Die Swastika im Frühmittelalter

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@Panzerreiter
.../...Die oft genug willkürlichen Assoziationen stören mich, die Agitation, die sich selber legitimiert, sich selber als "gut" und auf der richtigen Seite definiert. Dahinter steckt der gleiche Geist, der Rothaarige auf den Scheiterhaufen, Juden ins KZ und Schwule ins Zuchthaus gesteckt hat. Wann immer jemand andere Leute kriminalisiert, dämonisiert oder sonstwie gesellschaftlich ausgrenzen will, ist hochgradig Skepsis angebracht.
Danke dafür (...und natürlich auch für den vorhergehenden Teil des Beitrags...) und weil man offiziell leider nur einen gefällt mir / Daumen hoch geben kann, hier noch zwei weitere...: :thumbup: :thumbup: LG Halfdan Horntrinker
 
Auch ich kann die Lektüre der Broschüre wärmstens empfehlen. Eine kleine Kritik: Die ganze Broschüre ist recht plakativ gehalten. Damit sind nicht die vielen Bilder gemeint, die als Beleg bzw Veranschaulichung eine wichtige Berechtigung haben, sondern in erster Linie die seitenfüllenden, aus dem Text entnommenen Schlagworte. Sie füllen immerhin 8 der 50 Seiten der Broschüre. Der Sinn dieser durchaus mit Wahlkampfbroschüren vergleichbaren Schlagzeilendichte erschließt sich mir nicht, der seriöse Eindruck der Broschüre leidet darunter jedoch bedauerlicheweise sehr. Der Titel "Germanen im Wolfspelz" und die Überschrift des ersten Kapitels "Ein ganz normaler Wikingertag" erwecken, wie auch die Broschüre insgesamt, den Eindruck, die beschriebenen Beobachtungen seien symptomatisch für die gesamte, europäische frühmittelalterliche Living-History-Szene. Allerdings bezieht sich der Autor auf den ersten 10 Seiten seiner Broschüre ausschließlich auf die Veranstaltung in Wolin, auch im weiteren Verlauf werden keine weiteren Veranstaltungen genannt. Eine empirische Studie mit nur einem einzigen Element ist aber noch nicht einmal als unzureichend zu bezeichnen. Daraus Schlüsse auf das Ganze zu ziehen ist nicht nur wissenschaftlich unseriös, es ist überhaupt nicht wissenschaftlich. Das ist der eine große Fehler der Broschüre. Die beschriebene Veranstaltung in Wolin war offenbar in der Tat von, ihre Gesinnung und ihre Symbolik recht offen zur Schau stellenden, politisch rechten Besuchern frequentiert. Soweit ist die Beobachtung korrekt. Schon die erste Schlagwortseite allerdings ["Was ist hier los? Wieso trifft man auf manchen Geschichtsevents auf mehr extrem rechte Propaganda als auf einer Pegida-Demonstration?"] enthält bezüglich einer seriösen Argumentation mehrere Fehler: 1. Es wurden, wie erwähnt, nicht mehrere, sondern nur ein einziger Event untersucht 2. Die zweifellos in auffallend großem Maße vorhandene "Symbolik" wird hier zu "Propaganda" umgedeutet. Beide Begriffe sind aber nicht deckungsgleich, auch wenn Propaganda natürlich Symbole nutzt. Von einem MA univ. sollte soviel Sorgfalt zu erwarten sein. Im weiteren Verlauf erklärt der Autor sehr knapp das Phänomen der LH, auch wenn der Einstieg dazu etwas unglücklich formuliert ist: ["Der Mensch stammt bekanntlich vom Affen ab. Deshalb äfft er nach Leibeskräften und mit einschlägigem evolutionärem Erfolg alles nach, was in seine Reichweite kommt. Auch seine eigene Geschichte. Wenn er Krieg spielt, nennt er das Reenactment, wenn er Frieden spielt, heißt das Living History. Irgendetwas scheint er damit verarbeiten zu wollen – auf eine Art und Weise, die bereits vor seinem Primatendasein von der Evolution angelegt wurde."] Danke für die Blumen. In der Folge kann man zwar erkennen, dass diese zur Schau gestellte Überheblichkeit vielleicht doch nicht ganz so gemeint gewesen sein könnte, denn die LH an sich kommt nicht allzu schlecht weg. Der Autor attestiert ihr, später in der Broschüre, sehr wohl einen gewissen didaktischen Wert in der Geschichtsvermittlung. Trotzdem