Wandern in Klamotte

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Friedensdaube

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Hat von euch schonmal jemand eine mehrtägige Wanderung in Klamotte gemacht? Falls ja, wie macht ihr das mit Verpflegung, und Übernachtung, wenn man ohne Bollerwagen unterwegs ist (wahrscheinlich mit Kiepe)? Essen in Kneipe, Wirtshaus, Grillen, oder nur auch ohne kühlung haltbare Lebensmittel wie Hartkäse, Räucherspeck und Trockenfleisch mitnehmen? Schlafen im Hotel, auf der Wiese oder unter der Brücke? Ich bin gerade am überlegen, wie man das machen könnte...
 
Die "Rotte vom Rad - Merseburg" machte mal eine Tour von Pfalz Merseburg zu Pfalz Tilleda... google mal die Spaß-Truppe... da müsste es einen Bericht geben.
 
Hi, also wandern in Klamotte iss cool. Hab das schon mehrfach gemacht. Mein schönstes Erlebniss dieser Art war eine Erzgebirgsüberquerung. Es war Anfang Januar und ging eine Woche. Mein Freund war "Modern" unterwegs. Es hat sich gezeigt, das Moderne Materialien nicht besser sind als gute alte Wolle. Zumal wir weder ein Zelt dabei hatten, noch irgendwo einkehren konnten. War wirklich spannend. Auch die Ottonen waren schon auf "Wanderausstellung" http://blog.ottonenzeit.de/archives/288 leider war ich da nicht mit von der Partie......schnief Übrigens Kiepen sind Definitiv überbewertet. Wenn man nur geradeaus geht, mags schleichen. Gehts aber über Stock und Stein wirds mit ner Kiepe schwierig.
 
Hi, es ist weniger die Frage der Tasche sondern mehr die des Gestells. Das ganze kann man natürlich auch leichter gestalten als auf dem Bild.
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Eine Konstruktion aus Birke ist stabil aber sehr leicht. Schulterriemen einfach in Brusthöhe mit einem Riemen schnüren. So rutschen sie nicht von der Schulter Eine ebenso praktische Methode ist das Tragen in einer Decke. Geht aber leider nicht mit allen Gegenständen. Dabei legt man die Sachen auf eine Decke und rollt diese Schlauchförmig auf. Das ganze schultert man dann diagonal und verschnürt die Enden der Decke vor der Brust. So kann man auch recht gut klettern.
 
Danke für die schnelle Antwort. Wow das sieht schon recht unbequem aus, wenn ich mir vorstelle damit lange Strecken zu wandern / zu pilgern... Aber vielleicht muss man es einfach mal probieren...
 
Ich sage auch mal meinen Dank, und wühle mich durch die vielen Linktipps. Das Tragegestell muß nicht zwingend unbequem sein. Man muß nur schauen dass die Last nicht direkt auf die Wirbelsäule drückt. Die Hauptträger am Rückenbereich gut polstern, dann sollte das gehen.
 
Meines Wissens ist ein grosses Problem authentisches Schuhwerk auf modernem Strassenbelag, da müsste man wohl abseits des Weges gehen, Grünstreifen etc. Käme für mich leider nicht in Frage wegen kaputten Füssen, bekomme selbst in meinen guten Bergschuhen Probleme.
 
Also diese Gestelle lassen sich erstaunlich gut tragen. Sie verteilen das Gewicht sehr gut. Das mag der Grund sein. Meine Schuhe waren Wendeschuhe, jedoch genagelt. Meine ungarische Oma erzählte mir, das sie Schuhsohlen in ihrer Kindheit aus Leder fertigten. Damit sie nicht rutschen haben sie die "Fleischseite" nach außen genommen. Diese haben sie mit Harz bestrichen und in feinem Sand abgerollt. Der Sand blieb haften. Das wurde immer mal wiederholt. Durchs laufen drückte sich Harz und Sand fest ins Leder und bildeten so eine feste wasserdichte Sohle. Diese waren wohl erstaunlich haltbar. Wollte ich schon immer mal versuchen, aber es bisher noch nicht getan...........es gibt noch so vieles was es neu zu endecken gibt.
 
@Jungraban: Das mit der Decke gibt es heute noch. Schau Dir mal Gesellen an, die auf der Walz sind. Die haben auch ihr Bündel geschnürt. Es hat sich scheinbar bewährt.
 
Auch Tragegestelle sind heute durchaus noch an guten Trekkingrucksäcken oder in verschiedenen Berufen zu finden. "Kritische Stellen" lassen sich bestimmt gut mit Wolle/ Leder polstern
 
Ich denke, es ist eine Frage des Gepäcks. Tragegestell = schweres Gepäck Decke = leichtes Gepäck Ganz fleißige können es ja kombinieren. :D (Au, mein Rücken...)
 
