Nachdem ich nun gestern auch dort war und heute zufällig den Thread hier lese, will ich auch kurz einige Worte dazu schreiben. Der Bau und das Leben interessieren mich eher sekundär, deswegen hatte ich auch keine Vorurteile über das Projekt. Der Eintritt von 9 Euro ist ordentlich, mMn etwas zu hoch. Über die historische Korrektheit kann ich auch wenig aussagen. Wobei ich im Allgemeinen immer mehr Abstand nehme was Experten als korrekt und gesichert ansehen. Das Dorf ist kein rechtsfreier Raum, so dass die Bestimmungen über Sicherheitsschuhe, Arbeitszeiten und was es da sonst noch gibt, gelten müssen. Also würde man sowieso in D kein 100% historisches Projekt nachbauen können. Ich finde eher den Standort heikel gewählt, in der Nähe eines Ballungsraumes wäre mit dem Projekt wohl mehr möglich. Da wir gerade beim Geld sind, so ein Projekt finanziert sich nunmal durch die Masse der Eintrittgelder, also durch "Kunden". Der normale Kunde, und das dürften fast 99% der Besucher sein, will einen ordentlichen Weg, ein ordentliches WC und was zum Sitzen beim Pausenkaffee. Für die 1%, die alles korrekt haben möchten, wird es wohl nie so einen "Park" geben. Da macht also einer mal etwas, was andere nicht wagen, und dann gibt es halt die Breitseiten. Auf der anderen Seite muss ich sagen, es sollten einige Forscher/Historiker mal überlegen wer ihren Lehrstuhl oder Auftrag bezahlt. Der bleibt auch nur erhalten, wenn die Bürger interesse an Mittelalter, Archäologie und Forschung zeigen, bzw. diese Ausgaben tolerieren und denen ist erstmal eine 100% historische Korrektheit egal. Also könnte man das evtl. als eine gewisse Lobbyarbeit für das Frühmittelalter sehen..... Mein Fazit: Für die Masse der Besucher bestimmt ein spannender Ausflug in die Welt des Mittelalters des normalen Arbeiters. Einige Fachleute werden weiter die Nase rümpfen und ihre Finger heben. Kinderwagentauglich ist es auf jeden Fall. Extra Hinfahren würde ich persönlich nicht.