halte ich persönlich den Einstieg für ausgesprochen missglückt. (Abgesehen davon, dass ich, falls ich Oerlinghausen einmal besuchen sollte, Bananen mitnehmen werde, um die Primaten zu füttern) Die Geschichte der LH, soweit sie vom Autor erläutert wird, beschränkt sich nahezu ausschließlich auf die Verquickung von namhaften Persönlichkeiten der rechten Szene und von ihnen gegründete oder beeinflusste frühmittelalterliche, vornehmlich germanische, LH- bzw Reenactmentgruppen. Berücksichtigt man dabei evolutorische Prozesse und Umbenennungen, kommt er für einen Zeitraum von 30 Jahren auf insgesamt 4 Gruppen, allen voran die sattsam bekannten Ulfhednar. Zwar raunt er, dies wären nur einige Beispiele von vielen, einen Beweis irgendeiner Art, etwa eine Liste im Anhang, bleibt er jedoch schuldig. Eingedenk der von ihm selbst geschätzten, derzeit gut 1 Million LH-Aktiven europaweit dürfte die Zahl der extrem Rechten in der Szene also eher marginal sein. Auf dieses zahlenmäßige Verhältnis geht er jedoch nicht ein, dafür setzt er auf die starke Symbolwirkung von Einzelnamen. [1997 etwa seien auf einem vom Thüringer Heimatschutz organisierten Wikingerfest (einem der Beschreibung nach wohl ziemlich wüsten Besäufnis, das selbst mit GroMi nichts zu tun hatte, schon gar nicht mit LH) Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und und Uwe Bönhardt aufgetaucht.] Von da schlägt er schließlich den Bogen zur Pagan Metal Musik, in der etliche der bereits genannten Namen wieder auftauchen. Den weiteren Teil der Broschüre bildet eine kritische Betrachtung der Vereinnahmung des Germanenkultes durch die (echten) Nationalsozialisten und des in dieser Zeit gegründeten Museums Oerlinghausen. Für diesen Teil gebührt dem Autor Anerkennung, nicht zuletzt, weil er sich hier kritisch mit dem eigenen Metier, der politischen Einflussnahme und der Instrumentalisierung von Geschichtsvermittlung auseinandersetzt. Zum Schluss liefert Der Autor noch eine kleine Übersicht zu einigen gängigen Symbolen an der Schnittstelle zwischen Frühmittelalter und rechter Symbolik nebst ihrer Geschichte, der Beleglage und ihrer Bedeutung - falls eine nennenswerte solche existiert(e). Dabei ist im Übrigen nicht uninteressant, dass einige der hier so geschassten Symbole, die auch hin und wieder auf Schilden zu sehen sind, wie Sonnenrad bzw "schwarze Sonne", Triskel oder Thorshammer zwar auch von den Rechten verwendet werden, aber als Symbol bzw Ornament durchaus frühmittelalterlich belegt sind. Speziell die Verwendung dieser drei kann also - das verkneift er sich zwar als explizite Äußerung, ist aber klar erkennbar - keinem Vertreter der LH vorgeworfen oder benutzt werden, ihn allein dadurch als "Rechten" zu identifizieren. Fazit: Der zweite Teil der Broschüre ist nicht uninteressant. Diesen kann ich ohne Ironie empfehlen. Der erste jedoch scheint mir sehr vom Ergebnis her argumentiert zu sein. Offenbar war der Autor von seinem Wolin-Besuch (nachvollziehbarerweise) derart geschockt, dass er quasi im Affekt diese Broschüre schrieb. Wolin, soweit sei ihm zugestimmt, scheint dabei in der Tat ein dicker Knochen gewesen zu sein. Aber die Schlussfolgerung, die gesamte LH-Szene hätte ein signifikantes Problem, wird an keiner Stelle schlüssig belegt. Es ist ein klassischer Argumentationsfehler: Die Gleichsetzung von Beispiel und Beweis. Ein Fehler, der einem MA univ. eigentlich nicht passieren dürfte. Im besten Falle war der Autor sorglos und oberflächlich. Im schlimmsten Falle handelte er bewusst und mit Absicht. Wenn ein Beispiel, wie Wolin, als Beweis gölte, dann muss auch mein Gegenbeweis erlaubt sein: Ich jedenfalls habe in den letzten 20 Jahren so etwas wie vom Autor beschrieben auf keiner einzigen Veranstaltung erlebt. Ich sehe kein flächendeckendes, signifikantes Problem der LH-Szene.
 
sondern in erster Linie die seitenfüllenden, aus dem Text entnommenen Schlagworte. Sie füllen immerhin 8 der 50 Seiten der Broschüre. Der Sinn dieser durchaus mit Wahlkampfbroschüren vergleichbaren Schlagzeilendichte erschließt sich mir nicht
Das müsste wohl eine technische Maßnahme sein um den Druck zu ermöglichen. Auf einen Bogen werden für gewöhnlich 4, 8, 16 oder 32 Seiten gedruckt, das wird dann geschnitten und gebunden. Die 56 Seiten lassen sich nicht durch 16 oder 32 teilen, daher bleiben nur 4 oder 8 übrig. Da die Broschüre sehr viel Text enthält, wurden freie Seiten eingeplant, um das ganze optisch etwas in die Länge zu strecken, dummerweise geht die Seitenzahl ohne freie Seiten eigentlich schon auf. Die einzige Möglichkeit ist also, die volle Anzahl Seiten frei zu halten. Da es nicht 4 Seiten sind, schließe ich, dass hier 8 Seiten auf einem Bogen gedruckt wurden, was auch nur Sinn ergibt, bräuchte man sonst doch eine sehr kleine Druckerpresse. 8 freie Seiten sind nun aber extrem viel, diese einfach weiß zu lassen würde die Broschüre wieder inhaltslos wirken lassen. Also macht man was drauf, in diesem Fall wie in einem Zeitungsartikel Zwischenüberschriften, die schon einmal wichtige Aussagen aus dem Fließtext vorwegnehmen, weil vermutlich noch mehr Bilder das ganze hätten unübersichtlich werden lassen. Und das jeweils als Doppelseite, weil für einzelne Seiten wieder nicht genug Text da ist. Mag seine Wirkung verfehlen, aber der Grund dürfte nichts verwerfliches sein.
 
Panzerreiter, was mich persönlich ein ganz klein wenig stört, ist das du nun eine Art "Rezension" einer Broschüre schreibst, in der du-und so kommt es jetzt bei mir an- selbst genauso pauschalisiert wie du es allen anderen vorwirfst. Ich finde schon, dass es sich gehört hervorzuheben , dass es sich jeweils um die eigene, -und damit immer subjektive- Meinung handelt. Allerdings finde ich es gut, das du es nun zumindest gelesen hast, damit man auch die gleichen Voraussetzungen hat drüber zu sprechen. Ich persönlich werde aus den Diskussionen die hier und auch in anderen sozialen Medien laufen meine Konsequenzen ziehen.
 
Klar kann ich schreiben“Ich distanziere mich von völkisch verbrämten Verhuschtheiten und rassistischem Gedankengut!”. Aber warum? Ich stelle mich, wie oben erwähnt auch nicht mit den Worten “Hallo, ich bin der Walter, und ich fresse keine kleinen Kinder!” vor! Wenn ich im Herzen ein verkappter Rassist mit Arierfetisch wäre, wie aus einer Privatsenderproduktion in Spielfilmlänge, könnte ich das auch aus Kalkül auf die Seite packen, nachprüfen kann es keiner und ich kann weiter auf die schönen Spielplätze. Ich halte meine Seite und meine Darstellung objektiv und realistisch. Das kann jeder selbst prüfen, indem er meine Beiträge liest. Ich werde niemand beschimpfen, ich werde keine Kosenamen für Andersdenkende erfinden und ich werde keine Aussagen/Beurteilungen über andere treffen. Das erachte ich als selbstverständlich! Und, das habe ich mal gelernt: mit Selbstverständlichkeiten wird nicht geworben!. Deswegen distanziere ich mich von Distanzierungen! Was ich mir allerdings rausnehme ist, bei solchen Themen, einfach mal hinzugehen und zu Fragen “Horch ermol, in des Schild kann ma ja scho viel reininterpretiern, wos worn nan dei Intention dabei?” Hätte man in Schleswig auch machen können… Ein Kommentar erlaube ich mir dennoch: Hat es einen Shitstorm gegeben, als Lemmy Kilmister Tribut Zeichnungen das Web fluteten? Gab es einen Shitsstorm gegen Jean-Jaques Seiler, weil er einen Lemmy Comic veröffentlichte? Denn Lemmy hat ja auch die Bude voll mit eisernen Kreuzen, Hakenkreuzen, SS Dolchen, Mützen mit Totenkopf, etc. Nein? Warum nicht? Weil Lemmy gesagt hat "Ich sammel das, bin aber kein Nazi!". Warum wird das einfach akzeptiert, aber andernorts zu Fackeln und Forken gegriffen? (Disclaimer, das ist ein Beispiel, weder fordere ich einen Shitstorm, noch verurteile ich die Comics. Ich höre auch weiter Motörhead!)
 
