Darstellung ohne Waffen

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Ja Silvia, ganz genau. Meine Vermutung, warum einige auf diese Waffentragerei bei VA bestehen könnten hatte ich ja oben schon angedeutet. ..... Die Begründung, warum Bildquellen nicht FÜR das tragen sondern (ausserhalb von konkreten Kampfhandlungen oder Vorführungen) eher dagegen sprechen hat Lazarus angeführt....... Einige andere Aussagen lassen mich mittlerweile wirklich an der Ernsthaftigkeit des Forums hier zweifeln..... Und das ist mir in der letzten Zeit leider öfter passiert.
 
@ Authomas: Um das aufzuklären (!) Ich dachte die Ironie und der Sarkasmus meines Satzes zu Chefes Post seien gerade ob meiner Darstellung und der erwähnten Begine mehr als deutlich. Ich trage keine Waffen , und habe auch keinerlei Veranlassung dazu.
 
@Swanhild, Berenika: Es ging hier um die Frage, ob die Menschen früher Waffen getragen haben! Nur darauf habe ich mich bezogen. Auf die historische Realität! Was interessieren mich irgendwelche Märkte und Trallala Veranstaltungen? Verstehe deshalb eure herablassenden Kommentare nicht.... @Berenika: Wenn du daran zweifelst, empfehle ich dir, ganz ernsthaft, dich mal intensiver mit dem Kontext der Zeit zu beschäftigen.Alle meine Aussagen, lassen sich mit unzähligen Quellen belegen, und sind in der Geschichtswissenschaft, eigentlich Standartwissen. Ich kann dir auch gerne Literatur empfehlen.... Bevor man hier so arrogant und herablassende Kommentare schreibt, sollte man sich mal überlegen, ob man genug Ahnung vom Thema hat und bevor man sich so weit aus dem Fenster lehnt. Und solche Kommentare wie eure, lassen mich doch stark an der Ernsthaftigkeit des Forums zweifeln.... Das wiederum, ist nicht herablassen gemeint! Viel Spaß beim Fachwissen trollen, ich bin raus.....
 
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Chefe, du darfst absolut davon ausgehen, das ich mich ernsthaft mit historischer Darstellung beschäftige. Wenn du dich durch meine ernstgemeinte Aufforderung einige Quellenangaben für deine Thesen zu liefern auf den Schlips getreten fühlst, dann ziehst du dir offenbar den Schuh an . Ich erwarte immer noch, wenigsten 1-2 Angaben, die deine "Thesen" stützen. Und das ist keinesfalls herablassend geäußert, sondern eine Einladung zur Diskussion. Und ich mache keinerlei Hehl daraus, dass ich die meisten deiner Behauptungen für hanebüchen halte. Wenn das belegbar ist was du sagst, solltest du mich innerhalb kürzester Zeit überzeugen können.
 
Ich finde es schon intressant wie sehr dieses Thema polarisiert. Ging es hier eigendlich nicht um Darstellung ohne Waffen? Jetzt ist die Diskussion um das generelle tragen von Waffen und "Männerspielzueg wieder im vollen Gange. Aber um es mal wieder auf das eigendliche Thema zurückzubringen, ich hate es da recht einfach: Stelle ich, passend zur VA oder der aktuellen "Vorführung" den ministerialis milites dar, hab ich natürlich Schwert und Lanze dabei, aber auch mindestens den Gambi oder die Kette an. Die meiste Zeit trage ich aber,schon aus Bequemlichkeit, meine Zivile Darstellung. Da ist dann kein Schwert dabei. Als Beispiel war ich während der Gelnhäuser Stadtrechtsfeier insgesamt 2h in Rüstung und den Rest der drei Tage in Zivil. Es gibt allerdings VA´s wo ich gleich Gerüstet geh, meistens sind es dann aber MA-Märkte mit eher bescheidenen Ansprüchen. Ich muss allerdings sagen, die meisten Gespräche hab ich in Rüstung. In Gelnhausen musste ich alle 3m Stehn bleiben um Fotos machen zu lassen oder es wurde mein Kettenhemd "gewogen". In Zivil war ich dann plötzlich unsichtbar und konne in aller Ruhe über zu den Ständen. Aber mal so ein Gedanke, die Handwerksdarsteller laufen auch oft mit ihrem Werkzeug herum. Ich hab schon Bauern mit Dreschflegel über den Markt laufen sehen. Jeder Schmied hat seinen Hammer in der Hand und die Zimmerleute bohren sich Löcher in den Klüpfel und hängen sich ihn an den Gürtel. Auf heute übertragen müsste ich mit ein Oszilloskop und einem Lötkolben nehmen und damit herumrennen. ;) Es stimmt schon, jeder, auch ich, möchte gerne zeigen was man hat. Und wir Männer haben wohl einen Hang für Waffen und Rüstungen. Das ist eine menschliche Veranlagung. Ich kann jedem nur ans Herz legen sich Gedanken zu machen, was ist es für eine VA und was möchte ich erreichen? Ist es eine Burgbelebung oder eine VA mit historischen Ansprüchen lass ich den Ridda lieber Zuhause oder es ist halt grade die passende Gelegenheit zu genau meiner Darstellung. Ist es eher ein GroMi-Spass-Markt, dann kann ich auch mal stolzieren gehn. Im übrigen freu ich ich über jede gute Handwerker/Bauerndarstellung. Sollte ich endlich mal dazu kommen wird meine 2. Darstellung in diese Richtung gehen.
 
