Hilfe, meine Frau will Trompetenärmel

[mephchild]

Hallo zusammen Da ich im letzten Thread ja schon so viel Hilfe bekommen habe: meine Frau möchte für ihre zukünftige Darstellung nun doch Trompetenärmel. Ich finde sie zwar nicht wirklich schön, aber wenn sie sich mal was in den Kopf gesetzt haben... ;-) Nun meine Fragen: Wenn wir in die Zeit von 1150-1200 gehen, könnte sie doch ein Untergewand, darüber das Übergewand und darüber ein Bliaut mit diesen "tollen" Ärmeln tragen. Oder irre ich mich? Wie sieht es mit meiner Darstellung eines wohlhabenden Händlers aus? Bruche+Beinlinge, Untergewand+Cotte+Surcot? Das könnte doch so bleiben wenn ich mich richtig eingelesen habe, oder?

 

[Rotschopf]

Also ich kann leider nichts zur Ausrüstung dieser Zeit sagen, aber ich fürchte, mit dieser Einstellung "Mir gefällt das so gut, kann ich das irgendwie für meine Darstellung rechtfertigen." werdet ihr euch auf Dauer etwas schwer tun. Wählt doch lieber den Weg der Recherche und schaut euch an, welche Möglichkeiten ihr in welcher Zeit habt. Dann findet sich ja vielleicht was, was euch beiden gut gefällt für ein Pärchen als Darstellung?

 

[Fridebarth]

"Hilfe, meine Frau will Trompetenärmel" Das wollte meine Frau auch mal :wacko: ... Heute möchte Sie sich die Ärmel ihrer Woll-Cotte (13. Jh.) noch enger nähen, damit es noch genauer den Belegen entspricht. So sind se' halt. Muß im übrigen Rotschopf absolut zustimmen. So sollte Eurer weg sein wenn Ihr die Darstellung in Richtung "A" entwickeln wollt. Wenn Ihr statt dessen lieber in die Richtung Gromi-Markt-Mittelalter, oder LARP-Phantasy gehen wollt ist das auch o.k. (es soll ja schließlich Spaß machen) Nur sollte man es dann auch so nennen.

 

[Aennlin Bluom]

Ich bin gerade sehr irritiert über die Antworten. Mit der Ärmelform liegt sie doch völlig richtig für die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts. Reichlich Abbildungen gibt es im Hortus Deliciarum http://bacm.creditmutuel.fr/HORTUS_DELICIARUMbas.html im Liber Floridus http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=mss/1-gud-lat&lang=de im Jungfrauenspiegel (der Link, den ich hatte, funktioniert leider nicht mehr) und im Codex Falkensteinensis http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00003355/images/index.html?seite=12&pdfseitex=

 

[Mara]

"Hilfe, meine Frau will Trompetenärmel" Das wollte meine Frau auch mal :wacko: ...

Unsere ersten Erfahrungen mit Trompetenärmeln endeten fluchend auf der Toilette.... Ich bin froh, dass ich nach genauer Recherche für das HoMi um 1250 jetzt enge Ärmel trage. Aber meines Wissens nach ist es für das Ende des 12. Jh. noch so weit belegt.

 

[Susanna]

Zeitlich passen täten die Trompetenärmel schon. Aber wenn, dann macht sie so lang, dass ihr die Ärmel zuerst hoch bis über die Ellbogen schieben und dann hinterm Rücken verknoten könnt. So gut wie jede körperliche Arbeit ist mit Trompetenärmeln schwierig bis unmöglich (und ja, aufm Klo sind sie auch sehr ... absturzgefährdet).

 

[Fridebarth]

Äh... tschuldigung... hatte mich um hundert Jahre vertan.. ;( . ...und danach kamen sie ja erst wieder (in anderer Form) im 16 Jh. auf (England, oder Italien?) soweit ich weiß. ?(

 

[mephchild]

Ui, so viele Antworten. Danke. Das hört sich ja schonmal ganz gut an. Es soll natürlich am Ende alles so gut "A" wie möglich sein. Gerade deswegen schauen wir ja im Vorfeld erst einmal, welche Darstellungen und Kleidungen gefallen uns, in welche Zeit passen sie und dann geht es ans eingemachte. Aber der Winter brauch ja noch ein bisschen, da ist ja gottseidank noch etwas Zeit bis zum ersten Nähen ^^

 

[Dago]

Kürzere Hängeärmel gibt es nochmal um 980 in D und um 780 in Italien

 

[Rotschopf]

Ich bin gerade sehr irritiert über die Antworten. Mit der Ärmelform liegt sie doch völlig richtig für die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts.

Wie du sicher mit einem zweiten Lesen meines anfänglichen Posts erkennst, gings mir auch nicht um "Oh Gott nein, bloß keine Trompetenärmel" sondern eher um die Methode der "Recherche".

 

[Fridebarth]

@Rotschopf: Ich denke, Du warst nicht gemeint. Meine flasche Antwort sollte wohl (zu recht) gescholten werden. Asche auf mein Haupt.