Was birgt der Kochtopf auf Lagern?

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Machen wir auch so. Und ich bin auch zu Hause kein Freund von Conveniencefood oder Maggimist. Ausserdem hat manja schön Zeit zum Schnibbeln und köcheln. Nur manchmal rolle ich innerlich mit den Augen weil dann das Argument kommt "ach das würden meine Kinder nie essen". Putzig, dass die immer wissen, dass es nicht schmeckt, ohne probiert zu haben. Ich weiß nicht, ob ich damals genauso war, aber ichglaub mit überlieferten Rezepten brauch ich da nicht kommen. Diese Teichlinsengeschichte aus dem Rezeptbereich interessiert mich ja, aber das kann ich dann wohl für mich alleine kochen :rolleyes:
 
Ich koche immer sehr gern auf lagern und Märkten. Abnehmer finden sich dafür immer genug. Ich koche z.B. gern Eintöpfe. Die können dann Überm Feuer Hängen bleiben und wer hunger hat nimmt sich. Hier koche ich allerdings auch unauthentisch, denn 1. mag ich es gut gewürzt und 2. bekommt man 25 leute oder mehr einfacher und günstiger satt wenn kartoffeln O.Ä. im eintopf sind ;)
 
GÖTTERSPEISE-IN MET GEKOCHTES GEMÜßE Zutaten: 2-3 Zwiebeln ca. 1000g Daisongemüse wie z.B.: Rüben, Spinat und Lauch Salz 1 Liter Met Zubereitung: Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Das Gemüse würfeln. Nun werden die Zwiebeln in einer ausreichend großen Pfanne oder einem Topf angebraten und dann das Gemüse -mit ausnahme des Lauchs- hinzugeben. Nach ein paar Minuten mit 500ml Met ablöschen und mit Salz würzen. Dann sanft kochen lassen, bis es "al dente" ist; dabei immer wieder Honigwein hinzugeben, um den Flüssigkeitspegel am Boden zu halten und ein Anbrennen zu vermeiden. Nach ca. 15-20 Minuten wird der Lauch beigefügt. Die auf dem Boden angesammelte Flüssigkeit lässt man verkochen.
Dir ist leider ein großer Fehler unterlaufen!!! Ich habe heute das Wikingerkochbuch von Saeta Godetide bekommen: Du hast das Rezept original nach dem Buch zitiert, das hättest Du dabei schreiben müssen!!! Auf solche Sachen stehen Unrheberrechte, die kann man nicht einfach abschreiben und keinen Quellenverweis machen!!! Hiermit sei es getan.
 
Beim letzen Lagern hab ich am Samstag einfach ein paar Schweinshaxen ins Salzwasser geworfen. Dazu hab ich Zwiebeln, Lauch und gelbe Rüben geschnitten. Am nächsten Tag hab ich in die Brühe dann Erbsen gekocht. Ist beides sehr gut angekommen. ich versuche nur Sachen zu verarbeiten die es in meiner Darstellung schon gegeben hat. Also ist leider nix mit meinem berüüüüüüühmten Kesselgulasch. Da sind nämlich Tomaten, Paprika und Kartoffeln drinn. :evil:
 
Authentisches Gulasch ginge sicher: Schweineschmalz, Rindfleisch, Zwiebeln, zum Würzen Salz, Kümmel, Petersilie und Knoblauch und für die Menge Karotte und Sellerie. - Man muss halt nur auf Tomate und Paprika als Neophyten verzichten.
 
Karotte ist auch schon so ein Problem. Die heute verbreitete Form gab es im Mittelalter m. W. nämlich noch nicht, sondern nur die Wildform, bei der die Wurzel klein und blässlich ist. Und auch die Sellerie hat die dicken Knolle, die sie heute besitzt, soweit ich weiß erst in der Neuzeit bekommen. Natürlich kann man sowohl Wilde Möhre, als auch die Echte Sellerie in den Topf schmeißen, wenn man sie kriegt. Ansonsten geht Gulasch aber auch mit Zwiebeln, Pilzen und Äpfeln. Oder Kohl und Äpfeln.
 
