@Simonscots: Einen Schneidergesellen aus Ratingen (wurde erst 1276 von Graf Adolf V. zur Stadt erhoben, als Gegenfestung zu Kaiserswerth, dessen Vogt der Kölner Erzbischof im selben Jahr geworden war.), der im Rahmen seiner Dienstpflicht als Teil des Ratinger Aufgebots an der Schlacht von Worringen teilnimmt. Wir Stehen im linken Flügel des Brabantischen Heeres, welcher von unserem Grafen Adolf und Graf Everhard von der Mark kommandiert wird. Nachdem der erste Angriff von Erzbischof Siegfried uns in alle Winde zerstreu hat, reitet Walter Dodde, ein ehemaliger dienender Bruder des Deutschen Ordens, der zu den Zisterziensern gewechselt ist, welche unsere Armee als Seelsorger und Sanitäter begleiten, über das Feld und sammelt uns und das Aufgebot der Stadt Köln (welche erst im letzten Augenblick auf unsere Seite übergelaufen war) und bildet wieder einen Schlachthaufen aus uns. Mit einer flammenden Rede und dem Schlachtruf "Heya, Berge romerijke!" (Heya, ruhmreiches Berg!) schickt er uns zu einem Sturmangriff auf die rechte Flanke des Kurkölnischen Heeres. Dort richten wir unter der stehenden und im Schlachtgetümmel festgekeilten erzbischöflichen Reiterei ein furchtbares Blutbad an (und zuerst auch unter unseren Verbündeten, bis ein Brabantischer Herold uns nach links schickt, wo nurnoch Männer des Erzbischofs stehen). Nachdem wir den Kurkölnischen Fahnenwagen gestürmt und die Standarte gefällt haben, verliert Siegfrieds Heer seinen Orientierungspunkt. Vorher ist einer ihrer Anführer gefallen (Graf Heinrich von Luxemburg wollte Herzog Johan von Brabant an die Kehle gehen und wurde von dessen Knappen, Walter von Bisdomme erschlagen), einer gefangen (Siegfried selbst wurde von einem Brabantischen Ritter entwaffnet, von Graf Adolf gefangengenommen und 13 Monate in Schloss Burg eingekerkert, bis er ein immenses Lösegeld gezahlt und einen für Berg äusserst lukrativen Sühnevertrag unterzeichnet hatte.) und der dritte (der Graf von Geldern, Name ist mir gerade entfallen) hat sich aus dem Staub gemacht, nachdem er gemerkt hat, dass sich der Rechte Flügel unter dem Grafen von Limburg wehrt (zuerst haben sie aber noch das Lager unseres Herzogs geplündert). Unnötig zu sagen, dass die Erzbischöflichen aufgeben, und die Schlacht für uns gewonnen ist. Nach Worringen haben die Kölner ihre Eigenständigkeit (auch wenn sie erst im 15. jhdt. offiziell freie Reichsstadt werden), der Erzbischof regiert von Bonn aus und Berg ist unangefochtener Herrscher über das rechte Rheinufer. Zum zeichen dieser neuen Autorität verleiht Graf Adolf dem kleinen örtchen Düsseldorf, das direkt am Rhein liegt noch im selben Jahr Stadtrechte. Zu diesem Zeitpunkt können wir noch nicht wissen, dass Düsseldorf einmal Residenzstadt der in den Herzogenstand erhobenen nachfahren unseres Grafen werden wird, und unsere Stadt, die der so nah gelegenen Konkurrenz nicht gewachsen ist, nach Mitte des 15. jhdt. in Bedeutungslosigkeit versinken wird. Im Moment haben wir, das Bergische Fussvolk die Schlacht gewonnen und feiern. Jan van Heelu beschreibt die Bauern, welche den Großteil des Bergischen Fussvolks ausmachen, als gerüstet mit Hirnhaube, Gambeson, manchmal auch Plattenrock und bewaffnet mit Morgensternen (mannshohe Keulen mit Dornen, nicht die Kugel-und-Kette-Dinger) und Dreschflegeln. Die Kölner Bürger hingegen Sollen komplett mit Kettenpanzern und Schwertern ausgerüstet gewesen sein. Als Mitglied eines Bergischen Stadtaufgebots bewege ich mich in der Mitte zwischen diesen beiden Beschreibungen. Ich bin gerüstet mit einem leichten Kettenpanzer (Halbämelig und bis knapp über die Hüfte reichend, kein Beinschutz) und einer Hirnhaube. Meine Bewaffnung besteht aus einem Flügelspieß für den Kampf im Haufen und einem kleinen Dreiecksschild Typ "Weltchronik Rudolf von Ems" (60 mal 60 cm, der Arm liegt nicht wie sonst üblich quer oder schräg zur Längsachse des Schildes, sondern genau drauf, mit dem Ellbogen zur Spitze) sowie einem einfachen, gebrauchten Schwert fürs Handgemenge. Ich habe das Glück das Ratingen nicht nur ziemlich reich (Auf die Kirche wäre selbst eine Stadt mit 3 mal soviel Fläche stolz gewesen, für uns ist das Teil grössenwahnsinnig) sondern auch eine Stadt der Klingenschmiede ist, sodass ich mich selbst als Geselle verhältnismäßig günstig relativ gut ausrüsten kann. Noch fragen? :whistling: