Anti-Tipp: Isenhart

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Was ich noch viel schlimmer finde als diese " Pseudo" Mittelalterfilme, sind die Spielszenen in Dokumentationen in den Öffentlich Rechtlichen Progammen( mit Bildungsauftrag), ich hab bei einigen Folgen der " Die Deutschen" fast Weinkrämpfe bekommen.
 
@Amici: Gehen die Leute nach solchen Filmen auf dich zu und befragen dich, warum es nicht so ist wie im Film? So etwas ist mir zum Glück bisher erspart geblieben. Ich habe in der Zeit schon viel erlebt, aber die Filme waren daran weniger Schuld. Wenn ihr so von den Dokus schreibt, sehe ich eher darin das Problem. Eine Dokumentation ist für interessiere Leute, die das vermittelte Wissen als bare Münze nehmen. Wenn eine Doku schlecht recherchiert ist und falsches Wissen vermittelt wird.. ist das nicht ein viel gröberes Problem als "hollywoodähnliche" Filme?
 
Wer ernsthaft ein Problem damit hat, daß Spielfilme nicht die (angenommene) Realität des Settings widerspiegeln, in dem sie spielen, sollte mal darüber nachdenken, ob man da nicht etwas zu eng sieht... Nach dieser Logik müßte der Film- & Fernsehbetrieb nämlich schon lange eingestellt werden! Wer glaubt denn, daß Krimis den Polizeialltag realistisch darstellen? Oder es damals im "Wilden Westen" so war, wie es uns unzählige Western zeigen? Dr. Stefan Frank "Der Arzt, dem die Frauen vertrauen" war Gynäkologe, Kinderarzt, Gehirnchirurg, Herzspezialist und Onkologe in Personalunion - ich glaube nicht, daß der deutsche Ärztestand unter dieser Darstellung ernsthaft gelitten hat... Wer wirklich firm in einem Bereich ist, wird -wenn dieser Bereich Gegenstand einer Spielhandlung ist- feststellen, daß Film Tatsachen so zurechtbiegt, wie sie gebraucht werden. Ein Film ist nun mal keine Doku und auch wenn Zeit & Ort genannt werden, ist die Handlung Fiktion. Noch schlimmer ist es doch im Theater. Zeigt mir mal eine Aufführung von Shakespeares Julius Cäsar, in der man Kostüm & Bühnenbild dem Jahr 44 v. Chr. zuordnen kann. Die Protagonisten treten wahrscheinlich wie Mafiosi oder Bundestagsabgeordnete auf. Trotzdem habe ich noch niemanden klagen hören, daß durch derartige Inszenierungen Römerzeitdarstellungen in Verruf gebracht werden... Film ist Traumfabrik! Wie Hjalmar schon schrieb, die Darsteller sollen heutigen Sehgewohnheiten von Coolness entsprechen und der Zuschauer soll entsprechend Zeit/Ort assoziieren können. Ich habe den hier verrissenen Streifen nicht gesehen, aber wenn die Geschichte spannend und gut erzählt war, wären für mich Kostüme/Ausstattung zweitrangig gewesen - denn es war ein Spielfilm (mit Ritualmorden, come on :rolleyes: ), keine Doku.
 
Ich sah diesen Film bereits am 11.09.2011 CE auf ORF1 und fand ihn schon da nicht so besonders. Deshalb konnte ich mir die Wiederholung auf PRO7 schenken. Und da ich den 13. Krieger bereits vor ein paar Tagen auf DVD geschaut habe, gönnte ich mir viel lieber Doktor Dolittle auf einem anderen Kanal, während ich an meiner fast fertigen Lamellenrüstung (siehe »Lamellenrüstung« ab 177. Beitrag) weiterarbeitete :D. Isenhart ist zu flach :thumbdown:.
 
Amici, ich denke die Produzenten haben Angst, dass ihre Helden dann nicht mehr "cool genug" aussehen. Ist meine Theorie.
Ich gebe dir da vollkommen recht, nur wie gesagt der Mensch verarbeitet Audiovisuell. Was auch bedeutet, dass die Industrie, die das Audiovisuelle Medium in der Hand haben in der Hand haben was "cool" ist. Was das Thema angeht bin ich ein absoluter Fan des Films "Free Rainer - Dein Fernseher lügt!"
Was ich noch viel schlimmer finde als diese " Pseudo" Mittelalterfilme, sind die Spielszenen in Dokumentationen in den Öffentlich Rechtlichen Progammen( mit Bildungsauftrag), ich hab bei einigen Folgen der " Die Deutschen" fast Weinkrämpfe bekommen.
oh ja ... das war harter Tobak ...
@Amici: Gehen die Leute nach solchen Filmen auf dich zu und befragen dich, warum es nicht so ist wie im Film?
Meistens gehen sie mit einen siegessicheren Lächeln auf mich zu und erklären mir warum das was ich anhabe NICHT stimmt. Weil sie haben da was in einem Film gesehen. Nicht viele, aber die paar die das tun reichen ... ;)
Nach dieser Logik müßte der Film- & Fernsehbetrieb nämlich schon lange eingestellt werden!
verlockender Gedanke :D
Film ist Traumfabrik! Wie Hjalmar schon schrieb, die Darsteller sollen heutigen Sehgewohnheiten von Coolness entsprechen und der Zuschauer soll entsprechend Zeit/Ort assoziieren können.
Er assoziiert aber bedeutend mehr als Ort und Zeit. Ist leider so.
 