Panzerreiter, was mich persönlich ein ganz klein wenig stört, ist das du nun eine Art "Rezension" einer Broschüre schreibst, in der du-und so kommt es jetzt bei mir an- selbst genauso pauschalisiert wie du es allen anderen vorwirfst.
Wo genau pauschalisiere ich?
 
Deine gewählten Formulierungen zur "Analyse" der Broschüre wirkt (auf mich) wie eine allgemein gültige Tatsache, nicht wie die Darstellung einer persönlichen Meinung zu besagtem Schriftstück. Jegliche Meinung des einzelnen ist allerdings immer subjektiv zu sehen. Und genau solche Formulierungen führen schnell zum schüren von Konflikten. Als Pädagoge sind die sog. "Ich"-Botschaften doch sicher kein Fremdwort für dich. Ich will mich nicht streiten. Aber die oben von dir angeführte These, das es sich um links- und rechts gerichtete Parteien/Fronten (wie auch immer) handelt, von denen jeder seine Meinung durchsetzen will, ist "deine" Meinung...dann ist es hilfreich, das auch zu formulieren. Meiner entspricht es z.B. nicht. Ich habe die Broschüre auch gelesen, und sehe sie eher als eine Art "Weckruf", mal zu schauen was im Umfeld der Szene so grade passiert. ;-)
 
