Wyrd
Well-known member
Das Schwert ist nun fertig. Es ist bei weitem mein größtes und komplexestes Stück bisher und war in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Mit dem Resultat bin ich allerdings vollauf zufrieden und ich werde mich bald wieder mit diesen komplexen Gehilzen beschäftigen... ein gewisser Schweizer Säbel ruft meinen Namen
Daten: Gesamtlänge: 143cm Klingenlänge: 107.5cm Klingenbreite am Parier: 4.7cm Schwerpunkt: 12cm Center of Perkussion: ca 65cm Gewicht: 2420g Vibrationsarmer Punkt im Gehilz: 8cm vor Parier Vorderer Drehpunkt: an der Spitze
Dieses Schwert beweist eindrücklich, das das Gewicht an sich nur eine Zahl ist. Von den Maßen ist dies wahrlich ein großes Schwert, mit einem sehr beträchtlichen Gewicht. In der Hand allerdings ist das Gewicht zwar präsent, aber in keinster Weise so hinderlich wie man denken könnte. Die Idee bei diesem Stück war es, ein Schwert von den Maßen der Zweihänder, für die die Landsknechte so berühmt sind, zu erschaffen, das sich allerdings vom Handling her wie ein echtes Langschwert verhält und bestens für die Deutsche Schule des Langschwertfechtens geeignet ist. Bei diesem Stück kommt dem Hieb bzw Schnitt eine zentrale Rolle zu, ohne dabei Ortkontrolle und die Fähigkeit, einen effektiven Stich auszuführen, zu vernachlässigen. Das Schwert kombiniert also absolut exzellente Wirkung im Hieb/Schnitt mit einem Ort, der sich schnell und präzise dirigieren lässt, besonders wenn man den Zeigefinger über das Parierelement legt. Durch die geschwungenen Bügel ist der Zeigefinger bei diesem Manöver gut geschützt. Auch dem Daumen bietet das Parierelement im Daumengriff besten Schutz.
Natürlich ist das Schwert nichtsdestotrotz einfach riesig und verlangt gute Körpermechanik und gewisse Kraft im Oberkörper. Denen, die mit ihm umgehen können, bietet es in jeglicher Hinsicht mörderisches Potential. Ich würde nur sehr ungern gegen jemanden fechten, der mit diesem Schwert bewaffnet ist. Die Häue kommen mit so großer Wucht (freilich auch bei sparsamen Bewegungen seitens des Fechters!), dass sie schwer zu versetzen sind und gleichzeitig ist nichts an diesem Schwert schwerfällig. Von der immensen Reichweite mal abgesehen... Um zu demonstrieren, dass auch jemand, der ganz und gar nicht wie ein Bodybuilder gebaut ist, dieses Schwert effektiv benutzen kann, hier ein kleinen Schnitttestvideo. Das Schwert schreit natürlich nach oberschenkeldicken Tatamimatten, aber auch Tetrapacks machen großen Spass [media]https://www.youtube.com/watch?v=jfC7siHJh80&feature=youtu.be[/media] Wer dieses Schwert mal in echt sehen will, sei herzlich eingeladen, bei der Schwertmesse am 25. September in Solingen an meinem Tisch vorbeizuschauen. Ich bin sagen wir mal 99% sicher, dass ich es dabeihaben werde Die Messe lohnt sich natürlich in jedem Fall, die absoluten Top Schmiede der Welt sind da vertreten. Von den ganzen Originalen in der am Tag vorher eröffneten Ausstellung des Klingenmuseums ganz zu schweigen... Wie auch immer, eins von zwei XVIIIb ist fertig, eins gibt‘s noch. Also, weiter geht‘s!
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: