Weniger Besucher, mehr Kritik

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Holzschuhe sind sicher praktisch, aber keine "Sicherheitsschuhe"... Zitat aus der DGUV-Regel 112-991: "Diese GUV-Regel erläutert die Unfallverhütungsvorschrift hinsichtlich der Benutzung von Fuß- und Knieschutz. In dieser GUV-Regel sind die Achte Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz, das Arbeitsschutzgesetzes und die PSA-Benutzungsverordnung berücksichtigt. Die in dieser GUV-Regel enthaltenen technischen Lösungen schließen andere, mindestens ebenso sichere Lösungen nicht aus, die auch in technischen Regeln anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ihren Niederschlag gefunden haben können."
 
Nachdem ich nun gestern auch dort war und heute zufällig den Thread hier lese, will ich auch kurz einige Worte dazu schreiben. Der Bau und das Leben interessieren mich eher sekundär, deswegen hatte ich auch keine Vorurteile über das Projekt. Der Eintritt von 9 Euro ist ordentlich, mMn etwas zu hoch. Über die historische Korrektheit kann ich auch wenig aussagen. Wobei ich im Allgemeinen immer mehr Abstand nehme was Experten als korrekt und gesichert ansehen. Das Dorf ist kein rechtsfreier Raum, so dass die Bestimmungen über Sicherheitsschuhe, Arbeitszeiten und was es da sonst noch gibt, gelten müssen. Also würde man sowieso in D kein 100% historisches Projekt nachbauen können. Ich finde eher den Standort heikel gewählt, in der Nähe eines Ballungsraumes wäre mit dem Projekt wohl mehr möglich. Da wir gerade beim Geld sind, so ein Projekt finanziert sich nunmal durch die Masse der Eintrittgelder, also durch "Kunden". Der normale Kunde, und das dürften fast 99% der Besucher sein, will einen ordentlichen Weg, ein ordentliches WC und was zum Sitzen beim Pausenkaffee. Für die 1%, die alles korrekt haben möchten, wird es wohl nie so einen "Park" geben. Da macht also einer mal etwas, was andere nicht wagen, und dann gibt es halt die Breitseiten. Auf der anderen Seite muss ich sagen, es sollten einige Forscher/Historiker mal überlegen wer ihren Lehrstuhl oder Auftrag bezahlt. Der bleibt auch nur erhalten, wenn die Bürger interesse an Mittelalter, Archäologie und Forschung zeigen, bzw. diese Ausgaben tolerieren und denen ist erstmal eine 100% historische Korrektheit egal. Also könnte man das evtl. als eine gewisse Lobbyarbeit für das Frühmittelalter sehen..... Mein Fazit: Für die Masse der Besucher bestimmt ein spannender Ausflug in die Welt des Mittelalters des normalen Arbeiters. Einige Fachleute werden weiter die Nase rümpfen und ihre Finger heben. Kinderwagentauglich ist es auf jeden Fall. Extra Hinfahren würde ich persönlich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe mir mal die Homepage angesehen und muß sagen: diese animiert mich nicht wirklich dazu, dort hinzufahren. Die Fotos die dort gezeigt werden sind entweder noch aus den frühen Anfängen oder dort stehen wirklich noch keinerlei Häuser, sondern nur zeltähnliche Gebilde. Bei mir erweckt die HP den Eindruck, als würde ich dort nichts zu sehen bekommen, was ich nicht auch auf jedem besseren Mittelaltermarkt zu sehen bekäme. Und genau bei den Unfallverhütungsvorschriften und anderen neuzeitlichen Vorschriften hört das "A" auch (zum Glück) auf. Es kann heute einfach nicht so sein wie früher. Und ich glaube das möchte auch niemand. Ich jedenfalls würde nicht wollen, dass man z.B. die Unfallverhütungsvorschriften (die es damals natürlich noch nicht gab) mißachtet. Es gibt auch so schon genug schwere und sogar tödliche Arbeitsunfälle. Wenn man damit Geld verdienen will, dann muß man es so einrichten, dass die Masse der Besucher angesprochen wird. Grundsätzlich finde ich die Idee gut, und wenn das Dorf irgendwann mal fertig ist, könnte ich mir vorstellen dort auch mal hinzufahren, aber das soll ja noch 40 Jahre dauern. Mal sehen ob ich mit über 90 noch fit genug dafür bin. :D Gruß Uta, die sich dann doch lieber die Wartburg oder ähnliche Bauwerke ansieht... (die steht nämlich schon)
 
Der normale Kunde, und das dürften fast 99% der Besucher sein, will einen ordentlichen Weg, ein ordentliches WC und was zum Sitzen beim Pausenkaffee. Für die 1%, die alles korrekt haben möchten, wird es wohl nie so einen "Park" geben. Da macht also einer mal etwas, was andere nicht wagen...
Um WCs und Wege geht die Diskusion eigentlich nie. Was das "Wagnis" angeht (schönes Wagnis auf Kosten der Gemeinde), da gibt es dann doch ein paar schöne Vorzeigeprojekte, die es dem 1% recht machen können. Allen voran beispielsweise der Geschichtspark Bärnau. Es ist also nicht gerade so als gäbs keine Vorbilder oder als könnte so ein Projekt nicht halbwegs wirtschaftlich UND historisch arbeiten.
 