Ich will mich nicht streiten. Aber die oben von dir angeführte These, das es sich um links- und rechts gerichtete Parteien/Fronten (wie auch immer) handelt, von denen jeder seine Meinung durchsetzen will, ist "deine" Meinung...dann ist es hilfreich, das auch zu formulieren.
Das habe ich in meinem vorangegangenen Post erwähnt, nicht in der "Rezension". Ich weise darauf hin, dass - hat man meinen Beitrag auch wirklich aufmerksam gelesen müsste das aufgefallen sein - die linke und die rechte "Front" nur die Extremseiten der Gesamtsituation darstellen, die beide mit der großen Mehrheit des dazwischen liegenden Graubereichs so ihre Probleme haben.
Deine gewählten Formulierungen zur "Analyse" der Broschüre wirkt (auf mich) wie eine allgemein gültige Tatsache, nicht wie die Darstellung einer persönlichen Meinung zu besagtem Schriftstück.
Das hingegen ist durchaus Absicht. Man darf nicht übersehen, dass auch die Broschüre Anspruch auf objektive Darstellung von Fakten erhebt und sichtlich keine "Meinungsäußerung" des Autors. Die von Dir gewünschten Ich-Botschaften benutzt auch der Autor an keiner Stelle. Entsprechend ging ich auch auf die Argumentation und Beweisführung des Autors ein. Meine Kritik der "objektiven" Beweisführung der Broschüre zielt darauf ab, zu zeigen, dass sie m.E. ihrerseits nicht wirklich objektiv zustandegekommen sein dürfte. Dafür ist sie einfach nicht empirisch genug, stattdessen viel zu exemplarisch und an der ein oder anderen Stelle zudem auch tendenziell verletzend. Wer es als soziologisch in Ordnung ansieht, es für gute Diskussionskultur hält und darauf steht, als affige Primatenbande eingestuft zu werden, bitte, gerne. In Anbetracht solcher Ausführungen halte ich meine Kritik für recht gemäßigt. Als was du persönlich die Broschüre sehen magst, ist Deine Sache. Mir ist sie zu plakativ und zu reißerisch, um geeignet zu sein, eine sachliche und vor allem ergebnisoffene Diskussion zum Thema zu befördern. Der Autor konstruiert eine Bedrohung, die ich in dem Ausmaß so nicht sehe und die er auch nicht wirklich belegen kann. Das halte ich für bedenklich und äußere meine Zweifel. Ich berufe mich dabei nicht auf mein Recht zu zweiflen, sondern auf meine Pflicht. Hätten in der Vergangenheit mehr Leute an konstruierten Bedrohungsszenarien und Kriminalisierungskampagnen gezweifelt, wäre uns und der Welt viel Kummer erspart geblieben, das sollte niemand vergessen, gerade hier in diesem Land nicht. Die rechts Szene hat kein alleiniges Monopol darauf, gefährlich und verhetzend sein zu können. Man muss in alle Richtungen wachsam bleiben, ganz besonders denen gegenüber, die sich selbst eine Deutungshoheit zusprechen. Meine Kritik an dem etwas arg oberflächlichen Aufbau der Argumentation und der Kausalketten, die der Autor in seiner Broschüre aufstellt, soll durchaus allgemeiner Art sein, das hat mit meiner persönlichen Meinung nichts zu tun. Unwissenschaftlich ist unwissenschaftlich. Abgesehen davon ist eine Rezension und eine Kritik immer und automatisch subjektiv. Darauf muss nicht explizit hingewiesen werden. Sinnvoller im Rahmen einer Diskussion wäre es, meine Einschätzung der Broschüre mit sachlichen Argumenten zu kontern, wie etwa der interessante Beitrag von LotlBotl es in einem bestimmten Detail tut. Allerdings habe ich schon viele Broschüren gesehen, die ohne diese "drucktechnische Notwendigkeit" auskamen. Ich bin also skeptisch, auch wenn diese Erklärungsmöglichkeit interessant ist
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So...und wenn wir jetzt mal betrachten was gerade passiert ist, kann ich folgende Parallelen feststellen: (Reflexion) Ich habe ähnlich, wie Herr Banghard, freundlich und bestimmt etwas aufgezeigt, du schon geht's los. ;-) Die Ich-Botschaften sind ein ziemlich grundsätzliches, und einfaches Mittel der Kommunikation. Sie fördern meiner Meinung nach das Verständnis und einen respektvollen Umgang miteinander. Ob ein Museumsleiter diese nun als Stilmittel in einer Broschüre zu verwenden hat....dazu kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Ich meine, nein. Er befindet sich nicht in direktem Dialog, sondern bietet eine Sichtweise als Anregung zum Dialog an. Da er der alleinige Autor ist, ist klar das es "seine" Meinung (incl. einer Auflistung von Bildern und Eindrücken) ist. Ach ja...mit Sozial-Pädagogik in dem Sinne hab ich nicht wirklich was zu tun...aber mit Menschenführung. Deshalb meine ich auch zu erkennen, das du mir jetzt eben schon absichtlich geschraubte Sätze vorgesetzt hast ;-) Aber das ist ok. :)
 
Meinst du mich? Oder vergleichst du gerade die Formulierung eines anderen mit meinem oben genannten Hinweis das ich freundlich auf etwas hingewiesen habe? Ernsthaft....? Das wäre nicht nur ein Totschlagargument, das wäre ......nun ja...wenn ich das sage wird's nicht mehr freundlich.
 
Du schreibst "Ich habe ähnlich, wie Herr Banghart, freundlich und bestimmt etwas aufgezeigt". --> DU hast Dich mit Hr. Banghart verglichen, nicht ich! Herr Banghart beschrieb die MA Szene wie folgt: ["Der Mensch stammt bekanntlich vom Affen ab. Deshalb äfft er nach Leibeskräften und mit einschlägigem evolutionärem Erfolg alles nach, was in seine Reichweite kommt. Auch seine eigene Geschichte. Wenn er Krieg spielt, nennt er das Reenactment, wenn er Frieden spielt, heißt das Living History. Irgendetwas scheint er damit verarbeiten zu wollen – auf eine Art und Weise, die bereits vor seinem Primatendasein von der Evolution angelegt wurde."] --> Das ist nicht "freundlich", das ist polemisch! Und es ist kein (Totschlags-) Argument, sonst stünde da ein "!" und kein "?". Ich habe eine Frage gestellt, deren Antwort zumindest die Bewertung der Aussagen einfacher machen würde, so sie denn gegeben wird... Ich kann auch die Fragestellung weiter elaborieren: Ich erachte Hr. Bangharts Broschüre und Ihren Inhalt nicht für "freundlich", sondern für einseitig, schlecht recherchiert (im besten Fall) und polemisch! Vor allem, wenn man in Betracht zieht, an welchen Beispiel er das ganze fest macht! Und so stellt sich die empirisch nachvollziehbare Frage: Warum definiert mein Gegenüber diese Polemik als freundlich? Fun Fact am Mittag: Ich finde nicht ansatzweise, dass deine Argumentation annähernd nahe an die Polemik der Broschüre kommt. Ich stimme deiner Meinung in keinster Weise zu, aber Du transportierst Sie bisher objektiv.
 
