Aberglaube im Mittelalter

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Hallo Anabell, also irgendwie habe ich Probleme mit deiner Fragestellung, ganz davon abgesehen, was jetzt aus dieser Diskussion geworden ist. Was ist denn für dich die Definition von Aberglauben? Worauf soll sich dieser Aberglauben nun ausgewirkt haben? Auf das Christentum oder auf die Nicht-Christen? Geschichtlich taucht der Begriff Aberglaube gegen Ende des Mittelalters auf und soll all das anprangern, was von der kirchlichen (katholischen) Glaubenslehre abweicht (siehe Wikipedia :whistling: ). Also ist der Begriff aus der Kirche/ dem christlichen Bereich entstanden. Ich denke, was wir heute als Aberglauben verstehen ist, wenn man für etwas keine wissenschaftliche Erklärung hat, aber sich quasi eine Ursache für bestimmte Gegebenheitem zusammenreimt bzw. etwas, was man mit seinen Mitteln nicht erklären kann erklären möchte. Von daher finde ich hellobellos erste Antwort als Denkanstoß schon sehr passend. Natürlich bezeichnen wir vieles woran die Leute "im Mittelalter" geglaubt haben als Aberglauben, aber sieh es einmal so, wie weit war der Stand der Wissenschaft? Was konnten sich die Leute rational erklären und wofür gab es im Prinzip keine Erklärung? Und dann ordnest du alles was Gutes passiert oder als gut bezeichnet wird den "guten Mächten" (z.B. Gott) zu und alles, was Schlechtes passiert den bösen Mächten (dem Teufel) zu. Ansonsten finde ich die Frage als sehr schwammig formuliert. Lukas und Oliver bieten auch ganz gut Antworten, alles andere gleitet meines Erachtens sehr weit ab (jetzt dürft ihr auf mich einprügeln, denn ich habe gar nicht mehr alles gelesen)... Warum verschwinden hier eigentlich Beiträge? (mindestens einer) ?( Gruß Ollie
 
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@ Ollibert Zu meiner ersten Fragestellung- Aberglauben möchte ich gerne sagen, das ich diese Frage aus folgendem Grund gestellt habe: Da ich irgendwann möglichst "A" einer Gruppe vorhanden sein möchte, aber mich noch nicht mal annähernd darin auskenne, woran ich nach aussenhin wie ein "guter Christ" wirke würde (auf was muss ich da achten?), finde ich es für mich peinlich und erbärmlich, wenn ich dann, aber anderen Menschen(z.Bsp. Besuchern) etwas über die damalige Zeit erzählen will und dann unfähig bin, mich z.Bsp. an die damalige Kleiderordnung zu halten. Und ich habe dafür genau die gewünschten Antworten erhalten :) Desweiteren interessierte mich der Aberglaube, wie er heute genannt wird, selbst. Nehmen wir das Beispiel der alt bekannten Schwarzen Katze- >Unglück...Wenn ich mich nicht täusche ist dieser Aberglaube im MA o.ä. entstanden. In der heutigen Zeit.z.Bsp ist dieses Tier komplett selbst verständlich, ausser das einige ihrer Kameraden sehr eigensinnig sind, würden wir mit ihr heute nichts mehr "negatives" verbinden. Wenn dieser Aberglaube nicht so extrem in der Bevölkerung überlebt hätte, wüssten wir davon mit sehr hoher wahrscheinlichkeit nichts mehr darüber. Nun stellt sich mir die Frage:Vielleicht wurden irgendwo, irgendwann und irgendwie noch mehr von diesen Sachen schriftl. hinterlassen und ich kenne sie nicht, aber ein anderer kennt sie.... ------------------------------------------------------------- Auf meine zweite Fragestellung/Tatzenkreuz auf dem Rücken ja oder nein... Dazu wollte ich gerne eine Bestätigung oder eine Verneinung haben, da ich im Netz nirgends ein altes Bild mit Rückenansicht gefunden habe. Da scheinbar immer nur die Frontansicht gezeichnet wurde...Schade... Hätte ich ggf. in einem extra Thread machen sollen. ^^
 
Hallo, ich nochmal, ich finde, die Frage der Ehrenhaftifgkeit zu diskutieren ist sehr komplex und schwierig und dies an verschiedenen geschehenen Greueltaten auszumachen zu einfach. Wie Oliver ja auch schon sagt,
Weil sich kein Mensch in die Denkweise und Gesellschaftform hinein denken kann. Wie Lukas geschrieben hat, fehlt uns da jegliche Grundlage das nachzuempfinden und alles was in die Richtung geht ist Interpretation.
Aber viel interessanter finde ich den ersten Teil von Anabells zweiter Frage: Wurde das Kreuz wirklich nur vorne über der Brust getragen? Und wenn ja, warum? Und, von wem? Sprechen wir hier über die Templer oder generell über die Kreuzzügler? Ist denn die Begründung der Ehrenhaftigkeit und "nur von vorne angreifen" wirklich richtig, bzw. ausschlaggebend? Ich bin sicherlich kein "Kreuzzugexperte", aber vielleicht kann ich ja einiges diskussionsanregendes beitragen. Andererseit, hat diese Diskussion eigentlich nichts mehr mit der Ausgangsfrage nach Aberglauben zu tun und ist evtl. einen neuen Threat wert. Zu den Kreuzen, jeder Kreuzfahrer nähte sich als Zeichen seines Gelübdes (auf Kreuzzug zu fahren) ein Kreuz auf sein Gewand und die Leute die für die Kreuzzüge motivierten verteilten solche Stoffkreuze. Ich weiß jetzt nicht ab welchem Kreuzzug das gilt, aber ganz grob denke ich, kann ich das so sagen. Wo nun letztendlich das Kreuz befestigt wurde ist nicht sicher geklärt, andererseits, wenn ich nur ein Stoffkreuz besitze, werde ich es an einem Kreidungsstück befestigen, das ich wohl selten ablege, so dass das Kreuz möglichst häufig auch gesehen wird, also nicht zwingend am Mantel. Weiterhin zu beachten ist auch, dass es noch keine festen Regeln der Heraldik gab und die Kenntlichmachung des Einzelnen noch nicht weit fortgeschritten war. Zum Kreuz auf der Brust, zum ersten ist wohl "über der Brust" / "über dem Herzen" eine sehr ehrwürdige Stelle und hat bestimmt auch eine große symbolische Bedeutung. Zum anderen, Papst Eugen III. hat 1147 dem Templerorden das Recht verliehen einen weißen Mantel mit einem gleichschenkligen Kreuz "über dem Herzen" / auf der linken Schulter zu tragen. Aus dem gleichschenkligen entwickelte sich später das Tatzenkreuz. Wahrscheinlich hat sich daraus dann auch entwickelt, auf mehreren Kleidungsstücken ein Kreuz zu tragen. Für Dienende soll wohl auch die Regel bestanden haben, auf Brust und Rücken ein Kreuz zu tragen. So, soviel meine 10 Cent gesunden Halbwissens zum Kreuz als Diskussionsanregung, um die Diskussion vielleicht in eine andere Richtung zu lenken :) Lieben Gruß Ollie
 
