Johanna der Drache
Well-known member
Glimmlampe: Warum habe ich jetzt immer die Bilder aus Raumschiff Surprise vor Augen?
Sehe ich auch so! :thumbup:Auf einer GroMi-Veranstaltung gibt es für mich überhaupt gar kein "unpassend".
:whistling: Wieso nicht? Gab es doch beides bereits im MA? Abgesehen davon empfinde ich alles das was "man nicht immer an jeder Ecke sieht" sehr reizvoll und interessant für eine VA. Darunter zählt für mich neben der ausgefallen Handerwerkervorführungen auch das zeigen (und abfeuern) von zeitgenösischer Bewaffnung. :thumbup: Gut gemacht sieht man beide Punkte meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig!Bei den Waffen, keine Pulverwaffen. Eigentlich auch keine Hellebarden.
Finde ich auch Klasse, weil es unglaublich viel interessantes zu sehen gibt. Gut aufbereitet und strukturiert ist so eine "Zeitstasse" etwas wunderbares...nix gegen gut gemachte VAs mit ner Zeitschiene habe.
Ich würde noch ein Jahr drauf legen und dann wäre für mich Schluß. Es gibt Veranstaltungen die einen engen zeitlichen Rahmen geben. Wenn ich es nicht darstellen kann würde ich in Kleidung gehen die ungefähr ins 21. Jahrhundert passt. Es gab eine Veranstaltung die das 12. bis Mitte 13. Jahrhundert vorgab und nur Gewandete reingelassen wurden die die entsprechenden Kriterien erfüllten. Da ich vorab jedoch gehört habe das bei der letzten Veranstaltung die Minimalanforderung an der Tageskasse auf "Wappenrock" gesenkt wurde, und man darunter Blaue Jeans und weiße Turnschuhe tragen durfte, habe ich auf einen Besuch dort verzichtet. Eine entscheidende Rolle liegt halt auch beim Veranstalter. Löst er seine eigenen Regeln auf braucht man sich nicht zu wundern wenn es dann dort Piraten und Orks regnet. Da ich erst kürzlich den Markt in Hannover Misburg besucht habe weiß ich aus eigener Anschauung das Darstellungen Anfang 16. Jahrhundert andere Lagernde offensichtlich überforden können. Dann werden Landsknechte gerne als Bunter Kasper bezeichnet deren Auststattung jedoch qualitätvoller war als die die Schmährufe von sich gaben. Leider war der angesprochene Landsknecht zu gut erzogen um mit seinem Bidehänder für Ruhe zu sorgen. Es hätte einen guten Beitrag zur gerade im Forum laufenden Diskussion über die Rolle des Schlachtschwertes im Gefecht liefern können. Sich über derartige Rufende aufzuregen ist müssig. Es sind schließlich dieselben Leute die hinter Tempelrittern des 12. Jahrhunderts Mäh! hinterherrufen. Piraten sind eine Erscheinung die mittlerweile fast regelmäßig Bildstörungen, bzw. tote Punkte auf der Netzhaut bei mir verursachen. Ein Versuch des Gehirns derartigen Unsinns auf Mittelaltermärkten auszuschalten. Darum ging es aber bei der Fragestellung ja nicht. Für Hildesheim wird noch mehr oder minder unter der Hand eine Veranstaltung für 2017 geplant die das Handwerk des Mittelalters in den Mittelpunkt stellen soll. Handwerk das benötigt wurde um Kirchen zu errichten. Daneben etwas Handel aber auch lagernde Gruppen. Ich habe angeregt diese Gruppen wie an einem Zeitenstrang zu gruppieren an denen dann die Besucher durch die Jahrhunderte "zeitreisen" können ohne auf Wikinger zu treffen die mit Landsknechten an einem Tisch sitzen (Dieses Verstörende Bild ergab sich in Einbeck). Grenze soll dann auch 1525 sein. Mal sehen was daraus wird.Für meiner einer: 1517 Thesenanschlag ... max. bis zum Bauernkrieg 1524
womöglich etwas falsch verstanden. Zu der jetzigen Bitte umEs geht dabei weniger um historisch korrekt, sondern um das vielbeschworene Flair.
