Wilfried Tenneberg
Well-known member
Ich schweife nochmal ab ins frühe 20.Jhdt. Da wurden bei der Armee in Deutschland neue Soldatenmäntel eingeführt. Die waren zwar aus Wolle aber nicht gefüttert. Der Kälteschutz war miserabel. Die Truppe beschwerte sich. Also kam in das nächste Fertigungslos ein Futter rein - Baumwolle. Nun gab es keine Klagen mehr. Es wärmt nicht die Wolle, sondern die Luft zwischen einzelnen Stofflagen wirkt als Isolator - hier nur der einfache Zwiebelschaleneffekt. Deswegen solten Mäntel etc. gefüttert sein. Klar ist in einem dicken Wollstoff auch Luft eingeschlossen, aber der Effekt wie mit Futter ist nicht der gleiche. Futter kann ich nur empfehlen. Futter in einem Kleidungsstück sollte eigentlich in den Eigenschaften dem Oberstoff entsprechen - also macht man mit Wolle in Wolle nichts verkehrt. Das wußten auch schon unsere Altvorderen. Sinngemäß gilt das auch für das MA. Zu Rechteckmänteln kann ich nichts beisteuern, da für Textilien im MA die Quellenlage nicht so prall ist wie in späteren Epochen.@sigurdur: Nur als Frage, bei einem dicken Wollstoff müsste doch nicht gefüttert werden, und gibt es eine Annahme nach der Rechteckmäntel gefüttert waren?