Hallo, Der Aufwand, den ihr betreiben wollt, finde ich sehr löblich, aber ich prophezeie, dass ihr auf der eigentlichen Hochzeit hoffnungslos overdressed sein werdet. - so zumindest meine eigene Erfahrung bei solchen Gelegenheiten. ^^ Zumindest bei der Männerkleidung der 1470er Jahre empfiehlt sich zum besseren Verständnis - selbst wenn man kaufen und nicht selber machen möchte - ein Blick in den Leitfaden der Companie of Saynt George:
http://www.companie-of-st-george.ch/cms/?q=de/Costume_Guide Das mit der Schecke ist absolut korrekt. Bedenke, dass eine solche Garnitur eben nicht als Kostüm designt wurde, dass man einmal an einem heißen Augusttag und sonst nur in überheizten Festhallen trägt, sondern Kleidung, die dafür gedacht ist das ganze Jahr über in einer Welt ohne Zentralheizung getragen zu werden. Da fallen die paar heißen Tage in Deutschland kaum ins Gewicht und gerade an historischen repräsentativen Terminen wie Hochzeiten war der standesbewusste Mensch des Spätmittelalters dann sicher auch mal leidensfähig. Denn Schwitzen tut man ab bestimmten Temperaturen sowieso und eine Wolle-Leinen-Kombination ist da nicht das Schlimmste. Die Schecke muss ja nicht zwangsläufig aus besonders dicker Wolle bestehen. Es gibt auch durchaus leichte und dünne Wollstoffe - die dann aber für einen schönen Stofffall an der Schecke gefüttert sein sollten. Und nach dem Repräsentativen Teil der Feierlichkeit kann man sie dann ja ablegen (wird bei der Anzugsjacke heute ja ähnlich gehalten). Zum Thema Shops: Da habt ihr eine recht undankbare Zeit ausgesucht. Gerade die Männermoden (wie das Lorb geschrieben hat: da gibt es einige Möglichkeiten) setzen alle auf enge, geradezu körperformende Schnitte. Sowas gibt es kaum von der Stange und viele der üblichen Schneider sind damit leider etwas überfordert. In jedem Fall geht ordentlich Geld dafür raus, wenn man einen etwas höheren Anspruch hat und nicht selbst näht. Lasst Eure Maße von jemanden mit Schneiderausbildung abnehmen. "Pi mal Daumen und noch etwas Zugabe" ist gerade, wenn man keine Anprobe machen kann (die Links die folgen sind teilweise Italiener oder Polen), eine schlechte Idee, denn das 1470er-Zeug muss eng sitzen. Das schon genannte Medieval Design ist meiner Meinung nach ein sehr guter Mittelweg und die Preise, so hoch sie im ersten Moment erscheinen werden, sind durchaus gerechtfertigt:
http://www.medievaldesign.com/eng-prodotti-uomo.asp?form_chiave=29 Da sieht man auch mal ein wenig, die modische Vielfalt der Zeit. Kleine nur lokal bekannte Schneider, wären eine Alternative, allerdings habt ihr dann wahrscheinlich wenig Möglichkeiten ihre Erfahrungen und Fähigkeiten mit spätmittelalterlicher Mode einzuschätzen. Vom Anspruch her oberste Liga wäre (nur als Beispiel. Fragen kann man ja mal) Lisa aus Offenbach:
http://www.acus-fabrica-antiquus.de/ÜberMich.htm Für Deine Pläne passender wäre wahrscheinlich Karo aus Köln, auch wenn ihre Seite irgendwie gerade nicht aufrufbar ist:
[url]http://www.gewand-manufaktur.com/[/url] Mittelaltersuse (
www.mittelaltersuse.de/) fällt wohl auch in diese Kategorie. Ich kannte sie noch nicht, aber die Bilder lassen auf sehr gute Arbeit schließen. Weitere mögliche Adressen wär[font='Arial, Helvetica, sans-serif']e
http://www.medieval-market.com/male.php [/font] und
http://www.matuls.pl/index.php?IDP=1&Lng=de&IDKategoria=2 wobei da schon etwas Vorwissen benötigt wird, um die angebotenen Kleidungsstücke halbwegs passend zu einer Garnitur zu kombinieren. Ansonsten empfehle ich sich mal Andrejs Linkliste (
http://wenzingen.de/smf/index.php/board,67.0.html ) anzuschauen. P.S.: Die meisten Shops bieten keine tauglichen Larp-Kleidungsstücke. In entsprechenden Foren und Kreisen wird immer wieder ausdrücklich davon abgeraten solche Shops für mehr als Untergewandung und kleine Accessoires zu nutzen. Das Sortiment ist tatsächlich für die "Mittelalterszene" optimiert.