weiblicher Begleitung und rumgeknutsche o.ä. Wenn die Darstellung lachhaft ist, aber besseren Wissens als "A" verkauft wird und dabei die dargestellte Bevölkerungsgruppe "veralbert" wird oder bewußt verzerrt dargestellt wird. Oder auch historische Fakten durch Ort und Darstellung verdreht werden oder Teilnahmen an Veranstaltungen an Orten, wo die dargestellten nie hätten friedlich teilnehmen können. Ein mögliches Beispiel: Schwäbische Reichsritter saufend im Lager auf der Harzburg , lustiger slawischer Handwerkermarkt an der Magdeburger Elbfurt oder ein sächsisch/fränkisches Heerlagertreffen in Verden und ähnliche Sachen
1. Absatz stimme ich 100%ig zu. Das war einer der Aspekte, die ich als Templerdarsteller sehr ernst genommen habe, aber auch einige andere Beispiele kennengelernt hab. 2. Absatz sehe ich etwas anders. Wenn Du Darstellungen nur noch an historisch möglichen Orten in historischer Zusammensetzung möchtest, wirds in der Szene schnell ziemlich finster. Schön, wenn es passt, aber es muss auch Platz für andere Aspekte der Szene sein. Um beim Beispiel der Templer zu bleiben, hättest Du sonst so gut wie keine Begründung, warum es bewaffnete Templer hier in der Region geben sollte.
 
1. Absatz stimme ich 100%ig zu. Das war einer der Aspekte, die ich als Templerdarsteller sehr ernst genommen habe, aber auch einige andere Beispiele kennengelernt hab.
da bin ich voll eurer meinung. da geht mir die hutschnur hoch, wenn egal ob templer oder deutsch orden die leute knutschender weise übern markt laufen. dazu kann ich doch bitte ins zelt gehn! mein freund nimmt mich nicht mal bei der hand wärend der markt zeit. allerdings wenn der markt rum is geh ich schon auch mal zu den wikis ins lager und quatsch mit denen. ist zwar auch nicht historisch korrekt, weil die sich ja auch bekämpft haben, aber da ist wieder das thema, man hat auch ein privatleben ;-) wärend dermarktzeit achte ich schon darauf das ich nicht in einem wikilager als schwester abgelichtet werde :)
 
da bin ich voll eurer meinung. da geht mir die hutschnur hoch, wenn egal ob templer oder deutsch orden die leute knutschender weise übern markt laufen. dazu kann ich doch bitte ins zelt gehn! mein freund nimmt mich nicht mal bei der hand wärend der markt zeit.
Und das ist auch richtig so. Wer mit einem Ordensritter liiert ist, wusste das im Zweifalsfall vorher. Will man schmusendes Pärchen darstellen, muss man eine andere Darstellung wählen.
wärend dermarktzeit achte ich schon darauf das ich nicht in einem wikilager als schwester abgelichtet werde :)
Warum eigentlich nicht? Ich würde das Missionierung nennen... :D Aber nun wieder :back Das Thema lautete ja nicht: Wie "A" ist meine Darstellung... :whistling:
 
nö,Vorraussetzungen, um das Hobby machen zu können. Und dazu gehört nach meiner Meinung eben auch eine gewisse "Pietät", was den Ort angeht. Es gibt auch Orte, an denen man dem Hobby bei aller Ernsthaftigkeit nicht nachgehen sollte.
 

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