Ich möchte sowas auch mal machen, aber auch ich denke, der limitierende Faktor wären hier die Schuhe. Das Gepäck wollte ich eigentlich dem Pony aufdrücken ;-).
 
Das weiteste, was ich bislang in "a" Klamotte und entsprechendem Schuhwerk gelaufen bin, waren 5 oder 6 Kilometer (vom Kloster Lorsch nach dem Wäscherschloss). Eine Zweitageswanderung mit Übernachtung in einer Herberge oder gar im Wald würde mich auch jucken. Hier um die Ecke im Schwäbischen Wald gäbe es solche Möglichkeiten, weitgehend ohne Teerstraßen zu laufen. Dasselbe im Schwarzwald. Und in anderen großen Waldgebieten. Deutschland ist schön ... Das Gepäck würden vielleicht Esel tragen, ich meine vierbeinige :D . Gepäck auf einer Kraxe ist wahrscheinlich eine Sache der Anpassung auf den jeweiligen Rücken (mit Polstern) und auch ein wenig Gewohnheit. Im Alpenraum werden die Dinger heute noch eingesetzt, vielleicht sollte man beim nächsten Urlaub einfach die Einheimischen fragen *notier* Andererseits wurden früher auch die großen Heuschlitten auf dem Rücken den Berg hoch getragen. Ich hab das vor Jahren mal versucht (als ich noch jung und stark war). Das Ding war sauschwer und drückte mir ins Kreuz, ich hab es nach 10 Metern wieder abgesetzt.
 
Wir hatten für unseren Urlaub extra eine mittelalternative Kinderkarre gebaut :)
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Mehrtägig im Sinne von "ein Tag wandern, eine Übernachtung, am nächsten morgen Aufbruch, aber keine große Strecke mehr" habe ich im Rahmen eines Liverollenspiels (alle Links im diesem Post gehen zu Teilen der Seite http://www.dascon.info/, meist auf Bilder) mal gemacht. Verlaufen eingerechnet wahrscheinlich um die 10 km, ich glaube in der Schwäbischen Alb. Recht historisch orientierte Spieler und kaum modernes Schuhwerk. Ordentliches Gepäck (Decken, kaltes Essen, Wechselklamotten, teilweise Handelswaren), um den Eindruck einer Reise-/Pilgergruppe in der Mitte eines mehrtägigen Wegs zu haben. Weitgehend ohne Teerstraße , teilweise auch komplett ohne Weg und dafür mit Bachüberquerung. Übernachtung in einer Grillhütte . Trotz Feuer war es arschkalt und man schlief voll angezogen in den Decken/Fellen , die man auf der Wanderung mitgebracht hatte. Nur Isomatten und Feldbetten (für die Bequemlichkeitsfreunde) wurden schon vorher in die Hütte gebracht. Fazit: Wandern in Klamotte ist keine große Sache, solange das Wetter mitmacht (nicht zuviel Regen und nicht zu kalt), man unter einem Dach schlafen kann, Teerstraßen zum Schutz von Schuhen und Gelenken meidet und seine Kiepe /Kraxe /o.Ä. vorher mal mindestens einen Tag getragen und angepasst hat. Ich selbst hatte mit meiner Kiepe kaum Probleme, aber einige Andere haben sich am Abend recht laut Werkzeug und Material herbei gewünscht um kleine aber schmerzlindernde Anpassungen vorzunehmen. Also lieber erstmal auf Zweitagestouren testen. Mittelalterliches Reisen kann aufgrund fehlender mittelalterlicher Unterkunftsmöglichkeiten nicht nachgestellt werden. Bei Wanderungen von mehr als drei Tagen würde ich versuchen Privatübernachtungen zu organisieren und im Notfall auf Pensionen/Hotels zurückzugreifen. Wiese geht bei gutem Wetter auch, aber man sollte sich nicht auf's Wetter verlassen. Selber zu Kochen halte ich weder für praktikabel (Brennholz suchen, Feuer machen, Zutaten und Geschirr mitführen), noch für historisch passend. Für den Weg Wasser, Brot, Obst und etwas Speck/Käse und mindestens jeden zweiten Tag was deftiges (Eintopf) zum Abendbrot. Ob in der Wirtschaft bei privaten Gastgebern, oder in der Suppenküche wäre mir da egal. Mittelalterliches Reisen war zwar gefährlich und anstrengend, aber kein Survivaltraining. P.S.: Wandern/Pilgern macht doppelt Spaß wenn auf dem Weg ein wenig los ist. Heiligenschreine , Bettler, Apfelverkäuferinnen und Zollstationenmachen den Tag erst richtig interessant.
 

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