"Das böse Wort mit A" - lesenswerter Blogbeitrag

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@Monique - den Aspekt der Ästhetik sollte man dann natürlich aus der Sicht der Menschen DAMALS betrachten, nicht von unserem heutigen Standpunkt aus. Ästhetik ist sehr subjektiv, und wenn man sich modischen Strömungen quer durch die Jahrhunderte anschaut auch oft sehr fremdartig ;-)
 
@Hendrik1975 Ja, das stimmt. Wie geschrieben, war nur so ein Gedanke, der mir immer mal wieder kam. Ich dachte ich nutze die Gelegnheit und höre mir mal die Meinung von euch Cracks an :)
 
Wäre es dann nicht korrekt, die Fibeln prozentual auf die Körpergröße zu vergrößern oder zu verkleinern?
dein Gedanke ist schon recht interessant und ein bisschen auch nachvollziehbar, da wie bereits schon erwähnt wurde Kleidung naturgemäß ja auch individuell angepasst werden .... muss. Dann wiederum wo fangen wir an, womit hören wir auf. Wären zB die von Frau getragenen Hygienenartikel ebenfalls anzupassen. Was ist mit Glasperlen, große Körpergröße = größerer Durchmesser. Und was wäre mit Schwert und Schild beim männlichen Gegenstück. Variable Bucklergrößen nach Körperstatur!? Ich denke nein. Sicher ist es was dich betrifft alleine deine Entscheidung wie du es machst, zumal die meisten Replikate eh angelehnt sind.... Nur mal so als Denkanstoss. Sutton Hoo - gerade aktuell von @Hermann verlinkt so sieht der aus - Quelle britishmuseum.org Da gibt es diese herrliche Gürtelschnalle So bummelige 412,7 Gramm leicht. Da ich in Statur mit 1,80m etwas über den Durchschnitt liegen dürfte, müsste sollte dieser dann für mich größer ausfallen Ein schöner Gedanke das 8o oder vielleicht doch nicht :/ Persönlich denke ich belasse es bei der ursprünglichen Form/Größe, sprich also nicht anpassen. Aber deine Entscheidung, und da du die ja "nur" für dich triffst, ist diese für dich gesehen immer absolut richtig :D
 
Hallo Thrik, danke für deine Antwort. Ja.Ich werde mich auch der "normalen" Größe unterordnen. Allein schon aus Kostengründen. ;) Ich hatte um Weihnachten viel Zeit und habe einiges Probegenäht, angehalten, abgeandert. Dabei kam mir der Gedanke ob man, wenn man es wirklich sehr genau nimmt, solche Dinge nicht auch abändern müsste. @ Gürtelschnalle. Okay. evlt auch "zum Glück". Denn sonst würde das gute ( und abolut chice!!) Stück mit 5oo und eppes Gramm mit Sicherheit zum Beckenschaden führen. Aber! Mann, wäre auch immer unbewaffnet bewaffnet :groehl :trink02
 
Moin zusammen, hier noch etwas zum Thema: Berücksichtigung von Proportionen einzelner Kleidungsstücken im Vergleich zu heute. Es geht um die Rekonstruktion von Umhängen für Frauen in der Wikingerzeit nach figürlichen Vorlagen. http://www.medieval-baltic.us/vendelshawl.html Quelle: Rebecca Lucas, 2012 Medieval Baltic Medieval Baltic.us
 
Spannend. Danke Dir für den Link. Was ähnliches gab es doch auch mal für die Herren des Frühmittelalters. Rechteckmantel vs. Halbrundmantel, auch anhand von Darstellungen.
 
Hallo ihr Lieben! Ich habe jetzt die letzten 8 Seiten durchforstet. Nun sind einige Beiträge ja schon etwas älter. Wie ist euer Anspruch an eure Darstellung heute? Wann ist etwas für euch persönlich 'A' ? Was 'braucht' ihr, damit eine Darstellung für euch gelungen/hochwertig/gut ist? :) LG!
 
Wann ist etwas für euch persönlich 'A' ? Was 'braucht' ihr, damit eine Darstellung für euch gelungen/hochwertig/gut ist?
zu 1.) Wenn es einen Fund (Realie) oder zumindest eine belastbare Grundform einer Realie gibt (mehrere ähnliche bildliche Darstellung). zu 2.) Eine der englischen "Großväter" des Reenacment unterschied mal in 20-, 5- und 1-Schritt-Darstellerinnen (Embleton?)... auf 20 Schritt passt Farbe, Schnitt, Faltenwurf und grundsätzliche Ausrüstung / 5 Schritte zeigen deutlicher Details (Macharten, Deko, Gürtelschnallen, etc. /1 Schritt offenbart sichtbare Handnaht, Webart, etc... Für mich (!) reichen 5 Schritte und bei manchen Details finde ich mich bei 1-Schritt-Qualität. Auf jeden Fall muss die Darstellung für die jeweilige Zeit stimmig sein (passend zur dargestellten Person/Rolle). Da ich das Hobby mache, um andere Leute zu bespaßen (BesucherInnen der VA), fehlt mir der Ehrgeiz der Geilste bei der VA zu sein. Obwohl also die kleine Fahne mit dem belegten Bildern des schwarzen "St.Mauritius" und Wappen unseres Landesherrn (Kursachsen+Reichsrennfahne) für unsere kleine Kriegsknechttruppe natürlich eine zu große Symbolik bietet (wir sind nur ein Fähnlein)... finde ich die gut und habe sie gern dabei, denn sie bietet Anlass zu Gesprächen mit Touris... und von dieser Kommunikation nähre ich mich 8)
 
Hast du einen Link zu den Schritten? :) Klingt interessant und sagt mir nichts. :bye01 Monique
 
Wann ist etwas für euch persönlich 'A' ? Was 'braucht' ihr, damit eine Darstellung für euch gelungen/hochwertig/gut ist?
Ich finde es immer wieder toll wenn Darstellungen anhand von Belegen von den eingefahrenen "Sehgewohnheiten", welche sich für die jeweilig angestrebte Epoche etabliert haben abweichen. Faszinierend ist dann auch wiederum wie schnell hierdurch neue Sehgewohnheiten und Standards entstehen können. Gerade in Zeiten von starker Social Media Präsenz von Darstellern und Gruppen.
 
