Pit der Schreiber
Well-known member
Persönlich sehe ich es auch,leider kenne ich Zeitgenossen,die da ganz anders denken. Die Kirchengeschichte war immer eine heterogene Geschichte. Einerseits waren es Ordenschristen - im Wesentlichen Benediktiner - die massgeblich dazu beigetragen haben,dass wir heute noch Schriften der antiken Philosophen lesen können,andererseits waren es auch katholische Theologen,die im Hochmittelalter zeitweise die Operation eines Menschen - bereits im Kalifat Cordoba nichts Neues mehr - ablehnten,weil dadurch Gott "ins Handwerk gepfuscht" würde (um einen nicht zeitgemässen Ausdruck zu wählen). Aber ich finde es auch wichtig zu erwähnen dass z.B. Hexenprozesse ein Phänomen der Neuzeit waren und nicht des Mittelalters,ausserdem nicht in Ländern mit überwiegend katholischer Bevölkerung,sondern in Ländern,die von der Reformation geprägt waren. Es gab also zu jeder Zeit und in jedem Land während der Kirchengeschichte Schattenseiten,Mißbrauch des Glauben nd der Macht,bei weltlichen Herrschern ebenso wie bei geistlichen Herren,beim Bürgermeister einer spätmittelalterlichen Stadt ebenso wie beim Abt eines hochmittelalterlichen Klosters oder einem Renaissance-Fürsten.Grundsätzlich würde ich das Christentum in Deutschland als "gewachsen" bezeichnen. ...