Die Wikingerfrau und die Kopfbedeckung

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Ok, dann hoffe ich mal, dass mein Walnussbaum dieses Jahr genug abwirft, dann färbe ich mir ein Tuch. Auf den Gugelartikel bin ich trotzdem gespannt! Heißt ja nicht, dass ich mir nicht trotzdem irgendwann eine nähen könnte :D
 
bezüglich der Mütze Hallveig:
Eine Mütze gibt es m.E.n. erst einige Jahrhunderte später im klerikalen Bereich (ich meine sogar Neuzeit).
Der einzige nadelgebundene Mützenfund der mir so spontan einfällt zur "Wikingerzeit", 1035 herum datiert und aus dem klerikalem Raum ist die des Hl. Symeon im Domschatz zu Trier. Suche Hinweise zur Mütze des Hl. Symeon Mehr Infos dazu konnte ich leider nicht zusammentragen, die vom Domschatz waren bis heute nicht in der Lage zu antworten ;(
 
Stimmt, das habe ich in einem anderen Forum schon mal gelesen, da wartete auch jemand seit ner Ewigkeit auf eine Rückantwort :|
 
Diese klerikalen Kopfbedeckungen haben aber mit den von den Darstellern so oft getragenen Mützen weder in Material, noch in Feinheit oder Form irgendetwas gemein und sind auch nicht geeignet, um im Regen zu stehen. Das sind rein rituelle Gegenstände, die nur den oberen (reichsten) Geistlichen vorbehalten waren. Auf eine alltägliche Nutzung durch die Nordvölker kann man daraus nicht schließen (ich weiß, habt Ihr nicht, aber würden wahrscheinlich welche... :( ). Gruß, Michaela
 
Hi, ich tendiere zum Tuch. Über den Kopf gezogen und mit Fibel verschlossen. Hält warm und trocken.
 
jau tuch ist zeitlos und meist immer irgendwie dabei ....siehe mein avatarbild... das dunkle ding ist kein umhang auf meinem rücken . hätte es geregnet, hätte ichs auf dem kopf gehabt :D . angesichts der +30 grad C. und trockenem wetter .... hm neeeee lieder nicht :rolleyes:
 
jau tuch ist zeitlos und meist immer irgendwie dabei ....siehe mein avatarbild... das dunkle ding ist kein umhang auf meinem rücken
Ähm, Ari, sorry du bist der Herr auf dem Bild oder? Ich frage ja nur, weil es hier um Kopfbedeckungen der "Wikingerfrau" geht. Und ein "Tuch auf dem Rücken" würde ich keineswegs als zeitlos bezeichnen. Nennt man übrigens auch einfachen Rechteckmantel.
 
Also bei Männern sicher ungewöhnlicher, aber bei Frauen ist doch ein Umschlagtuch (ich denke da so an 1,50 x1,50, so eins hab ich auch und ist für alle möglichen Anwendungsarten passend) nie falsch. Was Kopftücher angeht, so halte ich es für ebenso Blödsinn, dass sowas immer religiösen Zwecken zugerechnet wird. In einer Zeit, in der es weder Shampoo noch Haargummis gab, war ein Schutz der Haare bei der Arbeit, der Kopfhaut auf dem Feld und das Verdecken unansehnlicher, ungewaschener Haare mehr als nur sinnvoll und üblich und das in sehr vielen Kulturen. Ein Schleier ist da schon regional und kulturell beschränkter.
 
nope kein reckenmantel ... einfaches wolltuch und warum sollte ich mit das nicht über den kopfziehen wenns regnet :rolleyes: das ist nur mit ner fibel zusammen gemacht das es nicht runterfällt. hab ne art kragen in die kannte geschlagen bevor ich die fibel dranne gemacht habe. wenn man das dann so nennt ok. :whistling:
 
Du darfst dir bei Regen so viele Tücher übern Kopf ziehen wie du möchtest, das beanstande ich auch eigentlich gar nicht. Nur, zum Thema Kopfbedeckung für die "Wikingefrau" trägst du damit nicht bei. Und auch wenn Rechteckmäntel meistens nicht "einfach nur" ein Stück Tuch waren, hatten sie eine rechteckige Form und wurden mit einer Fibel zusammen gehalten. Ich weiß, im HMA meint der Begriff Rechteckmantel einen vorne zusammengenähten Überwurf mit rechteckiger Grundform.
 
1.) Uiuiui.... das schmerzt! Einige scheinen der Meinung zu sein, die Bindung sei egal...? Die Bindungen weisen unterschiedliche Eigenschaften auf; es kommt da NICHT auf das Aussehen, an!
Hallo Hallveig, so wie du schreibst hat man den Eindruck es habe in Haithabu beinahe für jedes Kleidungsstück eine eigene Stoffbindung gegeben. ;) (Nja jedenfalls kam mir spontan dieser Gedanke.) Deinen Text (http://www.skjoldmus.de/Typentafeln_Bindungsarten_Hb.html) verstehe ich allerdings schon so dass die Köperbindungen bei der Oberbekleidung durchaus variieren konnten. Beziehst du deine Aussage über die Bindungen auf die "grobe" Einteilung in Leinwand, Köper und Atlasbindungen? Oder gibt es tatsächlich Kleidungsstücke die nur in einer ganz bestimmten Bindung vorkamen (z.B. nur in sagen wir mal Fischgratköper)? Ich sehe da anhand deiner schönen Übersicht jetzt "eher" eine Tendenz Leinwandbindungen als Unterbekleidung zu tragen (oder Schleier) und die Köperbindungen als Oberbekleidung. Kann man das so sehen? Gibt es in dem Komplex eigentlich Funde von atlasbindiger Seide? :whistling: :whistling: :whistling:
 
