erbitte Hilfestellungen bei meinem Darstellungsproblem (Sachsen in SH)

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Möwenmausi

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Hallo Ihr Lieben... Ich melde mich dann doch mal zu Wort. Nachdem ich nun ca. 2 Jahre in einem MA - Verein gewesen bin und ein wenig die Luft geschnuppert habe, habe ich mich dazu entschlossen eigene Wege zu gehen. Ich habe mir überlegt mich den Sachsen zuzuwenden, ich weiß das sie im Raum Dithmarschen zu finden waren und es ist ja nicht undenkbar, das eine Sächsin (aus Nordelbien?) auch im Raum NF "rumlungert". Oder irre ich mich? Liege ich da falsch? Falls nicht, welche Zeit müsste ich hierfür berücksichtigen? Ich verliere bei den vielen Recherchen langsam den Überblick und bin am verzweifeln ;( - Über Hilfe wäre ich dankbar. Mein alter Verein hat sich für 900 n. Chr. entschieden, ich selber bin mit meiner neuen Darstellung ganz offen (bis auf das ich gerne ein wenig Bezug zur Heimat hätte). Das nächste Problem: Zu dieser Darstellung würde ich gerne noch ein Pferd einbringen, aber wie sollte sowas aussehen? Geplant habe ich eine Vorlaufzeit von ca. 4 Jahren, in der ich alles daraufhin vorbereite (Kleidung, Zäune - aus Weide dachte ich und dahinter dann zur Sicherheit ein mobiler Weidenzaun der Neuzeit). Ich möchte mir diesmal richtig Mühe geben und die erste Zeit mit Korbflechten unterwegs sein. :ritter07 Aber ist das alles Irrsinn? Kann ich da nichts mit erreichen? Bitte helft mir. :help Gruß, Sabine
 
Hallo Möwenmausi, auch wir haben uns auf Dithmarschen bzw. Nordelbien "festgebissen" ^^ . Grundsätzlich erzähle ich dir dann sicher nichts neues, wenn ich sage, dass zumindest bis unsererseits der Eider ( Raum Lunden) sich Karl der Große und das Christentum Anfang 800 ausgebreitet haben. (Die alten Hasen mögen mich bitte berichtigen, falls ich etwas falsch rüberbringe oder vergesse :whistling: ) Vom Zeitraum haben wir uns auf 850 festgelegt. Da du schon mehr Erfahrung in dem Bereich hast - wir sind "nur Besucher" und bisher keiner Gruppe angeschlossen. Da werd ich dir in Punkto Gewandung nichts raten können. Mein Mann trägt Tunika, Thorsberghose und Wadenwickel. Verkünde stolz: demnächst dann auch fast richtige wendegenähte Schuhe (wegen der unterschiedlichen Anforderungen an die Schuhe haben wir uns pro Gummisohle entschieden). Ich selbst habe mich bemüht, ein Kleid des Stuttgarter Psalters zum Vorbild zu nehmen. Ein einfaches Wollkleid ist in Arbeit. Bezüglich des Pferdes: Keine Ahnung... Ich würde auf einen freien Bauern tippen, der ein Pferd hatte. Aber sonst... Das Korbflechten ist jedenfalls interessant! Hast du schon mal geschaut, was bei den Elisenhoffunden und ggfs Stellerburg rausgekommen ist? Der DIthmarscher Bereich Wöhrden/Meldorf wurde vermutlich erst um 1000 eingedeicht. In NF wäre auch eine friesische Darstellung möglich. Da hab ich seinerzeitsen jedenfalls mehr gefunden als zu Sachsen und DIthmarschen... Hilft vermutlich nicht viel, was ich beitragen konnte. Da fällt mir ein: Das Buch von Dirk Meier hat einige Knoten meiner Verwirrung gelöst-
 
Frau alleine mit Pferd und Korbwaren??? Bei aller Selbstständigkeit sächsischer Frauen, Reisen alleine war eigentlich wohl nicht üblich, weder für Männer und Frauen, außer in nächster Umgebung, wo man sich kennt. Also mit Packpferd zum nächsten Markt , okay, aber sonst??? Und dann eben die Einkäufe für alle anderen zurück ... Obs das jetzt bei den Friesen auch gab??? Dann hat sich solch eine "arme Witwe o.ä." ganz sicher auch in Nordfriesland rum getrieben ... Ansonsten verstanden sich die Uitlande ja nicht zum Reich zugehörig ... Böse Zungen behaupten, KdG hätte die aus Versehen links liegen lassen ;-)...
 