achtung: was jetzt folgt sind alles nur meine eigenen Thesen und interpretationen, ich will gerne dazu lernen.
Hab heute nen recht ruhigen Vormittag auf Arbeit gehabt und zwischendurch mal die Bildtafeln der Kreuzfahrerbibel durchgeguckt. Mit erschreckendem Ergebnis: in allen Bildtafeln werden insgesamt: 10 Dolche im Kampf abgebildet 3 Messer bei Schlachtungen von Schafen 11 x das komische gezackte Vorlegemesser auf Tischen oder in Verbindung mit Mahlzeiten. 1 Essmesser im gebrauch. KEINE Messer an irgendwelchen Gürteln weder bei den zivilen noch bei den Militärischen Abbildungen.
wie ich schon weiter oben aufgeführt habe, kommen Dolche erst im laufe des 13ten Jahrhunderts wieder in gebrauch, davor galten sie als eine unehrenhafte Waffe. Richtig in Mode kommen sie allerdings erst wieder im 14ten, das sieht man auch sehr schön an den Bildquellen: in der Manesse tragen nur 4 Männer einen (Hoden)dolch, wenn man sich aber mal die späteren Bildquellen anschaut (ms. bodl. 264 zb), tragen schon viel mehr leute einen kleinen (!) Dolch hinter der gürteltasche. Auch die Formenvielfalt nimmt zu, so entwickeln sich zb diverse Dolchtypen wie Scheibendolch, Hodendolch und später dann auch Ohrendolch etc. Soweit mit den Dolchen. Ähnlich sieht es mit den Schwertren aus. Sie werden oft als statussymbol für den Adel gezeigt, schaut euch zb mal die Naumburger Domfiguren an. Alle zivilen Abbildungen for dem 15ten die ich kenne zeigen die Schwerter aber im gegensatz zu Dolch oder Schwert und Buckler (hierzu gleich was) in der hand bzw. arm getragen, was mich auf eine Primäre funktion als Statussymbol schliessen lässt (s.a. Schwertleite o.ä). Im laufe des 14.jh wurde ja die Metallverarbeitung revolutioniert (sieht man u.a. daran das immer mehr Plattenteile zur Rüstung hinzu kamen) und das bürgertum gewann immer mehr an macht so das der Adel seine Bedeutung verlor und ab dem 15.jh auch immer mehr Bürger mit Blankwaffen abgebildet werden (einfach mal die Bildquellen abklappern). Das soll aber nicht das phänomen rechtfertigen das auf diversen märkren jeder mit nem Dolch und nem Schwert am gürtel rum rennt und am besten noch eine Axt über den Schultern trägt. Das tragen von Waffen im Zivilen Bereich war, wie ich eben schon aufgeführt habe, nur auf eine Betsimmte Personengruppe beschränkt. ICH gehe auch davon aus dass das tragen von Waffen eher zum zeigen der "Männlichkeit", bzw. stattussymbol und nur Sekundär als wirkliche Waffen diente. Um zu protzen eign(et)en sich nur eine Bestimmte Gruppe von waffen, nämich Blankwaffen, das schwert vornehinweg, wurde sogar in manchen städten verboten (habe allerdings gerade keine Quellen zur hand). Zu diesen "Protzwaffen" gehörten auch Schwert und Buckler, welchen man auch oft bei ziviler Garnitur findet ( https://de.pinterest.com/singadiesner/buckler-1250-1350-i33-ausgelassen/ quelle: Pinterest). Vernwaffen und Wuchtwaffen galten hingegen als nicht würdig und wurden wenn dann im Kampf gebraucht (bis dann ein gewisser John Wayne kam und dieses Prinzip grundlegend änderte :D ). Stangenwaffen zum Protzen mit sich rum zu führen stelle ich mir auch ein bisschen unhandlich vor... Für das Frühmi kann ich nicht sprechen, nicht meine zeit. Aber so weit ich weiss galt auch dort schon der Sachs als symbol der männlichkeit. Soweit die Quellenlage bzw. meine meinung, inwiefern man das in seine Darstellung mit einbaut bleibt natürlich jedem selbst überlassen ;) Singa
 
