Durch Augenschlitz getroffen

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

jpk

Well-known member
Registriert
22. Juli 2009
Beiträge
494
Reaktionspunkte
16
Ort
60322 Frankfurt Main
Ich habe es bisher hier noch nicht entdeckt - sollte es bereits bekannt sein, den Beitrag einfach löschen! "Junge Männer traten in Schutzanzügen und Ritterhelmen gegeneinander an, kämpften mit Übungsschwertern. ...: Der Kontrahent stieß mit der Klinge des Schwertes versehentlich durch den Augenschlitz des Ritterhelms. Obwohl das Übungsschwert lediglich nur eine flexible Kunststoffklinge mit abgerundeter Spitze hatte, wurde der Helmträger im Augenbereich getroffen. Er wurde lebensgefährlich verletzt. " Alles weitere hier: http://www.express.de/panorama/durc...pf-verletzt---lebensgefahr,2192,11945306.html Dieser Typ von Unfall ist nicht häufig. Aber mit diesem hier sind mir bereits 4 bekannt. Zum Glück war die bisher gravierendste Verletzung ein Jochbeinbruch - nun scheint es ernster zu werden. Weitere Infos hier: http://www.derwesten.de/staedte/dor...rtkampf-in-akuter-lebensgefahr-id6482407.html "Rollenspieler"? Es handelt sich vermutlich um diese Veranstaltung: "Schwerttee - unsere Gäste nutzen den großen Saal um für den Reanactment Showkampf zum Hobby Mittelalterdarstellung zu üben; auf eigene Gefahr! Die Taverne stellt lediglich seit 11 Jahren aus Gewohnheit die Räumlichkeiten den Showkampf-Erfahrenen Reanactern zur Verfügung. " Nun bleibt noch dem Verletzten viel Glück zu wünschen und dass sich jeder dies als warnendes Beispiel nimmt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ist es eigentlich möglich unter dem Helm eine Splitterschutzbrille zu tragen? Oakley oder Swisseye habe recht schlanke Modelle
 
Klar ist das möglich, es gibt gute Modelle mit Antibeschlag-Beschichtung haben und Gummiband hinten. Bügelbrillen sind nicht so gut. Ich hatte mir die XSG GB4010ST geholt für solche Zwecke. Gerade wenn man viel sticht ist das notwendig. Alternativ ist das Gitter hinter dem Schlitz wie es manche VKler machen auch eine Möglichkeit. Weder die ballistischen Brillen noch das genietete Gitter ist ein perfekter Schutz, es erhöht nur die Wahrscheinlichkeit einen Unfall ohne größere bleibende Schäden zu überleben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi, ich möchte mich hier schon mal im Vorraus zu Wort melden, da ich bei diesen tragischen Unfall anwesend war. Ich möchte darum bitten (und eigentlich ist es schon schlimm genug, dass ich das in der heutige Zeit überhaupt tun muss...), dass dieses Thema und dieser Vorfall mit Respekt behandelt wird! Ich möchte hier bitte keine Kommentare wie "Haha, selber Schuld der Vollidiot" oder ähnliches hören. Alle Anwesenden sind sehr betroffen von dem Vorfall, von dem wir uns nich zu träumen gewagt hatten das soetwas auch nur annähernd passiert. Trotz der teils medien-gehypten Beiträge in der Presse/den Medien, muss man ganz klar zum Ausdruck bringen, dass es sich um einen UNFALL gehandelt hat. Bitte seht mir nach, dass ich keine genaueren Infos zu diesem Thema herrausgeben kann und das auch garnicht möchte. Wir alle, sollten nun beiden (!) Betroffenen alles Gute wünschen, die Daumen drücken, beten oder was auch immer der Einzelne bei soetwas machen möchte. Betroffene Grüße Chris
 
In der Tat handelt es sich hier um einen schlimmen und tragischen Unfall und auch ich hoffe für ein gutes Ende für die Betroffenen. Unfälle dieser Art sind aber auch keine Seltenheit. Erinnert sei hier nur an das berühmteste Opfer in der Historie, nämlich König Heinrich II von Frankreich: Dieser wurde während eines Turniers am 30.6.1559 in Paris durch den Lanzenstoß des Hauptmannes Gabriel de Lorges, des späteren Grafen Montgomercy, tödlich verletzt. Beim Bruch ihrer Lanzen drang ein scharfer Holzsplitter durch den schmalen Sehschlitz des Helmes ins Auge des Königs und drang dadurch bis in das Gehirn ein. Der Tod erfolgte 10 Tage später, trotz der Bemühungen seiner Ärzte, die sogar mehrere Gefangene hinrichten ließen, um nachvollziehen zu können, wie es im Kopf ihres königlichen Herrn aussah.
 
Mein Mitgefühl allen Beteiligten. Hoffentlich hat das keine "Überreaktionen" zur Folge. Aber bei sowas ,- lebensgefährliche Verletzung erzählt ja doch von nicht geringer Wucht des Treffers-, hilft auch kein Gitter oder Schutzbrille. Die drückts dann bloß noch mit in die Wunde, vermitteln aber ein falsches Sicherheitsgefühl, meiner Meinung nach.
 
