Hallo Klaus, zunächst solltest du dir einmal diesen Anfängerleitfaden durchlesen:
http://www.mittelalterforum.com/filebase/index.php?page=Entry&entryID=1 Er wird sicher viele Fragen beantworten. Zudem arbeitet das MAF gerade an einem FAQ-Thread, indem häufig gestellte Fragen beantwortet werden. Da hab nur noch ein klein wenig Geduld. "Das Mittelalter" umspannt eine Zeit von schlapp tausend Jahren - da muss man sich zeitlich und örtlich schon stark eingrenzen, um eine stimmige Darstellung aufzubauen. Denn die Mode im Allgemeinen, die Bekleidung der Stände und die Berufstrachten wechseln in diesem Zeitrahmen natürlich etliche Male - gerade den Arzt gibt es im heutigen Sinne durch weite Strecken des MA überhaupt nicht. Man kennt den Bader, den Feldscher, Mönche aus Krankenpflegeorden, die Hebamme und an Höfen vielleicht auch mal jüdische Ärzte. Erst im Hochmittelalter gab es einige wenige Universitäten wie Paris, Bologna und Padua, die studierte Ärzte in kleiner Zahl hervorbrachten, deren Dienste aber nur sehr wohlhabenden Menschen zur Verfügung standen. Die meisten Menschen nahmen im Krankheitsfall Zuflucht zu Haus- und magischen Mitteln, zum "Kräuterweiblein" oder dem Henker, der berufsbedingt einiges über den menschlichen Körper wusste. Was den Schwertträger angeht, der kein Ritter sein soll: Hier gibt es ebenfalls je nach Ort und Zeit die unterschiedlichsten Restriktionen und Bestimmungen darüber, wer ein Schwert tragen durfte (jeder freie Mann oder nur Adlige / Ritter etc.) - und zu welchem Anlass. In Städten zB war eine offene Bewaffnung meines Wissens nicht erlaubt. Das Schwert war Kampfwaffe und kein Zierat, den man - wie später die "Kavaliersdegen" - als modisches Zubehör mit sich herumtrug. Bis du alle Informationen zusammenhast, versuche dich doch an einer einfachen Darstellung, an der du deine Nähkünste erproben kannst, bis du dich an eine kostbarere Ausstattung heranwagen kannst. Magd und Knecht, Bauer und Bäuerin sind schöne Darstellungen für den Anfang, die mit relativ wenig Geld-, dafür etwas mehr Zeitaufwand zu realisieren sind. Die Näh- und evt. Färbearbeit und was noch dazu gehört macht Spaß und mit einem handgenähten Leinenhemd unter ebenfalls handgenehter wollener Cotta oder Tunika (für den Herrn ) zieht man in jedem Fall mehr und bewunderndere Blicke auf dem Markt auf sich, als mit schnell zusammengekauftem Edelkitsch. Ich selber bin jedenfalls komplett nähsüchtig geworden und kann es kaum erwarten, meine Gewandung demnächst "zu Markte zu trage", auch, wenn ich nur eine einfache Magd bin.