kann ich so viel nicht sagen, da es bei mir selber ja ganz anders lief. Ich kann mich bloß der Meinung anschließen, dass viele Leute, die von ihrer Affinität zu alten Zeiten zum Besuch von Mittelaltermärkten und möglicherweise zu einer gewissen Annäherung an dieses Hobby (=Mittelaltermarktlagern) gedrängt werden, offenbar wirklich dieses Klischeebild im Kopf haben. Und häufig auch gar nichts anderes haben wollen. Aber das kann ich einerseits verstehen und andererseits auch nachvollziehen. Woher kommt das Interesse denn bei vielen? 1. Filme. Egal ob nun Königreich der Himmel oder der Herr der Ringe, es dominiert in solchen Filmen stets ein Universal-Klischeebild vom Mittelalter. 2. Rollenspiele. Auch hier gibt es keine Abstufung nach Epochen. Man kann sich ein Kettenhemd kaufen, das bei einem schweren Treffer 3 Lebenspunkte spart oder einen Plattenpanzer, der 4 LP spart. Ein Kurzschwert macht W6-1 Schaden, ein Langschwert W6 und ein *******schwet w6+1. Differenzierung nach Epochen? Wozu? Warum Pfeile zählen? This is a roleplaying game based upon heroes. Heroes never need ammo. Keep on firing. 3. Comics. Wie etwa der gute alte Prinz Eisenherz. Sehr schön, aber eben auch ein Mischmasch aus verschiedenen Zeiten, die zwar historisch nicht zusammengehören, sich aber zu einem schönen Mittelalterbild ergänzen. (Wobei Prinz Eisenherz sich ja schon weiland in den 50ern Mühe gab, sich mit einigen Klischees kritisch auseinadnerzusetzen - und dafür neue Klischees einführte.) Dann mag es noch Alternativeinstiege geben, wie etwa Samurai-, Ninja- und Kung Fu Filme, die einen in Ermangelung fernöstlicher Szenen in das europäische MA treiben. Woher also sollte denn, bitteschön, gerade bei Einsteigern oder auch nur MA-Affinen ein differenzierteres Bild des MA kommen? Wenn es darum geht, dem oben beschriebenen Besucher oder neuaktiven Ambientecamper das zu bieten, was er sich wünscht, dann können die entsprechenden VAs von der Bronzezeit bis zu den Schweizerkriegen gehen. Eigentlich ist es grundsätzlich müßig, zu versuchen, dieses Romantik-Mischmasch-Bild mit tatsächlichen Epochen in Einklang zu bringen. Von daher könnte man problemlos auch Samurai oder Atzteken zulassen. Wo kein definiertes, klar abgegrenztes Bild herrscht und auch gar nicht wirklich gewünscht oder erwartet wird, kann man auch keine Grenzen übertreten.Meinungen?
Aber es ist nun mal so, dass jeder persönliche Grenzen für sein Misch-Masch hat. Und man diese z.B. mit einer Kanone oder Hakenbüchse schnell übertritt. Und diese Grenze kann man aus meiner Sicht nicht an Jahreszahlen fest machen. "Keine Kanonen" und "Alles mit Ritter" sind Aussagen, bei denen man erkennt, dass man tatsächlich eine persönliche Grenze hat. "Bis 1500" ist dagegen wenig aussagekräftig zu dem, was einen auf einer Veranstaltung tatsächlich stört. Ich in meinem Fall kann zum Beispiel sagen, dass mich bei Kleidung eine Vermischung von "Grob vor 1300" und "Grob nach 1300", sprich von "Vor engen Schnitt" und "Nach engen Schnitt" mehr stört, als der Epochenübergang. Was mich einfach gerade beschäftigt ist wie sich das gefühltes Mittelalter, bzw. das Mittelalterbild von Aktiven zur Schwellenzeit in die frühen Neuzeit verhält. Ganz persönlich, ganz subjektiv. Umso mehr, weil es da ja eine deutlichen Unterschied zu szenemäßig unbeleckten Betrachtern gibt.Wo kein definiertes, klar abgegrenztes Bild herrscht und auch gar nicht wirklich gewünscht oder erwartet wird, kann man auch keine Grenzen übertreten.