Das finde ich Singa, ist ein guter Ansatz. Die Darstellungen auf Bildquellen oder Grabplatten/Statuen zu hinterfragen und den Kontext zu sehen. Will meinen? Kann ich davon ausgehen, dass wenn ein Mann auf einer Grabplatte mit Bewaffnung abgebildet wird, er diese mit sich herumgetragen hat? Gleiches gilt für Statuen, (z.B. an Kirchen).....was sind das für Figuren? Wenn es sich nicht um Heiligenfiguren oder Figuren im biblischen Kontext handelt, findet man sicherlich oft Stifterfiguren vor. Da wäre die Frage: Warum lässt sich ein Stifter genau so darstellen, wie er dort zu sehen ist? Kann ich davon auf den alltäglichen Gebrauch von Statussymbolen schliessen? Wenn ich dazu eine These aufstelle: Kann ich diese evtl mit Schriftquellen untermauern?
 
Singa, du erwähnst gute Argumente. Finde ich prima. Im frühmittelalterlichen Skandinavien haben nehmen wir gerne eben Grabfunde. Auch die sächsischen Darsteller bedienen sich ihrer Gräber. Die fränkischen Darsteller greifen u.a. eben gerne auf den ein oder anderen Psalter zurück. An Text- und Bildquellen ist es recht überschaubar im frühen Mittelalter. Edit: nicht alle Runensteine haben bildliche Darstellungen und sind oft im Mythologischen Bezug zu sehen. Jetzt gibt es in Birka zum Beispiel ein (oder mehr) Kindergrab mit Waffen. Ja hat denn der Kleine? Nein, eher nicht - ihm wurden die Grabbeigaben aufgrund seines Status mit ins Grab gelegt. Selbiges gilt übrigens auch für die wenigen Frauenbestattungen, die manchmal Waffen dabei haben. Wo man früher annahm Waffe = Mann. Neuere Untersuchungen der Knochenreste ergeben, es muss über diese Kategorie nachgedacht werden. Wir sprechen von Grabbeigaben! Grabbeigaben müssen nicht 100 % das alltägliche Leben widerspiegeln. Diese Beigaben wurden dem oder der Toten mitgegeben, weil sich die Familienangehörigen (im Besten Fall) was dabei gedacht haben. Was? Da müssen wir Vermutungen anstellen. Gänzlich anders verhält es sich bei Siedlungsfunden, hier graben Archäologen das alltägliche Leben aus. Ein netter Ansatz bietet dazu die Doktorarbeit von M. Toplak. Er schreibt über u.a. über den Genderansatz in Grabfunden.
 