Dokus (historische zumindest) gucke ich an sich nur noch wenn mir langweilig ist, ich glaub das Ganze nennt sich mittlerweile "Histotainment". Anscheinend sind die Spielszenen mittlerweile wichtiger als die vermittelten Inhalte... Nennt sich wohl Histotainment. Ich denke mal eine Doku bei der Äcker gezeigt werden auf denen irgendwann eine Schlacht stattfand und dazu leiert ein Historiker seinen Text runter bringt nicht soviel Quote wie Tod, Explosionen und Pestilenz. (Überspitzt gesagt)
 
oh, oh,.......der Film dient der unterhaltung leute !!!!! hat keinerlei bildungsauftrag !!!!! ist nur gemacht worden um damit geld zuverdienen !!!!!!!!
 
Meine Meinung zu diesen Film: Im Grunde war es eine reine Zeitverschwendung. So etwas werde ich mir bestimmt nicht mehr bei Pro7 usw ansehen. Es gibt halt nur wenig gute Filme und diese sollte man dann zuhause auf DVD haben.
 
Ich denke mal eine Doku bei der Äcker gezeigt werden auf denen irgendwann eine Schlacht stattfand und dazu leiert ein Historiker seinen Text runter bringt nicht soviel Quote wie Tod, Explosionen und Pestilenz. (Überspitzt gesagt)
Dann haben diese Dokus bei mir (und ich betrachte mich als wirklich nur oberflächlich geschichtsinteressiert) komplett ihre Wirkung verfehlt. Auf Histotainment kann ich echt verzichten. Da lobe ich mir dann tatsächlich diese stinklangweiligen, verkrampften Telekolleg-Filme aus den Siebzigern. Anders als Dago hab ich stellenweise keine Wein-, sondern Lachkrämpfe gekriegt bei "Die Deutschen". War das bei Heinrichs Canossa-Gang, als die höchsten Fürsten des Reiches sich zu einer Besprechung getroffen haben? Repräsentiert durch fünf Männchen in einer leeren Turmkammer, die so bedeutungsschwere Sätze sprachen wie "Was sollen wir nur tun?" und dazu die Arme in die Luft warfen ... Man stelle sich das übertragen auf die Jetzt-Zeit vor: da treffen sich die CEOs der Deutschen Bank, von Daimler-Benz, der Allianz-Gruppe und so weiter. Wie würde das in so einer Doku dargestellt? Würden die vor einem Cola-Pappbecher bei McDonald's sitzen? Spielfilme und Romane haben mir einen größeren Spielraum. Was darin beschrieben ist, ist per Definition zunächst mal bloße Phantasie. Die Aufgabe eines Spielfilms ist nicht, historische Geschichte zu vermitteln, sondern eine erdachte Geschichte zu erzählen.
 
Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben .. aber zu Urs Beitrag möchte ich meine absolute Zustimmung äußern. :thumbup: Genau so issses ... Leute, macht euch nicht so viele Gedanken über einen von vielen "Mittelalterfilmen". Der zeigt das Mittelalter so, wie sich der Regisseur das eben gedacht hat und so, wie er glaubt, daß das Publikum das Mittelalter sehen möchte. Ganz genauso ist es mit allen anderen Filmen, ob Römer, Indianer, Ärzte, Pferdezüchter, Hotelbesitzer, Schiffskapitäne, Astronauten u.s.w. Wer wirklich daran interessiert ist, wie eine Zeit wirklich war, der wird sich außerhalb des Fernsehens Informationen einholen. Und den Rest interessiert einfach nicht wie es wirklich war. Muss es ja auch nicht. Das kann man doch akzeptieren. Mich interessiert z.B. auch nicht, ob Winnetou so ausgesehen hat wie im Film ... Ich finde, man sollte dem Fernsehen, schon gar nicht dem privaten, so viel Bedeutung zumessen ...
 