Die heute verbreitete Form gab es im Mittelalter m. W. nämlich noch nicht
das gilt dann aber auch für das fleisch ausm supermarkt, die viehzucht war da meines wissens auch noch nicht auf dem stand wie heute will damit nur sagen man kann alles übertreiben anders ausgedrückt: "alle kunst hat länge und maß" (nach Peter von Danzig) :knuddel
 
Naja, wilde Möhren zu finden ist zumindest in vielen Gegenden gar nicht so schwierig. Bei der Sellerie schon eher. Die Spämis dürfen immerhin schon die rote Möhre benutzen. Zugegebenermaßen koche ich auch mit (gelben) Möhren, zumindest auf Lagern ohne Besucherverkehr.
 
interessant, wo findet man die gelben möhren (auch wenn ich mich als spämi auf die faule haut legen kann)? eher bei bächen? auf wiesen? am waldrand? ich nehm mal an das Kraut wird ählich aussehn.
 
Oder man nimmt statt Möhren einfach Pastinaken ....
 
Die heute verbreitete Form gab es im Mittelalter m. W. nämlich noch nicht
das gilt dann aber auch für das fleisch ausm supermarkt, die viehzucht war da meines wissens auch noch nicht auf dem stand wie heute will damit nur sagen man kann alles übertreiben anders ausgedrückt: "alle kunst hat länge und maß" (nach Peter von Danzig) :knuddel
Schweineschulter ist immer noch Schweineschulter, du kochst ja nicht die Verpackung mit. Aber Wilde Möhre ist nicht gleich gelbe Rübe und Echte Sellerie. Pastinake ist natürlich eine gute Alternative. Edit durch Mod
 
Nö, Schweineschulter ist nicht gleich Schweineschulter ..... Bei den heutigen Schweinen hat man den Eindruck, die Tiere sind nicht geschlachtet, sondern verhungert, und Eichelmast/Bucheckernmast verleiht dem Fleisch einen ganz anderen Geschmack und ein Schwein von einem Jahr schmeckt auch ganz anders als die heutigen Jungtiere, die man kaufen kann. Also für "A" dann Wildschwein ;-), im Spätherbst erlegt
 
Trotzdem wärs interessant wo man die gelben Möhrchen herbekommt...geht nur selbst sammeln oder kann der Gemüsehändler des Vertrauens da evtl. auch weiterhelfen? Steckrübeneintopf ist übrigens auch sehr lecker.... (wo ist der mjam-Smilie wenn man ihn braucht...?) Oder leicht ankaramelisierte Zwiebelringe als Gemüsebeilage..... Und Kochweizen ist eine nette Alternative zu Nudel, Reis, Kartoffel und Co., wenn man sich nicht die Mühe machen will Klöße zu machen. Und zum Frühstück birgt der Kochtopf natürlich lecker Getreidebrei mit Trockenfrüchten, Honig und Zimt - das ist lecker, macht satt und hält einen den Tag über energiegeladen!
 
Trotzdem wärs interessant wo man die gelben Möhrchen herbekommt...geht nur selbst sammeln oder kann der Gemüsehändler des Vertrauens da evtl. auch weiterhelfen?
Die gibt's im Supermarkt Deines Vertrauens. Gelbe (Mohr)Rübe ist hier im Süden die Bezeichnung für normale Karotten (Möhren, Mohrrüben). ;) Mit wilder Möhre ist es da schon schwieriger - wobei die auch fast überall wächst, wo nicht zu oft gemäht wird.
 
Ich habe meinen Post weiter oben nochmal gelesen ... da steht nichts darüber, dass man GELBE Möhrchen finden kann, sondern ich schreibe von WILDEN Möhrchen. Die erkennt man am leichtesten während der Blüte, weil mitten in der Blütendolde so ein dunkler Knubbel ist. Auf der Seite, die Silvia verlinkt hat, wird diese Scheinblüte als "lila" beschrieben, aber allermeistens ist die Scheinblüte noch geschlossen und wirkt eher schwarz. Hier noch eine http://www.natur-lexikon.com/Texte/HWG/002/00163-wilde-Moehre/HWG00163-wilde-Moehre.html , auf Bild 2 sieht man die geöffnete lila Scheinblüte, auf Bild 4 ist sie geschlossen und schwarz. Vor und nach der Blüte wäre ich vorsichtig mit Sammeln, weil die Pflanze aufgrund der Blätter leicht verwechselt werden kann, siehe der Link, den Silvia gepostet hat. Nach der Blüte sammeln geht natürlich dann, wenn man eine geeignete Stelle gefunden hat, wo sonst nichts anderes Verdächtiges wächst. @Silvia: ich habs auch schon getestet. Der Geschmack ist wirklich völlig anders wie bei den kultivierten Möhren.
 