Am Eingang einer Veranstaltung stand ganz groß: Bitte keine Samurais! :thumbsup: In Brokeloh musste ich meine Tochter zurückhalten. Sie geht als Bogenschützin mit Schnittmustern aus dem 13. Jh. wo ein Zivillist meine "Ich dachte immer Robin Hodd wäre ein Mann gewesen". Sie zog darauf hin einen Pfeil aus dem Köcher und machte zwei schnelle Schritte auf den Bierbau zu ehe ich sie zu fassen bekam. "Nicht hier," sagte ich. "Es sind zu viele Zeugen hier." Vielleicht überlegt er sich beim nächsten mal diese Äußerung. Zurückhalten werde ich sie jedoch kein zweites mal. Jedenfalls hatte ich erstmals auf einem Markt das geschlossene, die Illusion eines Mittelaltermarktes. Das ausgerechnet auf einem LARP Treffen! Sicherlich, wenn man die falsche Gasse eingeschlagen hat, war man bei Fluch der Karibik gelandet. Das störte aber nicht da die Stadtwache (13. Jahrhundert, wirklich geil und nach meinen Wissen sehr authentisch) gerade auflief um die Gasse von Piraten zu räumen . Ausgerechnet auf einer LARP Veranstaltung wurde ein geschlossenes Bild erreicht. Es war zwar fernab jeder Wissenschaft, aber eben geschlossen da am Eingang recht streng kontrolliert wurde wie man gewandet war und Leute auch abgewiesen wurden. Was bei den Klischeebildern noch fehlt ist Ritter der Tafelrund und Ivenhoe, der schwarze Ritter. Die habe ich eigentlich immer noch im Kopf. Da ich bis jetzt noch nicht von A Anhängern auf Märkten gesteinigt worden bin, gehe ich davon aus das meine erste Darstellung akzeptabel ist. Vielleicht liegt es daran das ich ein echtes Wappen tragen darf, das verpflichtet schließlich, aber auch daran, das ich alleine zwei Monate nur Theorie gemacht habe. Gute Vorbereitung und Zeit ist etwas was die meisten nicht investieren wollen oder können. Für viele reicht eben der Wappenrock für 10,99€ um ein Mittelalterfeeling zu bekommen. Mir reicht es nicht. Ich nähe bewusst von Hand um die Dauer und Wertigkeit zu erfahren. Gleiches gilt für mein Kettenhemd für das ich von vornherein zwei Jahre veranschlagt habe. Jetzt werden es eher drei. Ist mir aber egal weil hier mehr der Weg das Ziel ist. Für das Bild das ein ziviler Besucher zum Markt über das Mittelalter in seinem Kopf mitbringt kann kein Lagernder und kein gewandeter Besucher etwas. Aber für das Bild das der Besucher mit nach Hause nimmt schon. Wer sich eine bestimmte Darstellung und Zeitstellung vornimmt muß, nach meiner Meinung, dafür sorge tragen das er das erfüllen kann. Außerdem gehört dazu das man zu jeder Zeit und zu jeder Frage eine Antwort geben kann. Das fehlt bei vielen Darstellern. Frage: Was stellst du dar? Antwort: Einen Ritter. Frage: Und was zeigt dein Wappen? Antwort: Keine Ahnung. Das ist mir zu armselig. Ich habe in letzter Zeit recht interessante Gespräche gehabt die verwundert darauf reagierten das ich ein echtes Wappen trage und die Geschichte dahinter erzählen kann.Ich denke das die Besucher dann ein anderes Bild mit nach Hause nehmen als von Rittern des Templerordens mit Thorshammer um den Hals und Trinkhorn am Gürtel (inklusive LARP Schwert und natürlich volltrunken, gesehen in Seesen und nein, es war nicht rescue!).Von daher könnte man problemlos auch Samurai oder Atzteken zulassen.
