Ich möchte dieses Thema hier gerne wieder aufgreifen. Im vergangenen Jahr habe ich mit Indigopulver von Kremerpigmente, Natriumbicarbonat und Natriumdithionit (als Bestandteil eines handelsüblichen Entfärbemittels) eine "Schwindelfärbung" gemacht, einfach, um auszuprobieren, ob es funktioniert. Gefärbt wurde in einem 40-l-Kupferkessel. Auch der 4. Zug war noch tiefdunkelblau und roch intensiv nach "Friseur". Wenn es also nur um das Ergebnis - nämlich blaue Wolle - geht, mag dies das passende Verfahren sein, für den, der wirklich dahintersteigen möchte, jedoch nicht. Ich muß es Besuchern richtig erklären können und nur die Theorie zu kennen, ist nicht befriedigend. Im Thüringer Chronik-Verlag H.E. Müllerott findet man sehr viel Literatur zum Thema, z.Bsp. - 19 Rezepturen zur Bereitung der blauen Farbe oder zum Blaufärben aus 2 Jahrtausenden - Ich bin bisher aber auch noch nicht viel weiter gekommen, weil ich lange jemanden gesucht habe, der mir Waid anbaut. Das habe ich nun gefunden, aber er hätte eigentlich vor der Blüte geerntet und auch frisch verarbeitet werden müssen. Ich möchte als eines der nächsten Projekte gern herausfinden, wie man mit frischen Waidblättern färbt. Z. Thema Urin - finde ich nicht wirklich ekelig, habe in meiner Schulzeit im Krankenhaus gejobbt, da gewöhnt man sich dran. Natürlich riecht das nicht gut. Würde mich freuen, wenn an dieser Stelle die Blaufärberei wiederbelebt würde. Gruß Britta