Lollo84de
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Schönen guten Morgen! Wie in meiner/unserer Vorstellung angedroht, interessieren sich meine Frau und ich für das Thema Wikinger. Ich hab mich hier im Forum nun schon ein wenig eingelesen, und möchte versuchen euch nun zu allererst ein wenig mehr über uns erzählen, dann ein paar unserer Ideen loswerden, und euch dann mit detaillierteren Fragen löchern. Also los gehts! Wie in der Vorstellung schon erwähnt, sind wir ein junges Paar, kurz vor der 30, und im Moment dabei uns ein wenig in die Themen "Leben im Mittelalter" und ebendso "Eigenes Lager" einzulesen. Wir sind schon seit Jahren "Fans" von Mittelaltermärkten, Fantasy, Rollenspiel und allem was dazugehört. ABER wir interessieren uns beide auch für Geschichte. Meine Frau hat eine zeitlang bereits LARP betrieben, aber, ich will nu nicht sagen "wir sind zu alt für den Schei*, aber es befriedigt nur das Interesse des Fantasy Fans in uns, nicht aber das des Geschichtsfans in uns. Wir wollen mehr... Wenn ich mich hier nun umschaue, muss ich zuegben, dass es stellenweise doch schon abschreckend wirkt im ersten Moment. Man muss da glaube ich erstmal einen Fuß in die Tür bekommen, und von irgendwem irgendwie reingezogen werden. Ich hoffe das gelingt mir/uns nun. Wir wollen uns mit Quellen befassen, da scheuen wir uns nicht. Ich hab meinen Geschichts-LK hinter mir, meine Frau hat sogar ein Geschichtsstudium angefangen, der eingeschlagene Weg war dann jedoch nicht der richtige und sie musste kapitulieren. Wir wollen unsere Nische finden. Irgendwo zwischen Karfunkel und Unibücherei, zwischen MPS und Museumsbesuch. Wir möchten einen historisch korrekten Kern in unserer Darstellung haben, würden dann aber hier und da auch ein Auge zu drücken... (z.B. freu ich mich nu tierisch über meine Bierflaschenhalterung für den Gürtel...und nein, wir wollen keine Gewandungssäufer sein) So, was haben wir nun. Wie gesagt, wir haben uns auf die Wikinger geeinigt. Unser Urlaub in Schleswig im März diesen Jahres hat uns ein Gefühl kriegen lassen für die Landschaft, in Haithabu haben wir uns einiges angesehen, und als wir so auf´m Danewerk standen, stellte ich mir dann vor, wie das wohl für den Bauern gewesen is, wenn er mit seiner Karre den Ochsenweg entlang kam, um in Haithabu ein wenig Handel zu treiben. Soviel ersteinmal zu der Grundlage der Idee. Was die Zeit angeht, so stellen wir es uns ganz interessant vor, wie das Christentum langsam aber sicher Einzug in Haithabu erhält. Ich hatte nun mehrfach gelesen, dass man davon ausgeht, dass es um 850 die erste Kirche in Haithabu gab. Das würde ich dann wohl als Endpunkt setzen wollen. Versuchen wir nun also ein erstes kleines Bild zu schaffen. Wir befinden uns auf einem Hof oder sowas, irgendwann zwischen 800-850 etwa 1-2 Tagesmärsche von Haithabu entfernt. Wenn ich 1-2 Tage in den Süden gehe, wäre ich ja im nördlichen Sachsen. Und das wollen wir nicht. Also wohl eher in Richtung Nord oder Nord-West von Haithabu aus gesehen, oder? Da wäre dann Ribe auch nicht weit, also wären wir wohl da irgendwo zwischen. Ich hab auch schon Gerüchte gehört, dass die ersten Christen es sogar bis nach RIbe geschafft haben. Komische Leute... Wie komme ich auf 1-2 Tag Tagesmarsch? Das ist dann die Grundlage für das Lager. Ich möchte einen Grund haben, warum ich überhaupt in einem Zelt schlafe, und nicht hinter halbwegs festen Mauern... Ich stell´s mir quasi so vor, dass wir mit Kiepen und Bollerwagen unterwegs sind, ein paar Dinge aus eigener