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Mal eine Übersicht zu Runensteinen, die vereinzelt Personen mit Waffen zeigen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Runenstein Im Hinterkopf behalten, was wird da berichtet. Eine Sage, ein Nachruf etc. Darstellung von Waffen auf dem Osebergteppich, als Begleitzug für eine mächtige Frau. Sie tragen Speere - vl. ein Hinweis auf Gungnir? Teile der Spielfiguren des Lewis Chessmen --> ins Schild beißend - ein Berserker? Kap. 65 der Egils Saga: Jetzt kam Ljot mit seinem Gefolge dorthin. Er rüstete sich zum Zweikampf. Er trug Schild und Schwert. Die Beowulf Saga Das Ladby Schiff: Waffenfunde - Schildbuckel, Pfeilspitzen, Axt Das Schiffsgrab von Salme: Überreste von 7 Männern mit Fragmenten von Waffen. Vermutlich waren sich Viking. Schiffsgrab von Ballateare: Fragmente von Waffen. Schiffgrab von Port on Eilean Mhòir: Waffen --> mögl. auf Kriegszug gefallen, es gibt keine Siedlung in der Nähe, die von Wikingern besiedelt war. Und das ist nur ein Auszug, wo über Waffen bereichtet wird außerhalb der Gräber. Immer wieder geht es um Kampf, Eroberung um Streit. Gerade bei den Schiffsgräbern, die außerhalb Skandinaviens gefunden wurden, liegt es nahe das es sich um Wikinger handelt. Wikinger auf Raubzug. Ok, das ist doppeltgemoppelt, weil Wikinger heißt ja Pirat. Männer die auf Kriegsbeute aus sind, auf Landbesitz. Die brauchen Waffen. Die Knochenschnitzer, der in Haithabu im Haus sitzt, der brauch kein Schwert an seiner Seite. Der macht so schöne Knochenkämme, Nadeln und allerlei Dinge, der fährt nicht mehr auf Viking oder war es vielleicht auch nie. Waffen haben ihre Berechtigung, wenn ich an Kampfhandlungen im Reenactment teilnehme. Wie soll man Hastings sonst darstellen ;) Im Living History brauche ich Schwert und Schild weniger bis gar nicht. Hier brauche ich Werkzeug. Als Besucher solcher Veranstaltungen brauche ich weder noch. Ich bin nicht Teil der Veranstaltung. Ich bin ganz einfach Gast.
 
Wenn man Darsteller ist, ist man Darsteller, und hat in einem gewissen Maße entweder einen Auftrag vom Veranstalter, oder ist zumindest "Mitwirkender" . Als Besucher, bin ich erst mal nur Besucher (Gast) und je nach Veranstalter ist es gestattet, diese VA auch in Gewandung/Kostüm zu besuchen . Dann bin ich aber immer noch Besucher, und nicht automatisch ein Darsteller für diese VA. Wenn ich da zufällig (als Besucher) mit meiner , persönlichen Darstellung (von was auch immer) ins Konzept passe, ist da hübsch, und nett, mehr aber auch nicht. Ich kann nur sagen, das es teilweise extrem störend ist, wenn man als Darsteller engagiert ist, und sich dann Besucher in die eigene Darstellung einmischen und anfangen die Besucher zu belehren.... Leider oft ausserhalb des Kontextes, und mit fragwürdigen , nicht belegbaren Aussagen. Aber das schweift nun vom Thema ab.
 
Wenn jedoch das Schwert* das Teuerste an der gesamten Ausrüstung ist, ist es natürlich scheinbar das Wichtigste.
Mein Schwert (Replik nach Grabfund) ist in der Tat das Teuerste an der gesamten Ausrüstung und genau deshalb bleibt es in der Regel zu Hause. Einfach viel zu schade und zu gefährlich (womöglich findet es Liebhaber) für einen Pillepallemarkt. Ich habe mir extra dafür eine Billig-Schaukampf-Variante besorgt, die ihm etwas ähnlich sieht. Die kommt dann mit. Den Ansatz offensiver Theorien (Schwanzverlängerung, Protzgehabe, teure Schwerter, der Rest taugt wohl eh nix...) finde ich allerdings nur bedingt zielführend und eher geeignet, vorhersehbaren Unmut zu erzeugen und zu polarisieren. Die historische Situation mit Verweisen auf die heutige Lebenswirklichkeit und heutige Gesetze zu "beugen", ist ebenfalls fragwürdig. Zumindest in Anbetracht der sonst üblichen Authentik-Quellen-Geilheit. Demnach könnte ich auch mehr Kriegerinnen forderen, weil heute ja Gleichberechtigung herrscht und auch Frauen zum Dienst an der Waffe zum Bund dürfen. Bleiben wir lieber sachlich. Eine VA, die keinen Wert auf historische Korrektheit legt, kann verbieten und wünschen, was immer sie will. Da erübrigt sich jede Diskussion. Hingehen oder nicht. Bei VAs mit historischem Anspruch und VAs mit dediziertem Motto dagegen sehe ich die Dinge anders. Wenn das Thema 30-jähriger Krieg ist, dann sind Menschen mit Waffen (30-jähriger Krieg, nicht 30-jähriger Frieden) unabdingbar. Für das FrühMi: Der Sax, Singa, ist weniger ein Männlichkeitssymbol (das wären eher lange Haare, da nach germanischem Glauben die Kraft des Mannes in seinen Haaren steckt ;) ) sondern ein Freiheitssymbol. Das gilt aber für alle Waffen und deren Trageerlaubnis.Statt des berühmten Saxes kann ich auch jede andere Art von Waffen herumtragen, um meinen Stand zu betonen. Jeder Freie war berechtigt, Waffen zu tragen. So viel wissen wir. Was wir nicht wissen, ist, wie oft und gerne die Leute in der Realität solcherart auf ihren Stand als Freier hinwiesen. Da es aber im Verlauf der Zeit vermehrt die klar und öffentlich formulierte Bitte des Klerus gab, bitte nicht mit Waffen zum Gottesdienst zu erscheinen, können wir vermuten, dass es offenbar doch recht verbreitet war, sich irgendwas metallenes umzuhängen.
 
