hochmittelalterlicher Klapp- bzw. Faltsessel (faldistorium)

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Im Moment hat Raginhild recht, die unbemalten Holzteile stechen noch ein bisschen raus. Trotzdem würde ich gar nicht unbedingt beizen, sondern einfach wenn alles fertig ist die unbemalten Holzflächen mit Leinöl einlassen, u.U. sogar mehrfach. Das dunkelt schon mal ein bisschen, und den Rest macht dann die Zeit, denke ich. Vielleicht kann man das ja mal an einem kleinen Reststück Holz vorab ausprobieren?
 
Ja und das Sitzkissen... hatte bis vor 2 Tagen noch nicht wirklich meine Aufmerksamkeit...
Oh, ich hoffe, Du widmest dem Kissen ebenso liebevolle Aufmerksamkeit wie dem Stuhl! Denn: Wie der Herr sich polstert, so sitzt er! ;) Und ein Seidenkissen... das wäre etwas Edles und dem Faldistorium sehr angemessen. :whistling:
 
Ja und das Sitzkissen... hatte bis vor 2 Tagen noch nicht wirklich meine Aufmerksamkeit...
Oh, ich hoffe, Du widmest dem Kissen ebenso liebevolle Aufmerksamkeit wie dem Stuhl! Denn: Wie der Herr sich polstert, so sitzt er! ;) Und ein Seidenkissen... das wäre etwas Edles und dem Faldistorium sehr angemessen. :whistling:
Keine Sorge, auch dem Kissen wird die nötige Aufmerksamkeit gewidmet. Aber alles zu seiner Zeit... Als nächstes muss erst einmal die Sitzfläche fertig werden, damit man die genauen Abmessungen für ein Kissen ermitteln kann. Und ja, Seide wird ziemlich sicher auch eine Rolle spielen. ^^
 
Mensch da könnte ich Deinen Stuhl ja besuchen ;) Das Fasinierende an gut gemachten Rekos ist ja, das man sieht wie die Stücke zu ihrer Zeit neu aussahen, und dabei hat man dann halt so helle Stellen. Ich finds schrecklich, wenn das dann absichtlich auf alt oder rustikal getrimmt wird. Thomas macht das schon, das wird gut.
 
Trotzdem würde ich gar nicht unbedingt beizen, sondern einfach wenn alles fertig ist die unbemalten Holzflächen mit Leinöl einlassen
So wird es gemacht.
Die unbemalten Flächen wurden noch in mehreren Durchgängen mit Leinöl eingelassen. Jetzt ist endlich alles soweit trocken, dass der Stuhl den Weg nach Köln antreten kann. Dort wird die lederne Sitzfläche montiert. Danach geht er weiter auf Reisen... denn in einem weiteren Schritt werden die Edelstahlverbindungen noch gegen geschmiedete ausgetauscht. faldistorium -fertig bemalt-.jpg (Bildquelle: Jakub Kološta)
 

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Das ist ein tolles Stück ! Ich mag wie die Löwen gucken und die Haartolle.
 
Der ist jetzt schon viel zu Schade um ihn auf irgend ein X-Beliebiges Lager mitzunehmen. Ausgenommen natürlich das Forentreffen :D
Er wird bis zum Forentreffen vermutlich nicht fertig werden. Ich sehe es ähnlich wie du. Der Stuhl ist ein Kunstwerk und wird von mir auch mit der dementsprechenden Sorgfalt und Demut behandelt werden.
 