Ich traue dir soviel Intelligenz zu, das du verstanden hast, das sich mein Vergleich mit "freundlich aber bestimmt" nicht auf den Inhalt, sondern den Stil bezogen hat. Sollte das nicht der Fall sein, entschuldige ich mich dafür, denn dann kannst du nicht anders. ;-) Dann habe ich Zuviel vorausgesetzt. Evtl. willst du mich auch einfach nur provozieren. ;-) Ich bin ja zum Glück in einem Alter und in dem ich mir einiges nicht mehr geben muss. Dazu gehört sicherlich, die Fortführung dieser Diskussion, die ich sowieso nicht führen wollte...aber da geht auch schon mal das Temperament mit mir durch.... ;-) Viel Spass noch, ihr Lieben...ich bin nach wie vor gespannt auf die nächste Saison.... ^^
 
Berenika, aber der Vergleich kam doch von dir selbst:
[...] Ich habe ähnlich, wie Herr Banghard, freundlich und bestimmt etwas aufgezeigt, [...]
Ich weiß es ist schwierig, aber die Meta-Diskussion drüber wie diskutiert werden soll und wer dran schuld ist, wenn die andere Seite es auch nach dem dritten Posting immer noch nicht einsieht dass sie offenkundig völlig Unrecht hat, führt nach meiner Erfahrung selten dazu, die Hauptdiskussion voranzubringen. Oft liegt es auch nur einfach dran, dass Geschriebenes für den Leser anders klingt als man es gemeint hat. Ich finde bisher die Wiedergaben/Rezensionen zu der Broschüre beide sehr interessant, sachlich und für mich wertvoll. Was ich für mich aus der Diskussion ziehe: Mehr Sensiblität gegenüber bestimmten Symbolen - die beiden Schilde auf den Fotos wären mir persönlich nicht aufgefallen. Wenn mir etwas auffällt: fragen. Wenn es MIR bisher nicht aufgefallen ist, dann evtl. auch nicht dem Verwender. Klingt komisch, aber solche Sachen passieren, da wird schnell etwas übernommen oder abgemalt einfach weil es gefällt. Wir denken an den Klamottenhersteller, der Kinderklamotten mit einem weit verbreiteten Pädophilen-Symbol tonneweise einstampfen durfte - da sitzt mehr als eine Person in der Designabteilung, aber keinem ist es aufgefallen. Oder C&A mit Canda.Boys. Oder Leute die sich irgendwelche Kanji tätowieren lassen... Wenn mir dann die Antwort der Person nicht gefällt kann ich mir immer noch eine Meinung bilden und entsprechend handeln. Aber nicht alles, was ich nicht nachvollziehen kann muss auch gleich gelogen sein. Wie stark "die Szene unterwandert" ist werden wir hier eh nicht klären können - schon alleine weil es "die Szene" gar nicht gibt. Da wird naturgemäß jeder seine eigenen Erfahrungen haben. Dass wir eine solche Strömung hier nicht wollen - ich unterstelle hier mal ganz entspannt, darin sind wir uns einig. Nachtrag: ich tippe zu langsam. Bleib aber bei dem Zitierten, insbesondere da ich hier nicht zwischen Inhalt und Stil zu unterscheiden vermag. Wenn der Inhalt polemisch ist, ist auch der Stil nicht freundlich. Und damit meine ich jetzt nur das von Herrn Banghard Zitierte.
 
