Ausrüstung einer Wikingerin

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Kadlin

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Auch dies ist als Kidguide für eine Einsteigerin gedacht ... 8o Man beginnt am Besten mit einem naturfarbenen Untergewand Das Material sollte Schafwolle oder Leinen sein. Man bedenke hier, Schafwolle war verbreiteter und für ärmere Schichten eher denkbar. Dann kommt die Schürze. Hier gibt es verschiedene Fertigungsarten. Machbar ist vieles, sowohl eine "Hängerchen-Schürze" mit seitlichen Geren für die Weite als auch eine Schürze, die durch Übereinanderlegen vorn geschlossen wird. Was aus archäologischer Sicht garnicht geht, ist eine Schürze ala. ein Lappen vorn, ein Lappen hinten und Träger dazwischen. Ist zwar ein weit verbreiteter Irrtum, aber meines Wissens nach durch keine Funde zu belegen. Schnittmuster hierzu kann ich bei Bedarf gern zumailen, teilweise sogar mit Ortsangabe. Material hier auch wieder Schafwolle und Leinen. Hier würde ich auch anfangen, zu Deko in Form von Borten und Stickereien zu tendieren. Die Schürze hat nämlich schon einen relativ representativen Charakter, während das Untergewand ein Basic ist. DENN für die Schürze benötigt man Fibeln! Und hier fängt die Spreu an, sich vom Weizen zu trennen. Wer schon ein bischen weiter ist, forscht nach, welche Fibeltypen es in dem von ihm angestrebten Areal gegeben hat und passt den Schmuck diesen Gegebenheiten an. Denn die Wikinger waren zwar Händler, aber zu viel Mix macht eine Darstellung nicht unbedingt glaubwürdiger. Nun gibt es leider nicht viele Funde, die das Vorhandensein einer Kopfbedeckung beweisen, aber aufgrund von Glauben und gängigen Schicklichkeitsnormen gehe ich davon aus, das eine erwachsene Frau ihr Haar nicht offen trug. Es gibt Anhaltspunkte für eine Kopfbedeckung und sehr seltene Funde. Da wäre eine Kappe (England?) die an den Seiten länger geschnitten ist. Ich bevorzuge ein Kopftuch, weil das beim Kochen und Werkeln im Lager die Haare aus dem Gesicht hält. Denn wird es Zeit für Wärme zu sorgen. Für den Anfang tut es ein schlichtes, rechteckiges Wolltuch möglichst dick, damit es an kalten Abenden wärmt. Wenn man eine reichere Darstellung anstrebt, kann man sich auch eine Art Mantelkleid nähen, wie sie z.B. in Haithabu gefunden wurden. Das ist in etwa das Pondon zum Klappenrock der Männer nur länger und mit geradem Abschluß statt der Diagonale. Dann kommen die Schuhe an die Reihe. Wendegenäht sollten sie sein, ohne Gummisohlen ... 8) Ich weiß, dass ich jetzt von einigen namhaften Darstellern gekreuzigt werden werde, aber meiner Meinung nach gehören auch Holzschuhe zu einer Darstellung. Nicht, weil sie authentisch sind (es wurden tatsächlich keine Funde gemacht), aber weil sie praktisch, wasserabweisend und warm sind. Und das sind drei Dinge die mir im Lager sehr wichtig sind. Zudem ist das Material denkbar. Also gehe ich diesen Kompromiss ein, zumal ich keine Lust auf eine authenische Grippe habe ... So das müsste es gewesen sein, damit ist man mindestens für 2 Jahre beschäftigt :D Kadlin
 
Und wer nach Fibeln gucken will,ich hab seit kurzem das Buch über die Metallfunde in Birka,ich schau gern für Euch nach.Mein Scanner ist leider kaputt.
 
Interessant wären Berichte oder Bilder über Fibelfunde aus Haithabu, denn da habe ich bisher noch nichts finden können. Ich habe auch schon mit diversen Haithabuwikidarstellern gesprochen und auch die konnten mir nicht weiterhelfen. Stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob es die Wikis in Haithabu anders gehandhabt haben und vielleicht gar keine Schalenfibeln trugen.
 