Oh sorry, ich glaube, für den letzten Beitrag habe ich ein wenig länger gebraucht. Anabell, mit meiner Aussage zum Aberglauben wollte ich nur deutlich machen, dass es nicht unbedingt mit Christ oder nicht Christ zu tun hat und du hast recht, es gibt da wahrscheinlich einiges, schwarze Katze, nicht unter einer Leiter hergehen... Schau doch mal unter Aberglaube bei Wikipedia, vieles kommt zu dem Thema z.B. auch aus der Seefahrt, weil das Meer den Menschen äußerst unberechenbar und unerklärliche Phänomene an den Tag legte. Aber auch Jagdrituale und vieles mehr... sehr interessant, ohne Frage, und sehr umfangreich... Zur Kreuzfrage hoffe ich, gerade ein paar gute Anregungen gegeben zu haben. Lieben Gruß Ollie
 
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@Anabell
Auf meine zweite Fragestellung/Tatzenkreuz auf dem Rücken ja oder nein...
Zumindest bei den Templern weiß ich, das auf dem Waffenrock der Ritterbrüder das Tatzenkreuz auf Brust und Rücken angebracht ist.(weißer Waffenrock mit rotem Kreuz). Allerdings gehen die Meinungen da sehr weit auseinander. Habe dazuhier etwas gefunden.
 
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Original von Ollibert Warum verschwinden hier eigentlich Beiträge? (mindestens einer) ?( Gruß Ollie
Hallo Ollibert, was für einen Beitrag oder welche Beiträge meinst du denn. Also von uns hat keiner etwas von dir gelöscht. Bist du sicher das du nicht irgendetwas falsch gemacht hast oder vielleicht einen Beitrag den du jetzt suchst aus versehen in einem anderen Thema gepostet hast ?( Denn von selbst können Beiträge ja schlecht verschwinden und im Mod-Bereich weiß bis jetzt keiner etwas davon das ein Beitrag von dir gelöscht wurde! ?(
 
Huhu :) bin spät aber ich wollte doch auch mal meinen "Senf" dazugeben. Die Grundfrage des Aberglaubens kann man tasächlich weniger aus christlicher Sicht als auch aus heidnischer Sicht erörtern. Grundproblem in Europa war, das ein von griechischer Philosophie durchsetzter pazifistischer Glaube im Süden auf ein dekadentes, berits im Zerfall begriffenes Grossreich traf und im Norden dann auf sehr autoritäres Stammesgewirr. sowohl in Rom wie auch in den germanischen Gebieten(ziehen wir hier der einfachheithalber mal die keltischen Ursprünge mit ein) war Aberglaube alltäglich. Unglücksglaube usw waren weit verbreitet. Wie sollten die zwar noch nach Aristoteles ausgebildeten aber sonst weitgehend "vernüftigen" Missionare hier Fuss fassen. Man stülpte die neue Religien der alten über und damit begann das Problem. Der Aberglaube wurde nämlich gleich mitübernommen. Auch die sozialen Gegenheiten wurden mitübernommen. Kein Stammenhäuptling oder freier Mann wollte auf seine Vorrechte verzichten und Waffen ablgegen; Gleichberechtigung? Kräuter durfte "sie" sammeln, aber im Thing hatte "sie" nix zu suchen. Diese vielen Überbleibsel aus der alten Religion machten weite Teile der mittelalterlichen Kirche (ich sage nicht die römisch katholische, da man die Kirche von heute nicht mit der im Mittelalter vergleichen kann) absurd. z.B. der auch schon angesprochene "christliche Krieger" im Kreuzzug steht im Gegensatz zu dem Bibelwort am Ölberg "wer das Schwert ergreift, wird durch das Schwert umkommen" oder der Bergpredigt "liebet Eure Feinde". Auch als gläubiger Protestant muss ich gestehen, die frühen "aufgeklärten" Protestanten des 16. und 17. Jahrhunderts (meine Zeit :) ) haben den aberglauben auch übernommen und mehr Hexen verbrannt, als die katholiken im ganzen Mittelalter...die haben sich mehr auf "Ketzer" spezialisiert. So, jetzt hab ich auch mal den "Senf" dazugegeben. Viele Grüße der Waldhamster
 

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