Erfahrungen mit Wolle und Leinen.

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Viator

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Hallo, Ich habe mir vor einigen Jahren einen Gardecorps aus Wolle zugelegt. Das Innenfutter besteht aus Leinen. Erstaunlicher Weise klimatisiert diese Kombination bei Wärme und bei Kälte (auch bei Minusgraden) ausgezeichnet. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? viele Grüsse, der Viator
 
Kann ich nur unterschreibe. Funktioniert super Wolle gefüttert mit Leinen. :thumbsup: Ich habe einen Mantel der ist mit Leinen gefütter und das Luftploster zwischen den Schichten ist hervorragend. Okay - bei Megawärme trage ich den Mantel dann doch nicht unbedingt. Aber eine Mantel soll ja auch eher vor Kälte schützen und das tut er wie schon erwähnt. Gruß Gisa Ps. es ist der Mantel der auf dem Foto zusehen ist.
 
Das tragen alle MA-Frauen! Leinenunterkleid und Wollkleid dürber
 
Ja, kann ich bestätigen. Hatte mal auf einem historischen Weihnachtsmarkt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (ähnliche Temperatur), einmal mit moderner Kleidung und einmal mit Wolle/Leinen Mittelaltergewand. Gefroren habe ich in den modernen Sachen, mit dem anderen haben wir bis Abends in der offenen Taverne gehockt und getrunken etc. ohne zu frieren.
 
Wie viele Schichten dürfen in einem Mantel als "Futter" drin sein? Mir ist vor Jahren zu Ohren gekommen, daß ein Mantel - je nach Stand des Trägers - mit bis zu 12 Schichten gefüttert sein durfte. Stimmt das?
 
war das nicht eher beim Gambeson??? Bei nem Mantel hab ich sowas nie gehört... wäre sonst ein SEHR dicker Mantel....
 
Vor allem wird der Mantel mit zunehmender Lagenzahl relativ steif und unbeweglich. Ich würde da eher zu Federn oder Daunen als Futter zwischen den Stoffen tendieren, wenn denn ein Futter sein soll. Vielleicht geht auch Rohwolle oder ähnliches.
 
Das tragen alle MA-Frauen! Leinenunterkleid und Wollkleid dürber
Hummelchen, leider nicht alle... Und eigentlich auch alle MA-Männer... und da auch nicht alle... aber das ist ja ein anderes Thema... Zu Viators Frage, mittlerweile konnte ich sowohl Wolle (Obergewand) auf Leinen (Untergewand), Leinen (O) auf Leinen (U) und Wolle (O) auf Wolle (U) tragen. Leinen auf Leinen habe ich bisher nur im Sommer getragen und würde ich für kalte Temperaturen und auch bei Nässe (auch wenn's einigermaßen warm ist) nicht empfehlen. Das Leinen nimmt superschnell Feuchtigkeit auf, ob Schweiß von innen oder Regen von außen. Wenn komplett durchnässt, scheuert es auch ganz schön auf der Haut. In feuchtem Leinen wird einem auch schnell mal zu kalt. Als Unterbekleidung ist Leinen ideal, da es den Schweiß vom Körper aufnimmt und nach außen weiterleitet, zudem lässt es sich auch einfacher, weil heißer und unbedenklicher im Hinblick auf schnelle Temperaturveränderungen waschen. Bei Wolle auf Leinen habe ich innen wieder die bereits erwähnten Effekte, und die äußere Wollschicht wärmt. Dennoch hat Wolle gute Verdunstungseigenschaften, das heißt, die Feuchtigkeit gelangt auch von innen nach außen. Wolle hat bei Regen, natürlich auch je nach Dicke und Dichte des Gewebes, wasserabweisende Effekte und zusätzlich wärmt Wolle im nassen Zustand wesentlich besser als nasses/ feuchtes Leinen. Die Kombinationen, die ich oben angesprochen habe, betreffen jetzt nur das Tragen auf der Haut und die Schicht darüber. Einen leinengefütterten Gardecorps trägt man natürlich nicht direkt auf der Haut, sondern über der Oberkleidung. Von daher tendiere ich zu der Antwort, dass der Gardecorps die gleichen oder sehr ähnliche klimatische Effekte bieten würde, wenn er mit einem dünnen Wollstoff gefüttert wäre. Zur Wärmeisolierung denke ich, ist hauptsächlich entscheidend, dass es mehrere Schichten gibt, zwischen denen sich ein Luftpolster bilden kann. Für meine Begriffe macht (mittelalterbezogen) Leinenbekleidung oder Leinenfutter nur direkt als unterste Schicht auf der Haut Sinn. Lieben Gruß Ollie
 