Hmmm... das widerspricht sich jetzt aber mit deiner Aussage hier:
Original von Solveig Unser Wissen ziehen wir aus diversen Büchern über Haithabu, bzw. aus dem Museum, aus Ausgrabungsfunden und aus Gesprächen mit anderen Haithabu-Darstellern.
Da frag ich mich: Welche Bücher hast du bloss gelesen? ?( Und im Museum sind doch sogar Schalenfibeln ausgestellt.
Original von Solveig Ich habe auch schon mit diversen Haithabuwikidarstellern gesprochen und auch die konnten mir nicht weiterhelfen. .
Ähmm.. ja ich denke, das verhält sich wohl wie üblich, de nennen sich nur "Haithabu-Darsteller, haben sich aber nicht damit befasst. Wenn du jemand kompetenten befragen willst, würde ich die Lodur-Sippe empfehlen.
 
Genau mit jenen habe ich gesprochen ... Aber meine Frage hat sich inzwischen erledigt. Man konnte mir helfen. Was das Museum angeht, so war ich zwar schon dort, aber damals habe ich mich noch nicht mit dem Mittelalter, geschweige denn den Wikis befasst, so dass es nur ein netter Zeitvertreib im Urlaub war :D Und da guckt man sich ja Fibeln nicht so wirklich genau an. Ich kann mich nicht mal daran erinnern, überhaupt welche gesehen zu haben.
 
Original von Solveig Was das Museum angeht, so war ich zwar schon dort, aber damals habe ich mich noch nicht mit dem Mittelalter, geschweige denn den Wikis befasst, so dass es nur ein netter Zeitvertreib im Urlaub war :D
Ich war schon ziemlich oft im Museum, aber es ist normal, dass man vieles noch nicht so richtig registriert. Kommt halt drauf an, an welchem Thema man grad dran ist: letztes Mal habe ich nur die ganzen Töpferwaren angeguckt und fotografiert. Mit dem Hintergrundwissen aus den Büchern sieht man die Sachen halt ganz anders an, dann "sprechen" die zu einem. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da geb ich dir Recht. Als wir da waren, hatte ich wie gesagt noch keinerlei Hintergrundwissen und da hab ich mir natürlich nicht alles so genau angeschaut, wie ich es heute machen würde. Leider ist das Museum so weit von uns weg, dass ein Besuch mit einem Urlaub verbunden werden muss. Aber so alles klappt fahren wir dieses, spätestens nächstes Jahr mal wieder hin.
 
Hallo Beate, Hallo Solveig, da ich mich momentan mit den Grabungsberichten befasse (Stoffunde aus der Siedlung/den Gräbern sind im Moment dran, die aus dem Hafen liegen in Griffweite ... ;)) sind mir diverse (wenn auch nicht annähernd so viele, wie es die Mittelaltermärkte nahelegen ... :D) Funde von Schalenfibeln bekannt. Nun bezieht sich das Buch (die Bücher ...) ja auf die am Schmuck an- heftenden Stoffunde und zeigt Bilder der Fibeln eher als Ausnahme und wenn dann nicht sehr detailiert. Wenn nun also jemand von Euch mir sagen könnte, in welchem der Grabungsberichte die Fibeln (besonders bin ich an einer aus einem reich bestückten Kammergrab aus GOLD interessiert! und an Fibeln, die aus einem Kindergrab stammen, weil da eine viereckige Durchbruch- fibel erwähnt wird, von deren Existenz ich bisher schlicht keine Ahung hatte) beschrieben und abgebildet sind. Wenn nicht, muß ich mich halt langsam Durch die Metallfunde durch- arbeiten ... :( anders ginge es nur schneller und ich könnte "am Thema" bleiben. Ach ja, kleiner Nachtrag. Es sind sehr wohl Schalenfibeln (14 Paare?!?) gefunden worden. Sogar ein paar Exoten (Doppelschalen, Gold). Bilder sind allerdings nicht oder nur als Detailaufnahmen dabei ... :( Kadlin
 
