So, zum Thema "Schutz" mal ein paar Gedanken von mir, verzeiht mir falls ich einige Positionen wiederhole und es ne ziemliche Wall-Of-Text geworden ist (vielleicht kann ein Moderator das Thema ja sowieso mal abspalten - ich halte es für nicht unwichtig): Zunächst zu den "Gittern" / "Stäben": Ich würde die Stäbe dann sowieso nicht "innen" einschweißen lassen. Ohne jetzt mit Technischer Mechanik nerven zu wollen, die wirkenden Kräfte verteilen sich da deutlich unvorteilhafter und wenn der Bereich der plastischen Verformung dann irgendwann erreicht ist, kann auch das "böse ins Auge" gehen. Mir würde aber bei "blosen Streben" oder einem Gitter dann ohnehin der Splitterschutz fehlen. Ich denke das Risiko ist viel akuter als jenes einer eindringenden Klinge (was eine - zum Glück - wirklich sehr seltene Extremsituation darstellt). Jetzt zu den Brillen: Ich hab jetzt versucht etwas zu den Standards der ballistischen Brillen zu recherchieren. Besonders "populär" scheint dabei ANSI Z87.1-2010 und STANAG 2920 zu sein. Es sind verschiedene Belastungstests nötig um diesen Standard erfüllen zu können. Genaueres steht z.B. auf Wiki. Das ist aber sozusagen nur das "Mindestmaß". Auf Youtube existieren auch Reviews und Produktvideos (ich weiß, man muss das etwas kritisch sehen), die noch deutlich höhere Ansprüche erfüllen, als es für die besagte ANSI-Norm nötig wäre. Besonders eindrucksvoll fand ich dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=HR9GYGVHvI0 . Kleinkaliber und Schrot sollte also für eine hochwertigere Brille realistisch sein. Insgesamt ist es aber etwa schwer festzustellen, ob die Brillen für unsere Zwecke tauglich sind. Ich hab zwar jetzt versucht Vergleiche zu Fechtmasken zu ziehen, die Energie der Geschosse bei den ANSI und STANAG-Tests und auch von üblicher KK-Munition zu ermitteln, aber gescheitert ist das jetzt daran, dass mir Vergleichswerte für übliche Fechtsimulatoren / Schaukampfwaffen fehlen (in etwa Beschleunigung / Geschwindigkeit des Ortes bei einem Treffer eines durchschnittlich gebauten und technisch-versierten Fechters). Rückschlüsse von den "üblichen" Fechtmasken zu ziehen fallen, aufgrund der Bauart und ihrer Klassifikation nach maximaler Belastung in Newton, auch eher schwer. Meine Gefühl nach (ohne Gewähr) würde ich sagen "ja". Was ich über die (besseren) Brillen gelesen und auch gesehen habe spricht dafür, dass sie (aufgrund der Elastizität der verwendeten Materialien) entsprechend wirkende Kräfte ziemlich gut absorbieren und den Ansprüchen des üblichen VKlers, HFlers oder was weiß ich genügen sollten. Wie hier aber auch gesagt wurde: mögliche Risiken können nur minimiert werden, nie (mathematisch) ganz eliminiert werden. Es ist die stellt sich die Frage nach der Effizienz, sprich Aufwand/Kosten und Nutzen der Systeme und ich bin der Meinung, dass viele dieser Brillen für relativ wenig Geld, bei wenig Aufwand und weitreichenden Nutzen (immerhin kann man diese auch noch sehr gut im Alltag tragen und je nach Modell bei verschiedenen Gelegenheiten nutzen) sehr guten Schutz bieten. Zudem stellt sich hier die "A-Frage" nicht, was meiner Meinung nach für viele wohl auch sehr entscheidend sein wird. Ich will fast behaupten, dass bei einer anständigen Brille irgendwelche Verstrebungen oder Gitter unnötig sind, aber das soll jeder mit sich selbst ausmachen, denn handfeste Belege kann ich aus oben genannten Gründen gerade keine liefern. Ich werde mal versuchen bei Ebay irgendwann eine gebrauchte Brille günstig zu schießen und dann ggf. ein paar Tests durchführen. Persönlich kann ich sagen, dass ich bisher ohne weiteren Schutz gekämpft habe, aber seit einer Weile sowieso schon erwäge mir so eine Brille fürs Motorradfahren zuzulegen (ich nutze zwar im Alltag sonst ausschließlich die Aviator-Modelle einer bekannten Firma aus den USA, aber die Glasscheiben sind bei einem Sturz nicht ohne) und durch diesen Vorfall - auch wenn er alles andere als repräsentativ ist - noch weiter bestärkt bin dies zu tun und die Brille dann auch beim Kampf zu nutzen. Ich hätte noch eine Frage an euch: Ich habe schon bei verschiedenen Funeralhelmen (z.B. am Helm derer von Kornburg) und einigen Arbeiten von in der Szene bekannten Schmieden und Plattnern vertikale Spangen entdeckt, aber in wie weit lässt sich das mit Quellen für "Kriegs- und Sporthelme bzw. Tunierhelme" (ich meine jetzt aber keine Bügelhelme, eher Topf- und Kübelhelme) untermauern und wenn für welche Zeit? Liebe Grüße