Hm, deine frage lässt sich pauschal leider nichtbeantwoten. Ic versuch mal das, was ich in den letzten jahren aus der Uni und diversen Büchern zusammengetragen hab in meinem Kopf, halbwegs strukturiert hier wiederzugeben. Angemessenes Verhalten hing von mehreren Faktoren ab: _ledig , Witwe oder verheiratet? -Öffentlichkeit oder daheim oder zB eine "private Feier"? _sozialer Stand, Stand, Tätigkeit, Gegenüber -Christin, Muslimin, Jüdin. Und eine heidnsiche Wikingerfrau hat sich wieder ganz anders verhalten. -Gegend -Zeit _Land oder Stadt So hat die Bäuerin mit der magd anders gesprochen als mit dem Priester oder Dorfschulzen, die adelige vermutlich mit Untergebenen anders als mit ihrem Mann, ranghöheren oder ihrer Schwester...im grunde sit das ja wie heute auch. Und eine Handwerksmeisterin, die im betrieb unverzichtbar war, auc wenn er ihrem mann gehörte (und mehrere niederländische und englische Zunftlisten des 13-15. jahrhunderts führen eigenstndige MeisterINNEN, vor allem in handwerken, die verhltnismäßig wenig körperliche Kraft brauchen wie beispielsweise der Textilverarbeitung), wird ein anderes Selsbtbewusstsein gehabt haben als eine Magd. Diese Sprechweise, die man auf den Märkten oft hört, von wegen Wohlan, edle Recken! Oder So gebet mir der Thaler dreyye ist ein Zugeständnis an den marktbesucher, der Stimmung haben will. Aus sicht des Historikers ebenso wie des Sprachwissenschaftlers ist dieses so genannte Marktsprech hanebüchener Unfug. Lautgestaltlich wohl erst ab der zeit des Frühneuhochdeutschen (je nach Gegend im späten 16., frühen 17. jahrhundert frühestmöglich denkbar) Für Süddeutschland kann man so viel sagen, dass im Mittelalter mittelhochdeutsche Dialekte gesprochen wurden, die sich aber sehr stark voneinander unterschieden, wie heutige Dialekte eben auch. was wir aber heute an Mittelhochdeutsch haben, sind auf literarischen texten basierende Rekosntruktioen, sodass wir nciht wissen, wie die Alltagssprache nun wirklich geklungen hat. Ich spreche auf einer Mittelalterveranstaltung je nach gegenüber Englisch oder Hochdeutsch oder meinen Dialekt, manchmal würze ich aus purem Blödsinn mit altnordischen Brocken, die ich mir angelesen habe Bin halt doch ein kleienr MöchtegernWiki -. Aber normalerweise eben mehr oder weniger Hochdeutsch. ich persönlich halte aus geschilderten Gründen von dem Marktsprechzeug gar nichts, aber das ist eine persönliche Meinung. Wer Spaß daran hat, bitte
Zu dem, was an verhalten erwartet wude, kann ein Blick in alte Polizeiordnungen helfen. Für das Idealbild der Edeldame hingegengibt es beispielsweise aus den beschreibungen im Artusroman einiges, was abgeleitet werden kann, so etwa Keuschheit, Schönheit, Züchtigkeit, Klugheit, Sittsamkeit, tüchtig in der handarbeit...auch die Dichtungen der Hohen Minne (Walther, Reinmar der Alte) legen ein ähnliches Bild der Dame nahe. da die Literatur oft Idealbilder von gewünschtem Verhalten zeigt und im Artusroman eine Anzeichen dafür sind, dass die Bilder ironisch zu verstehen sind, gehe ich davon aus, dass wir annehmen dürfe, dass sittsam-dezentes Verhalten einer Frau wohlanstand. Also rülpsen, furzen und dergleichen ehr nicht. Allerdings kann cih leider keinen textbeleg liefern, mit dem ich diese Annahme untermauern kann, es sit eine Vermutung, die ich abgeleitet aus der Literatur zu treffen wage. Langer Rede kurzer Sinn: Vermutlich ist ein dezent-keusch-sittsames Verhalten angebracht, dessen genaue Ausgestaltung aber ist von den oben genannten Faktoren abhängig. Zur Sprachgeschicht kann ich, wenn ich mal mit dem Umzugsksiten auspacken fertig bin, ncoh eine Buchempfehlung machen, zur Sitte im Mittelalter weiß ich leider selbst nichts. Ich hoffe, ich konnte Dir damit weiterhelfen. Ach ja, eines fiel mir gerade noch ein: Wenn du an alte Gerichtsakten rankommst, da sollte es in Nürnberg was geben, dann schaudoch mal, was an Sittlichkeitsdelikten abgestraft wurde...das gibt ach einen Einblick. In dem Kontext hilfreich sit acuh die vom Kriminalmuseum Rothenburg ob der tauber vertriebene Aufsatzsammlung "Justiz in alter zeit" (genaue Angabe folgt, wenn meine Umzugskisten leer sind). Und eine IDee für den Alltag in eienr Spätmittelalterlichen Stadt 8Augsburg) gibt "henker, Huren, handelsleute" von Kai-Uwe Jankrift. (genaue angabe folgt...). Eventuell findet sich auch übers Kriminalmuseum hierzu eine Information. Liebe Grüße AdeptusGladii, der Salzach-Wikinger