Produktion dabeihaben, ein paar Handelswaren aus Ribe nach Haithabu schaffen, oder umgekehrt. Man verbringt dann, 2-3 Wochen wieder daheim, bis die eingekauften Vorräte aufgebraucht sind, genug Dinge aus eigener Produktion zwecks Handel wieder zur Verfügung stehen. So, womit könnte man denn nun Handel betreiben? Was könnte man anbauen, herstellen, machen und tun, was interessant für Ribe und Haithabu wäre, und den Lebensunterhalt eingermaßen sichert. Ich denke, dass man sich da nicht auf eine Sache beschränken kann, beschränken wird, sondern von allem was man übrig hat etwas mitnimmt, mitbringt. Oder was glaubt ihr? Entsprechend dieser Grundlage/Grundidee würden wir dann auch unser Lager entsprechend aufbauen wollen. Ich denke da würde ich dann kein riesiges Bettgestell aus Holz mit dabei haben, eine riesige Tafel für die ganze Familie oder ähnliches, sondern mit möglichst leichtem Gepäck und jeder Menge Stauraum reisen. Gibt es Quellen, die ein solches Leben beschreiben, oder Auskünfte darüber geben könnten? Ist ein solches Leben überhaupt denkbar? Womit könnten wir uns im Lager beschäftigen, wie könnte man ein solches Leben präsentieren bzw. darstellen, habt ihr da noch ein paar Tipps? Glaubt ihr, das eine solche Darstellung überhaupt für Einsteiger geeignet ist. Das wir uns tatsächlich mit dem Thema beschäftigen wollen, dürfte man, denke ich schon am Umfang des Post erkennen, und dass wir uns tatsächlich ein paar Gedanken gemacht haben. Was wir NICHT möchten ist, z.B. auf die Nähmaschine verzichten, und anfangen nun unsere gesamte Gewandung per Hand zu nähen. Ich möchte nicht ausschließen, dass man sowas nicht im Lager machen könnte, aber für uns selbst zum Tragen, werden wir weiterhin erstmal auf maschinengenähte Dinge setzen. Trotzdem stellt sich die Frage, ob ein Reisender/Händler das trug, was man findet, wenn man nach Wikingerkleidung sucht. Ich denke, dass sich Einflüsse aus Ribe und Haithabu durchaus vermischen könnten, und wer weiß was noch alles mit da reinspielt, bei diesen beiden Handelsstätten... Wie könnte so ein Lager denn dann nun aussehen? Der Bollerwagen und die Kiepen sind Pflicht, ebendso die eine oder andere Truhe, vielleicht auch kleine Fässer, Tongefässe und ähliches. Was braucht es noch, um einen Händler als solchen zu erkennen, OHNE dass er gleich einen riesigen Stand aufbaut? Wir würden uns über eure Meinungen, Vorschläge und Kritiken freuen... Das ganze ist übrigens ein über einen längeren Zeitraum angelegtes Projekt. Wir rechnen nichtmal damit, dass wir das ganze bis zum nächsten Jahr schaffen werden, so wir wir uns das vorstellen. Ich selbst möchte z.B. versuchen die Truhen selbst zu bauen, und das, obwohl ich bis dato in meinem Leben gerade 2x nen Schlagbohrer inne Hand hatte... das sagt, glaube ich, alles. Ließen sich die Tongefässe evtl. auch selbst herstellen? Was braucht es dafür? Ich weiß, dass dies nun ein ziemlich umfangreiches Thema geworden ist, aber vielleicht macht es euch ja Spaß die ganzen Fragen zu beantworten...dann haben wir alle was davon Um es auch nochmal klarzustellen, wir fangen quasi tatsächlich bei "0" an. Wir besitzen im Moment, jetzt gerade eben fertig geworden, unseren ersten gemeinsamen Satz "Gewandung" selbstgenäht durch meine Holde, der in eine gemeinsame Richtung geht, und sich auch schon ein wenig an die Wikinger orientiert. Das eine oder andere mag sicherlich keinen "A"-Preis bekommen, doch das ist dann was, wo ich dann um ein zugedrücktes Auge bitte Herzlichen Dank schonmal Lollo&Trudi