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Hallo Alsuna, Du hast ja dort die Einleitung gelesen. Die ist wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden. Ich habe hier im Forum keine gegensätzlichen Thesen eingebracht. Ich zitiere mal für Alle:
So bleibt es auch nicht aus, dass in der Wikingerzeit gewisse Bindungsarten für einige Bekleidungsformen bevorzugt wurden. Was nicht bedeutet, dass gewisse Arten nur für ein Kleidungsstück möglich sind, genauso wenig wie es bedeutet, dass nur weil eine Bindungsart für eine Bekleidungsart nicht nachgewiesen ist, sie für diese in der Wikingerzeit überhaupt nicht verwendet wurden.
Ebenso den Text auf der Startseite der Typentafeln http://www.skjoldmus.de/Typentafeln.html; ich zitiere:
Warnung: Benutzt Typentafeln NIEMALS, um REKONSTRUKTIONEN herzustellen oder machen zu lassen!!! Sie sind nur schematische Darstellungen und NIE Vorlagen!
Die Tendenz "Köper/Oberbekleidung, Leinwandbindung/Hemden" ist stark erkennbar. Man kann aber auch sagen, dass tendenziell besonders feine Gewebe (Schleier, aber auch andere) bevorzugt in Leinwandbindung gewebt worden sind. Man sollte aber immer nach einem konkreten Fragment für seine Darstellung schauen. Zu "Seide in Haithabu" sollten wir vll. einen gesonderten Thread aufmachen. Es sei denn, Du würdest es ausschließlich auf Schleier (dann würde es ja in diesen Thread passen) -und nicht auch Unterbekleidung etc.- beziehen. Oder was meinst Du? Im übrigen hatte ich Johanna so verstanden, dass sie eine wärmende Kopfbedeckung haben wollte; Seidenschleier aus Gräbern waren da wohl nicht gefragt... :) dachte ich.
 
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Mich interessiert das generelle Vorkommen von Funden atlasbindiger Seide in Haithabu da ich bei deiner Auflistung auf leinwandbindige Seide gestoßen bin. Ja wir könnten dazu einen neuen Thread aufmachen, es sei denn du sagst mit gleich dass es nur Seidenfunde in Verbindung mit Kopfbedeckungen gab... :D hahaha (Ne, ich bin nicht an einer Reko aus Haithabu interessiert. Mein Fokus ist eher auf der Merowingerzeit. Allerdings finde ich das Thema der Textilverarbeitung an sich sau interessant und es ist gut wenn man wichtige Stoffunde vor und nach seiner darzustellenden Zeit im Auge hat... )
 
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Mich interessiert das generelle Vorkommen von Funden atlasbindiger Seide in Haithabu da ich bei deiner Auflistung auf leinwandbindige Seide gestoßen bin. Ja wir könnten dazu einen neuen Thread aufmachen, es sei denn du sagst mit gleich dass es nur Seidenfunde in Verbindung mit Kopfbedeckungen gab... hahaha
*hihi* erwischt ;) Ich bin grad auf Reisen und habe nur wenig Literatur dabei ;-) nur die Textilfunde, nichts anderes; soweit ich es aber erinnere, gibt es Seide eher nur in Gräbern und nur als Taft; also eine ripsartige Leinwandbindung. Kettfadendichte zwischen 84 und 185 F/2cm. Die Fragmente werden als "Bänder" interpretiert. Ich hatte dahingehend also bei meinem vorherigen Beitrag einen Denkfehler. Keine Schleier in Seide. Es gibt nur "schleierartige Gewebe". Schleierartige/gazeartige Gewebe (Tücher als Abdeckung, Hemden) waren offenbar nur aus Leinen oder Wolle. Atlasbindung erinnere ich grundsätzlich nicht, bei keinem Material. Kann aber auch sein, dass ich ein einsames, verstecktes Fragment übersehen habe ;-) Hui, das war jetzt aber echt schon offtopic... :S Gruß, Michaela
 
Wow das ist interessant, danke! :) Ich hatte mit Augenmerk auf den Arnegunden-Fund bei dem immer wieder das Wort "Satin" fällt überlegt ob diese womöglich auch in Haithabu vorkam. Ist aber vielleicht nicht gerade dasselbe Clientel wie eine fränkische Königin... ;) Deren Schleier soll übrigens ein Samit gewesen sein... wäre doch auch eine Option fürs Kopftuch... :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: (nein, Scherz beiseite...)
 
Hallo Hallveig, das ist mal eine gute Übersicht über die Bindungsarten auf eurer Seite, deren häufigste Anwendung und vor allem auch den Begriffserklärungen. Ist klasse geworden :thumbsup: Vor allem auch die Begriffe, die noch Inga Hägg verwendete, und wie wir es meistens bezeichnen, da kommt man schnell durcheinander. Vor allem Anfänger ...
 
Danke für das Lob, Alwina! *knuddel* Ja, gerade auch die Begriffserklärungen (Hägg) und die Trageeigenschaften der Bindungen fand ich besonders wichtig. Für ein dickeres Wollkopftuch kommt also eher keine Leinwandbindung in Frage, ich würde zu einem 2/2-Köper tendieren :)
 

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