Wenn jedoch das Schwert* das Teuerste an der gesamten Ausrüstung ist, ist es natürlich scheinbar das Wichtigste.
Den Ansatz offensiver Theorien (Schwanzverlängerung, Protzgehabe, teure Schwerter, der Rest taugt wohl eh nix...) finde ich allerdings nur bedingt zielführend und eher geeignet, vorhersehbaren Unmut zu erzeugen und zu polarisieren.
Nee Schwanzverlängerung - das wollte ich nicht unterstellen. (Junge da wo bei Dir die Eloquenz sitzt, arbeitet mein Hirn mit Bildern, da kann ich nicht mit halten :) )
 
Hm....ich denke, man muss das Thema - wie jedes in der Darstellung- von 2 Seiten betrachten. 1) Von unserer heutigen, modernen Sicht- und Denkweise: --Wie cool finde ich es ein Ridda zu sein? --Wieviel "Selbstdarstellung" ist da im Spiel? --Ist der Dolch/Messer/Schwert der "Ersatz für das dicke Auto" sprich eine Darstellung meine "Männlichkeit"? ;-) -- Oder ist es nicht mehr als was es ist? Nämlich ein Werkzeug. Im (auch kriegs-)handwerklichen Sinne? 2) Im historischen Kontext: -- Inwieweit deute ich die Quellenlage? -- Kann ich Bilder eins zu eins übernehmen? Oder muss ich auch schauen ob Darstellungen mit Waffen in einem bestimmten Kontext schlichtweg symbolisch zu sehen sind? -- Inwieweit sind Darstellungen(Bildquellen) idealisiert /verfälscht? --Gibt es schriftliche Dokumente, die meine Thesen belegen, oder sind das meine Eigeninterpretationen? Meine ganz persönliche Meinung zu dem Hang zu Waffen ist , .....es ist sicher eine Art "Spielzeug"....etwas leicht archaisches, was Spass macht, weil man dem kontrollierten Alltag ein wenig entfliehen kann..... Aus keinem anderen Grund tragen wir Damen übrigens tolle Kleider und schöne Hauben auf dem Kopf ;-) Und ganz ehrlich, wenn man auf der einen oder anderen VA die Männers hört, hat es schon hier und das was von "Schwanzvergleich" :-D Nicht falsch verstehen, das ist menschlich, und total in Ordnung, für eine historisch-belegorientierte Darstellung spielen Waffen allerdings in ganz vielen Fällen eine untergeordnete Rolle. Zusatz: (Edit) Ich kann mich zur Darstellung mit Waffen nur der Meinung von Authomas anschließen, sie hat im Thread zum Sehusafest eigentlich alles dazu gesagt :)
"Schwanzverlängerung" hab ich auch nicht gesagt, aber Schwanzvergleich. Das ist ein allg. verbreitetes Synonym für menschlich recht gängige Verhaltensweisen. Die Damen wurden da nicht ausgeschlossen ;-)
 
