Anfang einer Ritterdarstellung

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naja, ich war schon mal in der Schweiz, da ist mir auch keiner aufgefallen ;-) Ministerialer sollte ein Begriff sein .... Ansonsten sind die Quellen bei Wikipedia oft nicht die schlechtesten: http://de.wikipedia.org/wiki/Ritter Ganz hart gesprochen wären die Hohenzollern zu Zeiten Eike v.Repgows noch nicht einmal Schöffen geworden, da "unfrei". http://de.wikipedia.org/wiki/Ministeriale Diese ganze Geschichte hat hier in der Gegend mit zu einem mehrjährigen Krieg geführt (Sachsenkrieg/Sachsenaufstand v. 1073- ) Nicht nur die wirtschaftlichen Belastungen durch die kaiserlichen Ministerialen waren der alleinige Grund, sondern auch, das "Unfreie" Altfreien Befehle erteilen wollten und meinten, Abgaben kassieren zu dürfen. ("Selbst kein Draht auffe Naht, aber den Larry machen " wäre der heutige Spruch) Es hat ne ganze Weile gedauert, bis der "Ritterstand" zusammengewachsen war
 
Dann musst du mal an Freitagabend oder Samstagmorgen im Zuerich HB sein, da denkst du, der Krieg sei vom Zaun gebrochen. ich gehoer da dazu :) Ich denke gerade, wir kommen, wenn auch interessant, etwas off topic. Neues Thema Ritter und Adel? Ich sehe, das Problem liegt wieder je nach Ort/ Zeit anders. In meinen Urkunden von 1350 wird strickte zwischen Ritter, Junker etc unterschieden. Auch alle anderen Titel und Stellungen werden penibel getrennt, auch weil zum Teil von einer Familie mehrer Mitglieder dabei waren. Einer meiner Vorfahren wird darin als Junker, ein anderer als ehrbarer (Kriegsknecht) und der dritte als Landesvenner (hoechster Beamter in der Talherrschaft, Heerfuehrer und Vertreter des Kastlan) erwaehnt. In diesen Urkunden ging es nur um Erblehen. Ort: Berner Oberland. Status bis heute ueber 50 Dokumente von 1250 bis ca. 1850 gesichtet.
 
Aber auch wohl nicht voll aufgerödelt, oder?? 1350 ist wieder noch eine andere Zeit als 1250. Vor hundert Jahren waren die Offiziere der Armee des "deutschen Reichs noch meist adlige, vor 200 Jahren (also von 1350 runter nach 1150 im Vergleich) waren nahezu alle Offiziere deutscher Heere adelig, aber nicht zwingend Deutsche. Du merkst also, 100 Jahre ist schon immer ne Menge Zeit gewesen , auch im Mittelalter. Und nicht zu vergessen, die Schweiz und einige andere Reichsteile sind Sonderwege gegangen. Also nix mit " ich bin ganz Wild, ich hab nen Schild, ich hab n Schwert und habn Pferd, oh Gewitter ,ich bin ein Ritter". Nun, und für die Schweiz kannste den Sachsenspiegel als Quelle komplett vergessen
 
lso nix mit " ich bin ganz Wild, ich hab nen Schild, ich hab n Schwert und habn Pferd, oh Gewitter ,ich bin ein Ritter".
:thumbsup:
Aber auch wohl nicht voll aufgerödelt, oder??
Wie ist das gemeint? Das ist mir klar, alleine 50 Jahre waren früher mind. 2 Generationen. Dass die Schweiz (Erst im Reich, dann ganz) einen Sonderweg gegangen ist (und noch immer) weiss ich, darum beziehe ich mich auch auf Bern/ Oberland. Alleine in der kleinen Schweiz gab es enorme Unterschiede in der selben Zeit. http://de.wikipedia.org/wiki/Mannlehen kleiner Überblick über das freie Mannlehen.
 
Ach, du meinst die modernen Kriegsknechte: doch mit allem ausser Munition. Wenn du einrueckst hast du alles dabei, auch Gewehr/ Pistole und beim Heimgehen auch. Bei den Kriegsknechten, Junkern und Rittern um 1250 bin ich noch am nachforschen!
 
wilfried hier in der schweiz tickt man anderts, die fahren wirklich in voller kampfmontur im zug, voll bewaffnet. ich hba fast 2 jahre gebraucht mich daran zu gewöhnen. ach und so nebenbei die waffen stehen auch bei jedem daheim das heist so ziemlich jeder gebürtige schweizer über 18 ist voll bewaffnet
 
naja, das weiß ich, das die als Reservisten das "Handwerkszeug" zu Hause haben, aber das die das auch noch am WE mitschleppen müssen .. Also im Vergleich mit dem Ritter ohne Pferd: Nur das Muli bleibt in der Kaserne. :)
 
