Bundschuhe im Mittelalter? Warum nicht?

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So ist es. Vergleicht mal "Hahnheim" und "Zornheim", die haben nichts mit dem Gockel oder der Wut zu tun. Übrigens nennt man in manchen Gegenden von Bayern den seitlich geschnürten "Haferlschuh" ("Trachtenschuh" oder "Vorwerk-Vertreterschuh") ebenfalls Bundschuh. Quelle, u.a. http://de.wikipedia.org/wiki/Haferlschuh
 
Ganz nebenbei: Was haltet Ihr von Bundschuhen für Kinder um 1200. Wie gesagt, diese sind schnell und günstig angefertigt und die Kinder verwachsen die Dinger halt recht schnell. Ich spreche jetzt nicht von meinen eigenen, die tragen bereits Wendeschuhe, weil ausgewachsen. Darf man da Abstriche machen? Oder gilt man dann gleich als GroMi?
Das muss und sollte jede Gruppe für sich selber entscheiden. Gerade beim Thema Kinderkleidung kann das zu recht hitzigen Diskussionen führen :wacko: Meine Kleine ist gerade in dem Alter, wo die frisch gekauften Schuhe gerne mal 3 Wochen passen und dann zu klein sind :pinch: was nicht nur in moderner Version ärgerlich ist. Dennoch habe ich für mich und meine Kleine den Anspruch, dass es zumindest von der Optik her passen sollte. Die derzeit Wendegenähten habe ich extra zu groß machen lassen (ca. 1,5 Größen) und ihr am Anfang mit dicken Sohlen ausgestopft. Erstaunlicherweise hat sie diese somit die ganze Saioson getragen, wo im modernen Schuhbereich schneller ausgetauscht werden musste. Da die kleinen Schuhe noch keine Erwachsenenpreise haben, kann ich mit einem paar pro Saison auch noch ganz gut leben. Als Baby hatte ich ihr so etwas angezogen: Link (www.lederscheune.de) was -meiner Meinung nach- von der Optik eher an Wedeschuhe dran kam, als ein Bundschuh der auf den ersten Blick im Grunde für die Zeit nicht passend ist. Da sehe ich es wie die meisten hier. Es gibt so viele andere Funde, warum dann "Ausnahmereenactment" machen? Aber ob nun ein Krabbelschuh der nicht wendegenäht besser ist....darüber lässt sich sicher fürtrefflich streiten :D war halt mein persönlicher Kompromiss. Jetzt wo sie größer ist und läuft, bleib ich bei der "zu groß kaufen und ausstopfen" Variante.
 
Wie gesagt, diese sind schnell und günstig angefertigt und die Kinder verwachsen die Dinger halt recht schnell.
Wenn es nur um Einfachheit geht da nn könnte dieser Link helfen http://vitezek.io.ua/album213075 (Primitive Shoes by Margrethe Hald) dort sind einige einfache Schuhe aufgeführt die sich ideal für Kinder eigenen.
 
Meine Kleine ist gerade in dem Alter, wo die frisch gekauften Schuhe gerne mal 3 Wochen passen und dann zu klein sind :pinch: was nicht nur in moderner Version ärgerlich ist. Dennoch habe ich für mich und meine Kleine den Anspruch, dass es zumindest von der Optik her passen sollte. Die derzeit Wendegenähten habe ich extra zu groß machen lassen (ca. 1,5 Größen) und ihr am Anfang mit dicken Sohlen ausgestopft. Erstaunlicherweise hat sie diese somit die ganze Saioson getragen, wo im modernen Schuhbereich schneller ausgetauscht werden musste. Da die kleinen Schuhe noch keine Erwachsenenpreise haben, kann ich mit einem paar pro Saison auch noch ganz gut leben.
Es bräuchte glaub ich mal eine Tauschbörse für Kinderkleidung, wo man sich die Sachen für ein halbes Jahr ausleihen kann und dann weitergeben an andere Eltern, die grad das passende Kind haben ^^ Also bei Kindern sag ich ja immer, das zahlt sich echt nicht aus, sich da solche Mühe zu machen. Aber grad im Sommer würd ich Kindern bis 7 oder 8 einen einfachen braunen Kittel anziehn und sie barfuß laufen lassen, passt für fast alle Zeitstellungen und da kann das Kind auch noch reinwachsen. Und zusätzlich is das Barfußlaufen gut für die Fußmuskulatur, hat mir mein Arzt als Jugendliche empfohlen gegen den Plattfuß.
 