Um WCs und Wege geht die Diskusion eigentlich nie.
Das war auch eher mein Gesamtresümee.
Was das "Wagnis" angeht (schönes Wagnis auf Kosten der Gemeinde), da gibt es dann doch ein paar schöne Vorzeigeprojekte, die es dem 1% recht machen können. Allen voran beispielsweise der Geschichtspark Bärnau. Es ist also nicht gerade so als gäbs keine Vorbilder oder als könnte so ein Projekt nicht halbwegs wirtschaftlich UND historisch arbeiten.
Danke für die Info zu dieser Anlage. Erstaunlich finde ich allerdings, dass du hier das Thema Wirtschaftlichkeit erwähnst. Wenn ich auf die HP gehe, sticht mir als erstes links unten der Button "Gefördert von der Europäischen Union Ziel 3/INTERREG IV A" ins Auge......... ein Schelm wer da böses denkt :) Da wäre es jetzt schon interessanter zu wissen, wie denn da die Gelder verteilt sind. Nicht dass der Park, wie von dir suggeriert, nur deshalb profitabel arbeitet, weil da evtl. nochmehr Steuergelder reinfließen. Hast Du da (oder irgendwer) auch irgendwelche Zahlen? Irgendwie fällt mir der Spruch ein "Traue keine Statistik, die du nicht selber gefälscht hast" :) Zum Thema historisch kann ich wenig beitragen, fehlt mir die Expertise dazu.
 
Da wäre es am Einfachsten, im GEschichtspark Bärnau selbst nachzufragen. Was ich gehört habe, entstand der Park mit glasklaren Auflagen an Größe, Anzahl und Sinnzusammenhang... unmöglich ohne die massive Selbstausbeutung von Enthusiasten, die von Ihrem Einsatz keine Kohle sahen. Dafür nach unzähligen Bauwochenenden zum Aufbau der 20 Häuser inkl. Motte diese jetzt "bespielen" dürfen. Die Bärnauer haben es pünktlich geschafft und die Fördervereinbarungen eingehalten... Herrn Geurten höre ich eigentlich nur viel heiße Luft und sehe beim Klosterstadt-Bau viel Touri-Anbiederei und wenig Fortschritt.
 
das Lorb Danke für deine Antwort. Aber so wichtig ist mir das Thema nun nicht. Ich war letzte Woche halt nur einmal in Messkirch und habe mir das angeschaut, anschließend den Thread hier gesehen.
 
Ob die "1%-Angebote", um sie jetzt mal so zu benennen, sich auf Dauer, nach Auslaufen irgendwelcher Förderungen, selbst tragen können, muss erst noch abgewartet werden. Ich würde es ihnen wünschen, aber der fromme Wunsch allein ist noch kein Beweis. Gerade bei Bärnau bin ich da ja eher etwas skeptisch, was aber weniger an der Konzeption der Anlage liegt, als vielmehr an der Lage, die man dafür ewählt hat. Aus politischen Erwägungen, nicht aus wirtschaftlichen...
 
ja, das ist wahr... Bärnau liegt schon ganz hübsch abseits
 
Ist ja auch ein Beitrag Deutsch-Tschechischer Freundschaft, wie sie auch selber gerne erwähnen. Aber Bärnau ist nun wirklich ein anderes Thema.
 
Aber Bärnau ist nun wirklich ein anderes Thema.
Vollkommen richtig, aber wenn es hier schon als mustergültiges Vorbild für ein sich selbst tragendes, rentables "1%-Projekt" angeführt wird, dann kann ich das nicht unkommentiert lassen. Wenn man bei Meßkirch über die dunkle Zukunft theoretisiert, dann sollte man so realistisch sein, nicht über die ebenso unklare Zukunft anderer Projekte zu fabulieren, als sei sie längst bewährte Gegenwart. Fakt ist: Bei beiden hier erwähnten Projekten zeigt nur die Zukunft, was am Ende rauskommen wird. Dann werden, egal, wie die Dinge sich entwickelt haben werden, viele Leute rufen: "Ich hab's ja gleich gewusst!" Ein paar davon werden das zu Recht sagen, aber das werden nicht die lautesten sein - wie eigentlich immer.
 
OT: man geht zu so einer Einrichtung nie uneingeladen in Klamotte. NIE. Kleine Kinder im Aldi Ritterkostüm mögen ja angehen, aber ernsthafte Darsteller tun so etwas nicht.
 
In Bärnau beim Tanzworkshop hatten wir in Betrachtung des fehlenden Zeitfensters (leider gibts dort kein spätes 15.Jhdt.) Zivil an und.., wurde förmlich genötigt, die Klamotten überzuwerfen 8o Aber ohne ausdrückliche Ansage sehe ich das auch so wie Silvia.
 

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