"Wimple" , "Rise" ....& co

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Danke liebe Mara...ähnliche Prototypen habe ich hier in der "Mache".... Ich habe mich halt auch gefragt, wie man diese Optik mit wenig Stoffverbrauch, und leicht zu handlen erreichen kann.....ich könnt Emir durchaus vorstellen, das alle Varianten eine Berechtigung haben.... Letztendlich ist auch der gewickelte Wimple ja eine Interpretation....
 
Gewickelt hält bei mir nicht so gut. Löst sich immer wieder, da bin ich ständig am Nachwickeln. Mit den beiden Varianten habe ich eine Möglichkeit, mit wenig Handgriffen und ohne Spiegel mein Haupt zu bedecken. Wenn ich die Schlauchschleiervariante für andere Darstellungen benutze (https://plus.google.com/photos/1128...6144693423085113410&oid=112826522366266440655), komme ich komplett ohne Nadeln aus. Auf der Wolle rutscht nichts mehr und das Schapel hält alles wunderbar in Form.
 
Leider steht mir dank kleiner Zwangsstörung die Variante "Schleier" nicht zur Verfügung, sonst hätte ich das einfach: Dünnes, elastisches, breites Haar- bzw. Stirnband um Kopf und Kinn, Schleier drauf und fertig der Sums. Leider werde ist rasend, wenn etwas um meinen Kopf herumflattert (daher kurze Haare und zu Langhaarzeiten immer zusammengebunden). Ein Schleier würde mich irre machen. Daher ist meine Lieblingsvariante zur Zeit noch immer so ein Kopftuch/Rinse- Mittelding und eine Pillbox drauf. :zunge
 
Da kann ich ja jeder das raussuchen, was in seine Zeit und Bedürfnis passt. :) Mir persönlich ging es da jetzt um den konkreten, geistlichen Kontext. :)
 
Wobei ich gestehen muss, dass ich beim Wühlen durch Bildquellen feststellen musste, dass der Unterschied zwischen geistlicher und weltlicher Bekleidung - gerade für die Dame - gar nicht so groß war. :whistling:
 
Kommt auf die Zeit und den Stand an..... Da gibt's schon Unterschiede...
 
Entschuldigt bitte den Doppelpost und entschuldige Berenika, dass ich Dein Thema "kapere", aber dieser Austausch hat mir sehr geholfen, nach Wimple-Befestigungsmöglichkeiten zu suchen. Hätte von selbst darauf kommen sollen, bei geistlicher Gewandung zu suchen. :kopfwand Noch mal eine Frage zum Schlauchschleier: Verstehe ich das recht, dass das so eine Art Leinen-Capuchon ist, also eine schlichte Stoffröhre, die man sich über den Kopf zieht und unter das Kinn klemmt?
 
Kein Problem Johanna dafür ist der Thread doch da....zum austauschen und beratschlagen ;-) Mein erster "Tunnelschleier " war so wie du sagst.....ich bin dann aber auf gewickelte Varianten umgestiegen.
 
Schlauchschleier wie hier: Schnitt Schleier Nonne Ich würde kein Leinen nehmen, sondern eher Wollmusselin. Ich gebe zu, bei meiner Variante habe ich etwas getrickst und ein Reststück Bouretteseide verwendet. Ist aber mittlerweile so häufig gewaschen, dass man es mit Leinen durchaus verwechseln könnte. Wolle ist erfahrungsgemäß etwas angenehmer zu tragen, definitiv belegter als Leinen (zumindest im 12. Jh. bei Nonnen als Schleier) und ist meist auch etwas elastischer, so dass man den Schlauchschleier einfach drüber zieht - und sitzt!
 
Danke für die Bilder, Mara, und die Passform ist genial. Nur ... nimm es bitte nicht persönlich, aber das Material ist ... also mir hat man immer erklärt, dass das Ding auf dem Kopf weiß zu sein hat (nicht wollweiß). Oder habe ich das wieder falsch verstanden oder gilt das nur für "Zivilisten"? Und das ist aus Wolle? Es kann an den Bildern liegen, aber für mich sieht das aus wie meine Fleece-Jacke. Und wenn es Wolle ist: Kratzt das nicht am Hals so ohne Leinenunterlage?
 
Wolle reinweiß zu bekommen ist mit historischen Mitteln ein sicheres Todesurteil für die Faser, das ist wirklich schwierig, dass dir das anschließend nicht unter den Fingern zerbröselt. Ich nehme also an, wenn es aus Wolle ist, was ich durchaus für möglich halte, dann darfs auch wollweiß sein. Bei Wolle gibts ganz tolle Qualitäten, ich hab selbst ein Schleiertuch aus superfeiner Wollgaze von Anita Parvani, das durchaus an historische Verhältnisse rankommt, ist mein absoluter Favorit, weil das leichteste und angenehmste was ich an Schleiern besitze.
 
