Die Wikingerfrau und die Kopfbedeckung

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Hab kurz mal die Stofffunde von Haithabu durchgeschaut: gefunden wurde eine Kapuze (Wolle, beidseitig gerauhter Gleichgradköper), die enweder zu einer Gugel oder zu einem Mantel gehört hat, und eine Kappe (auch beidseitig gerauhter Gleichgratköper, über Stoffart steht nix drin).
 
Das müssten die Textilfunde aus der Siedlung sein. Hab grad erst meine Gugelinterpretation fertig bekommen, wirklich zufrieden bin ich allerdings nicht und werd nochmal ne neue machen. Da das Thema Haithabugugel recht umstritten ist, kann man auch gut auf die Skjoldehamngugel ausweichen, passt zwar nicht ganz zu deiner Region, war aber definitiv ne Gugel. http://www.lofotr.no/pdf/Skjoldhamnfunnet/Nye tanker om Skjoldehamnfunnet.pdf http://pearl.livejournal.com/319995.html Seh grad das in dem Buch Viking Clothing zum einen auch die Kopftücher genannt werden (ohen direkte Funde, aber mit Verweisen auf Sagatexte) und dann noch die Yorkhaube. Das gute Stück ist aus Seide, gab aber auch welche aus Wolle (Dublin), ein einfaches rechteckiges Stück Stoff (18x48-60cm) und wurde einfach in der Mitte gefaltet und zusammengenäht, also eine eigentlich sehr einfache Kappe. Da ich keinen Scanner habe, kann ich leider kein Bild davon zeigen. Sonst kann man vllt nochmal auf dem Osebergteppich nachschauen, da dürfte auch was bei sein.
 
Hab kurz mal die Stofffunde von Haithabu durchgeschaut: gefunden wurde eine Kapuze (Wolle, beidseitig gerauhter Gleichgradköper), die enweder zu einer Gugel oder zu einem Mantel gehört hat, und eine Kappe (auch beidseitig gerauhter Gleichgratköper, über Stoffart steht nix drin).
Ähm... jetzt muss ich mich doch mal einschalten... ;) nicht böse sein... "über Stoffart steht nix drin" ?? Weiter hinten stehen in beiden Berichten zu den Textilfunden Haithabu Tabellen, in denen die Fragmente mitsamt Materialart, Färbung, Webbindung, Kettdichte, etc. aufgeführt sind. Es nützt nichts, wenn man NUR unter der jeweiligen Überschrift kurz nachblättert. Man muss auch die anderen Kapitel beachten. Die Kappe... ich habe das Teil unter dem Mikroskop angesehen und es kann unmöglich eine Kappe sein, es ist eher der obere Teil eines Ärmels. Man muss bei den Berichten bedenken, dass sie schon älter sind und es neue Erkenntnisse gibt. 2011 wird da etwas Neues von Frau Prof. Hägg erscheinen. Johanna, besorg Dir bitte aus der Bücherei - Inga Hägg, Die Textilfunde aus dem Hafen von Haithabu - Inga Hägg, Die Textilfunde aus der Siedlung und den Gräbern von Haithabu Und am besten noch - Margarethe Hald "Ancient Danish Textiles from Bogs and Burials". Du wirst diese Bücher im Laufe der Zeit immer wieder brauchen. Zum Thema "Kopfbedeckung Frauen" wollte ich noch sagen, dass es beispielsweise in Haithabu keine Funde gibt. Ich tendiere ebenfalls zu den hier bereits gemachten Vorschlägen des Wolltuches oder Rechteckmantels (Bindungen sind in den Haithabufunden tabellarisch aufgeführt). Im Sommer tendiere ich zum gesprangten Haarnetz (s.Hald), damit die langen Haare nicht ins Feuer hängen ;-) Nadelgebundene Mützen wurden bisher nicht gefunden. Zum Thema "Christentum" (wurde hier kurz angesprochen =>Haare bedecken aus religiösen Gründen) sei am Rande bemerkt, dass die Christianisierung z.B. in Haithabu (ab spätestens 850 n.Chr.) und im übrigen Dänemark sehr früh erfolgte. [font='Helvetica, Arial, sans-serif'] [/font] Gruß, Michaela
 
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@ Hallveig: bin nicht bös. Wollt nur mal einen Anstoss geben, da sonst keine Meldung darüber gekommen ist. Die Haithabubücher interessieren mich nur am Rande, da ich geographisch ganz wo anders daheim bin.
 
