Hilfe/ Vorschläge zur Kleidrettung

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Schwester_Amalia

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Werte Gemeinde, ich brauch mal kurz Hilfe..... Ich hatte mir ein Kleid genäht welches etwas enger geschnitten war. Leider ging die Schwangerschaft nicht so ganz spurlos an mir vorbei, sodass es leider etwas zu eng geworden ist. Für die Hüften konnte ich Abhilfe schaffen indem ich vorne und hinten einfach nochmal Keile also Geren eingesetz habe. Jetzt die große Preisfrage: Um in der Oberweite etwas Platz zu bekommen bekam ich den Tipp ein Viereck unter den Armen einzusetzen. Jetzt steh ich nur etwas Ratlos da. Zum einen wie groß dieses 4 Eck sein soll und vorallem wie dieses Viereck aussehen soll.... Also Quadratisch oder eher Rautenförmig? Dann hat dieses Kleid die Ärmelnaht hinten, was heissen würde, dass ich den Ärmel nochmal aufschneiden müsste. Deswegen :help Ich steh gerade etwas hilflos da, weil ich noch nie ein fertiges Kleid umgenäht habe :ups Aber im Mittelalter wird man doch auch Kleider irgendwie abgeändert haben, oder nich ?( Dank
 
ist es rund um die Oberweite zu eng oder um die Schultern? Wenn um die Schultern, dann könnte ein Keil in der hinteren Ärmelnaht (in Richtung Schulter eingesetzt) bereits helfen. Ansonsten könntest du einen schmalen Strofstreifen in die Seitennaht des Kleides (also ab Achsel bis zum seitlichen Keil hinunter) einnähen. Keine Ahnung, ob das jemals jemals belegt ist .... aber die waren ja nicht doof damals *zwinker*
 
Keine Ahnung. Das ist ja das Problem ... Denkbar ist es ja ... aber alle Argumente dafür wären reine Spekulation. Was hätte man in so einem Fall gemacht? Das Kleid jemandem gegeben, dem es passt? Oder so geändert, dass es passt? Ich denke, die Trägerin hat es schon so geändert m dass es ihr wieder passt ... Stoff war ja auch wertvoll. Aber, wie schon erwähnt, das ist reine Spekulation. Ich würde es so machen und auf Nachfrage erklären und natürlich keinesfalls behaupten, dass ich es genau weiß, dass man das eben so gemacht hat.
 
Nen Streifen wäre das logischste... aber eben wurde es so gemacht?
Ganz ehrlich - einen Beleg wirst Du dafür nicht finden. Aber ich würde es auch so machen, die haben ja nicht das ganze Kleid gleich weggeworfen, wenn es zu eng wurde, sondern werden mit Reststücken (möglicherweise sogar mit andersfarbigen - wenn vom Ursprungsstoff nichts mehr übrig war) entsprechende Stücke eingesetzt haben, um eine größere Weite zu erzielen. Mit den Vierecken unter den Armen - das klappt auch, damit habe ich schon gute Erfolge erzielt, wenn es um Brustweite in Kombination mit zu engen Ärmeln ging. Da reichten durchaus 10 x 10 cm auf jeder Seite. Was hältst Du von der Idee? Trenne doch mal die Seitennähte ab Ärmelansatz 10 cm nach unten und ca. 10 cm der Ärmelnähte am Kleidansatz auf und schlüpfe rein. Dann Arme heben. Dann siehst Du, wie groß das Stück sein müsste - plus Nahtzugabe. Falls DU trotzdem nicht ins Kleid reinkommst, weil es schon unter der Brust zu eng ist, dann doch eher einen ganzen Streifen einnähen.
 
ja hergeben hatte ich auch erst überlegt. Aber dann hab ich die Arbeit gesehn und vin zu dem Entschluss gekommen, das mir das im Leben keiner Zahlt. Materialkosten sind ja schon 100 Euro. @Mara das mit dem Auftrenne is genau der Punkt. Dann müsste ich die kompletten Ärmel abnehmen und drehen. Die Ärmelnaht verläuft hinten also am Ellenbogen entlang. Hinten am Oberarm sind bereits 2 Keile eigesetzt, da ich so wenig wie möglich verschnitt haben wollte von dem teuren Stoff. Würde heissen das ich an der Seite auftrennen kann und in der Achsel dann reinschneiden müsste. Das war jetz so mein ursprünglicher Gedanke
 