Ich gebe zu, bei meiner Variante habe ich etwas getrickst und ein Reststück Bouretteseide verwendet. Ist aber mittlerweile so häufig gewaschen, dass man es mit Leinen durchaus verwechseln könnte.
Bitte lesen, liebe Johanna. Ich schrieb ja, dass es aus Bouretteseide ist. Kein Fleece. Will aber demnächst das ganze nochmal aus Wolle nachnähen. Wollmousselin ist ein feiner zarter Stoff, der nicht kratzt und ganz anschmiegsam ist. Allerdings nur naturweiß. Aber das ist o.k., gerade im klerikalen Bereich wurde nicht gebleicht. Und wenn, dann nur durch die Sonne. Bei Wolle gibt es viele unterschiedliche Qualitäten. Ich besitze mehrere pflanzengefärbte Unterkleider aus dünner Wolle (180 gr/ lfm), die trage ich generell direkt auf der Haut, ohne Leinen drunter. Und da kratzt auch nichts. Gerade im klerikalen Bereich im 12. Jh. gab es für Zisterzienserinnen nichts anderes als wollene Wäsche. Leinenunterkleider wurden als verweichlicht angesehen und maximal den Knaben des Klosters Cluny gestattet. Dazu gibts herrliche belegte Kommentare zwischen Benediktinern und Zisterziensern aus der Zeit. Was die leinenen Schleier angeht, so gibt es den Schriftwechsel zwischen Heloise und Abelard (12. Jh), beide Benediktiner, in dem es darum geht, ob die Überschleier aus Leinen sein dürfen (ja, aber nur schwarz gefärbt) und ob aus hygienischen Gründen die Unterkleider nicht vielleicht doch aus Leinen sein könnten (Menstruation). Die Antwort dazu kenne ich leider nicht, aber diese Anfrage impliziert doch schon, dass es vorher generell Wolle gewesen sein muss.
 
Dem kann ich mich für die Prämonstratenser anschließen. Hier war Leinen nur für den Chormantel bei der Liturgie Vorgesehen.
 
Liebe Mara - ich HABE gelesen. :bye01 Allerdings habe ich mich ungeschickt ausgedrückt. Es hätte eher heißen sollen: Es sieht aus wie die Oberfläche meiner Fleece-Jacke - etwas knotig und sehr aufgeraut. Es interessiert mich eher, ob das a) nur auf den Bildern so scheint, b) eine Eigenschaft von Bouretteseide (von der ich noch nie hörte und auch nie bewusst gesehen habe) ist oder c) der Schleider ein paar mal zu oft gewaschen wurde. Und das mit der Woll-Unterwäsche ist mir wirklich ganz neu. Und wieder ein Thema zum einlesen (verdammt, ich brauche den 50-Stunden-Tag!) Als immer Suchende im Bereich Stoff brenne ich darauf, mir unbekannte Materialien und ihre für mich interessanten Eigenschaften zu erfahren.
 
Bourette-Seide ist eine eher minderwertige Seide, die Beschaffenheit kann man in diesem Bild hier ganz gut erkennen: http://www.naturstoff.de/ImageServer/imgsrv.aspx?img=products\seidentransparenz.jpg Der Stoff sieht eher aus wie Leinen. Wenn man ihn aber häufig wäscht, wird er ganz weich und daher angenehm zu tragen. Mehr zur Bourettseide hier: http://www.seide.info/seidenarten/seidentypen.html Mir sind keine Funde aus dem HMA bekannt, in denen sich Bouretteseide findet. Vermutlich, weil minderwertige Seide nicht gehandelt wurde bzw. weil man der glänzenden Seide den Vorzug gab. (Ist nur eine Theorie von mir). Daher nicht ganz "A". Seide war bei den Nonnen sowieso verboten, und im adligen bereich wird man sich was Besseres geleistet haben. Bouretteseide ist knotig und aufgerauht. Aber immer noch angenehmer zu tragen, als knotige Wolle... Daher trickse ich manchmal ganz gerne mit dieser Schleiervariante. Den Unterschied sieht sowieso nicht jeder. :whistling: Und das mit der Woll-Unterwäsche: Im Vergleich zu heute war Wolle damals billiger als Leinen. Es gibt ja unterschiedliche Wollstoffe. Meine schwersten liegen bei 500 g/ lfm und sind eher für Mäntel geeignet, die Kleider haben zwischen 180 und 350 gr/ lfm (Sommerkleider, Unterkleider, die schwereren sind dann Winterkleider). Und die Wollschleierstoffe liegen meist bei 80 gr/ lfm (Mousselin). Die würde ich aber als Kleid dann nicht mehr tragen, es sei denn, Du willst, dass man durchschauen kann. 8o
 
Also war es eher das Material. Danke für die Information. Aber die Idee mit Schlauchschleier (vorerst mit meiner Pillbox drauf) klingt erstmal recht gut. Und bis ich entsprechende Wolle gefunden habe, wird Leinen herhalten müssen. Vielleicht finde ich ja Musselin ... Und natürlich kann man daraus auch ein Kleid machen - je nach Inhalt wären die Herren begeistert :love: Nur bei meiner Jura-Figur wäre das etwas daneben. :schock1 Vielen Dank für die Hilfe. <3
 
Bourette-Seide ist eine eher minderwertige Seide, die Beschaffenheit kann man in diesem Bild hier ganz gut erkennen: http://www.naturstoff.de/ImageServer/imgsrv.aspx?img=products\seidentransparenz.jpg Der Stoff sieht eher aus wie Leinen. Wenn man ihn aber häufig wäscht, wird er ganz weich und daher angenehm zu tragen.
Bourette hat aber noch eine weitere Eigenschaft. Der Seidenleim, der ja wegen der Spinnbarkeit nicht ganz entfernt werden kann, wirkt entzündungshemmend, deswegen macht man da Baby Stoffwindeln für besonders empfindliche Babys draus. Ein paar mal gewaschen und das trägt sich super angenehm auf der nackten Haut, mit der Leinenoptik sicher auch eine tolle Schummelunterwäsche. Ich habe sowas mal billig erstanden und einen Kittel damit gefüttert, trägt sich toll nach dem Kämpfen wenn man das Leinenunterhemd zum Trocknen aufgehängt hat.
 
:heul Ihr seid ja so gemein. Jetzt habt Ihr mir mit der Bouretteseide den Mund so wässrig gemacht und dabei habe ich doch gar kein Geld diesen Monat.
 

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