Eigentlich wollte ich in diesem Thread nicht mitreden, obwohl ich ihn von Anfang an interessiert verfolge. Aber ich glaube jetzt will ich es doch mal versuchen.
Ich denke, es ist klar geworden, dass man über Religion und Politik nicht reden kann, sondern streitet.
Warum? Ich lebe in einer Wohngemeinschaft, in der viel diskutiert wird, gerade über solche Themen. Unsere Meinungen gehen oft auseinander, aber muß man darum streiten? Streiten muß man doch eigentlich nur, wenn man seine Meinung mit Argumenten nicht darlegen kann, oder? Oder aber, es sind Themen, bei denen es ein Richtig und Falsch nicht gibt, wie eben bei dem Thema eigene Religiösität. Ich bin "Heide", bin es mit ganzem Herzen und Überzeugung, und weiß, das dies mein Weg ist, würde mir aber niemals anmaßen, jemanden "missionieren" zu wollen. Ich bin sicher, daß jeder Mensch seinen eigenen inneren Weg suchen und gehen muß. Ich möchte gar keine "halbherzig bekehrten" Heiden, denn ich habe gemerkt, daß ich gerade mit Menschen aller Religionen die ihren inneren Weg gefunden haben am Besten auskomme, sofern sie Tolerant anderen gegenüber sind. :back Ich persönlich glaube nicht, daß man einen "Gottesdienst" egal welchen Glaubens wirklich spielen kann. Ich selbst leite in einigen Kreisen auch Rituale, und es gibt für mich genaue Abstufungen was ich für welche Menschen tue, und was ich unterlasse. Ich persönlich könnte selbst den "historischen Schaukult" nicht bringen, ohne meine Überzeugung. Allerdings ist das eine zwiespältige Sache, ich kann es deshalb auch nicht zu "historisch" treiben. In alten Zeiten war religiöse Toleranz nicht sehr groß geschrieben, und ich könnte mich auch im Schauspiel nicht dazu bringen, andere verbal anzugreifen.
Vielleicht sollte ich doch mal
, dann könnte ich mal einige Wahrheiten aussprechen ohne gleich auf dem Scheiterhaufen zu landen
. Vielleicht sehe ich das ja auch nur etwas enger, weil man als Angehöriger einer Religion, die vielen unbekannt und dadurch suspekt ist, allzuoft entweder als Schauspieler oder als geistig Entgleister gesehen wird. Darum versuche ich auch die "Schau" derart zu gestalten, das ich nicht nur versuche rüberzubringen wie die Leute früher gedacht haben, sondern auch warum sie so gedacht haben (was aber auch wiederum Interprätationssache ist). Deshalb könnte ich auch bei einem "Schaugottesdienst" die Gebete nicht mitsprechen, obwohl ich sie (als katholisch erzogene Christin) kenne, teilweise noch auswendig kann, manches sogar auf lateinisch. Einfach aus Respekt vor meinem und auch dem Glauben anderer. Viele der mittelalterlichen Geistlichen waren nunmal sehr weltlich, was Macht und Geld betrifft, aber so wie ich Heribert hier kennen gelernt habe, glaube ich nicht, daß er so eine Person verkörpern wollte oder könnte. Jeder von uns verkörpert eigentlich eine Person die er mit seiner Persönlichkeit ausfüllen möchte und kann. Deshalb (bitte nicht böse sein) kann ich den vielen "Agnostikern" in diesem Kreise nicht so recht trauen. (Der Unterricht meiner Kinder in der Schule nennt sich auch "Ethikunterricht" ist aber nichts weiter als eine Form des konfessionslosen Christentums!) ;( Warum glauben eigentlich alle, daß Toleranz eine christliche Eigenschaft ist, wären wir Heiden nicht so tolerant gewesen, gäb's Euch heute gar nicht
:wiki2 " Ich möchte noch mal ausdrücklich sagen, ich finde die religiöse Darstellung auf dem Markt nicht falsch, weil eine Darstellung ohne die persönlichen Aspekte eigentlich nur eine sprechende "Museumspuppe" wäre. Aber ich glaube es ist schwierig diese darzustellen.