Arnolfi-Hochzeit - Kleidung der Personen

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Ja, es ging darum, wie die Ärmel angesetzt sind. Der Rest vom Ärmel ist schon klar. Natürlich hast Du Recht, man könnte natürlich das Oberteil auch knöpfen, ich würde vorne Knöpfe machen oder eine unsichtbare Schnürung. Habe da mal was im Netz gefunden. Da waren innen kleine Ringe eingenäht und eine Kordel durchgezogen. Beim Strammziehen der Kordel zieht sich dann Naht an Naht. Ob das so wirklich funktioniert weiß ich nicht. Aber wenn Knöpfe, dann vorne, da ich leider keine Zofe habe und am Rücken schlecht selbst knöpfen kann. Hat Jemand Erfahrungen mit dieser Schnürung? Ansonsten muß man wohl so selbstgebastelte Knöpfe machen, die man aus Stoffkugeln genäht hat? Ich habe ansonsten noch einen blasslila-farbenen Stoff zu liegen, davon hatte ich 10 Meter gekauft, ich denke, das sollte eine ausreichende Menge sein. Sieht ein bißchen wie Seide aus. Ansonsten habe ich schon überlegt, hier zuzuschlagen. Für Männe in Petrol, für mich in Rot: http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/40351294/ http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/50120632/ oder das hier: http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/50185609/ da muß ich aber erst einmal gucken, wie schwer der Stoff ist. Ich hoffe nur, daß die Stoffe nicht färben. Angeblich sollen die häufig für Mittelalter Verwendung finden, sagte man mir. Gruß Uta
 
Den Stoff solltest Du gut vorwaschen und alles damit machen, was Du später evtl. auch mal machst, ihn also in den Trockner werfen z.B. 24 Stunden in kaltes Wasser einweichen, und danach in die Waschmaschine, dann siehst Du ob es färbt. Glaube Niemanden, der behauptet so etwas wird fürs Mittelalter gerne genommen, außer vielleicht den im Forum genannten Stoff Lieferanten. Der Satz "das wir immer gene genommen" ist das Totschlagargument für leichtgläubige und unsichere Kunden. Warum machst Du es Dir so schwer ? Wenn Du keinen Wert auf historische Annäherung legst, nimm ein Fertigschnittmuster, einen verdeckt eingenähten Reißverschluss und leg los. ( das meine ich weder böse, noch abfällig)
 
Also ich habe schon öfter gehört, daß Viele für ihre Mittelalterklamotten auf IKEA-Stoffe zurückgreifen. Meistens aber wohl eher auf den ungefärbten Leinenstoff. Gewaschen werden die Stoffe bei mir sowieso immer vorher. Nicht, daß man sich die Mühe macht, und das Ganze dann hinterher einläuft und nicht mehr paßt. Fertigschnittmuster für Mittelalter ist langweilig, das geht mir gegen die Hobbyschneiderinnen-Ehre. :D Man will ja auch nicht so 0815 aussehen. Außerdem sitzen die Fertigschnitte sowieso meistens nicht. Also kann man das auch gleich ganz selbst machen. Habe ich bei dem roten Kleid aus dem Profilbild ja auch gemacht (4 Rechtecke und 4 Keile). Also rein schnitt-technisch sogar A. Und Reißverschluß geht gar nicht, finde ich. Genauso wenig wie Pannesamt. Auch wenn nicht100%ig A, so doch nicht gänzlich daneben. Deswegen frage ich ja auch hier. Ich habe mal die beiden Stoffe fotografiert. Tendiere eher zu dem purpurfarbenen, weiß aber noch nicht, ob ich davon genug habe. Links oben im Bild kann man ein Stückchen von dem fliederfarbenen Stoff erkennen. Die Farbe läßt sich mit der Digicam irgendwie schlecht darstellen. Ist ein sehr blasses Lila. Purpurfarbener Stoff2.JPG
 