Die Diskussion ist an einem Punkt, wo ich sie nicht haben will. So will ich sie nicht weiterführen. Du misst eindeutig mit zweierlei Maß und hebst die Diskussion von der Sachebene, auf der sie diskutiert werden kann, weg.
Ich habe ähnlich, wie Herr Banghard, freundlich und bestimmt etwas aufgezeigt, du schon geht's los.
Das hat Herr Banghard zwar bestimmt, aber eben defintiv nicht freundlich getan.
Die Ich-Botschaften sind ein ziemlich grundsätzliches, und einfaches Mittel der Kommunikation. Sie fördern meiner Meinung nach das Verständnis und einen respektvollen Umgang miteinander. Ob ein Museumsleiter diese nun als Stilmittel in einer Broschüre zu verwenden hat....dazu kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Ich meine, nein.
Was sind sie denn nun? Ein grundsätzliches Mittel der Kommunikation, das den repektvollen Umgang miteinander fördert (und damit nicht optional) oder ein bloßes Stilmittel (und damit nebensächlich und optional)? Für Herrn Banghard gelten keine Regeln des respektvollen Umgangs miteinander? Ich meine, schon. Oder gelten diese Regeln deshalb für mich, weil ich Dein Diskussionsgegner bin und für ihn nicht, weil er Dein Diskussionsverbündeter ist? ;)
Er befindet sich nicht in direktem Dialog, sondern bietet eine Sichtweise als Anregung zum Dialog an.
Er formuliert es eben nicht als eine persönliche Sichtweise. Er formuliert Fakten. Dafür, dass du da so sensibel bist, wundert mich Deine willkürliche Lesart seiner und meiner Texte.
Deshalb meine ich auch zu erkennen, das du mir jetzt eben schon absichtlich geschraubte Sätze vorgesetzt hast
Da Du dazu neigst, mir die Worte im Munde herumzudrehen, formuliere ich sorgfältig. Was aber nichts bringt, wenn Du meine Texte ohnehin nicht sorgfältig liest. Einige Deiner bisherigen Kritikpunkte wurden schließlich so von mir gar nicht geschrieben, etwa die pauschale Schwarz-Weiß bzw Links-Rechts-Polarisierung. Wir sind mal wieder an einem Punkt angelangt, wo mir, entgegen meiner eigentlichen politischen Orientierung, allein aufgrund der Diskussionskultur der einen Seite die andere Seite immer sympatischer wird. Hast du auch Argumente zum Thema?
 