Hallo Johanna, ich habe hier auch einen Link zu Kopfbedeckungen für die Frau Wikingerfrau Im Text auf dieser Seite wird, wie Ulfar schon erwähnt hat, darauf hingewiesen, dass man sich bei der Rekonstruktion auf die Funde von Coppergate, Lincoln and Dublin bezogen hat. (Rgia Anglorum)
A simple cap with strings which could be tied under the chin or at the nape of the neck - similar to those found at Coppergate, Lincoln and Dublin - was worn, probably under another head covering. A fringed rectangular scarf, such as those found in Dublin could also be draped over the head and secured by a band or fillet or pinned to the cap beneath. Hair-nets, made using the sprang technique, were also worn, again under another head covering.
... vielleicht kann dir dies als Anregung weiterhelfen ^^
 
@Skotr: alles klar :)
Ich werde im Februar eine halbe Woche unter Wikingern in den Alpen verbringen, und ich schätz mal: das wird kalt. {....} Sagen wir: Haithabu 9.-10. Jahrhundert, Näherin, nicht verheiratet. Thats it.
Johanna, möchtest du "Haithabu" auch für später "als roten Faden" haben? Dann würde ich nicht unbedingt gleich in andere Gegenden/Völkergruppen/Zeiten springen. Das schlichte Tuch ist dann die beste Lösung.
{...} Aus welchem Material? {...}
Johanna, auf jeden Fall reine Wolle. Am besten: ein mittelfeines bis grobes (Kettfadendichte zwischen 8 und 12/cm) Tuch in Gleichgratköper (dehnungsfähig, flexibel, dicht, üblich bei Oberbekleidung in H.), walnussschalengefärbt (großer Teil der H.-Funde). Das kannst Du dann umwickeln, drapieren nach Laune und Bedarf. Gruß, Michaela
 
@ Ulfar: Deinen ersten Link kann ich leider nicht öffnen :( @ Hallvaig: ja ich glaub ich werde Haithabu verfolgen. Bei mir weiß man nie, ob aus dieser "Idee" und dem Larp-testen nicht doch mal eine richtige Darstellung werden wird, und da kann ich mir halt Arbeit sparen, indem ich bei einer Sache bleibe. Danke nochmal für die Literaturtipps, bis auf "Ancient Danish Textiles from Bogs and Burials" scheint alles verfügbar zu sein. Kleine Wochenendliteratur :)
 
Mal eben ne dumme Frage: was ist Gleichgratköper? Ist das so wie mein "normaler" Köperwollstoff auch, den ich für meine Kleider immer nehme? Sorry. Gerade gefunden.
 
ich denke er meint einfach ne art wolle tuch das man in der regel auch als überwurf benutzt... legt man sich normal über die schultern.... das dann halt über den kopf und hält schön warm. nehm ich selber gegen regen, da ich immer n bissel wasserscheu bin :S . wenn meine frau sich mal hier anmeldet könnte sie auch was dazu posten. als funde gibt es doch einige nadelgebundene mützen... das wäre doch etwas :D . muste halt n bissel weiter runter nadelbinden das die ohren ganz drunter sind oder so weit runter ziehen 8o . ist recht schnell gemacht und belegt. ist halt n alltags gegenstand .
 
