nib
Well-known member
Kommt ganz auf die Verwendung an, bzw. wie reich der Träger/wie fein der Stoff war. Es gibt durchaus auch schlampige Nähte bei frühmittelalterlichen Originalen.
Ich habe mir mal ein Kleid nähen lassen, schöner roter Wollstoff, allerdings chemisch gefärbt und maschinengenäht. War mir aber egal, da es allemal besser war als mein Krempel vom Versandhandel mit dem ich gezwungenermaßen verschämt über die Märkte wandel. Auch preislich unschlagbar. Hab mich gefreut wie bolle als der Anruf kam: "Kleid fertig". Dann kam das lange Gesicht: weiße Ziernähte aus etwas dickerem Wollgarn...... "Sichtbare Nähte von Hand".. "wollte dir was gutes tun"... :heul Ich habe eine Stunde lang (mit schlechtem Gewissen) diese handgenähten Ziernähte aufgepopelt.Respekt! Ich könnte immer ins Essen brechen, wenn Klamotten mit groben Stichen zusammengetackert sind damit es "mittelalterlich" aussieht.Aber mit einer Stichlänge von 1-2 mm, damit es sauber und ordentlich aussieht.
Nun ja, ich kenne genügend Textilfunde, auch für die sogenannte höhere Schicht, die erstaunlicherweise mit groben Stichen genäht sind. Nicht alles war so fein, wie das immer unter den Darstelleren propagiert ist und auch nicht so grob, wie es von den GroMis gezeigt wird. Das gleiche gilt für Färbungen, nicht alles war gleichmäßig wie industriegefärbt. Allerdings möchte ich hier nicht der Schlamperei und der bewussten Vergröberung das Wort reden, am besten man orientiert sich immer an Vergleichsfunden. MarledUnd Du hast völlig Recht mit den Geweben von früher. Feiner und ordentlicher als heute mit der Maschine.
Natürlich nicht! Es ging mir eher um die Hypothese, dass ich ja z.B. die Kleidung mir anpasse, ob es dann nicht auch beim Schmuck so gehandhabt werden sollte.Es haben ja nicht alle Frauen Pferdekopffibeln getragen ....
und davon wieweit sich jemand z.B. Edelmetall leisten konnte. An meinem Gürtel habe ich z.B. eine - für heutige Verhältnisse - kleine Bronzeschnalle,aber aus der Sicht eines eher einfachen Krämers mit bescheidenem Wohlstand Ende des 12.Jahrhunderts im Westmünsterland...?Ist die Größe nicht hauptsächlich von der Metallmenge abhängig
Den Aspekt der heutigen Durchschnitsgröße finde ich gut. Dann wären es bei Durchschnitt von 165cm (2015) ja "nur" ca 10 cm. Ich hege die Vermutung dass sich die grö0e der Fibel so gut wie kaum an der eigentlichen Größe orientiert sondern an Prestige und Rechtum. Dennoch hat ich ja auch die Fibelmode weiterentwickelt.Ein interessanter Gedanke. Ich würde allerdings dann nicht von deiner Körpergröße ausgehen, sondern vom heutigen Durchschnitt und die Größe der Fibeln dann prozentual dem anpassen. Außer du weißt bei einer bestimmten Fibel auch wie groß die Trägerin war. Und ich finde, da solltest du ebenso in die Richtung denken, ob sich die Größe der Fibeln nur an der Körpergröße orientiert. Ist es vielleicht auch wichtig welches Kleidungsstück zusammen gehalten wurde? Also etwas aus Wolle oder Leinen, ein dünneres Kleid oder ein dicker Mantel? Macht es bei der Herstellung einen Unterschied das Metall dicker zu arbeiten?
Hm. Ob es überhaupt linear sein muss? Ich denke viel eher dass es im die pure Optik geht. Wenn die damalige Durchschnittsfrau 155 cm groß war, sieht die Fibel auf deren Brustkorb natürlich viel üppiger aus, wie wenn ich diese trage. Aber evlt ist auch mein Ansatz mit dem Druchschnitswert falsch. Ich entspreche nicht dem Durchschnitt :groehlDer Grundgedanke ist interessant. Ist eben nur die Frage, ob die Größe der Fibeln linear mit der Größe der Trägerin skaliert. Bei Kleidung ist es klar, dass diese angepasst werden muss. Zählt eine solche Fibel auch 'nur' zum funktionellen Teil der Kleidung? Oder ist damit möglicherweise auch Wohlstand und sozialer Status zum Ausdruck gebracht worden? Gibt es eventuell Passagen dazu in den Sagas?
Es gibt vermutlich nur einen optischen Zusammehang..? Hm. Ja und Nein. Geld hat bestimmt eine Rolle gespielt, aber ob das der einzige Faktor war? Ich glaube schon dass Ästhetik eine große Rolle gespielt hat.Wo ist denn der Zusammenhang zwischen Körpergröße und der Größe des Schmuckstückes? Ist die Größe nicht hauptsächlich von der Metallmenge abhängig und diese ist abhängig von den Geld/ Tauschmittel des Käufers sofern es sich um Edelmetalle handelt !?
Ja. Es ist "so wie Du aussiehst kannst du XY nicht machen" war ja überhaupt nicht mein Gedanke. Ich hatte den Gedanken nicht als Ausschlusskriterium festgelegt, sondern bin von dem Standpunkt ausgegangen: Wie kann ich die Darstellung an mich anpassen um möglichst A zu sein. Und es ging mit dabei auch nur um das Gedankenspiel. Reine Hypothese.Aber ich finde es schwierig : wo zieht man die Grenze ? Wo sagt man "so wie Du aussiehst kannst Du YX nicht machen" ? Bei der Körpergröße ? Bei der Hautfarbe ? Bei Haaren oder Tatoos ? Der Augenform ? Wissen wir genug über die Menschen damals ? In einem Grab ist nur eine Person und die sagt uns nichts über den Durchschnitt einer Gemeinschaft. An anderen Fundorten fehlen solche Informationen oder sind ungenau. ich glaube wenn man hier ansetzt, stößt man ganz schnell an Grenzen.
Okay, da das Argument Geld hier häufig fällt, lese ich daraus: Nein! Man muss den Schmuck nicht anpassen! (?)und davon wieweit sich jemand z.B. Edelmetall leisten konnte.An meinem Gürtel habe ich z.B. eine - für heutige Verhältnisse - kleine Bronzeschnalle,aber aus der Sicht eines eher einfachen Krämers mit bescheidenem Wohlstand Ende des 12.Jahrhunderts im Westmünsterland...?Ist die Größe nicht hauptsächlich von der Metallmenge abhängig
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