Mehrtägig im Sinne von "ein Tag wandern, eine Übernachtung, am nächsten morgen Aufbruch, aber keine große Strecke mehr" habe ich im Rahmen
eines Liverollenspiels (alle Links im diesem Post gehen zu Teilen der Seite
http://www.dascon.info/, meist auf Bilder) mal gemacht. Verlaufen eingerechnet wahrscheinlich um die 10 km, ich glaube in der Schwäbischen Alb.
Recht historisch orientierte Spieler und kaum modernes Schuhwerk.
Ordentliches Gepäck (Decken, kaltes Essen, Wechselklamotten, teilweise Handelswaren), um den Eindruck einer
Reise-/Pilgergruppe in der Mitte eines mehrtägigen Wegs zu haben. Weitgehend
ohne Teerstraße , teilweise auch komplett
ohne Weg und dafür
mit Bachüberquerung.
Übernachtung in einer Grillhütte . Trotz Feuer war es arschkalt und man schlief
voll angezogen in den Decken/Fellen , die man auf der Wanderung mitgebracht hatte. Nur Isomatten und Feldbetten (für die Bequemlichkeitsfreunde) wurden schon vorher in die Hütte gebracht. Fazit: Wandern in Klamotte ist keine große Sache, solange das Wetter mitmacht (nicht zuviel Regen und nicht zu kalt), man unter einem Dach schlafen kann, Teerstraßen zum Schutz von Schuhen und Gelenken meidet und seine
Kiepe /
Kraxe /
o.Ä. vorher mal mindestens einen Tag getragen und angepasst hat. Ich selbst hatte mit meiner Kiepe kaum Probleme, aber einige Andere haben sich am Abend recht laut Werkzeug und Material herbei gewünscht um kleine aber schmerzlindernde Anpassungen vorzunehmen. Also lieber erstmal auf Zweitagestouren testen. Mittelalterliches Reisen kann aufgrund fehlender mittelalterlicher Unterkunftsmöglichkeiten nicht nachgestellt werden. Bei Wanderungen von mehr als drei Tagen würde ich versuchen Privatübernachtungen zu organisieren und im Notfall auf Pensionen/Hotels zurückzugreifen. Wiese geht bei gutem Wetter auch, aber man sollte sich nicht auf's Wetter verlassen. Selber zu Kochen halte ich weder für praktikabel (Brennholz suchen, Feuer machen, Zutaten und Geschirr mitführen), noch für historisch passend. Für den Weg Wasser, Brot, Obst und etwas Speck/Käse und mindestens jeden zweiten Tag was deftiges (Eintopf) zum Abendbrot. Ob in der Wirtschaft bei privaten Gastgebern, oder in der Suppenküche wäre mir da egal. Mittelalterliches Reisen war zwar gefährlich und anstrengend, aber kein Survivaltraining. P.S.: Wandern/Pilgern macht doppelt Spaß wenn auf dem Weg ein wenig los ist.
Heiligenschreine ,
Bettler,
Apfelverkäuferinnen und
Zollstationenmachen den Tag erst richtig interessant.