Du meinst also ich kann mir das Hobby streichen und sollte es bleiben lassen, weil ich alleine bin?? Oder hab ich Dich falsch verstanden?
 
nö, absolut nicht ... eher im Gegenteil, es ist nur die Frage wen Du wo wann darstellen willst ....Und wie glaubwürdig und wichtig die Geschichte zur dargestellten Person sein soll. Hökerinnen gabs eigentlich überall wohl, zumindest später in den Städten auf den Wochenmärkten, denn wie sonst sollte die Versorgung mit Gemüse Eiern etc in den Städten geklappt haben? Für sehr viel spätere Jahrhunderte sind wandernde Korbmacher auch bekannt, aber eben dann nicht alleinreisende Frauen. Wie das jetzt mit "sächsischen Witwen in Friesland" war???? Da ist das durchaus möglich, das mal eine versucht hat, mit Korbflechten ihre 2 Kinder durchzubringen.
 
Okay genau das ist ja mein Dilemma. Ich habe tatsächlich zwei Kinder, die ab und an mal mitkommen wollen. Es muss ja nicht eine Witwe sein, aber ich weiß wirklich nicht so richtig, wie ich das am besten "verpacken" soll. Und dann noch mein Pferd... wie bringe ich das unter? Es ist ein Friese :huh: Also wenn jemand die passende Idee hat dann mal los ;)
 
Ganz arm kannst du nicht sein, wenn du ein Pferd dein eigen nennst. Es war aber nicht ungewöhnlich, dass Frauen in Abwesenheit ihrer Männer deren Geschäfte weiterführten oder sogar mit Erlaubnis des Mannes eigene Geschäfte tätigten. Dazu kann durchaus auch gehören, gelegentlich etwas Selbsthergestelltes auf dem Markt zu verkaufen, um an eigenes Geld zu kommen.
 
Wobei man bedenken muss wo die großenMärkte der entsprechenden Zeit waren. Zum Beispiel Haithabu/Hollingstett war ein überregionaler Handelsort, dervor allem im Ostseehandel und dem Handel des Danelag (Dänemark, Südschweden, Dänisch-England) eine große Bedeutung hatte und in dem auf jeden Fall Friesen, Slaven, Franken und Skandinavier nachgewiesen sind - Lange Zeit aber auch als Sklavenmarkt.
 
Wenn Du nicht selber zuhause bleiben willst, könntest Du:
  • die Kinder zuhause lassen,
  • das Pferd zuhause lassen,
  • weil Friesen zu den Barockpferden gehören, über einen Zeitwechsel nachdenken und Deine Darstellung ans Pferd anpassen,
  • Witwe, Amme oder Kinderfrau spielen,
  • oder schlicht behaupten, dass Dein Mann kurz weggegangen ist, falls Dich jemand fragt.
Wobei ich nicht mal glaube, dass es irgendwen interessiert, mit wem Du unterwegs bist. Ich bin seit neun Jahren mit meinen Kindern allein unterwegs - und bisher kein einziges Mal darauf angesprochen worden; nicht mal in der Klamotte, die ich auf dem Avatarbild trage. :D
 
Ach Du armes, vom Schicksal gebeuteltes Weib, warum bist Du mit dem friesischen Händler durchgebrannt/hast Du Dich entführen lassen??? Und dann die böse Verwandtschaft, die die Familienschande nur halb rächen konnte , in dem sie Deinen armen Mann erschlug ... So bleibt Dir nichts als eins seiner Pferde und das Häuschen in Friesland .... Das Du Dich bei Deiner Familie nicht blicken lassen kannst, liegt auf der Hand, aber das Seine Familie jetzt nicht für Dich einsteht, konntest Du ja nicht wissen. Aber du bist in guter Gesellschaft. Erging es doch der Frau von Arminius ähnlich, lieferte diese doch der eigene Vater an die Römer aus, und auch dem armen lundener Mädchen sei gedacht, das Peter Swyn ~1500 Jahre später samt Kind in der Scheune verbrennen ließ , genauso wie der ersten Frau Kaiser Lothars, einer Slawin(angeblich von der Schwiegermutter vergiftet)... Das Pferd hat zwar ein bisschen viel spanisches Blut fürs MA, aber irgendwie mußt Du ja das ganze Lagerkram und die Handelswaren auf den Markt schaffen ... Auf Deutsch, Mesalliancen waren im allgemeinen für sächsische Frauen tödlich, für den Mann unter Stand, der sich mit einer sächsischen Freien zusammentat, auf jeden Fall. Und ein friesischer Händler ohne Land ist "unter Stand" ...Wenn sie hingegen rechtzeitig verschwindet, wurde aber oft nicht ernsthaft nach ihr gesucht.
 
Eine ganz wichtige Frage noch, solls eine museale Darstellung werden oder eine Marktdarstellung??? Ich kenne einige gute Marktdarstellungen, da fragt keiner nach der Historie, aber die sind handwerklich Top und nur grobes FrühMi/Homi, die eine eher spätes FrüMi ... Auf nem Mittelaltermarkt kann allerdings kaum einer ne Ostfälin um 850 von einer um 950 unterscheiden, einfache Frau ...
 