man sollte aber nicht vergessen, dass es nicht nur Ritter gab, sondern auch Edelknechte, die zwar in der Regel adelig sein mögen, aber keine vollständige Ritterweihe durchgezogen haben, weil sie das meistens aus wirtschaftlichen Gründen nicht stemmen konnten (vor allem die Burgparty zu Ehren des eigenen Ritterschlags dürfte ne schöne Summe verschlungen haben ;) ) ich meine sogar, dass zwei Drittel der Reiterschaft aus solchen Edelknechten und nur das letzte Drittel aus vollwertigen Rittern bestanden hat erwähnenswert fänd ich auch die Verwandschaft des englischen Wortes "knight" zum deutschen "Knecht", das hängt mit dem Angelsächsischen zusammen (bevor William die Insel "normannisierte"): versucht mal "knight" nicht auf englisch auszusprechen, sondern auf deutsch (-> "Knicht") ein hochmittelalterlicher Ritter ist in diesem Zusammenhang also nicht zwingend ein pompöser Adeliger, sondern in erster Linie Berufssoldat, der einen Lehnsherrn hat ;-) allerdings hat ein Ritter natürlich auch eigene Knechte und Fußvolk und ich finde sowas gehört eigentlich für eine überzeugende Ritterdarstellung dazu, aber das ist nur meine Einstellung ^^ die Sache mit dem Pferd ist natürlich eine Frage der Umsetzungsmöglichkeiten, aber wenn vorhanden, umso überzeugender und beeindruckender!
 
Stimme dir Punkto Edelknechte zu, war wirtschaftlicher. Mit dem Angelsaechsischen kenn ich mich nicht aus. :back Als Anfaenger, der ich einer im Reenactment bin, stelle ich mir eine Ritterruestung zusammen. Wie schon gesagt: habe mir schon ein Schwert bei einem Schweizer Schwertschmied bestellt, in Handarbeit. Kostet, aber ein Schwert hatte (und hat fuer mich) einen Wert. Sollte ich Anschluss an eine Gruppe finden, wuerde ich auch einige Jahre als "Knecht/ Edelknecht" bei Erfahrenen Rittern "dienen" um das noetige zu lernen. Hab zwar ein grosses Historisches Wissen, aber das Nachleben ist sicher was anderes. Auch die do's and dos will ich lernen, um nicht schlimm aufs Maul zu fallen. Apropos Pferde, ich bin frueher geritten, habe letzthin mit einer Pferdenaerrin (deren Eltern besitzen nen Pferdehof) geredet. Habe sie aus neugierde gefragt, ob ich eines ihrer haben koennte, fuers Ritterspiel :ritter07 Sie ist interessiert, meinte aber, die heutigen Pferde seien zu weich fuer sowas (Gewicht). Es sei sogar quaelerei, :whistling:
 
meine auch aus nem proseminar über mittelalterliche englische literatur mitgenommen zu haben, dass der knyghte (hoffe das ist jetzt richtig geschrieben) eher wie knichte als wie das heutige knight ausgesprochen wurde. auch interessant die parallele zu japan (samurai = diener) aber ich glaube wir driften alle ab: es ging wohl um die ritterdarstellung, nicht um die begriffsdefinition oder um die darstellung eines schweizer fußsoldaten des frühen 21. jh.
 
Bei den Fusskriegern der Eidgenossenschaft des 21. Jahrhunder kann Voenk vieles erzaehlen, darum hab ich vorher :back Gemacht :bye01 (Wens interessiert pn) Abgesehen vom Schwert gab ich auch eine Schwertscheide in Auftrag, mit Gehaenge. Ich warte sehnlich darauf.... Des weiteren bin ich beim Auslesen der Stoffe fuer Gambi und Wappenrock und der Recherche fuer die "Unterwaesche" und Schuhe. Ich Versuche das Ganze so gewissenhaft, wie nur moeglich anzugehen...
 
um für Patrice mal konkreter zu werden: als Bildquellen empfehle ich dir folgendes die "Maciejowski Bibel" (auch Kreuzfahrerbibel, Morganbibel, kurz Mac-Bibel) ist ein Werk um 1250 entstanden für den französischen König, die gilt eigentlich als die Bildquelle schlechthin für die dargestellte Epoche, da sie sehr detailreich und ziemlich naturalistisch gearbeitet ist auch wenn sie aus Frankreich stammt, kann man generell die dargestellte Ausrüstung auch auf das HRR übertragen, Frankreich war im HoMi ohnehin der Vorreiter für westeuropäische Kriegstechnologie einzige Ausnahme bildet der rechteckige Latz der Kettenhaube, der scheinbar ausschließlich im deutschsprachigem Raum Verwendung fand das "Mainzer Evangeliar" (auch Codex Aureus) auch ca. 1250 entstanden in Mainz, eine der besterhaltenen Handschriften aus dem deutschen Raum sehr deutlich sind darin vor allem die rechteckigen Lätze der Kettenhauben abgebildet, sowie einige besondere Formen von Eisenhüten die Statue des "Heiligen Mauritius" steht im Magdeburger Dom, gegen 1250 enstanden wieder ein rechteckiger Kettenhauben-Latz, detaillierter Plattenrock, Dolchscheide mehr fällt mir jz am späten Abend auch nicht mehr ein, aber Patrice soll sich vlt nochmal melden, was er noch an Infos haben will ^^
 
Was mich am meisten interessiert, ob die aufgebrachten Wappen eher einfarbig oder mehrfarbig waren. Da verschiedene Quellen ja belegen dass auch die Waffenröcke mehrfarbig waren könnte es ja durchaus möglich sein. Wünsche euch nun erstmal frohe Ostern und schöne Feiertage prost1
 

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