Ich habe das Thema gerade gegoogelt und finde das Thema sehr interessant,gerade bezogen auf den Zeiraum,also das 12.Jahrhundert. Letztlich scheint mir die Frage "Stoff oder Leder?" auch eine Frage der Praxis zu sein,also was ist im Alltag (Märkte usw.) anwendungsfreundlicher.Ich halte das Rechentuch aus Stoff nicht für abwegig.
Ja,auch wenn ich (noch?!) keine "Waren" habe,spiele ich mit dem Gedanken an einen Fernhändler,der - für die Zeit im Münsterland/Westfalen schon vorhanden - Waren bis nach Flandern zum Einen und Friesland,vieleicht sogar England andererseits verkauft oder eben auch dort einkauft. Zum Beispiel gab es bereits Handelskontakte von Münster aus nach England und zwar in den Raum York,ebenso war Münster mit Osnabrück,Minden und anderen Orten des Osnabrücker Raums im Handelskontakt. Die Städte/Orte lagen wiederum am Hellweg bzw. der Salzstrasse. Ich denke da ausserdem an Rheine,dass nicht nur von der Route her erreichbar war sondern auch mit dem "weissen Gold" also Salz handel trieb. Auf Grund der verschiedenen Herrschaftsgebiete (und Währungen) war rechnen zwangsläufig nötig. Und da ich als Fernhändler nicht nur mit einer (!) Ware handeln würde,bräuchte ich nicht zwingend (!) Waren vor mir liegen haben,da ich auch gerade unterwegs zu einem Einkauf oder zu einer Messe sein könnte,damals überwiegend in Frankreich und Flandern.Hast Du eigentlich vor, etwas zu verkaufen? Du brauchst ja sozusagen einen Anlass zum Rechnen? Übrigens, ein Riesenkompliment für Deine Überlegungen! Du hast recht, es fehlen Kaufleute und Bauern auf unseren MA-Märkten!
Gut möglich,genau das habe ich mal bei einer Darstellung eines Kaufmannes aus dem 14.Jahrhundert gesehen. Ich könnte bei dem Tuch einfach an den beiden Längs-oder Breitseiten (mal schauen wie es besser ist) ein Gegengewicht wie z.B. eine Metallstange einarbeiten,dadurch würde das Tuch im liegenden Zustand auf Spannung gehalten.Vielleicht waren die Ecken beschwert- durch eingenähte Gewichte, zum Beispiel, und hingen über eine Tischplatte herunter.
Das ist cool! Damit kann man das Tuch aufrollen und stabilisieren.Ich könnte bei dem Tuch einfach an den beiden Längs-oder Breitseiten (mal schauen wie es besser ist) ein Gegengewicht wie z.B. eine Metallstange einarbeiten,dadurch würde das Tuch im liegenden Zustand auf Spannung gehalten.
Wie meinst Du das konkreter? Wenn man einer Gruppe angehört ist es recht einfach das "Arbeiten" zu zeigen,weil man dann mit anderen Mitgliedern oder anderen Leuten aus der Szene entsprechend agieren kann (also entsprechende "Kauf-" und "Verkaufs"gespräche),als gewandeter Besucher ist das schon schwieriger aber nicht unmöglich.oder auch einen Anlass finden, es -mehr oder weniger routiniert- zu benutzen? Wenn man den Eindruck haben kann, Dir beim Arbeiten zuzusehen
:thumbup:Ich stelle mir da so eine Art Thorarolle vor, also eine Röhre, in der das aufgerollte Tuch geschützt verstaut wird. Du findest sicher rigendwo in einem Museum ein Vorbild!
Also ich habe mich hier von niemandem aus der Runde auf die Füsse getreten gefühlt,im Gegenteil finde ich es toll,wieviel Tips und Hinweise allein zu diesem scheinbaren "Nebenthema" kommen,aber gerade das macht meines Erachtens das Hobby spannend und interessant. Grübeln,recherchieren,ausprobieren und vieleicht auch wieder verwerfen usw. Klar,man kann sich seine Ausstattung auch im Laufe mehrerer Jahre auf Märkten zusammenkaufen...aber ob das befriedigender ist? Was die Frage nach dem Rechentuchmaterial betrifft sehe ich es auch so,dass es - gerade was meine Zeit betrifft - auch eine Frage der Repräsentanz ist,denn ein Fernhändler,der schon über einen gewissen Wohlstand verfügte,wollte sicher auch -- heute nicht anders bei Unternehmern -- repräsentieren: "Sehr her,das kann ich (!) mir leisten!" Und in dem Kontext kann ich mir ein Rechentuch aus Stoff (ruhig z.B. feineres Leinen) ebenso vorstellen wie ein - möglicherweise punziertes - Leder"tuch".Und zu Pkt 1. Hey, falls es den Eindruck erwecken sollte, wollte dir wirklich nicht zu nahe treten-alles gut, alles richtig, und vor allem für dich selbst triffst du deine eigenen Entscheidungen - so wie du das für dich meinst zu dem was du geschrieben hast kann ich das gut nachempfinden. In Vechta war ein Lager welches eine liebevoll erstellte Karte mit den seinerzeit bereisten Handelsrouten gezeigt hat. Fand ich ebenfalls sehr spannend. Finde auch, dass sowas das Geschäfft bereichert wenn auf einem Markt unterschiedliche Aspekte des Lebens aufgegriffen werden.
Und genau da sehe ich für meine Darstellungszeit ein Problem,denn - korrigiert mich wenn nötig - wieweit hatte man in Westfalen damals schon so dünnes Leder? Ich tendiere eindeutig zu Stoff,denn der lässt sich aufrollen und verstauen und auch recht leicht wieder - auf einem Tisch,einer Truhe oder einer anderen verfügbaren Unterlage - ausbreiten.Es sei denn, es ist wirklich ganz dünnes Leder (Nappa- ähnlich) ..
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