die mützen gabs doch einige in streufunde . zu dem ist sie sehr einfach herzustellen ,selbst aus resten von grober wolle . zusammen gezwirbelte wollstücke ... n bissel in die länge zu nem faden ziehen . das muß nicht so das hammer garn werden :D , wird eh alles dann mit einander verfilzt 8) (bei der herstellung selbst schon)
 
manchmal denke ich das wir uns nur zu sehr darauf verlassen was man aus den gräbern geborgen hat. man sollte sich in die personen versetzten .... was hat man und was braucht man. was genähtes braucht viel mehr dinge als was ge-nadelbundenes :whistling: ... und zwar eine art nadel mit dem man den faden schiebt und seine maschen erstellt, die muß nicht mal annähernd so klein sein wie die zun nähen. zum nähen brauchst du erstmal den stoff (webstuhl, vorab spindel zum spinnen) und viel extra arbeit .eine ewas filiganere nadel und dünnes garn zum nähen selber
 
Yo, aber manche möchten es eben gerne fundiert und nach Fakten haben. Das sind jetzt aber Grundsatzfragen die, denke ich, hier nicht erneut zur Diskussion stehen sollten.. ;)
 
Yo, aber manche möchten es eben gerne fundiert und nach Fakten haben. Das sind jetzt aber Grundsatzfragen die, denke ich, hier nicht erneut zur Diskussion stehen sollten.. ;)
Jepp :D
zum nähen brauchst du erstmal den stoff (webstuhl, vorab spindel zum spinnen) und viel extra arbeit .eine ewas filiganere nadel und dünnes garn zum nähen selber
Alles haufenweise da, Techniken sind bekannt, ich muss halt nur gucken, was denn nun in Frage käme. Das mit der Nadelmütz wäre in sofern praktisch, weil ich gerade eine in Arbeit habe, aber wenn meine Bücher (die ich nu da hab) erstmal was anderes sagen, fällt das vorerst aus.
 
1.) Uiuiui.... das schmerzt! Einige scheinen der Meinung zu sein, die Bindung sei egal...? Die Bindungen weisen unterschiedliche Eigenschaften auf; es kommt da NICHT auf das Aussehen, an! Bitte nehmt Euch bitte 2min Zeit und lest unseren Artikel auf Skjoldmus: http://www.skjoldmus.de/Typentafeln_Bindungsarten_Hb.html Ich habe dort kurz (für Lesefaule) die Bindungsarten erklärt. Die Einleitung bitte auch lesen!!! "Köper" ist der der Sammelbegriff für etliche Arten des Köpers... es gibt Gleichgratköper, Diamantköper, Spitzgratköper, Rautenköper, Fischgratköper, usw.usw. 2.) Wo bitte gibt es wikingerzeitliche Funde (sagen wir mal, um es auch örtlich einzugrenzen, aus dem damaligen Raum des dänischen Reiches, bitte nicht Mongolei, Afrika oder sonstiges á la die waren ja nicht doof, die konnten Schiffe bauen") zu nadelgebundenen Mützen?????? Ich suche seit Jahren. In Haithabu gibt es nicht einmal IRGENDEINEN Fund zu Nadelbindung. Nicht das kleinste Fragment. Auch an anderen Orten sind die Funde rar. Eine Mütze gibt es m.E.n. erst einige Jahrhunderte später im klerikalen Bereich (ich meine sogar Neuzeit). Da Johanna schrieb, die Auffassung {sinngemäß} "die waren ja nicht doof, also gab es das bestimmt" sei nicht ihr Ansatz/ihre Arbeitsweise, sollte man wohl mal von genau diesem unfundierten Fantasy-Denken Abstand nehmen und mal schauen, was es denn gab. Es gab genug (wenn auch keine nadelgebundenen Mützen, aber man kann auch ohne leben!), man muss sich nicht ständig frei etwas ausdenken! Gruß, Michaela
 
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Schränkt das Ganze ja schonmal ein. Freut mich (zumal ich schneller nähen als nadeln kann).
 
Gugel... wenn das noch etwas Zeit hat mit der Herstellung, Johanna, dann warte noch etwas. Zur Gugel planen wir einen Artikel auf Skjoldmus, dauert aber noch eine Weile. Meine praktische Erfahrung hat mir jedoch gezeigt, dass ein größeres Wolltuch praktischer und vielseitiger ist. Bräuchtest Du nur eine passende Fibel... Gruß, Michaela
 

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