1250 Süddeutschland

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Valkyrja

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Huhu! Ich möchte für den Anfang mit einer Darstellung einer unverheirateten Frau (mit 17, und jünger aussehend, geht das wohl :) ) aus dem süddeutschen Raum beginnen. Gerne ist sie Esslingerin. Ansonsten ist sie definitiv in der Stadt anzusiedeln, zeitlich um 1250, und nicht wirklich Arm, aber eben auch nicht reich. Solide Mittelschicht. Gehe ich richtig, dass ich die folgenden Kleidungsstücke brauche: -Unterkleid: Leinen, lang, moderat eng geschnitten, lange Ärmel. -Oberkleid: Tunika, A-Form, Leinen, lang, vielleicht dekoriert/bestickt? Wenn ja, wie? -Gürtel: Zum Raffen der Tunika, vielleicht bestickt? -Kopfbedeckung: Crespinette? Bestickter Coif? Bin ja unverheiratet, also full-on Schleier wohl zu dieser Zeit noch nicht? Crespinette nur zu besonderen Anlässen oder auch im Alltag? Das wäre jetzt so die Basis. Schuhe, Taschen, Accessoires würde ich danach noch machen. Liege ich soweit richtig mit den Kleidungsstücken oder habe ich etwas ganz fundamentales vergessen? Einige Fragen hätte ich noch: -Inwieweit soll ich welche Verzierungen welcher Art auf welche Kleidungsstücke aufbringen? Darf ich z.B. Meinen Coif besticken? Oder meine Tunika? Welche Motive wähle ich? Welche Sticharten? - Darf ich meine Haare unter dem Coif offen/halboffen tragen? Ich bin ja unverheiratet und meine, ein paar Bilder aus dem 13. Jhdt gesehen zu haben, auf denen ein Coif mit offenen Haaren darunter getragen wurde. -Wie stets um das Gebende? Nur für verheiratete, oder? Danke für eure Hilfe! Lou
 
Hallo, das Oberkleid ist eigentlich aus Wolle. Besticken würde ich nichts. War zu dieser Zeit nicht. Gestickt wurde wenn im kirchlichen Kreis. Altartücher, Alben.... also die Mehrzahl von Albe... Was ist eine Coife? Ich kenn für die Zeit eher einfache Kopfbedeckungen. Ich suche mal einen Aufsatz dazu in meinen Unterlagen. Schuhe aus Leder, Wendegenäht. Gürtel auch aus Leder mit passender Schnalle. Almosenbeutel und fertig wäre es.
 
Oberkleid definitiv Wolle. Kann ja auch dünne Wolle sein. Idealerweise Köperbindung, das findest du in unserer Zeit am häufigsten und fällt auch schöner als Leinwandbindung. Das mit dem besticken, ja da musste ich auch feststellen, dass es da nicht wirklich Belege für die Bürgerschicht gab. Von den Farben her würde ich auch als reichere Mittelschicht nicht gleich auf Doppelfärbungen gehen. Rot würde ich auch lassen (Meine persönliche Meinung) Wegen Schnittmuster, schau mal auf Maras Seite nach, da ist ein schönes einfaches für den Anfang zu finden :)
 
Okay also Wolle, kein Rot, keine Doppelfärbung, danke! :) mist, stimmt: Coif scheint ein englisches Wort zu sein. Sorry! Gemeint ist so was: http://rosaliegilbert.com/coifs.html Sie bezieht sich natürlich auf England, da solle. Die Teile im ganzen 13. Jhdt laut ihr DIE Kopfbedeckung gewesen sein. Natürlich stellt sich die Frage, ob das auf Deutschland übertragbar ist...
 
Als Beleg für die Coif kenne ich nur die St. Brigittas Haube. Den Aufsatz den ich meine ist von Nicole Perschau und heißt: “...und einen wol gestalden huot“ Kopfbedeckungen für Frauen in Deutschland des 13. Jahrhundert. Der Aufsatz bietet noch weitere Literaturhinweise Ganz nett finde ich auch den Text von Maria Hirschberg über die landsässische Tracht im 13. Jahrhundert. Da sind ein paar Abbildungen und Literaturhinweise mit dabei.
 
Danke für den Aufsatz, den lese ich heute Abend direkt durch :). Die Brigitta-Haube war doch eher etwas für die Unterschicht, oder? Ich würde ja gerne etwas in Richtung Mittelschicht darstellen, Tochter eines Händlers oder so. Passt das da auch?
 
In dem Alter würde ich auf jeden Fall schon zu einer guten Kopfbedeckung raten, auch wenn du noch nicht verheiratet bist. Sprich Gebende und Schleier und wenns praktisch sein soll eine Birgittahaube oder einen Wimpel.
 
Och wenn du schönes feines weißes Meinen nimmst, die Falten hinten schön akkurat nächst mit feinen zarten Stichen.... dann zeigt das du hast Zeit für solche feinen Arbeiten.
 
Wenn ich dieses etwas Ältere Thema nochmal aufgreifen darf: Auch als unverheiratete Frau mit Schleier? Bis jetzt hörte ich immer das unverheiratete ihr Haar meist offen getragen haben, wobei ich mich mit weiblicher Bekleidung noch nicht sehr beschäftigt habe. Ich frage, weil ich meine Freundin vor kurzem auch für's Mittelalter interessieren konnte und sie mich gebeten hat, ihr bei ihrer Gewandung zu helfen. Zu was würdet ihr, vor allem zum Thema Kopfbedeckung und Beinbekleidung (Beinlinge? Genähte Wollsocken? Gar nichts?), raten? Der zeitliche Rahmen wäre wie das Thema vorgibt 1250, mit Spielraum bis in etwa 1300. Schon mal Danke im Voraus! Matthias
 
Ich weiß zwar nicht wie alt Deine Freundin ist aber ich geh mal von über 18 aus...somit wäre sie um 1250 rum mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon verheiratet gewesen. Also würde ich schon dringend zu einer Kopfbedeckung raten. Welche Varianten es da gibt wird in dem schon von Swanhild erwähnten Artikel schön beschrieben, hier mal der Link dazu: http://www.apud-angeron.de/pdf/Kopfbedeckung.pdf Zum Thema Beinbekleidung: ganz klar Strümpfe, die knapp über dem Knie enden und unter dem Knie mit Strumpfbändern ähnlich denen, die bei Männern die Beinlinge fixieren, gehalten werden. Diese Strümpfe werden entweder aus Wollstoff genäht oder auch nadelgebunden.
 

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