Da ich mit keinen Erwartungen an den Film rangegenagen bin, war ich auch nicht enttäuscht. Fand ihn gar nicht mal so schlecht, aber ich muss ihn weder noch einmal sehen oder gar auf DVD haben. Was ich allerdings sagen muss, ich war leicht von den Kampfszenen an sich bei der Belagerung am Anfang beeindruckt. Wenigstens hat man da ansatzweise den Nutzen eines Kettenhemdes gezeigt. Das der Kämpfer halt nicht nach einem Schlag ausser Gefecht gesetzt war, sonern erst nach einem Stich an eine ungeschütze Stelle. Und da ich besonders auf Feuerstunts achte, fand ich die auch nicht schlecht, gerade die Jungs die in Flammen standen und weitergekämpft haben. Als dann allerdings welche mit Plattenteilen aufgetaucht sind war die Euphorie wieder vorbei... :thumbdown: Jedesmal das Gleiche, Mittelalter = Plattenrüstung Dann sollen die das doch gleich im 15. Jahrhundert spielen lassen, aber nicht im ausgehenden 12., dann gibt es da wenigstens keine oder wenig Beschwerden. Ich meine aber, dass zumindestens der Filmheld so eine Art Lederbeinlinge getragen hat. Oder es waren sehr hohe Stiefel. Naja, eigentlich ist ja beides für die angegebene Zeit murx...
 
Einer meiner liebsten "Mittelalterfilme" ist und bleibt "Excalibur", und bei dem muss ich sagen dass mir die unauthentischen Sachen auch sehr gefallen. (Die geilen Hochglanz-Rüstungen. :love: ) Ich seh den Film aber eher als Märchenfilm.
 
Zitat : Unterhaltung muss aber nicht dumm sein, Richard ... ;) ...nicht mal unsere Krimis sind "A" und keiner regt sich auf ....Katastrophenfilme?? :groehl
 
Zitat : Unterhaltung muss aber nicht dumm sein, Richard ... ;) ...nicht mal unsere Krimis sind "A" und keiner regt sich auf ....Katastrophenfilme?? :groehl
Doch schau hier Wir sind nicht alleine. :D
 
:thumbup: Jepp ... und auch da wird behauptet man zeigt Wissenschaft.
 
Doch schau hier Wir sind nicht alleine. :D
Ein sehr schöner Link und dieser Trend ist nich einmal neu, sondern wurde nur lange vergessen. Roddenberry legte in der ersten Star Trek Staffel sehr viel wert darauf (und hatte dafür soweit in weiß auch einen wissenschaftlichen Berater), dass alle gezeigten Techniken zumindest in der theoretischen Physik möglich sind. Ausnahme: Die Heisenberg-Dämpfung (Ausgleich der Heisenbergschen Unschärfe beim Übertritt in die Lichtgeschwindigkeit) Da gab es wohl auf die Frage eines Journalisten wie diese denn funktionieren würden die kurze Anwort: "Danke, gut!" :D Bei James Bond legten die Macher der ersten 007-Filme (vor "Moonraker") viel Wert darauf, dass seine Spezialausrüstung sogar wirklich funktionierte. (Bsp.: Lotus Esprit wird zum U-Boot) Ab Laseruhr und Mondfahrzeug hatte sich der Vorsatz dann aber erledigt ^^ . Man kann also erfolgreiche, bezahlbare Filme machen , ohne die Realität komplett aus dem Auge zu verlieren.... ... und ich glaube genau dieser Ansatz hat die Filme/Serien wohltuend vom heutigen Hollywoodklamauk abgesetzt - und damit auch ihren Erfolg begründet. O.K., das war jetzt sicher etwas :eek:ff2 aber musste einfach mal raus.
 
Bin auch dabei eingeschlafen. Hauptsächlich wohl, weil ich die ganzen Milchbartschauspieler auch nach einer halben Stunde noch nicht auseinander halten konnte. Jedesmal, wenn sie sich umgezogen hatten musste ich meine Frau fragen wer nun welcher ist. Das klappte nur so lange bis sie ebenfalls eingeschlafen war. Da hat man mal Zeit einen Abend lang in Ruhe Werbung zu schauen und dann unterbrechen sie das dauernd mit diesen albernen Spielfilmfetzen. Schade!
 
Na ich meine: Wenn Mittelalter drauf steht muß auch Mittelalter drin sein. Ist wie beim Käse. Nur wo Käse drauf steht, darf auch Käse drin sein. Das ist per Gesetz geregelt. Doch bei diesem Film stand Mittelalter drauf ... ...und was war drin :?: ....ganz viel KÄSE :!: :kopfwand
 

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