Aber bei sowas ,- lebensgefährliche Verletzung erzählt ja doch von nicht geringer Wucht des Treffers-, hilft auch kein Gitter oder Schutzbrille. Die drückts dann bloß noch mit in die Wunde, vermitteln aber ein falsches Sicherheitsgefühl, meiner Meinung nach.
@Wilfried. Laß es mich mal als paramedic und ehemaliger Berufssoldat der Royal Navy so erklären: 1. das Auge ist die schwachstelle im Gesicht mit contact zum Gehirn, Da benötigt man im schlimmsten fall keine Kraft, sondern es ist nur eine Frage des treffers.Ein Augenschutz ist daher immer eine gute Schutzmöglichkeit um schlimmstes zu verhindern! 2. Ich weiß nicht ob du schon mal etwas von shrappnell-wirkungen während Kampfhandlungen gehört hast, bzw. vielleicht schon mal erlebt hast. Ich war leider oft genug dabei. Ist echt beindruckend, aber ich möchte derartiges auch nie wieder in meinem Leben erleben. Tatsache ist aber, das alle Verletzten die ich während meiner Auslandseinsätze erlebt habe , durch ballistische Brillen und Westen geschützt, keine lebensgeefährlichen Verletzungen erlitten haben. Lediglich ungeschützte areale wiesen schwerwiegende verletzungen auf. Also: Augenschutz ist wirksam ! :!: Und mein Mitgefühl ist ebenfalls mit den Betroffenen und ihren familien.
 
Verdammt, das ist bitter. Ich weiß schon, warum ich innen am Sehschlitz noch fest angeschweißte Eisenstäbe (senkrecht, in Abstand von der schmalsten Spitze unserer schmalsten Waffe.) anbringen lassen haben. Gegen einen wirklich fiesen Splitter würde mir das auch nicht helfen, aber gegen alle Formen von Stichen. Eine zusätzliche Schutzbrille würde ich mir aber ehrlich gesagt nur in Polen oder Russland drunterziehen. Mein Beileid den Betroffenen. Ich hoffe allerdings, dass sich durch diesen Unfall noch mehr Leute Stichschutzgitter oder Ähnliches einbauen. Egal ob man Belli, Schaukampf oder Vollkontakt macht, ein Stichschutz ist IMMER wichtig zur Vermeidung von wirklich bösen Unfällen. Und was das Angeht, sollte man das große "A" vielleicht einmal vergessen, sonst ist man unter Umständen irgendwann authentisch blind auf einem Auge. Oder tot.
lebensgefährliche Verletzung erzählt ja doch von nicht geringer Wucht des Treffers-, hilft auch kein Gitter oder Schutzbrille. Die drückts dann bloß noch mit in die Wunde, vermitteln aber ein falsches Sicherheitsgefühl, meiner Meinung nach.
Ein ordentlich verabeitetes und angebrachtes Stichschutzgitter sollte so ziemlich alles aushalten. Das von meinem Trainer z.B. hält wenn wir mal ein wenig Stechen üben auch wirklich böse, gewollte Stiche aus.
 
@Tjelve: Obschon dies für die meisten Forenmitglieder sicher klar ist, finde ich gut, daß Du das geschrieben hast. Allerdings frage ich mich gerade, weshalb die Medien in ihren Beiträgen (siehe »Durch Augenschlitz getroffen: Bei Mittelalter-Kampf verletzt - Lebensgefahr[1]« und »Tragischer Unfall: Bochumer (37) nach Schwertkampf in akuter Lebensgefahr[2]«) etwas von einem Schwert aus Plastik schreiben? Für mich sieht das eher wie ein ganz normales Schaukampfschwert aus Stahl aus. Ein Übungsschwert aus Plastik hätte doch splittern können und das Unfallopfer unter Umständen noch schlimmer verletzt. Nun, schlußendlich ist das jedoch egal, denn es zeigt uns allen wieder einmal, daß wir bei unserer Kampfsportart stets äußerste Vorsicht walten lassen sollten. In unserer Trainingsgruppe haben wir genau deshalb - auch wenn wir, abgesehen von ausreichendem Schutzmaterial, sonst kaum Regeln haben - die Beschränkung, daß wir keine absichtlichen Schläge oder Stiche gegen Kopf und Genitalbereich durchführen. Das mit den Schutzbrillen widerstrebt mir sehr, doch die von Elric von Rabenfels angesprochenen Schutzgitter könnten meiner Meinung nach wirklich eine gute und vor allem akzeptable Lösung sein. Quellenangaben für diesen Beitrag:
  1. Verweis zu »www.express.de«
  2. Verweis zu »www.derwesten.de«
 
