Die Römer berichten, dass sie in den Eroberungskriegen gegen Kelten und Britannier auch gegen Frauen kämpfen mussten. Bekannt ist Boudica, die ihren Stamm gegen die Besatzungsmacht in den Krieg führte. Das war aber in der Antike und bei der Verteidigung der Siedlungen, also sprechen wir hier über Notwehr und Guerilla-Kriege. Frauen als reguläre Soldaten sind unbekannt. Für die Eisenzeit und das frühe Mittelalter gibt es Sagen und Legenden aus Nordeuropa, die kämpfende Frauen erwähnen. Es existieren Indizien aus der archäologischen Forschung, die darauf hinweisen, dass Frauen aktiv bei Kampfhandlungen beteiligt waren. Diese Hinweise gibt es bislang nur für den Einfall der Wikinger in England. Das waren keine Kriege, das waren Raubzuge. Wenn wirklich Frauen gekämpft haben, dann waren das eher Räuberinnen als Soldatinnen. Ein halbes Jahrtausend später gab es dann Jeanne D'arc. Die war aber keine reguläre Soldatin sondern eine religiöse Figur und Anführerin. Also: Die Frau als Soldat gab es in Europa wohl nie. Frauen im Krieg schon. Frauen als Personen mit grossen Aufgaben, hohem Ansehen und herausragender Bedeutung für ihr Volk existierten nachweislich. Aber keine ausgebildeten Soldatinnen.