Also meine Erfahrungen waren da nicht so toll. Ich habe allerdings das Innenfutter aus Baumwollstoff (ist nicht Leinen aber vielleicht ähnlich in der Wirkung?) genäht, der Oberstoff war aus Wolle...... Die Mäntel sind sehr schwer und A.....kalt! Der einzige Vorteil durch die Fütterung...es ging kein Wind durch.
 
also ich hab damals auch in MA-Gewandung in Wien Schnee bewältigt - sprich leinenunterkleid, damals noch leinen-Cotte und surcot aus dicker Wolle, plus Umhang, Gugel und strümpfe (aus Leinen damals) ... und war vielleicht etwas kühl, aber ertragbarer als mit normaler Kleidung, trotz minusgrade. Franzi was hattest du denn drunter an stoffmäßig?
 
ALso ich bin jetzt nur von Leinen als Futterstoff ausgegangen und das funzt prima. Ich kann das nur unterschreiben, wenn wir in modernen Klamotten in unserer Siedlung sind, da friere ich auch schon mal, was mit der Wikigewandung eigentlich nie er Fall ist. Wenn ich gewandet bin, dann trage ich immer mehrer Schichte:. - Unterkleid aus Leinen (ohne Ärmel) -Untertunika aus Leinen (lange Ärmel) -Unterkleid aus Wolle (lange Ärmel) wenn es kühler ist. - Trägerrock wahlweise aus Leinen oder Wolle -gefütterter Mantel bei Kälte - Umschlagtuch aus Wolle wenn es ganz, ganz kalt ist Was die Fütterung angeht, so ist die Daunenfütterung bereits im Frühmittelalter belegt. Gruß Gisa
 
Auf dem Mittelaltermarkt im Advent in Linz hatte es -15 Grad. Leinenunterkleid, Wollüberkleid und Wollmantel. Das war genug. Absolut perfekt.
 
Kann ich nur bestätigen. Leinenunterhemd, Wollkleidung und Wollmantel. :thumbsup:
 
Hallo an alle, ich würde dieses Thema gern noch einmal aufgreifen. Ich mache ein Darstellung im Thüringer Königreich um 530 und plane gerade meine Winterprojekte. Gugel und Klappenrock, dazu habe ich nachweise für gefütterte Kleidung gesucht allerdings bin ich bei den Fundberichten nie auf Leinenfutter gestoßen sondern wenn überhaupt dann nur auf dünne Wolle. Hat von euch jemand eine Quelle für den Nachweis von Leinenfutter bei diesen beiden Kleidungsstücken?
 
Dünne Wolle würde ich als Futter - vor allem bei Winterkleidung - absolut bevorzugen. Unabhängig von der zeitlichen Darstellung.
 
Ich hab leider keinen Beleg für Leinenfutter bei der Hand. Aus Etfahrung kann ich dir aber sagen, dass ein dünnes Wollfutter definitv mehr Sinn macht. Ich hatte mal eine Gugel aus Wolle mit Leinenfutter - die tat zwar ihren Dienst aber das Leinen wurde bei Schlechtwetter schnell klamm und hat sich ständig kalt und feucht angefühlt. Nachdem ich es gegen ein dünnes Wollfutter getauscht hatte, habe ich das Problem nicht mehr und das Kleidungsstück fühlt sich auch im Regen warm an.
 
Ich rate dir auch zu einem Wollfutter! Es gibt ja auch fein gewebte Wolle, die sich dann nicht kratzig anfühlt und schön zu tragen ist. Wenn du dann noch unterschiedliche Farben nimmst, die sich nicht beißen gibt das dann noch einen guten Kontrast und ist ein Hingucker.
 
Frage an die Futter-Erfahrenen: Wie ist das eigentlich mit Wolle auf Wolle tragen? Hintergrund: Ich schneide mit gerade eine Cotte zusammen und wollte mir für den Winter eine Surcote drüber anfertigen. Nur habe ich Befürchtungen, dass Wolle auf Wolle Knötchen oder Fussel gibt und ich die Cotte danach nicht mehr allein tragen kann. Oder soll ich am besten gleich die Surcote mit Leinenfutter ausstatten?
 
Also wenn es kalt ist trage ich meine Cotte, meinen Surcot und darüber eine Reisekappe die mit Wolle gefüttert ist. Das sind vier Lagen Wolle übereinander die aneinander reiben und rubbeln. Von Knötchen, Wulsten oder Ähnlichem auch nach mehreren Jahren keine Spur! Sieht aus wie am ersten Tag.
 

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