Danke Swanhild, Spielerei ! Wieso klingt das so negativ beim lesen eurer Beiträge? - Ist spielen nicht etwas wundervolles!? Wenn aus irgendeinem Grund Gefahr in Verzug ist, sei es ein Politiker ist anwesend, eine Terrorwarnung ist raus Ich gebe dir Recht, die Gegenwart von Politikern bedeutet eindeutig Gefahr im Verzug und ist einer Terrorwarnung gleichzusetzen - aber was hat das jetzt nochmal mit dem Thema zu tun? - kann man sich selbst und sein Gerödel nicht etwas weniger wichtig nehmen ? Wer nimmt sich hier wichtig und wie kommst du darauf, und was hat das jetzt nochmals mit dem Tragen von "Waffen" auf Veranstaltungen zu tun? Muss man überlegen wie man Sicherheitsauflagen umgeht ? Es geht hier weder um Sicherheitsauflagen noch darum sie zu umgehen. Überlegen, ist ein Knüppel eine Waffe ? - laut Gesetzgeber kommt es beim "Knüppel" in erster Linie darauf an was du damit machst, und warum du dich wann, und wo damit aufhältst. Ich finde das kindisch. Ich finde das gar nicht kindisch, oder wie viele Kinder kennst du, dich sich darüber Gedanken machen was eine Waffe ist, und wann und wie sie Eingesetzt wurde - solche Gedankengänge sind ja wohl kaum als kindisch einzustufen - im Gegenteil! Eigentlich wäre es an jedem selbst, zu überlegen, was erregt Aufsehen und Ärger, was ist wirklich gefährlich auch in den Augen der Anderen, Glaubst du etwa wirklich, das wenn sich jeder lediglich seine eigenen Gedanken macht, das dann auf einer VA ein einheitliches Bild vorherrscht - das alle die selben potenziell gefährlichen Gegenstände aussortiert und zu Hause gelassen haben? - Wohl kaum! um dem Sicherheitskonzept zuzuarbeiten. Wessen bzw. welches Sicherheitskonzept meinst du? Die Recherche was gefährlich ist, sollte nicht beim Veranstalter oder Sicherheitsteam liegen. Schon gar nicht eine Liste, die dann Platz für Lücken bietet. (Ätsch, sie haben Wurfaxt vergessen hihi...) Ja genau - super Idee. Stell dir doch bitte mal folgendes Szenario vor: Der Veranstalter ärgert sich weil sich seiner Meinung nach kaum einer an das von ihm verhängte "Waffen"-Verbot hält. Darum ruft er halt das Ordnungsamt und die Polizei zu Hilfe die Kontrollen machen. Da kann man sich ausrechnen das ein guter Teil derjenigen die aus eigener Überlegung "lediglich" die gemeinen Blankwaffen zu Hause gelassen haben evtl. ärger bekommen, weil Veranstalter und Ordnungshüter eine ganz andere Meinung haben als man selber. Und wenn die handgeschmiedete Axt zum Holzhaken (potenziell tödliche Waffe) oder die teure Rüstung (passive Bewaffnung) beschlagnahmt werden und man womöglich noch ein Bußgeld obendrauf bekommt, ist die Freude groß. Insbesondere wenn man nichts in der Hand hat (eine Liste des Veranstalter evtl.) um rechtlich gegen eine solche "Amtshandlung mit Außenwirkung " vor zu gehen. Denn wie Swanhild es auf den Punkt gebracht hat, das was wir da tun, ist eine Freizeitspielerei, egal in welcher Schublade Wenn das für euch einfach nur ein SPIEL ist bitte, ich kenne aber andererseits genug Menschen/Gruppen die Ihr Hobby durchaus ernst nehmen! - Und was ich über Schubladendenken denke schreib ich hier lieber nicht, um des Friedens willen. Ehrlich gesagt halte ich den von dir hier vertretenen Standpunkt für schrecklich naiv - Ich mein das nicht beleidigend oder gar böse, aber mir fällt einfach kein anderes (freundliches) Wort dafür ein.
 
Habe seit letzter Woche einen neuen Vergleicher. Ich habe dieses für die Hospitaliter Darstellung angeschafft und werde es auch tragen. Nicht immer, aber ausser Haus. Darstellung Sergeant im Orden, nicht Trossknecht. Das Waffentragen bin ich den Pilgern zu deren Schutz schuldig.
 
