Denn die Cappa der Ordensritter bzw. Brüder der Ritterorden war ja wohl geschlossen, also "clausa" wenn man sich die beiden Bildquellen ansieht. Gibt da ja noch neben dem Johanniter 1300 -1325 ein Bild eines Bruders des Deutschen Ordens. Dessen Cappa ist dann sogar länger. Datierung ist wohl 14. Jahrhundert.
Welche Bilder, welche Zeit? Gerade im 13. Jahrundert hat sich, so wie es aussieht, viel an der Kleidung geändert. Eine Cappa oder ein Mantel von 1170 muß nicht wie eine Cappa oder ein Mantel von 1250 aussehen.
Die Hospitaliterbrüder und -Schwestern gehörten zum Klerus. Alle welche das Gelübde abgelegt haben. So sehe ich das. Nicht nur die Priester.
So sehe ich das ab 1179 (3. Lateraner Konzil) auch. An diesem Konzil wurde ja klargestellt, dass nur jene in eine Ordensgemeinschaft aufgenommen werden dürfen (und auf deren Friedhöfe bestattet werden dürfen), die die Gelübte abgelegt haben. Vorher war es anders, da waren die Confratres (ich meine jetzt die vor 1179) auch im Orden dabei. Ab 1179 nicht mehr. Im ersten Generalkapitel nach dem 3. Lateraner Konzil kann man in der Einleitung 'Kleriker, Laien und die Konversen' lesen. Vorher schieb man immer nur 'Kleriker und Laien', da die Confratres, so wie es aussieht, zu den Laien zählten und eben keine Konversen in dem Sinne waren. An den Unterschriften von Schenkungsurkunden ist das auch zu erkennen. Nach 1179 werden nur noch 'fratres' als Unterzeichner benannt, vorher alle Möglichen Leute, sogar mit Ordensämter, zusammen mit anderen 'fratres'. Bitte nicht die späteren confratres und donaten mit denen aus dem 12. Jahrundert vergleichen, denn da hat sich wiederrum was getan... Wenn ich mich nicht irre, dann ist das ja heute auch noch so: Wenn man sich als Laie einer katholischen Klostergemeinschaft anschließt, dann bleibt man natürlich Laie, kleidet sich aber mit dem Habit des jeweiligen Ordens. Der Habit ist reguliert. Der Papst oder die Bischöfe sind sozusagen die 'Chefs' dieser Orden. Und wenn nun mal der Papst das Oberhaupt ist, dann ist dieser Orden logischerweise geistlich bzw. klerikal. So ist es doch heute noch, oder???
In diesem Punkt müssen wir die Johanniter mit den Templern vergleichen und ich denke nicht, dass ein Krieger eine Cappa an hatte, die so lang ist, dass er gar nichts drin machen kann.
Sehe ich auch so.
Also denke ich, dass der Jupel der Kleiderliste von 1206 eher dieser zivile Surcoat ist als ein Waffenrock.
Ja, ich sehe den Jupel als 'zivile' Kleidung, die über der Rüstung getragen wurde, da zu dieser Zeit es noch keine 'genormte' Kleidung über der Rüstung gab. Das Wort 'Waffenrock' oder 'jupel d'armer' gab es meines Wissens um diese Zeit noch nicht. Diese Begriffe würden ja eine 'genormte' Kleidung über der Rüstung bezeichnen. Diese 'Normung' kam aber erst gegen Mitte/ Ende des 13. Jahrunderts. Deshalb kann 1206 dort gar nicht 'jupel d'armer' stehen, weil der Gedanke einer 'genormten' Kleidung über der Rüstung noch gar nicht da war. Ich kann mich aber auch irren, aber dann möchte ich bitte ein oder zwei Dokumente von ca. 1200 sehen in denen ausdrücklich 'jupel d'armer' steht, egal ob Ordens- oder Weltliches Dokument. Wenn man es genau nimmt, dann ist die 'Supertuniclae' ja auch kein Waffenrock sondern eine 'zivile' Kleidung welche ja 1240/ 1248 auch noch nicht 'standardisiert' über der Rüstung getragen wurde.
Den sehe ich eher in den Fresken von Cressac.
Ich sehe dort nur Jupels/ Surcoats/ Supertunicales, je nachdem aus welchem Sprachstamm man das sieht. Oder was meinst Du genau?
Sind das bei den Dominikanern nicht eigentlich Mäntel?
Das ist mir auch aufgefallen, aber in den Kleiungsbüchern, die das 13. Jahrundert untersuchen, geben oft sehr kleine Unterschiede den Kleidungen andere Namen. Das meine ich sind schon Cappis Clausis.
vielleicht werde ich jetzt gleich aus allen Richtungen gesteinigt aber könnte dieCappa clausa nicht einfach der geschlossene Radmantel gewesen sein? Also nicht so wie der Adel mit Tasselband sofern komplett zu um den Hals?
Hier mal aus den Statuten von 1288:
vat. lat. 4852 (ca. 1280; Datierung ist verwirrend, aber diese späten Statuten wurden der vat. lat. 4852 nachträglich, aber zeitnah, hinzugefügt): 'Item establi est que les freres puissent porter mantel tot reont de tot drap noir treant, sauve brunete, et le poent porter de camelin brun, lequel puisse avoir gorgiere, et soit fendu davant a boutons dou meismes drap, et outre mer tot clos, et y soit la crois devant.'
Der gleiche Text aus ms. fr. 6049 (ca. 1300): 'Item establi est que les freres puissent porter mantel de pluie reont de tout drap noir, sauve brunete, et le penent porter de camelin brun le quel puisse avoir gorgiere, et soient fendu davant botons de meissme le drap, et outre mer tout clous, et y soit la crois davant.' Einmal heisst es 'mantel' und einmal 'mantel de pluie'. Ansonsten ist die Aussage klar, der Mantel soll auf der Vorderseite mit 'Knöpfen' aus dem selben Stoff, wie der Mantel ist geschlossen werden. 'outre mer', also in Europa solle er komplett geschlossen sein (ohne Knöpfe?). Und er soll einen 'gorgiere' => Kragen? haben. Ich glaube eher dass es sich bei dem Mantel aus diesen Statuten um eine Cappa handelt und nicht um den typischen Mantel. Mit dem 'gorgiere' könnte evtl. das zugenähte Stück unter dem Hals bei der Cappa Clausa gemeint sein? Aber sicher bin ich mir nicht. Aber was ich damit sagen will, falls hier tatsächlich die Cappa gemeint ist, ist, dass man schon den Kontext betrachten muß und Mantel nicht immer der Mantel ist.