Jetzt ist endlich alles soweit trocken, dass der Stuhl den Weg nach Köln antreten kann. Dort wird die lederne Sitzfläche montiert. Danach geht er weiter auf Reisen...
Nach weiteren Überlegungen und dem Austausch mit einigen Darstellern bekam ich mehrfach den Tipp nicht zu dünnes Leder zu verwenden, da dieses sich nachträglich extrem dehnt und dies die Sitzhöhe mit der Zeit deutlich beeinflusst. So wurde sich für dieses Projekt für 3mm starkes, vegetabil gegerbtes Leder vom Rind entschieden. Wie beim Original auch sind die Kanten der Sitzfläche umgeschlagen und liegen doppelt. 9 geschmiedete Nägel halten das Leder an jeder Seite am Eichenholz. Das ist ebenfalls am Original so zu erkennen. Die Sitzfläche wird sich mit der Zeit der Benutzung aber auch hier noch etwas dehnen und nachdunkeln. Mit etwas Glück gibt es bald vielleicht sogar noch ein Sitzkissen für den Stuhl. :) Faldistorium Sitzfläche fertig.jpeg (Bildquellen: MiSu-Leather & pinterest)
(...) in einem weiteren Schritt werden die Edelstahlverbindungen noch gegen geschmiedete ausgetauscht.
Dieser Schritt steht nun noch an. Dann kann das Stück auf Veranstaltungen eingesetzt werden. :thumbup:
 

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Hallo Thomas, auf dem Bild des Originales kann man noch soetwas wie einen Verstäkungsstreifen aus Leder erkennen. Dieser könnte noch nützlich werden, da anscheinend nicht alle Nägel ähnlich groß sind und teilweise über sehr kleine Köpfe verfügen. Der Streifen kann ein verfrühtes Ausreißen oder auch abheben (bei den Nägeln mit den kleinen Köpfen) nach der ersten Längung des Leders bewirken.
 
ein neuer Post von den St Thomas, da ist ein Faltsessel in der zweiten Bildergruppe, mit Seidenbespannung und was ich ganz spannend finde, Posamenten und Fransen : https://thomasguild.blogspot.com/2019/04/furniture-of-palazzo-davanzati.html (Quelle : https://thomasguild.blogspot.com/ ) Der Stuhl sieht ganz großartig aus !
Stimmt, der sieht nett aus, und auch die anderen Möbel sind toll, vor allem die bemalten Truhen. Aber der Stuhl ist (so stehts in der Bildbeschreibung) eine Replik aus dem 20. Jahrhundert. Leider habe ich keinen Hinweis gesehen, von wann das replizierte Original ist, aber die meisten anderen Original-Möbel auf der Seite stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Würde ich bei diesem Stuhl und dem zugehörigen Seidenstoff auch unterstellen. Insofern passt das nicht wirklich zum Faldistorium, aber trotzdem ein spannender Link. Durchaus bemerkenswert finde ich den Hinweis bei einem anderen Faltstuhl, dass der nicht hinter einer Absperrung steht, weil er regelmäßig vom Museumspersonal genutzt wird. 8o
 
Wunderschöne Möbelbilder, danke für den Link! Ich finds ja besonders kurios dass man bei der 20.-Jahrhundert-Replik das künstliche Altern des Holzes sogar so weit getrieben hat Fake-Holzwurmbohrlöcher "einzubauen"... :D Der Sessel mit dem Samt und den Troddeln ist übrigens nicht mehr faltbar, ich hab so ein ähnliches Exemplar (vor dem Sperrmüll gerettet) im Schlafzimmer stehen und das ist ein ziemlich massives Möbel, von gut transportabel kann da nicht mehr die Rede sein. Es war ein ziemliches Geaste den in den 3. Stock zu schaffen... :schwitz
 
Das es kein Original ist, hatte ich wohl gesehen. (nur vergessen zu schreiben weil ich beim tippen gestört wurde) Spannend fand ich halt die Seide mit dem klassischen Motiven die zeitlich passen. Die Frage wäre wie genau hat man rekonstruiert, was war überhaupt erhalten ? Ich denke immer noch ein schönes Kissen aus Motivseide und "schweren" Posamenten an jeder Ecke die das Kisssen in Position halten, wenn man zwischendurch aufsteht wäre passsend. Mobil muss das ganze ja bleiben heute wie damals. Ach - Thomas macht das schon.
 

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