irgendwie hat mich der thread so grob nach der hälfte etwa leicht verwirrt als es plötzlich um das tragen von waffen auf VAs ging... naja: 1.) wenns um das herumschleppen von waffen auf VAs geht, eine definition davon was eine ist ist durchaus nicht verkehrt. ich hab reichlich schwertartiges flachstahlmaterial, das sind aber alles keine waffen sondern trainingsgeräte. zumindest solange ich mein trainingsschwert in niemanden reinstecke... wie bei nem baseballschläger. das ist ein sportgerät solange ich es benutze um bälle zu hauen. benutze ich es um köpfe als ball zu verwenden ists ne waffe. zumindest dürften die wenigsten "waffen" die auf dem standart mittelalterevent herumgeschleppt werden wirklich waffen sein (dazu müssten sie scharf sein), sonst sinds maximal gefährliche gegenstände (oder so ähnlich), die allerdings u.U. auch verboten sind (das gilt dann aber auch für das beil fürs feuerholz, den schmiedehammer oder den baseballschläger). 2.) wenns drum geht was gehört zur gewandung, dann wirds eigentlich spannender und würde mich auch interessieren: durfte man? hat man? musste man? welche zeit und ists hörensagen oder belegt? viel das nicht gerade hörensagen ist kann ich nicht dazu einwerfen, aber hier in diesem video (btw. die ganze serie lohnt sich wirklich) zitiert er einige stellen aus der rechtsprechung für das spätmittelalter. U.a. wird da erwähnt das einer nur noch ein stumpfes brotmesser ohne spitze tragen durfte als strafe für eidbruch glaube ich. daraus kann man durchaus schließen mMn das es üblich war eine funktionale waffe herumzuschleppen (sonst wärs ja keine strafe). In dem Video hier zieht er ein paar schlüsse aus den fechtbüchern, u.a. den wandel der techniken (von er hat mich angegriffen, er ist tot zu er hat mich angegriffen, ich hab ihm den arm gebrochen). man kann eventuell auch rückschlüsse aus späteren, bzpw. heutigen, gesellschaften ziehen wo eine öffentliche ordnung nur begrenzt existiert, afghanistan z.b. da rennt auch jeder mit einer waffe rum (auch bevors ein bürgerkriegsland wurde). wir leben in deutschland auf einer insel der glückseligkeit wo selbstverteidigung kaum notwendig ist da wir, zumindest noch, eine starke polizei und ein funktionierendes rechtssystem haben. gibts das nicht heists entweder ich kann mich wehren oder ich bin jedem idioten ausgeliefert. sei es ein betrunkener ***** der streit sucht oder einem straßenräuber.
 
Weiß nicht, finde dieses Thema ehrlich gesagt eher sinnbefreit. Natürlich KANN man Geschichte ohne Waffen machen. Aber möchte man das auch? Das ist jedem selbst überlassen. Ich bin genau wie in meinem alltäglichen Leben IMMER bewaffnet (mal mehr mal weniger). Auf den Märkten habe ich genug Gründe immer ein paar Waffen dabei zu haben. Zivil ein Dolch, ein Messer, vielleicht noch der Prunkhammer ( Im 15. Jh. Begann die Verbreitung von Wuchtwaffen als Status- und Prunksymbol, im 16. Jh. Ging es dann richtig los. ). Ist aber Alles praktisch, passt an den Gürtel und behindert mich nicht. Waffen fürs Sparring hab ich immer dabei, da ich als Kampfsportbegeisterter keine Gelegenheit verpassen möchte mich zu prügeln und fast überall Leute dafür treffe/kenne. Die bleiben wenn ich in Zivil bin aber meistens im Zelt. Ich weiß nicht, aber ich laufe auch gern mal den ganzen Tag in voller Kriegsausrüstung durch die Gegend. Konnten die sich auf Feldzügen auch nicht immer aussuchen, ist gutes Konditionstraining und weckt das meiste Interesse. Da jeder Teil meiner Ausrüstung geeignet ist den Menschen "meine" Zeit näherzubringen kann ich das zivil und gerüstet. Ein komplettes Bild kann ich also nur mit Beidem vermitteln. Und ganz ehrlich... die Argumentation mit der "Spielerei" ... ist Bollocks. Oooh, 21. Jahrhundert... ooh wie toll. Wir haben in unserem alltäglichen Leben nichts als Spielerei und Maskerade, auf der Arbeit, auf der Straße, bei vielen auch zuhause. dieses Hobby als Spielerei abzutun und auf das 21. Jh zu verweisen ist nichts als unnötige, selbstherrliche Provokation, denn nie musste der einzelne Mensch mehr "Spiel" betreiben um komform zu werden als heutzutage. Mal abgesehen davon dass kaschieren von persönlichen Defiziten schon immer praktiziert wurde und nicht von unsicheren Männern im 21. Jh mit Schwertern erfunden wurde. Up yours.
 