Die Geschichte hinter dem Wappen oder die Geschichte der zugehörigen Familie? Ich führe privat und in der Darstellung drei Stück und könnte über meine Vorfahren wohl stundenlange Vorträge gespickt mit äußerst interessanten Anekdoten erzählen, die Geschichte hinter den Wappen, bei denen das bekannt ist, ist aber recht langweilig. "Blauer Balken auf weiß bzw umgekehrt ist kilometerweit sichtbar. Ende." Aber einen Vorfahren darstellen ist meiner Meinung nach eine äußerst spannende Geschichte, aus vielen Blickwinkeln. Das macht es irgendwie auch viel authentischer. Finde ich toll dass du das machst. Ich würde Touris auch gerne Geschichten über meine Darstellung erzählen, irgendwie wollen die aber viel lieber selbst anderen erzähle was ich da mache, obs nun stimmt oder nicht...Ich habe in letzter Zeit recht interessante Gespräche gehabt die verwundert darauf reagierten das ich ein echtes Wappen trage und die Geschichte dahinter erzählen kann.
Für viele reicht eben der Wappenrock für 10,99€ um ein Mittelalterfeeling zu bekommen. Mir reicht es nicht. Ich nähe bewusst von Hand um die Dauer und Wertigkeit zu erfahren.
Da stimme ich dir grundsätzlich absolut zu. Nur stellt sich mir irgendwie zu deiner Darstellung zum wiederholten Male die "ketzerische Frage", ob du die genannten Anforderungen selbst erfüllst? Sei mir nicht böse, aber da passt (von dem was ich auf deinen Fotos sehe) so einiges (noch) nicht zum zweiten zitierten Abschnitt. :whistling:Für das Bild das ein ziviler Besucher zum Markt über das Mittelalter in seinem Kopf mitbringt kann kein Lagernder und kein gewandeter Besucher etwas. Aber für das Bild das der Besucher mit nach Hause nimmt schon. Wer sich eine bestimmte Darstellung und Zeitstellung vornimmt muß, nach meiner Meinung, dafür sorge tragen das er das erfüllen kann.
Ging mir auch schon so... :thumbsup:Ich würde Touris auch gerne Geschichten über meine Darstellung erzählen, irgendwie wollen die aber viel lieber selbst anderen erzähle was ich da mache, obs nun stimmt oder nicht...
Beides. Familie wie Wappen. Es wird bis heute in der ursprünglichen einfachen Form, zumindest in Deutschland, geführt: Das Rad der Heiligen Katharina von Alexandria. Schwarz auf Gelb ist es ebenfalls sehr gut auf große Distanz zu erkennen. Zum Ausdruck kommt mit diesem Wappen auch die tiefe Religiösität der damaligen Zeit zum Ausdruck. Diese Religiösität wird auf den Mittelaltermärkten fast gänzlich ausgeklammert. Im übrigen habe ich eine Kurz- und eine Langversion für beides im Kopf. Je nach Interesse oder Alter nehme ich die entsprechende Variante. Und ja, ich habe die Erlaubnis zum Tragen vorab beim entsprechenden Herrn eingeholt.Die Geschichte hinter dem Wappen oder die Geschichte der zugehörigen Familie? Ich führe privat und in der Darstellung drei Stück und könnte über meine Vorfahren wohl stundenlange Vorträge gespickt mit äußerst interessanten Anekdoten erzählen, die Geschichte hinter den Wappen, bei denen das bekannt ist, ist aber recht langweilig. "Blauer Balken auf weiß bzw umgekehrt ist kilometerweit sichtbar.
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