Gürtel, einfacher Hospitaliter (ca. 1180)

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Danke. Ich werde mal schauen, wenn ich wieder Leder brauche. Ich habe eine Kiepe im Kopf, die ich gerne bauen will. Dazu könnte ich Lederriemen gebrauchen. :D Und eventuell noch einen einfachen Gürtel. Genäht und mit Eisenschnalle. :D
 
In Diskussionen mit einem Gürtelmacher und Zinngießer ist mir klar geworden, dass durchgehende Gürtel aus einer Kuh nur dann zu schneiden sind, wenn man längs durchs gesamte Leder schneidet. Er hat mich überzeugt, dass im fraglichen Zeitraum die Riemen für Gürtel v.a. quer aus dem Nacken geschnitten wurden, und daher nicht lang genug waren um an einem Stück um meinen dicken Bauch zu passen.
Ein Gürtelmacher hätte die dann sicher geraten, das Leder schräg anzuschneiden, auszudünnen und übereinander zu kleben. Wenn die Klebefläche groß genug ist und du sauber arbeitest, sieht man später den Stoß so gut wie nicht (bissl Öl + Wachs - evtl. Farbe). Wäre halt möglich - so hast du nen Gürtel... lang genug ...und trotzdem aus 2 Teilen.
 
Also ich kann unseren Kitguide auch wärmstens empfehlen :bye01 Einfacher Ledergürtel, darf auch zusammengenäht sein, einfach Schnalle. Wurde zur Cotte getragen, ohne jedigliche Anhängsel. Beim Tragen der Cappa wird der Gürtel weggelassen, ausser man will sie (bei Cappa ohne Ärmel) zusammenbinden, um gewisse Arbeiten vorzunehmen. Zum Grusse RvF
 
Also als Gürtlerdarsteller kann ich nur sagen: - Im SpäMi (und frühere Ordnungen kenn ich nicht für Gürtler) war es dem Gürtler verboten Riemen zusammen"zustückeln". - Auch wurde der Riemen nicht vom Gürtler (der war nur Endverarbeiter) sondern vom Riemenschneider bereitgestellt. Und der Schnitt sehr wohl in voller Länge durch die Haut. - Eisenschnalle ist sicher möglich, aber von der Fundlage her eher unwahrscheinlich. Buntmetallschnalle wär hier passender (da ist die Anzahl an Funden deutlich höher afaik). - Was ist mit der Riemenzunge? - Warum genau sollen die Hospitaliter keine beschlagenen Gürtel getragen haben? Gibts da eine Ordensregel dazu?? Bei einem Gürtel um 10€ wage ich mal zu bezweifeln ob der naturgefärbt und aus vegetabilen oder fettgegerbten Leder ist und ob die Schnalle zu einem Fund passt.
 
Die Ordensregel des Raimond de Puys aus der Zeit von 1125-1153 n.Chr.: Die Ansprüche der Brüder .....und ihre Kleidung soll bescheiden sein, da wir uns als Diener der Armen unseres Herrn bezeichnen, die nackt und schmutzig einhergehen. Da wäre ein beschlagener Gürtel wohl etwas "overdressed" :rolleyes: Zum Grusse RvF
 
Danke. Das sind doch zwei sehr konkrete Hinweise. Also Zinn wäre also OK? Der Riemenverbinder "overdressed". Einfach genäht wäre besser. Verstanden. Wobei ich Berichte gelesen habe (Quelle gerade nicht im Kopf), nach denen es v.a. in späteren Zeiten durchaus Ordensbrüder gegeben haben soll, die nicht so bescheiden gekleidet waren . Die Zunge konnte nicht genau zuordne, sieht aber auch nach Zinn aus. Ein schmaler "Dorn", am Ende um das "D" gebogen. @Roman: Gibt es die Möglichkeit, die Ordensregel irgendwo online zu lesen? Gruß, Gerald
 
Warum Zinn?? Zinnbeschläge und Schnallen sind eigentlich nur im hanseatischen Raum in großer Menge aufgetreten, wohl durch den handel mit dem zinnreichen England. Kupferlegierungen wären wohl passender. Und danke für den Hinweis aus der Ordensregel .. wieder ein Puzzlestein :)
 
....v.a. in späteren Zeiten durchaus Ordensbrüder gegeben haben soll, die nicht so bescheiden gekleidet waren .
Ja, aber wie gesagt später. Wir waren letztes Jahr auf Malta und haben uns dort die Museen zu Gemüte geführt. Da waren Hospis mit Nerzkragen, Hermelinmantel und Spitzenkragen, die Krönung war das Bild mit dem Großmeister, der seine Hand auf eine Krone legt. Ich glaube, irgendwann haben die Jungs einfach das Maß verloren. Daher lob ich mir alle, die vor 1200 darstellen, da geht man noch bescheiden mit seiner Darstellung um. 8o
 

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