Geschätzte Diskussionsteilnehmende,
[...] wenn die andere Seite es auch nach dem dritten Posting immer noch nicht einsieht dass sie offenkundig völlig Unrecht hat, führt nach meiner Erfahrung selten dazu, die Hauptdiskussion voranzubringen.
es ist vermutlich noch nicht einmal ein "völliges Unrecht" auf einer der Seiten, aber die Diskussion bringt es gerade tatsächlich nicht mehr wirklich voran. Berenika hat sich bereits aus der Diskussion herausgenommen. Ich schlage vor, dieses Thema für 48h ruhen zu lassen. Am Donnerstagnachmittag könnt ihr gerne - mit etwas Abstand und kühlen Köpfen - weiter diskutieren. :trink02 Ich danke euch für euer Verständnis.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als Thread Ersteller sind meine Fragen mittlerweile eigentlich alle beantwortet, aber ich verfolge die Diskussion hier immer noch mit großem Interesse. Hier mal meine abschließenden Gedanken zu dem Thema und damit soll es das dann für mich auch gewesen sein: Als ich in den 90ern bei der Bundeswehr war hieß es in den Medien oft: Rechte Gruppierungen unterwandern die Armee. Da gab es immer wieder mal Berichte von „Insidern“ die über „Heil Hitler“ Gegröle und „Bomben auf Engeland“ Gesängen auf diversen Uff´z Abenden zu berichten wussten. Mitte der Neunziger habe ich angefangen Gotcha (ja so hieß Paintball damals noch…) zu spielen. Auch da konnte man neben allen möglichen anderen Schreckensszenarien (…baut Tötungshemmungen ab…ist moralisch verwerflich…etc. etc. ) immer wieder lesen das rechtradikale Vereinigungen Gotcha Vereine „infiltrieren“ um den Umgang mit der Waffe zu erlernen und den Bürgerkrieg zu üben…(ich lache immer noch…). Ähnliche Meldungen hat man auch schon über Schützenvereine gehört, die Freiwillige Feuerwehr, die Polizei, den Bundesgrenzschutz, Heimat und Vertriebenenverbände etc. etc . Nun also Reenactmentgruppen…und warum auch nicht ?!? Denn was haben alle diese Gruppen / Vereine / Organisationen gemeinsam? Richtig: Sie spiegeln innerhalb ihrer Gruppierung einen gewissen Querschnitt durch die Bevölkerung wieder. Und gibt es in unserer Bevölkerung Anhänger Faschistischer Weltanschauungen und / oder Organisationen? Unbestritten leider ja! Also wäre es im Umkehrschluss ja äußerst Weltfremd davon auszugehen, das es ausgerechnet in Reenactmentgruppen, Schützenvereinen…….. keine Menschen mit solcher Veranlagung gibt. Wenn ich also alle das Thema „Unterwanderung durch Rechtsextremisten“ betreffende Presseberichte der letzten 20 Jahre für bare Münze nehme, bin ich Stark verwundert das nicht mittlerweile wieder die Hakenkreuzfahne über dem Reichstag weht…denn praktisch alle Staatlichen Organisationen und Gemeinnützigen Vereine sind ja schon seit Jahrzehnten durch Neonazis unterwandert… Ich will damit das Problem nicht verharmlosen! Es gibt selbstverständlich Neonazis in praktisch allen Bereichen des Öffentlichen Lebens…aber sie sind keinesfalls die Mehrheit!!!! Unter einer „Unterwanderung“ stelle ich mir doch etwas anderes vor…und ganze Organisationen oder Vereine unter Generalverdacht zu stellen weil es innerhalb dieser Gruppen auch Rechte gibt halte ich für äußerst Fragwürdig! Genauso halte ich auch ich es allerdings auch für unsinnig zu behaupten in der Reenactment Szene gäbe es das gesamtgesellschaftliche Problem des PolitischenExtremismus überhaupt nicht. Aber zurück zum Thema Hakenkreuz: Jeder Darsteller der dieses Symbol (in welcher Abwandlung auch immer) benutzt ist sich des Schmalen Grats auf dem er wandelt bewusst (unterstelle ich jetzt einfach mal…). Damit meine ich: Es gibt aus meiner Sicht keinen zwingenden Grund die Swastika in seiner Wiki Darstellung zu benutzen. Sie war offenbar in der Wikingerzeit (egal wo) keinesfalls so Omnipräsent das eine ernstzunehmende Geschichtsdarstellung ohne dieses Symbol nicht möglich wäre. Jedenfalls konnte mich keine der in diesem Thread genannten Quellen davon überzeugen. Wer sie heute also benutzt tut das aus persönlichen Gründen und nicht weil seine Darstellung unabdingbar an die Verwendung der Swastika als wie auch immer geartetes Accessoire ist! Sei es um gezielt zu provozieren, weil er sie einfach schön findet und sich nur wegen des Missbrauchs durch ein Verbrecherisches Regimes nicht in seiner Persönlichen Entfaltung einschränken lassen will oder aber eben auch weil es im Zusammenhang mit einer Vorgeblich Geschichtsbegeisterten Darstellung wieder möglich wird seine Politische Einstellung mittels dieser Symbolik auch nach außen zu zeigen! Und im Notfall kann man ja immer noch zurückrudern und die Story bringen das man das Hakenkreuz ja nur trägt weil das Geschichtlich so belegt ist, man aber keinesfalls einen Politischen Hintergrund dabei im Sinn hatte…. Nicht jeder Darsteller mit Swastika Symbol ist auch ein Nazi (ich habe auch schon einen Darsteller mit Swastika Bortengürtel gesehen der quer über seinen Rücken „Anti Racist „ Tätowiert hatte…), aber es gibt eben auch Nazis die Ihre verwackelten Geschichtsvorstellungen von Blut und Ehre in der Reenactment Szene ausleben!!! Ob man mit solchen Leuten in einen Topf geworfen werden will liegt aber auch ein stückweit an einem selbst! Es muss sich also jeder selbst fragen ob das Tragen von Swastiken so wichtig für ihn ist (warum auch immer) das man es in Kauf nimmt plötzlich von Neonazis als Kamerad angesehen und von Antifa´s als Nazi abstempelt zu werden. Ebenso sollte man sich darüber im Klaren sein, was es für die Gesamte Szene auf Dauer bedeuten kann wenn ich mir meine Hakenkreuze auf Öffentlichen Veranstaltungen einfach nicht verkneifen kann…
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Neueste Beiträge

Oben