bin mir recht sicher das es ein kunststoffsimulator ist. die sind zum teil schon sehr gut meines wissens. bin schon sehr froh das ich meist eine fechtmaske trage und mich bei meinen mitfechtern drauf verlassen kann das sie so gut es geht auf sicherheit achten. aber ein unfall kann natürlich immer passieren und selbst eine stahlklinge kann brechen und splittern. selbst bei sportfechtwaffen gab es schon tödliche unfälle nachdem die waffe gebrochen war und die fechtmaske durchstochen hat.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, es kann schnell mal was ins Auge gehen. Auch wenn man nicht gewollt auf den Kopf zielt, ist es durch ein falsche Bewegung oder einen dummen Zufall immer latent möglich, ungewollt einen gefährlichen Treffer zu landen. Jemanden so zu verletzen wäre mein persönlicher Albtraum, das verzeiht man sich wohl nie. Ich hatte schon zwei Situationen mit "Klinke rutsch am Helm lang in meinen Sehschlitz", die bei durch eine (zum Glück!) rechtzeitige Kopfdrehung von mir nicht schlimm ausgegangen sind. (Ich trage beim Training eine Art Barbuta Helm, also vorne offen) Das ist zwar toll für Sichtfeld und Luft, aber eben "offen für Treffer". Ich hab schon lange vor, mir da (wie andere aus meiner Gruppe) Stäbe dran zu machen, war aber bis jetzt zu faul (ist ja immer gut gegangen). Das hole ich jetzt definitiv nach! Ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass wir als "Randgruppe" von Wahlkampfpolitik im Stil von "da muss was passieren, das muss man gesetzlich unterbinden, viel zu gefährlich" etc. verschont bleiben. Ich drücke allen Beteiligten und insbesondere dem Verletzten und dem Verursacher die Daumen für einen hoffentlich doch noch positiven Ausgang!!!
 
Hoffentlich hat das keine "Überreaktionen" zur Folge. Aber bei sowas ,- lebensgefährliche Verletzung erzählt ja doch von nicht geringer Wucht des Treffers-, hilft auch kein Gitter oder Schutzbrille. Die drückts dann bloß noch mit in die Wunde, vermitteln aber ein falsches Sicherheitsgefühl, meiner Meinung nach.
Was qualifiziert dich dazu, eine solche Meinung zu haben? Die weicht so ziemlich von jeder Fachmeinung ab, die mir bekannt ist. Kurzum, ich glaube, du schreibst hier Unsinn. Schutzbrillen ab einer gewissen Klasse werden mit 6mm Stahlkugel bei 120m/s Beschuss getestet. Diese mit einem stumpfen Gegenstand zu zerbrechen ist nicht einfach. Damit wird die Wucht auf die umgebenden Knochen verteilt, die evtl. brechen. Durch die Elastität des Brillematerials wird Geschwindigkeit absorbiert. Wenn es also das Knochengewebe abkann, dann ist die Brille erfolgreich. Siehe auch : http://www.youtube.com/watch?v=-KCj-7eu0Jg und etwas lustiger aufgemacht http://www.youtube.com/watch?v=KCpTO17zLEg Wer im Training solche Brillen verwendet, mindert das Risiko. Man kann sie ja immer noch im Reenactment Treffen weglassen, wenn man das Risiko geringer schätzt als den A-Faktor.
 
zunächst einmal, mein mitleid gilt den angehörigen und allen betroffenen. ich habe bisher auch nur mit fechtmasken meine erfahrungen gemacht (ob nun meine kläglichen versuche im Sport- und Theaterfechten, oder die paar wenigen male mit einem schwert) und muss ehrlich sagen, dass mir ein gitter oder eine geeignete brille definitiv besser erscheint als ein "naja, wenn was passiert hilft eine brille eh nicht". natürlich ist es kein wunderding, das unverwundbar macht, aber die chance, dass die ganze sache glimpflicher abläuft als ohne ist um 100% höher. und ganz ehlich, "a" hin oder "a" her, aber schutz geht nunmal vor
 
Wirklich ein sehr schlimmer Unfall, und ich wünsche allen Beteiligten einen guten Ausgang. Genau aus angst vor Augentreffern, bin ich damals von Nasal-Helm auf einen mit Gesichtsplatte umgestiegen. Hier habe ich die Sehschlittze von einen "guten Schweiser" mit einem ca. 2mm dichen Stahlnetzt schliessen lassen. Dieses Stahl-Netz hält ähnlich einer Fechtmaske schon sehr starke Treffer stand, die sonst schon zu starken verletztungen führen könnten. Natürlich weis ich , einen Hundertprozentigen Schutz gibt es nicht, aber der Schutz der Wichtigen Augen ist verdammt verbessert. Und die Sichteinschränkung nehme ich dafür gerne in Kauf. lg Volker
 
Danke jpk für die beiden letzteren Links , tolle Sachen für schlagende Verbindungen. Aber vom Preis - Leistungs- Verhältniss sollte es ja was dazwischen geben ? Deine Mensurbrillen für 190 Euronen und mein China - Kram für 4,- Euronen :S ...
 

Neueste Beiträge

Oben