Hast du einen Link zu den Schritten?
Ist Hörensagen von anno tobak zu dem damals aufgekommenen Thema "Authentizität"... weiß ich also nicht mehr. Sorry. Gefiel mir aber sehr und daher geistert die Einteilung noch in meinem Hirn herum.
 
Wann ist etwas für euch persönlich 'A' ? Was 'braucht' ihr, damit eine Darstellung für euch gelungen/hochwertig/gut ist?
... auf 20 Schritt passt Farbe, Schnitt, Faltenwurf und grundsätzliche Ausrüstung / 5 Schritte zeigen deutlicher Details (Macharten, Deko, Gürtelschnallen, etc. /1 Schritt offenbart sichtbare Handnaht, Webart, etc...
Ist eine gute Regel finde ich, trifft irgendwie auch auf Repliken an sich zu.
 
Hallo ihr Lieben! Ich habe jetzt die letzten 8 Seiten durchforstet. Nun sind einige Beiträge ja schon etwas älter. Wie ist euer Anspruch an eure Darstellung heute? Wann ist etwas für euch persönlich 'A' ? Was 'braucht' ihr, damit eine Darstellung für euch gelungen/hochwertig/gut ist? :) LG!
was soll sich in den wenigen Monaten geändert haben ?
Da ich das Hobby mache, um andere Leute zu bespaßen (BesucherInnen der VA), fehlt mir der Ehrgeiz der Geilste bei der VA zu sein.
finde ich einen ganz hervorragenden Ansatz !
 
jetzt ist mir doch ein wichtiger Punkt eingefallen. Mir gefallen am besten die Darstellungen die echt aussehen. Wenn die Kleidung nicht abgerissen aber getragen ist. Wenn Muskeln und Schwielen (oder das fehlen derselben) zum Dargestellten passen. Das klappt nicht wenn man unter der Woche einen schmutzigen Job erledigt und am Wochenende einen auf Adel macht, der Körper etwas anderes erzählt als das was man zeigen möchte, wenn Haare und Bart für eine hochrangige Darstellung zu zauselig sind oder umgedreht ein Handwerker zu gebügelt aussieht und sich linkisch bewegt. Wenn zB ein Wikinger/Nordmann mit bayrischer Zunge daher kommt. Es mag toll sein, in der Freizeit in fremde Rollen zu schlüpfen aber überzeugender finde ich den heutigen Schreiner der einen spätmittelalterlichen Tischler darstellt, sein Material kennt und dessen Hände autentisch wirken bei was er vorführt. Bei der Wahl der Darstellung überlegen: wer bin ich, was bin ich, wie wirke ich auf Andere ? Und sich dann etwas aussuchen was zu einem passt. Oder wie ich behaupte, die Darstellung findet einen. (machen wollte ich 1250 irgendwas in hübschen Kleidern, gelandet bin ich 100 Jahre früher im Kartoffelsack) Vielleicht sind das Punkte die manche Darsteller wie verkleidet wirken lassen und andere wie mit der Zeitmaschine geholt.
 
Hmmm...ich müsste jetzt lügen wenn ich sagen würde ich wollte mit meiner Darstellung nicht auch gern hervorstechen - aber, um Silvias Ansatz aufzugreifen, das passt auch irgendwie zu mir. Bin wohl im Grunde meines Herzens eine Art Mischung aus Elster und Pfau... :schaem Wichtig ist aber auch dann je nach Tätigkeit "switchen" zu können wenns grade erforderlich ist. Ich schnibbel nicht im Brokatkleid Gemüse für die Küche oder rühre im Suppentopf, dann wird eben in Arbeitsklamotte gewechselt. Leider sehe ich oft auf Bildern von Veranstaltungen Menschen in gehobenen Darstellungen die dann im feinen Zwirn "mal eben" in der Küche mit anpacken. Das macht ein falsches Bild und geht m.E. gar nicht.
 
@Katharina das Du ansprichst ist richtig, aber ein ganz anderer Punkt. Du hast Chirurgenhände da finde ich die Seidenstickerin glaubhaft. Schau wenn ich unter der Woche im Alltag im Garten gewühlt habe und meine Erträge konserviert habe, dann habe ich Hände die so schnell nicht auf Adel getrimmt werden können, die Erde und die Pflanzensäfte hängen in den Poren, die Haut ist rissig, evtl ist ein Fingernagel tief eingerissen. Das sind dann Hände die glaubhaft eine Köchin oder Bäuerin darstellen können, nicht aber zB eine Seidenstickerin, egal wie sehr ich schrubbe und die Hornhautfee bemühe. Tätigkeit prägen Körper man hat Muskeln und Schwielen die man schwerlich in der Muckibude erarbeiten kann. Nicht umsonst kann man Tätigkeiten an Knochen ablesen und weiß ob der/die Verstorbene muskolös war und viel geschuftet hat.
 

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