Es gibt zig Haithabu-Bücher, über so ziemlich alles, seien es Katzenskelette oder Specksteinfunde.... und natürlich auch über Schmuck. :D Wenn ich wissen will, ob es ein Buch über das Gesuchte gibt, gehe ich auf die Homepage meiner Bibliothek und gebe die Stichworte ein, in diesem Fall also Haithabu und Schmuck und schon habe ich das Buch. 8) Es ist auch ganz nützlich, wenn man mal die Quellenangaben und Literurhinweise in den Fachbüchern durchguckt, da findet sich auch so einiges.
 
:D :D :D Ich seh´ schon, Du hast was gegen meine Faulheit Beate :D :D :D Da werde ich wohl wirklich noch mal mit Suchworten bewaffnet zur Bibo müssen ... :rolleyes: Wäre nur einfacher gewesen, wenn ich direkt "Bericht 25" hätte ein- geben können. Aber ich habe schon eine halbe Schmierzettelseite mit Querverweisen, die nach dem Besuch schreien, da kommst auf eine Suche mehr oder weniger nicht an ... ;) Kadlin, geschlaucht weils hier total wolkenlos hitzig sonnenheiß ist! 8)
 
Ganz vergessen Greif .... 8o da Holz sich nur in ganz wenigen Ausnahmefällen im Boden erhalten hat, sind wir dazu übergegangen, die Löffel "freestyle" zu fertigen ... Schließlich könnten die ja im Erdreich kleiner gegammelt sein und die Männer waren damals ja auch kleiner ... wir haben die Größe also x2 modifiziert ... :] War doch richtig so, oda?!? Grüßlis Kadlin
 
Original von GREIF @ Beate würdest du uns den Link verraten ?
Kenn ich Kadlins Bibliothek? ;)
Original von Kadlin Ganz vergessen Greif .... 8o da Holz sich nur in ganz wenigen Ausnahmefällen im Boden erhalten hat, sind wir dazu übergegangen, die Löffel "freestyle" zu fertigen ...
Wie kommts du darauf? Wenn du schon den weg zur Bibliothek machst, nimm man auch gleich die Holzfunde Haithabu mit, sind genug Löffel drin, und Schüsseln, Schalen; Becher... sogar ein Zelthering und haufenweise Nadeln. :D allerdings keine Holzschuhe, die sind seltsamerweise alle verrottet. :p :D :D
Original von GREIF Habt ihr nicht ein wichtiges Utensil vergessen ?( :D Den großen, hölzernen Löffel um die Männer zu verhauen 8)
Ach weisst du, bei frechen Männer mit Helm greife ich lieber gleich zur Wikingerpfanne, da scheppert so schön und hält auch länger vor. :p :D
 
Nei , ich gehe ganz einfach auf die HP der STABI Hamburg, suche mir das Buch aus, klick auf Bestellen und hol es mir am nächsten Tag ab. :p Okay, das war jetzt der Idealfall *seufz* Leider sind viele der begehrten Bücher (z.B. Birka I ) Präsenzbestand und nicht ausleihbar. Dann muss man halt ein paar Stunden in der Bibliothek mit Raussuchen und Kopieren verbringen.
 
da kann unsere Dorf-Bibo nicht mithalten, ich wüsste auch nicht ob in Erlangen oder Nürnberg eine Bibliothek wäre die so in die Geschichte eintaucht. Über IT, Medizin und WK II bekommst du alles hier. In der Uni-Bamberg hätte ich Chancen, is aber ne Ecke wech, darum suche ich lieber Online-Bibliotheken ... 8o
 
Immer noch besser als die UB Giessen,die hat die Abteilung Vor- und Frühgeschichte aufgelöst,und die Bücher in den Keller gestellt.Die kann man zwar Theoretisch ausleihen,aber leider kriegt man bei den meisten nur nen Zettel:Buch ist nicht an seinem Platz.Zu Deutsch:das Teil ist weg.
 

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