:eek:ff1 Würden wir per Zeitmaschine vor ein mittelalterliches Essen gesetzt, egal welches, würden wir uns, denke ich, ganz schön umgewöhnen müssen. Unsere Früchte und Gemüse sind ganz schön hochgezüchtet, das merkt man halt ganz krass, bei den Möhren. Andere Dinge wären sicherlich ähnliche geschackliche Überraschungen. Und selbst das Fleisch wird anders geschmeckt haben, weil die Tieren anderes Futter hatten. Das ist wohl das was Wilfried uns sagen will. Gemüse wurde zu anderen Reifezeitpunkten geerntet, ich denke da an Bohnen und Erbsen, die wir heute jung und zart essen, während man sie wohl früher ausreifen ließ. Ausgreifte Hülsenfrüchte schmecken nicht nur anders, sie machen auch länger satt. Was heute eine aromatische Beilage ist, sorgte damals für Sättigung. OT Ende. Wenn ich im Lager koche, gibt es ambientige Eintöpfe. Mit Zutaten von denen ich denke, das es sie damals auch schon gab, aber frei Schnautze gekocht. Wirklich gut historisch kochen, ist wieder ein weites Feld, in das man sich tief einarbeiten muß - nicht weniger als wollte man sich, einen Handwerkszweig aneignen. Dazu hab ich ehrlich gesagt keine Lust ,was ich aber auch sage,werde ich von Besuchern gefragt. Komischerweise entstehen jedoch am Kochtopf die nettesten Gespräche mit Besuchern. So habe ich schon das Rezept für Cevapcici auf einem Markt bekommen, oder ein Gespräch in drei Sprachen mit hin und her dolmetschen erlebt. Völkerverständigung unter Kopftuchträgern. :) Ach und noch ein OT: der Name Möhre kommt von jener kleinen schwarzen Blüte in der Mitte, die die Farbe von Mohren hat.
 
Nö, nicht nur das andere Futter der Tiere, auch die Rassen sind ja ganz anders .... Schafe z.B. schmecken deutlich anders als Schnucken, Holsteiner Mastochse ist anders im Fleisch als Heckrind oder Harzer Rotvieh, die schmecken eher wie Hirsch als Rind, das Fleisch sieht auch so ähnlich aus. Ich bin ja noch in einer Zeit groß geworden, wo ein Schwein fett sein mußte, so 10 cm Speck auf dem Schinken (Oberschale) bleibt doch heute im Laden liegen. Man sehe sich nur mal die Bilder in den Handschriften an ...... Außerdem mußten sich die Tiere bewegen, was zu einem dunkleren , festeren Fleisch führt. Von solch netten Versuchen wie "das grüne schneiden wir ab" dann geht das noch", ganz zu schweigen. Oder gar Eberfleisch ....., für uns heute nur mit Schnupfen und an frischer Luft zu genießen. Alte Zuchtsau ist ebenfalls nur nach guter Zubereitung genießbar, ein kulinarischer Genuß ist was anderes.
 
@ Wilfried - *ganz OT* meine Tochter las einen Witz vor: die Oma sagt "damals da haben wir ..." der Enkel "Oma war das als die Dinos noch lebten ?" ;)
 
naja, bei meiner Geburt war die D-Mark gerade 3 Jahre alt (kennt die noch wer?), als ich in die Schule kam, kamen die ersten Wehrpflichtigen zur Bundeswehr, als die Mauer gebaut wurde, war ich in der 6. Klasse Oberschule ! Rudi Dutschke habe ich länger nach dem Attentat auf ihn in einem Vortrag an der Uni erlebt, in Vollcouleur !! Also so ungefähr kurz nach den Dinosaurier war das schon :))
 

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