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[...] Der Satz "das wir immer gene genommen" ist das Totschlagargument für leichtgläubige und unsichere Kunden. [...]
Also ich habe schon öfter gehört, daß Viele für ihre Mittelalterklamotten auf IKEA-Stoffe zurückgreifen. [...]
Du siehst hier das Problem: Leinenstoff ist nichts für mittelalterliche Bekleidung, außer als Innenfutter oder für Unterwäsche. :) Der Leinenstoff von Ikea mag in der Mittelaltermarktszene beliebt sein, für die historische Darstellung ist davon jedoch ehr abzuraten. Wie ich bereits angemerkt habe: Überlege dir bevor du mit dem Nähen beginnst besser gründlich, ob du nicht gleich guten Wollstoff verwenden willst. Ich denke die meisten hier (mich einschließlich) haben das selbst am Anfang nicht getan und sich anschließend sehr geärgert. :-D
 
Patty hat vollkommen recht! Später ärgert man sich dann wirklich darüber, vor allem wenn viel Arbeit hineingesteckt wurde. Außerdem freut man sich über das Ergebnis am Ende viel mehr, als wenn man lediglich in Richtung Kostüm geht. Das zeigt, dass man sich damit beschäftigt hat. Wenn man einen Syntetikanteil akzeptiert sind die Wollstoffe doch auch nicht arg viel teurer. Die guten 6 Meter Kammgarn meiner Houppelande haben gerade mal 60 Euro gekostet, was man auch schnell mal bei moderneren Stoffen zusammen hat. Manchmal geht es sogar noch günstiger. Und es sieht auch mehr korrekt aus. (Das Futter ist - leider - Ikea-Baumwolle, was mich jetzt total ärgert, aber es auszutauschen wäre eine Menge Arbeit) Außerdem Synthetikstoffe im Sommer? Nichts für ungut, aber da wäre ich abgesehen von dem ganzen A-Zeugs auch so etwas vorsichtiger....
 
Der purpurfarbene Stoff ist keine Synthetik, das ist Baumwolle. Ich bin bei Wolle immer noch skeptisch, weil ich sehr empfindlich bin und die Arbeit letztlich für mich auch vergebens wäre, wenn ich das Kleid nicht tragen könnte, weil ich mich den ganzen Tag nur kratzen müßte. Da wir nur auf Mittelaltermärkte oder Burgfeste gehen und insofern von Lagerfeuern Abstand halten, war der Synthetikanteil bisher kein Problem, auch, wenn ich lieber etwas naturfaseriges hätte. Nur eben Wolle ist halt blöd. *kratz* *kratz* Und, ja: ich bin da wirklich sehr empfindlich. Ich habe auch festgestellt, daß es mittlerweile wirklich schwer ist, was Passendes zu finden. In Schwarz bekommt man jede Menge, aber Farben wie dunkelblau oder weinrot sind derzeit offenbar nicht in Mode. Es ist zum Auswachsen, da ich gerne direkt vor Ort kaufen würde. Aber selbst in einer Großstadt wie Hamburg ist es mittlerweile so, daß die Geschäfte ihre Stoffabteilungen immer mehr verkleinern. Und das geht schon seit Jahren so. Selbst das Alsterhaus, in Hamburg früher die erste Adresse wenn man Stoffe kaufen wollte (da fast das ganze EG aus Stoffabteilung bestand), hat seine Abteilung in die oberste Etage in die hinterste Ecke verlegt und extrem verkleinert. Dafür sind die Preise extrem vergrößert worden. 2013 war ich zuletzt dort und mußte feststellen, daß sie dort billige Baumwolldrucke für 22,- EUR/m anboten, die man früher für 1,- DM/m bekommen hätte und die keiner gekauft hätte weil sie so häßlich waren. Hinzu kommt, daß einfarbige Stoffe mittlerweile fast alle mit Elastan versetzt sind. Das mag ja bequem sein, aber für Mittelalter nun einmal gänzlich ungeeignet. Und die Stoffe halten auch nicht so lange, weil das Elastan sich früher oder später auflöst und dann leiert nicht nur der Stoff aus, sondern es bilden sich auch kleine Elastanfasern an der Oberfläche die das Ganze dann unschön aussehen lassen. Ich habe zwar noch einen großen Vorrat an Stoffen, aber gerade die einfarbigen eben nicht in entsprechender Menge. Blümchenmuster sind nun mal nicht so der Hit für Mittelalter. Ich werde meine Vorräte nochmal durchforsten, vielleicht zum Stoffmarkt Holland gehen der auch bald wieder hier stattfindet und dann schauen wir mal. Notfalls muß das Projekt eben verworfen werden. Danke trotzdem für Eure Antworten. Leider weiß ich nun immer noch nicht wie es hinsichtlich des Verschlusses aussieht, da werde ich dann wohl einfach auch meiner Fantasie freien Lauf lassen müssen oder die innenliegende Schnürung ausprobieren. Verkehrt kann ein unsichtbarer Verschluß ja auf keinen Fall sein.
 