So eine Tauschbörse würde ich auch befürworten, zumal wir bei uns Kelten kaum Kinder haben und die drei, die es hat, sind alle etwa im gleichen Alter... Meinem Sohn habe ich Leinenhemd aus einem billigen Rest Leinen genäht, Tunika aus Wolltuch "zum Reinwachsen" und, weil er keine Wolle auf bloßer Haut will, eine Leinenhose, die ich chemisch braun gefärbt hab. Das ist zumindest optisch stimmig und "untenrum" läuft er barfuß. Immer und überall geht das aber nicht, zB auf unserer Keltendorf-Baustelle, da hat er dann auch schon mal normale Boots angehabt. Lieber eindeutig neuzeitlich als für Laien unerkennbar gefaked und nicht stimmig.
 
Es bräuchte glaub ich mal eine Tauschbörse für Kinderkleidung, wo man sich die Sachen für ein halbes Jahr ausleihen kann und dann weitergeben an andere Eltern, die grad das passende Kind haben ^^
Wär ich absolut dabei. :thumbsup:
 
Für alle die bei Facebook sind, da hab ich vor kurzem einen "Living History Kindersachenbasar" gegründet. Das könnte man durchaus mit einer Tauschbörse erweitern.....aber ist halt nur auf FB :wacko: Seit ich Mama bin, hatte ich die Idee schon mal, und war auch kurz davor ein Forum o.ä. zu eröffnen. Aber es ist doch ne Menge Arbeit ohne zu wissen ob es ankommt. FB bietet da ja einfache Möglichkeiten....also wer will und da gemeldet ist, schaut doch mal rein ;)
 
Bei meinen Kindern lohnt sich das Weitergeben von Schuhen leider nicht mehr, die Sohlen sind mitlerweile nach spätestens einer Saison,meistens früher hinüber. Vielleicht sollte ich ihnen mal beibringen, die Füße beim Gehen hochzuheben :D Ansonsten, auch Schuhe Größe 30 mit dicker harter Sohle haben wir gewendet bekommen, fragt aber bitte nicht wie. Die nächsten Schuhe hatten dann eine dünnere, weiche Sohle, halten aber eben nicht so lange.
 
Bernard, dass der Arbeitsaufwand fuer richtige Schuhe fuer Kinder nicht lohnt und man stattdessen irgendwas anderes einfacheres macht ist zu modern gedacht, denke ich. Barfuss oder richtige Schuhe waere meine Wahl. Warum Bundschuhe? Sich irgendeine einfach Alternative ausdenken, ohne Fundvorlage waere genau so passend/unpassend. Der Bundschuh gehoert in eine andere Zeit und ist genauso fehlt am Platz wie Turnschuhe. Ausserde werden Zeit/Arbeitszeit und Arbeitsaufwand in einer Vorindustriellen Gesellschaft evtl. anders bewertet worden sein. Alternativ kannst du den Kindern ja auch ne Eisenzeit- oder Fruehmi-Klamotte verpassen. Dann passen die Bundschuhe wieder ;-) Ausserdem ist wahrscheinlich auch der Aufwand bei den Klamotten geringer.
 
Ich habe mich jetzt bereits für eine andere Variante entschieden. Einfache Wendeschuhe werdens werden, wie in dem Link von Hermann mehrfach gezeigt. Dein Vorschlag mit FrüMi-Klamotte scheidet definitiv aus, da die Kinder dann nicht zu den Eltern passen!
 
Mal eine kleine Anmerkung. Wir haben mit unserem Archäologen im Geschichtspark Bärnau, nach unseren eher mal kalten Erfahrungen, bei der Winterbelebung über festes und warmes Schuhwerk debattiert. Er verwies mich auf einen slawischen Fund eines halbhohen Filzschuhs, welcher mit einer Ledersohle, sehr ähnlich den am Anfang des Themas beschriebenen schottischen "Bundschuhs", vor Nässe von unten geschützt wurde. Datiert wird der Fund für das 10. Jh. soweit ich weiß, wird aber im Park auch für das 13. Jahrhundert, nach Angabe des Archäologen, gestattet. Von daher würde ich nicht pauschal davon ausgehen, dass gebundene Ledersohlen nicht passend sind, nur ist es halt DER typische auf dem Markterhältliche Bundschuh eben NICHT und auch nicht in der Nutzungsweiße, welche wir auf den Märkten sehen, nämlich nackter Bundschuh auf nackter Haut. Ob jemand die eher schwammigen Abbildungen, dicker Winterschuhe auf Hochmittelaltelrichen Abbildungen mit Schnürung als Befund ausreichen einen Fund aus dem 10. Jh. zu nehmen, dass ist wieder eine Sache die jeder mit sich selbst ausmachen muss. Just my two Heller ....
 
@Anja: genau nd deshalb habe ich auch den Link mit dem einfachen Schuhen oben hinterlegt.
 

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