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Da fällt mir wieder was ein, was ich damals bei der Recherche für meinen Hodendolch gelesen habe. Die Klinge habe ich nach einem holländischen Original gefertigt, wovon es erstaunlich viele gibt. Und bei jeder Flusssäuberungsaktion in Amsterdam ziehen sie zusammen mit den Fahrrädern wieder welche aus dem Wasser. Es wurden also immer wieder welche in den Fluss geworfen. Die Begründung des Autors dazu war recht interessant. Während man beim Adel wohl einfach nichts gesagt hat, war es beim einfachen Volk wohl nicht so gern gesehen, wenn die mit Dolchen am Gürtel rumgerannt sind, was sie zum Protzen ja durchaus getan haben. Kam jetzt also der Büttel, wurde das Ding kurzerhand in die Amstel geworfen um einer Strafe zu entgehen, alternativ wurden die Dolche auch vom Büttel selbst konfisziert und entsorgt. Zumindest in manchen Gegenden fühlte man sich also durch Bewaffnete, die nicht der Stadtwache oder sonstigem angehörten, eher unsicher. Ebenso war es wohl auf Märkten allgemein Brauch, sein Schwert beim Eintreten in die Stadtmauer abzugeben. Markt war damals natürlich etwas mehr als ein einfacher Gemüsemarkt, das war schon fast ein richtiges Event, Parallelen zum heutigen Mittelaltermarkt lassen sich also durchaus schlagen. In irgendeinem Landfrieden gab es auch das Gesetz, beim Gottesdienst doch zumindest das Schwert so zu verschnüren, dass man es nicht ziehen konnte. Lustigerweise spricht das natürlich für beide Seiten, es wurden Waffen getragen, cool fanden dies aber nicht unbedingt. Das Phänomen, dass man als gerüsteter mehr Anerkennung bekommt, als in noch so aufwendiger, aber ziviler Gewandung, ist mir leider auch bekannt. Es reicht die öltriefende, einzelne Kettenhaube über einem leinenen Poncho in schwarz/rot, den man als Waffenrock bezeichnet und dann allerhand Zeug an den Schwertgurt zu hängen, weil das ja ein Gürtel ist. Lederhose und Stiefel vom Motorradfahren natürlich nicht vergessen. Und schon wird man alle paar Meter angesprochen, fotografiert und sonstiges. Klimpert man dann noch ein bisschen mit dem Schwert rum, ist man quasi Gott. Landgraft man in der Gegend rum, kommt man maximal mit anderen Darstellern ins Gespräch und wird vom offiziell bestellten Lagerfotografen fotografiert, solange man zum richtigen Zeitpunkt im Lager sitzt. Ja man wird sogar Holz holen geschickt und gilt dann als unfreundlich, wenn man das nicht machen will. Ist man da nicht versucht, den ganzen Tag in Rüstung rumzurennen? Eine gute Gambesonrekonstruktion reicht da nicht, weil das "der ist noch nicht fertig angezogen" schon in den Köpfen der Besucher festsitzt. Also muss es das Kettenhemd sein, das, sofern gekauft,bei Material und/oder Schnitt deutliche Abstriche macht. So ein bisschen Lob und Anerkennung möchte man ja doch mal ernten. Ist aber nicht nur beim Mittelalter so. Star Wars ebenfalls. Ich habe eine annähernd filmakkurate Replik des Kostüms von Ben Kenobi aus dem originalen Krieg der Sterne Film. Und was wird fotografiert? Die, die den ganzen Tag das gezündete Laserschwert in der Hand haben. Oder halbnackte Mädels in schwarzem leder die sich frei interpretierte Sith nennen. Mein Laserschwert hat nichtmal eine Klinge, weil ich die in den meisten Fällen ziemlich unnötig finde. Wie sagte Meister Yoda noch so schön? "Deine Waffen! Nicht brauchen wirst du sie."
 
Habe seit letzter Woche einen neuen Vergleicher. Ich habe dieses für die Hospitaliter Darstellung angeschafft und werde es auch tragen. Nicht immer, aber ausser Haus. Darstellung Sergeant im Orden, nicht Trossknecht. Das Waffentragen bin ich den Pilgern zu deren Schutz schuldig.
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