Ja das ist wahrlich eine gute Frage... ich denke mal aufgrund der örtlichen Gegebenheiten werde ich wohl auf die Marktdarstellung gehen, denn bei uns hier oben ist nicht sonderlich viel Auswahl - wie ich bislang finde. Ich habe grad im Internet gelesen, das es schon zu Zeiten von Julius Caesar Pferde gab, die dem Friesen sehr ähnlich sahen. Somit kann ich das dann wohl doch gut einbauen. Ja der Tipp mit der Flucht von der Familie ist nicht schlecht. Eine Händlerin, deren Mann grad auf Verhandlungsreisen ist, könnte es ja gut sein. Also bleibt es doch bei den Friesen... na gut :| Die Sachsen fallen dann wohl besser weg. Das Pferd kann man ja auch quasi importiert haben ;) so von den Sachsen im Süddeutschen Raum. Dann muss ich nur noch schauen welche Zeit ich wählen sollte... Aufgrund des Pferdes lieber Hochmittelalter als Frühmittelalter oder was meint Ihr? Vielleicht 1150?
 
Ganz lieben Dank... morgen stürme ich erst mal die Bücherei ;) Ich denke das ich wohl in ca. 3-4 Jahren dann meine 100%ige Darstellung fertig haben werde. Dieses Jahr nutze ich zum studieren, dann wird nach und nach angeschafft und hergestellt und so Gott will, werde ich 2015 das erste Mal auf Lager gehen.
 
Neulich habe ich in einer Doku bronzezeitliche Leute gesehen, ihr Dorf und ihre Schweinchen - so richtig schöne große rosige Turbokotelett-Lieferanten ;) Die hätten sich gefreut damals über solche Wutzen... Will sagen: Für die meisten Menschen (und ich nehm mich da nicht aus) ist ein Pferd ein Pferd. Dann gibt's noch Esel und Maulesel bzw. -tiere und damit verließen sie ihn. Welcher Durchschnitts-Mensch weiß schon, wann es welche Pferde gab? Meinen Hund werde ich jedenfalls auch weder abschaffen noch umfärben, auch, wenn's Deusche Pinscher erst quasi seit gestern gibt. Mit etwas gutem Willen geht "Gero" als Segusier oder Keltenbracke durch ;)
 
;) lieb von Dir Morgan. Aber Du hast Recht!! Ich glaube wenn ich als Friesendarstellerin einen Friesen als Pferd dabei habe, wird kaum einer vom "normalen" Volk meckern. ;)
 
Auf einem Markt nicht. Bei LH-Veranstaltungen könnte es schwierig werden, denn Pferd ist nunmal was anderes, als Hund. Hundetypen gibt es jede Menge und wenn man sich Miniaturen ansieht, dann ist da typmäßig alles versammelt, was es heute gibt, auch wenn man noch nicht auf äußere Rassemerkmale gezüchtet hat. Bei Pferden sieht das doch anders aus: Pferde im FrüMi (und auch zu Zeiten der Römer) waren nun mal kleiner und gedrungener, als die heutigen - egal, was im Internet so an Legenden über einzelne Pferderassen kursiert; die Knochenfunde sind da eindeutig. In der Literatur werden immer die gleichen Rassen als Vergleich angeführt: Isländer, Norweger, Dülmener, Koniks, Connemara-Ponys und Camargue-Pferde. Und selbst ein Laie wie ich, der einen Holsteiner höchstens am Brandzeichen von einem Trakehner unterscheiden kann, erkennt einen Friesen und dass der sich doch deutlich von den erstgenannten Rassen unterscheidet.
 
Nun ja, Ende des Hochmittelalters sind auch größere Pferde nachgewiesen. Aber eben keine Friesen, das sind je nach Typ eben eindeutig Barock/Renaissance Pferde, auch wenn manche sie eben als "Ritterpferde " verkaufen wollen. Was die Vorfahren z.T. ja auch waren... Aber wenn Dein Tier im Hintergrund steht, fällt das eher weniger auf und es kann sehr hilfreich sein , das ganze Geraffel vom Wagen zum Lager zu schaffen.Außerdem begrenzt das entschieden Lagerzubehör und Ware ;-). Sprich, alles was Du und Dein Pferd auf einmal an den Lagerplatz schaffen könnt , ist mengenmäßig ~ in der Nähe des "A", der Rest bleibt zu Hause. Und ich kann Dir aus Erfahrung sagen, was 2-3 Esel,-der Schmied, sein Hund und sein Grautier-, schleppen können , ist nicht viel ;-). Obwohl ich Hund und Esel nicht dabei habe, der Hund wäre zwar "A", aber leider zu sehr (SEHR wachsam) und Esel besitze ich keinen ...:-( Aber ich würde auch dazu raten, das Tier zu Hause zu lassen ... Marca Brandenburgensis haben auf ihrer Hompage ganz nette Miniaturen, die so mal die Grßenordnungen zeigen: http://www.brandenburg1260.de/pferd-im-ma2.html Künstlerische Freiheit nehmen wir bei der Zahl der Bilder mal nicht an ...
 

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