Zumindest was die Wolle und das Kratzen betrifft, mach dir da mal keine Sorgen. Es gibt unterschiedlichste Wollstoffe, auch dünne und feine, die überhaupt nicht kratzig sind. Du bist zweifellos nicht die einzige Person mit empfindlicher Haut, wenn Wolle per se so kratzig und unangenehm wäre, hätten da von all den Darstellern die Wollkleidung tragen mehr Leute Probleme. ;-) Außerdem ist ja zu bedenken, dass eine solche Houppelande mit Leinen oder Seide gefüttert wäre, die Wolle trägst du da eigentlich nicht auf der Haut. Was die Bezugsquelle betrifft, so bestellen da eigentlich quasi alle, die ich kenne im Netz - passende Wollstoffe sind, wie du ja selbst bemerkt hast, bei den normalen lokalen Stoffgeschäften nur selten zu bekommen. Zum Verschluss: Wie gesagt, historisch für diese Zeit wären es Knöpfe, die sind natürlich nicht unsichtbar, aber häufig schlicht auf den historischen Abbildungen nicht zu sehen.
 
Uta, kennst du den Stoffgroßhandel Mahler? Der ist Ecke Wendensts. / Luisenstraße. Da haben wir auch schon einige gute Stoffe gefunden. Vielleicht hast du ja dort Glück und findest das, was du möchstest.
 
Eine gute Bezugsquelle ist auch die Tuchfabrik Mehler in Tirschenreuth. Tolle Wollstoffe, die in der Bucht angeboten werden.
 
Den Shop kannte ich noch gar nicht. Das ist ja mehr als Spottbillig. Wenn chemisch gefärbt reicht oder man die Weißen selber färbt echt gut. hast du Erfahrungen zur Qualität (Reisfestigkeit, Abriebfestigkeit, Dehnbarkeit, etc.)? Für Leinen schaue ich gerne nach Bauernleinen bei Ebay.
 
Die Sachen sind ganz in Ordnung. Man sollte jetzt keine Ausnahmequalität erwarten, aber schlecht ist das Zeug nicht. Allerdings chemisch gefärbt, auch wenn es dort "Pseudo-Pflanzenfarben" gibt. ;-)
 
Den Shop kannte ich noch gar nicht. Das ist ja mehr als Spottbillig. Wenn chemisch gefärbt reicht oder man die Weißen selber färbt echt gut. hast du Erfahrungen zur Qualität (Reisfestigkeit, Abriebfestigkeit, Dehnbarkeit, etc.)? Für Leinen schaue ich gerne nach Bauernleinen bei Ebay.
Bisher warte ich auch noch auf mehr wie einen Erfahrungsbericht über diesen Anbieter. Aber irgendwie sprechen alle nur von dem Shop, geben aber nirgendwo mal eine detaillierte Erfahrung ab.
 
Weil es so schön ins Ursprungs-Thema des Threads passt: gerade auf Facebook gefunden, ein Film über eine Rekonstruktion des Arnolfini-Kleides, dien ich sehr interessant finde. [media]https://www.youtube.com/watch?v=-u2RM1odsf4&feature=player_embedded&fbclid=IwAR0798BGhP_NGerNEbwjKnLza1LqGrCGvuLPvp13-xpPkis6UMl-L_C9WOQ[/media] (Quelle: youtube)
 
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