Ich war vor Jahren bzw. kann man schon von Jahrzenten sprechen ;( In Trier auf irgend einer Römerausstellung, hab das deshalb noch so gut im Kopf, weil mein Kumpel mich dort von Museum zu Museum geschleift hat, mich aber das alles nicht sonderlich interessiert hat... Jedenfalls wurden dort auch einige Kinder Tuniken gezeigt... Man hat ja nicht immer gleich was neues geschneidert, wenn das Kind gewachsen ist, sondern hat einfach einen erweiterungsstreifen ganz pragmatisch eingenäht, dort wurden einige Tuniken bzw. Kleider gezeigt, die zig Flicken oder erweiterungen hatten... Witzigerweise habe ich somit einige Quellen wo das so gemacht wurde ^^ Ich habe sogar noch 1-2 Bilder, leider ist die Qualli von damals recht bescheiden, evtl sieht man es ja...
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Würde heissen das ich an der Seite auftrennen kann und in der Achsel dann reinschneiden müsste.
Ja genau so habe ich das schon an einem Kleid gemacht, (auf anraten einer gelernten Schneiderin, danke Beke) aber das Kleid ist aus Wolle und nach einigen Malen tragen, kann man das kaum noch sehen. Ich hätte hier ein Bild von einem Nachthemd (Urgroßmutters Zeiten) im Angebot. Das Viereck ist sehr viel größer, als das was ich eingesetzt habe, aber es geht ja um die Stelle wo es hin soll : Raute einsetzen (unbelegt) (Quelle: Eigenes Bild hier im Forum) Das Kleid ist rechts und links seitlich gelegt und der Kurzarm ist hochgeklappt, man schaut auf die Achsel. Die Größe würde ich abhängig machen, von der Menge die fehlt, also aktueller Brustumpfang minus Brustumpfang Kleid, geteilt durch 2, plus Nahtzugabe.
 
@ Sky: das mit dem ansetzen von Streifen/ Flicken beim wachsen habe ich bei meinen Kindern auch durch. Die sind aber glücklicherweise nur in die Länge gewachsen, nicht in die Breite. Bei meiner Tochter wurde es erst kritisch als sie in die Pubertät kam, aber da wollte sie vom Hobby schon nichts mehr wissen. @ Amalia: und wenn Du nur den Ärmel in der unteren Hälfte vom Korpus abtrennst sowie die ersten 10 cm der Seitenteile? Vielleicht hilft ja ein gleichschenkliges Dreieck, die gleichen Schenkel zwischen die Seitenteile genäht und die letzte Seite an den Ärmel. Probieren geht über Studieren.... ^^
 
ich hab jetz mal auf einer seite seitlich die naht aufgetrennt und den ärmel etwas eingeschnitten. Scheint zu reichen. Jetz quasi noch eine Raute basteln und einsetzen.... wenn ich die Arme nicht hebe sieht man es kaum 8o So und jetz nächstes Problem... 2 grössere Mottenlöcher wollt ich noch zu nähen mittels flicken. Werden die flicken von unten oder von oben aufs kleid genäht. Also näh ich das auf links oder rechts drauf?
 
Wie groß sind die Löcher denn? Kleine Löcher würde ich auf jeden Fall stopfen, das wird sehr unauffällig wenn die Fadenfarbe zum Stoff passt. Wenn wirklich ein Flicken drauf muss würde ich ihn (rein gefühlsmässig) auf die rechte Seite des Stoffes machen. Hast Du den Medieval Tailor´s Assistant da? Ich glaub da ist eine Anleitung zum Flicken drin. Meine Ausgabe liegt auf dem anderen Schreibtisch, da komm ich erst morgen früh wieder dran.
 
Jepp. "Mittelalterliches Schneidern" von S.Thursfield, S. 66/67 in der Ausgabe von 2010.
 
Ist das nicht so, wie man das heute auch noch macht? Flickstück einfach von innen gegenlegen und dann die beiden Stoffkanten je ineinander Versäubern?
 
Je nach auszubessernder Stelle sollte der Flicken wahlweise auch aussen drauf - nur bei Rissen im Hosenbein zB gehört der Flicken nach innen. Zumindest wenn man nach der Anleitung bei S.Thursfield geht, die sich weitestgehend mit der mir von Muttern beigebrachten Methode deckt.
 
habe soeben das erste 4Eck eingesetzt und würd sagen es passt :heupf1 Jetz noch versäubern und dann die andre seite. Dann folgen Bilder :love: :danke
 
Fertig :heupf1 Sieht toll aus. Jetz nur noch das blöde Mottenloch. Da passt mein Zeigefinger durch... also doch nen Flicken drauf fürchte ich.....
 

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